Niederschrift über die 3. öffentliche Sitzung
des Beirates bei der unteren Landschaftsbehörde
vom 14.03.2000, Beginn 15.00 Uhr,
Rathaus, Friedensplatz, Saal Hanse


Aus aktuellem Anlass wurde die Tagesordnung um die Punkte 5a, 5b und 8a ergänzt.

Anwesende: siehe beigefügte Anwesenheitsliste


Zu TOP 1: Feststellung der Beschlussfähigkeit

Herr Quittek stellte die Beschlussfähigkeit fest. Bei der Beiratssitzung waren 10 von 12 stimmberechtigten Mitgliedern anwesend

Zu TOP 2: Hinweis auf das Mitwirkungsverbot gem. § 31 GO NW

Herr Quittek wies auf das Mitwirkungsverbot gem. § 31 GO NW hin.

Zu TOP 3: Abstimmung von Niederschriften

Der Niederschrift der 2. Sitzung vom 15.02.2000 wurde zugestimmt.

Zu TOP 4: Wohnbauflächenentwicklung 1999, 2000 und 2000f (Vorlage)

Herr Rohr vom Stadtplanungsamt erläuterte dem Beirat Hintergründe, Zielsetzung und aktuellen Stand der Wohnbauflächenentwicklung, inklusive 5000er Programm und Sondervermögen, in Dortmund.
Herr Quittek verwies in diesem Zusammenhang auf die Beschlüsse des Beirates aus den Jahren 1997 und 1999 (s. Sitzungsprotokolle der 19. und 33. Sitzung vom 19.03.97 und 17.02.99).
Herr Halbsguth schlug vor, die für das ehemalige Phoenix-Gelände geplanten 5000 Wohneinheiten in die Wohnbauflächenentwicklung einzubeziehen. Dadurch würde die Möglichkeit geschaffen, kritische Flächen aus der bestehenden Planung herauszunehmen.
Herr Kaleck verwies auf die Verpflichtungen der Stadt Dortmund, die sich aus Klimabündnis und Agenda 21 ergäben. Er vertrat die Auffassung, dass diese Belange in der Wohnbauflächenentwicklung nicht berücksichtigt würden.
Herr Büscher wandte sich gegen eine pauschale "Verdammung" von Wohnbauplanung.
Vielmehr solle der Beirat an seiner bewährten Form der Einzelfallbetrachtung festhalten.
Herr Quittek bat um eine differenzierte Betrachtungsweise des Klimaschutzaspektes, da eine verstärkte Abwanderung aus Dortmund, zumindest mittelfristig, auch zu erhöhten Pendlerbewegungen führen würde und damit die Klimabilanz ebenfalls eine Verschlechterung erführe. Vordringlich sei in diesem Zusammenhang vielmehr die Sanierung von Altbauten.
Herr Bernatzki vertrat die Auffassung, dass der bestehende Leerstand von Wohnungen verstärkt in die Wohnbauplanung einbezogen werden müsse, da sich dadurch eine erhebliche Reduzierung des zusätzlichen Bedarfs an neuen Wohnungen ergäbe.
Herr Rohr wies darauf hin, dass die Wohnungsinteressenten bedauerlicherweise in vielen Fällen nicht auf den bereits zur Verfügung stehenden Wohnraum zurückgreifen wollen. Es bestünde daher, trotz eines gewissen Leerstandes, Bedarf für neuen Wohnraum, der auf die Interessen der Suchenden abgestimmt sei.
Er begrüßte, dass der Beirat bisher bei der Wohnbauplanung eine Einzelfallbetrachtung vorgenommen habe und verwies darauf, dass auch das Planungsamt in dieser Weise vorgehe. In vielen Fällen gäbe es bei der Beurteilung von Flächen große Übereinstimmung zwischen Beirat und Planungsamt. Inwieweit dies jedoch im weiteren Verfahren durchgehalten werden könne, sei nicht absehbar, da die Entscheidungen letztlich durch die Politik getroffen würden.

Die in der Sitzung des Beirates als Tischvorlage durch Herrn Quittek eingebrachte Wohnbauflächenbewertung wurde in folgenden Punkten einstimmig, bei einer Enthaltung, abgeändert (s. auch beigefügte Liste)
:
Nr. 1.12 Bewertung +/- Anmerkung: Verzicht auf den nördlichen Teil der Bebauung. Nähe zum überörtlichen Grünzug an der Stadtgrenze.
Nr. 4.25 Bewertung: -/- Anmerkung: Verzicht wegen der großen Bedeutung des Bachlaufes.
Nr. 9.10 Bewertung: -/- Anmerkung: Verzicht wegen der besonderen Landschaftsstruktur. (parkähnlicher Charakter, Feuchtwiesen, Pufferzone zum Naturschutzgebiet "Mengeder Heide")
BR 4 Bewertung : -/- Anmerkung: Verzicht wegen des hohen Freiraumverbrauchs.
EV 1 Anmerkung: Aber Erhalt der vorhandenen Gehölzstruktur.
Hom 1 Bewertung: +/- Anmerkung: Verzicht bis auf Randbebauung Tiedemannweg.

Zu Top 5: Rad-/Wanderweg Im Siesack, Wachteloh und Eckei (Vorlage)

Herr Dr. Marks stellte dem Beirat die Vorlage vor.
Herr Neugebauer konnte den Sinn des Wanderweges Nr. 2 "Im Siesack" nicht nachvollziehen. Das hier berührte Gebiet sei eines der ungestörtesten Rückzugsgebiete für Vögel. Insbesondere sensible Greifvogelpopulationen (Sperber, Bussard, Habicht) hätten sich hier angesiedelt. Durch die Errichtung des Weges seien diese stark bedroht. Der Weg sollte entfallen.
Herr Dr. Marks wies darauf hin, dass diese Wegeverbindung Bestandteil des bestehenden Biotopmanagementplanes sei, räumte jedoch ein, dass eine gewisse, seines Erachtens aber hinnehmbare, Beunruhigung eintreten könne.
Auch Herr Quittek bat die Verwaltung, auf die Wegeverbindung Nr. 2 zu verzichten, um die hier bestehenden Rückzugsgebiete für Tiere nicht zu stören.
Herr Kaleck lehnte die Wegeverbindungen "Im Siesack" wegen der zunehmenden Rücksichtslosigkeit der Radfahrer komplett ab.
Herr Bernatzki pflichtete Herrn Kaleck bei. Auch seiner Ansicht nach sollten Menschen als "Touristen" weitestgehend aus den Naturschutzgebieten herausgehalten werden.
Der Beirat lehnte die Wegeplanung "Im Siesack" einstimmig bei einer Enthaltung komplett ab.
Den Wegeverbindungen Wachteloh und Eckei wurde einstimmig zugestimmt.

Zu TOP 5a: Straßensperrung Limbecker Postweg/Am Hasenberg

Herr Quittek informierte den Beirat darüber, dass die Bezirksvertretung Hörde sich erneut mit der Sperrung des Limbecker Postwegs und der Straße Am Hasenberg aus Gründen des Amphibienschutzes beschäftigt hat. Gegen die Sperrung haben sich in einer Unterschriftenaktion 122 Bürger gewandt. Die BV Hörde lässt aus diesem Grunde am 20.03.00 eine Einwohnerversammlung durchführen.
Herr Quittek verlas dazu den Beschluss des Beirats vom 07.02.89, in dem die Sperrung von Limbecker Postweg, Am Hasenberg und Reichsmarkstrasse gefordert wurde (s. Anlage).
Aus Gründen der Steigerung des Naherholungswertes des Gebietes, des Schutzes des Grünzugs "Wannebachtal" sowie des Amphibienschutzes bittet der Beirat bei der unteren Landschaftsbehörde die Bezirksvertretung Hörde einstimmig darum, eine Sperrung des Limbecker Postweges im Bereich von der Einmündung “In der Heide” bis zur Gaststätte “Krämer in der Wanne” sowie der Straße “Am Hasenberg” bis zur Einmündung “Habichtsweg” durch Abpfostung zu beschließen.

Zu TOP 5b: Befreiung von den Verboten des Landschaftsschutzes im "Wideybachtal"

Herr Höing erläuterte dem Beirat eingehend die Hintergründe und die daraus resultierende Absicht der unteren Landschaftsbehörde, für ein im "Wideybachtal" ohne Genehmigung errichtetes Tiergehege eine Befreiung von den Verboten des Landschaftsgesetzes (hier: Landschaftsschutz) zu erteilen und bat den Beirat um Zustimmung zu der geplanten Befreiung.
Nach eingehender Diskussion kam der Beirat zu der Auffassung, dass
- das bereits errichtete Tiergehege einen eindeutigen Verstoß gegen geltendes Recht darstellt;
- der Grundstückseigentümer auf dem Gelände ein weiteres Gebäude (Freizeithaus) ohne Genehmigung errichtet hat;
- der Eigentümer den Wideybach zugeschüttet und in einen Teich abgeleitet hat (mittlerweile ist der alte Zustand widerhergestellt);
- die Genehmigung eines solchen Geheges präjudizierende Wirkung hätte;
- die hohe ökologische Sensibilität des Gebietes empfindlich gestört würde.

Der Beirat widersprach daher gemäß § 69 Landschaftsgesetz NW einstimmig der geplanten Befreiung.

Zu TOP 6: Landwirtschaft in Dortmund – Entwicklungsperspektiven für das neue Jahrtausend (Vorlage)

Herr Höing stellte die Vorlage vor.
Es schloss sich eine kurze intensive Diskussion über Bedarf und Marktchancen ökologischer Landwirtschaft sowie die (finanzielle) Unterstützung solcher Projekte durch die Stadt Dortmund an. Wegen der fortgeschrittenen Zeit beschloss der Beirat einstimmig, das Thema in einer weiteren Sitzung als Schwerpunkt zu behandeln.

Zu TOP 7: Beschlussvorschlag der Verwaltung zur Landschaftswacht

Herr Gährken wies darauf hin, dass Punkt 2 des Vorschlages gegen den Beschluss des Beirates aus der konstituierenden Sitzung verstößt, wonach diese Angelegenheit vom Beirat erst zum Ende der Legislaturperiode geregelt werden sollte.
Herr Dr. Marks stellte klar, dass die Verwaltung diesen Punkt 2 auch zum Ende der Legislaturperiode einbringen würde, da dies der Rechtsauffassung der Verwaltung entspräche. Besser sei es, bereits jetzt zu beschließen, damit sich alle Beteiligten langfristig auf die Situation einstellen könnten.
Hinsichtlich Punkt 3 des Vorschlags, bat Herr Zühlke darum, dass die Verwaltung Rückmeldungen an die Landschaftswächter gibt, damit diese sich ein Bild über den Fortgang der von ihnen eingereichten Meldungen machen können.
Der Beirat stimmte dem Verwaltungsvorschlag mit folgender Ergänzung einstimmig zu:
Die Verwaltung wird gebeten, die Liste mit den Namen und den Bezirken der Landschaftswächter an die Bezirksvertretungen weiterzugeben.
Es sollte darauf hingewiesen werden, dass die Landschaftswächter bereit sind, sich und ihre Arbeit in den Bezirksvertretungen vorzustellen.

TOP 8: Ordnungsrechtliche Praxis im Bereich des Artenschutzes in Dortmund (Vorlage)

Herr Plackert stellte dem Beirat die Vorlage vor.
Herr Sobatta fragte, warum es in Dortmund keine Reptilienbörsen gäbe.
Herr Plackert gab an, dass dies mit der strengen Kontrolltätigkeit der unteren Landschaftsbehörde zusammenhinge.
Herr Dr. Gelmroth wies darauf hin, dass der Artenschutz durch die Personalkürzungen an Bedeutung verloren habe.
Der Beirat nahm die Vorlage zur Kenntnis.

TOP 8a: Sparkassen Marathon 2000

Herr Dr. Marks erläuterte dem Beirat Intention und Streckenverlauf der für den 16. September 2000 geplanten Veranstaltung.
Der Beirat äußerte keine Bedenken gegen die Streckenführung und stimmte dem Vorhaben daher einstimmig zu.

Zu TOP 9: Anfragen, Hinweise, Mitteilungen

Herr Quittek stellte die Frage nach den Auswirkungen der Auflösung des Grünflächenamtes auf die Realisierung von Landschaftsplanmaßnahmen.
Herr Höing stellte klar, dass noch nicht darüber entschieden sei, wer diese Aufgaben innerhalb der Stadtverwaltung wahrnehmen wird.
Der Beirat fasste zur Auflösung des Grünflächenamtes folgenden einstimmigen Beschluss:
Der Beirat bei der unteren Landschaftsbehörde Dortmund nimmt mit Sorge zur Kenntnis, dass das Grünflächenamt aufgelöst werden soll.
Sollte es tatsächlich zu dieser Auflösung kommen, so bittet er den Oberbürgermeister und den Rat der Stadt Dortmund darum, die Bereiche des Grünflächenamtes mit ökologischer Bedeutung wie Landschaftsplanrealisierung, Forst-, Jagd- und Fischereiverwaltung, dem Umweltdezernat (Dezernat 6) zuzuordnen.


Herr Quittek schloss die Sitzung um 18:50 Uhr.




gez. Quittek Plackert
Vorsitzender Schriftführer

Niederschrift über die 3. öffentliche Sitzung
des Beirates bei der unteren Landschaftsbehörde
vom 14.03.2000, Beginn 15.00 Uhr,
Rathaus, Friedensplatz, Saal Hanse


Aus aktuellem Anlass wurde die Tagesordnung um die Punkte 5a, 5b und 8a ergänzt.

Anwesende: siehe beigefügte Anwesenheitsliste


Zu TOP 1: Feststellung der Beschlussfähigkeit

Herr Quittek stellte die Beschlussfähigkeit fest. Bei der Beiratssitzung waren 10 von 12 stimmberechtigten Mitgliedern anwesend

Zu TOP 2: Hinweis auf das Mitwirkungsverbot gem. § 31 GO NW

Herr Quittek wies auf das Mitwirkungsverbot gem. § 31 GO NW hin.

Zu TOP 3: Abstimmung von Niederschriften

Der Niederschrift der 2. Sitzung vom 15.02.2000 wurde zugestimmt.

Zu TOP 4: Wohnbauflächenentwicklung 1999, 2000 und 2000f (Vorlage)

Herr Rohr vom Stadtplanungsamt erläuterte dem Beirat Hintergründe, Zielsetzung und aktuellen Stand der Wohnbauflächenentwicklung, inklusive 5000er Programm und Sondervermögen, in Dortmund.
Herr Quittek verwies in diesem Zusammenhang auf die Beschlüsse des Beirates aus den Jahren 1997 und 1999 (s. Sitzungsprotokolle der 19. und 33. Sitzung vom 19.03.97 und 17.02.99).
Herr Halbsguth schlug vor, die für das ehemalige Phoenix-Gelände geplanten 5000 Wohneinheiten in die Wohnbauflächenentwicklung einzubeziehen. Dadurch würde die Möglichkeit geschaffen, kritische Flächen aus der bestehenden Planung herauszunehmen.
Herr Kaleck verwies auf die Verpflichtungen der Stadt Dortmund, die sich aus Klimabündnis und Agenda 21 ergäben. Er vertrat die Auffassung, dass diese Belange in der Wohnbauflächenentwicklung nicht berücksichtigt würden.
Herr Büscher wandte sich gegen eine pauschale "Verdammung" von Wohnbauplanung.
Vielmehr solle der Beirat an seiner bewährten Form der Einzelfallbetrachtung festhalten.
Herr Quittek bat um eine differenzierte Betrachtungsweise des Klimaschutzaspektes, da eine verstärkte Abwanderung aus Dortmund, zumindest mittelfristig, auch zu erhöhten Pendlerbewegungen führen würde und damit die Klimabilanz ebenfalls eine Verschlechterung erführe. Vordringlich sei in diesem Zusammenhang vielmehr die Sanierung von Altbauten.
Herr Bernatzki vertrat die Auffassung, dass der bestehende Leerstand von Wohnungen verstärkt in die Wohnbauplanung einbezogen werden müsse, da sich dadurch eine erhebliche Reduzierung des zusätzlichen Bedarfs an neuen Wohnungen ergäbe.
Herr Rohr wies darauf hin, dass die Wohnungsinteressenten bedauerlicherweise in vielen Fällen nicht auf den bereits zur Verfügung stehenden Wohnraum zurückgreifen wollen. Es bestünde daher, trotz eines gewissen Leerstandes, Bedarf für neuen Wohnraum, der auf die Interessen der Suchenden abgestimmt sei.
Er begrüßte, dass der Beirat bisher bei der Wohnbauplanung eine Einzelfallbetrachtung vorgenommen habe und verwies darauf, dass auch das Planungsamt in dieser Weise vorgehe. In vielen Fällen gäbe es bei der Beurteilung von Flächen große Übereinstimmung zwischen Beirat und Planungsamt. Inwieweit dies jedoch im weiteren Verfahren durchgehalten werden könne, sei nicht absehbar, da die Entscheidungen letztlich durch die Politik getroffen würden.

Die in der Sitzung des Beirates als Tischvorlage durch Herrn Quittek eingebrachte Wohnbauflächenbewertung wurde in folgenden Punkten einstimmig, bei einer Enthaltung, abgeändert (s. auch beigefügte Liste)
:
Nr. 1.12 Bewertung +/- Anmerkung: Verzicht auf den nördlichen Teil der Bebauung. Nähe zum überörtlichen Grünzug an der Stadtgrenze.
Nr. 4.25 Bewertung: -/- Anmerkung: Verzicht wegen der großen Bedeutung des Bachlaufes.
Nr. 9.10 Bewertung: -/- Anmerkung: Verzicht wegen der besonderen Landschaftsstruktur. (parkähnlicher Charakter, Feuchtwiesen, Pufferzone zum Naturschutzgebiet "Mengeder Heide")
BR 4 Bewertung : -/- Anmerkung: Verzicht wegen des hohen Freiraumverbrauchs.
EV 1 Anmerkung: Aber Erhalt der vorhandenen Gehölzstruktur.
Hom 1 Bewertung: +/- Anmerkung: Verzicht bis auf Randbebauung Tiedemannweg.

Zu Top 5: Rad-/Wanderweg Im Siesack, Wachteloh und Eckei (Vorlage)

Herr Dr. Marks stellte dem Beirat die Vorlage vor.
Herr Neugebauer konnte den Sinn des Wanderweges Nr. 2 "Im Siesack" nicht nachvollziehen. Das hier berührte Gebiet sei eines der ungestörtesten Rückzugsgebiete für Vögel. Insbesondere sensible Greifvogelpopulationen (Sperber, Bussard, Habicht) hätten sich hier angesiedelt. Durch die Errichtung des Weges seien diese stark bedroht. Der Weg sollte entfallen.
Herr Dr. Marks wies darauf hin, dass diese Wegeverbindung Bestandteil des bestehenden Biotopmanagementplanes sei, räumte jedoch ein, dass eine gewisse, seines Erachtens aber hinnehmbare, Beunruhigung eintreten könne.
Auch Herr Quittek bat die Verwaltung, auf die Wegeverbindung Nr. 2 zu verzichten, um die hier bestehenden Rückzugsgebiete für Tiere nicht zu stören.
Herr Kaleck lehnte die Wegeverbindungen "Im Siesack" wegen der zunehmenden Rücksichtslosigkeit der Radfahrer komplett ab.
Herr Bernatzki pflichtete Herrn Kaleck bei. Auch seiner Ansicht nach sollten Menschen als "Touristen" weitestgehend aus den Naturschutzgebieten herausgehalten werden.
Der Beirat lehnte die Wegeplanung "Im Siesack" einstimmig bei einer Enthaltung komplett ab.
Den Wegeverbindungen Wachteloh und Eckei wurde einstimmig zugestimmt.

Zu TOP 5a: Straßensperrung Limbecker Postweg/Am Hasenberg

Herr Quittek informierte den Beirat darüber, dass die Bezirksvertretung Hörde sich erneut mit der Sperrung des Limbecker Postwegs und der Straße Am Hasenberg aus Gründen des Amphibienschutzes beschäftigt hat. Gegen die Sperrung haben sich in einer Unterschriftenaktion 122 Bürger gewandt. Die BV Hörde lässt aus diesem Grunde am 20.03.00 eine Einwohnerversammlung durchführen.
Herr Quittek verlas dazu den Beschluss des Beirats vom 07.02.89, in dem die Sperrung von Limbecker Postweg, Am Hasenberg und Reichsmarkstrasse gefordert wurde (s. Anlage).
Aus Gründen der Steigerung des Naherholungswertes des Gebietes, des Schutzes des Grünzugs "Wannebachtal" sowie des Amphibienschutzes bittet der Beirat bei der unteren Landschaftsbehörde die Bezirksvertretung Hörde einstimmig darum, eine Sperrung des Limbecker Postweges im Bereich von der Einmündung “In der Heide” bis zur Gaststätte “Krämer in der Wanne” sowie der Straße “Am Hasenberg” bis zur Einmündung “Habichtsweg” durch Abpfostung zu beschließen.

Zu TOP 5b: Befreiung von den Verboten des Landschaftsschutzes im "Wideybachtal"

Herr Höing erläuterte dem Beirat eingehend die Hintergründe und die daraus resultierende Absicht der unteren Landschaftsbehörde, für ein im "Wideybachtal" ohne Genehmigung errichtetes Tiergehege eine Befreiung von den Verboten des Landschaftsgesetzes (hier: Landschaftsschutz) zu erteilen und bat den Beirat um Zustimmung zu der geplanten Befreiung.
Nach eingehender Diskussion kam der Beirat zu der Auffassung, dass
- das bereits errichtete Tiergehege einen eindeutigen Verstoß gegen geltendes Recht darstellt;
- der Grundstückseigentümer auf dem Gelände ein weiteres Gebäude (Freizeithaus) ohne Genehmigung errichtet hat;
- der Eigentümer den Wideybach zugeschüttet und in einen Teich abgeleitet hat (mittlerweile ist der alte Zustand widerhergestellt);
- die Genehmigung eines solchen Geheges präjudizierende Wirkung hätte;
- die hohe ökologische Sensibilität des Gebietes empfindlich gestört würde.

Der Beirat widersprach daher gemäß § 69 Landschaftsgesetz NW einstimmig der geplanten Befreiung.

Zu TOP 6: Landwirtschaft in Dortmund – Entwicklungsperspektiven für das neue Jahrtausend (Vorlage)

Herr Höing stellte die Vorlage vor.
Es schloss sich eine kurze intensive Diskussion über Bedarf und Marktchancen ökologischer Landwirtschaft sowie die (finanzielle) Unterstützung solcher Projekte durch die Stadt Dortmund an. Wegen der fortgeschrittenen Zeit beschloss der Beirat einstimmig, das Thema in einer weiteren Sitzung als Schwerpunkt zu behandeln.

Zu TOP 7: Beschlussvorschlag der Verwaltung zur Landschaftswacht

Herr Gährken wies darauf hin, dass Punkt 2 des Vorschlages gegen den Beschluss des Beirates aus der konstituierenden Sitzung verstößt, wonach diese Angelegenheit vom Beirat erst zum Ende der Legislaturperiode geregelt werden sollte.
Herr Dr. Marks stellte klar, dass die Verwaltung diesen Punkt 2 auch zum Ende der Legislaturperiode einbringen würde, da dies der Rechtsauffassung der Verwaltung entspräche. Besser sei es, bereits jetzt zu beschließen, damit sich alle Beteiligten langfristig auf die Situation einstellen könnten.
Hinsichtlich Punkt 3 des Vorschlags, bat Herr Zühlke darum, dass die Verwaltung Rückmeldungen an die Landschaftswächter gibt, damit diese sich ein Bild über den Fortgang der von ihnen eingereichten Meldungen machen können.
Der Beirat stimmte dem Verwaltungsvorschlag mit folgender Ergänzung einstimmig zu:
Die Verwaltung wird gebeten, die Liste mit den Namen und den Bezirken der Landschaftswächter an die Bezirksvertretungen weiterzugeben.
Es sollte darauf hingewiesen werden, dass die Landschaftswächter bereit sind, sich und ihre Arbeit in den Bezirksvertretungen vorzustellen.

TOP 8: Ordnungsrechtliche Praxis im Bereich des Artenschutzes in Dortmund (Vorlage)

Herr Plackert stellte dem Beirat die Vorlage vor.
Herr Sobatta fragte, warum es in Dortmund keine Reptilienbörsen gäbe.
Herr Plackert gab an, dass dies mit der strengen Kontrolltätigkeit der unteren Landschaftsbehörde zusammenhinge.
Herr Dr. Gelmroth wies darauf hin, dass der Artenschutz durch die Personalkürzungen an Bedeutung verloren habe.
Der Beirat nahm die Vorlage zur Kenntnis.

TOP 8a: Sparkassen Marathon 2000

Herr Dr. Marks erläuterte dem Beirat Intention und Streckenverlauf der für den 16. September 2000 geplanten Veranstaltung.
Der Beirat äußerte keine Bedenken gegen die Streckenführung und stimmte dem Vorhaben daher einstimmig zu.

Zu TOP 9: Anfragen, Hinweise, Mitteilungen

Herr Quittek stellte die Frage nach den Auswirkungen der Auflösung des Grünflächenamtes auf die Realisierung von Landschaftsplanmaßnahmen.
Herr Höing stellte klar, dass noch nicht darüber entschieden sei, wer diese Aufgaben innerhalb der Stadtverwaltung wahrnehmen wird.
Der Beirat fasste zur Auflösung des Grünflächenamtes folgenden einstimmigen Beschluss:
Der Beirat bei der unteren Landschaftsbehörde Dortmund nimmt mit Sorge zur Kenntnis, dass das Grünflächenamt aufgelöst werden soll.
Sollte es tatsächlich zu dieser Auflösung kommen, so bittet er den Oberbürgermeister und den Rat der Stadt Dortmund darum, die Bereiche des Grünflächenamtes mit ökologischer Bedeutung wie Landschaftsplanrealisierung, Forst-, Jagd- und Fischereiverwaltung, dem Umweltdezernat (Dezernat 6) zuzuordnen.


Herr Quittek schloss die Sitzung um 18:50 Uhr.




gez. Quittek Plackert
Vorsitzender Schriftführer

=====================================================
Word-Dokument:
(See attached file: Niederschrift über die 3. Sitzung am 14.03.00.doc)