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Naturpatenschaften
Herr Höing erläuterte den Zweck und die Ziele von Naturpatenschaften. Dabei sei die Nachhaltigkeit solcher Patenschaften von besonderer Bedeutung. Hier liege auch die Schwierigkeit der Patenschaften, da zumindest im schulischen Bereich viel vom Engagement einzelner Lehrerinnen und Lehrer abhinge. Mehrere Patenschaftsansätze seien bereits "eingeschlafen", wenn das betreuende Lehrpersonal zu einer anderen Schulen wechselte oder pensioniert würde.
Momentan bestünden drei Naturpatenschaften mit Schulen, von denen insbesondere die auf Initiative von Herrn Zühlke entstandene Patenschaft mit der Gesamtschule Scharnhorst sehr erfolgreich arbeite.
Herr Zühlke berichtete, dass eine persönliche Ansprache des Lehrpersonals vielfach positve Ansätze zeige. Häufig würden die Patenschaften jedoch daran scheitern, dass die zu betreuenden Biotope nicht fußläufig zu erreichen und somit eine Integration in die Unterrichtsstunden nicht möglich sei. Er schlug daher vor, dass die Erreichbarkeit des Biotops zukünftig stärker berücksicht wird.
Herr Kaleck bat das Umweltamt um verstärkte Bemühungen in diesem Bereich, da die Patenschaften wegen der Heranführung von Kindern und Jugendlichen an die Natur von enormer Bedeutung seien.
Herr Neugebauer teilte mit, dass der Stadtverband des NABU momentan überlege, die Naturpatenschaft für ein Naturschutzgebiet zu übernehmen. Er schlug vor, das die Verwaltung ihre Bemühungen verstärkt, Privatunternehmen für solche Patenschaften zu gewinnen.
Herr Quittek bat um Mitteilung, ob über die erwähnten Patenschaften hinaus noch weitere bestünden. Nach seinem Kenntnisstand existierten Patenschaften z. B. auch für die Bolmke, das Nathebachtal und den Steinbruch Schüren.
Herr Höing betonte, dass es reine Naturpatenschaften nur mit drei Schulen gäbe. Die anderen seien seiner Ansicht nach Abfallpatenschaften. Hinsichtlich der Firmenansprachen betonte er, dass diese sehr wichtig seien, bisherige Versuche jedoch gescheitert wären.
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Verlagerung der Kreuzkrötenbestände im Bereich Hafen Minister Achenbach
Herr Höing erläuterte die geplante Verlagerung und ihre Hintergründe.
Herr Quittek führte aus, dass der Beirat die aus der Bergaufsicht zu entlassenden Flächen als Erweiterung für das Naturschutzgebiet Groppenbruch vorgeschlagen habe. Nach seinem Kenntnisstand habe die Verfüllung der Fläche keine präjudizierende Wirkung für die zukünftige Nutzung der Fläche. Diese sei vielmehr als Schutzpflanzung im Landschaftsplan Dortmund-Nord festgesetzt.
Der Beirat bittet die Verwaltung dafür zu sorgen, dass:
- der zugeschüttete Feuchtbereich nach der Altlastensanierung als Laichgewässer für die vorhandene Grünfroschpopulation hergerichtet wird;
- auf der Fläche nördlich des zugeschütteten Feuchtbereiches weitere Laichgewässer für die Kreuzkröte angelegt werden.
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Machbarkeitsstudie Verlegung und ökologische Umgestaltung des Bövinghauser-/Ölbach
Herr Dr. Marks erläuterte anhand eines Planes die Absichten des Bochumer Tiefbauamtes, den vorwiegend auf Dortmunder Stadtgebiet verlaufenden Ölbach (Harpener Bach, Bövinghauser Bach) umzugestalten. Hierzu hat das beauftragte Planungsbüro 2 Alternativen (eine dritte wurde von vornherein verworfen) näher untersucht und Empfehlungen erarbeitet.
Die Alternative West entspricht im wesentlichen dem jetzigen Bachlauf. Es sollen lediglich die Sohlschalen aufgebrochen, Sohlabstürze zu Sohlgleiten umgewandelt, die Bachsohle etwas angehoben sowie Kolke und Bachweitungen angelegt werden. Ein Problem ist, dass der Bachlauf derzeit aber auch in Zukunft bei Starkregenereignissen belastet wird, was die vorhandene Bachfauna immer wieder "zurückwirft" und stabile ökologische Verhältnisse verhindert.
Alternative Ost verläuft in dem historischen Bachbett. Hier könnte ein Klarwasserlauf entstehen, der die von Osten zufließenden Bäche aufnimmt und von Starkregenereignissen unbeeeinflusst bleibt. Der westliche Bach müsste aber auch in diesem Fall als Flutrinne erhalten bleiben.
Der Gutachter empfiehlt, der Variante 2 zu folgen.
Nach Ansicht von Herrn Dr. Marks werden die Vorteile der vorgeschlagenen Maßnahme nicht so recht ersichtlich. Die Gestaltung eines Bachlaufes auf der östlichen Talseite sei in jedem Fall mit einem erheblichen Eingriff verbunden, während es auf der Westseite so "schlecht" bliebe, wie es derzeit ist. Außerdem könnten die von Westen zufließenden Bachläufe nicht an den neuen Bach angebunden werden; sie müssten per Überleitung über den jetzigen Bach geführt werden.
Herr Quittek vertrat die Auffassung, dass die Komplexität des Vorhabens eine abschließende Stellungnahme des Beirates derzeit noch nicht ermögliche. Er teilte mit, dass der Beirat bei der unteren Landschaftsbehörde Bochum sich für die Variante Ost ausgesprochen habe. Persönlich könne er, vorbehaltlich einer näheren Überprüfung, die Vorteile keiner der vorgestellten Varianten erkennen.
Herr Dr. Gelmroth verwies auf die Sensibilität des Gebiete und bat deshalb darum, den Eingriff so gering wie möglich zu gestalten.
Der Beirat vertagte eine Beschlussfassung auf die Mai Sitzung. Bis dahin soll eine Ortsbegehung (Teilnehmer: Kaleck, Hirschbeck, Zühlke, Dr. Gelmroth, Büscher, Ostermann und Dr. Kretzschmar) durchgeführt werden, die nähere Erkenntnisse bringen soll.
zu TOP 3.5
Durchführung der Maßnahme Teich Ellinghausen
Herr Dr. Marks teilte mit, dass die Maßnahme wegen der hohen Wasserstände derzeit nicht ausgeführt werden können und nicht bis Anfang März fertig würde.
Herr Neugebauer bat darum, die Arbeiten erst Mitte August 2003 fortzusetzen, wenn eine Realisierung im Laufe des Monats März nicht möglich ist.
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Umweltkulturpark Barop - Geplante Tierhaltung
hier: Befreiung von den Verboten des Landschaftsplanes Dortmund Mitte
Herr Manz vom Förderverein Permakultur erläuterte die beabsichtigte Haltung der alten Nutztierrasse "Skudden". Skudden seien sehr anspruchslose Tiere, die nur einen Offenstall als Wetterschutz benötigten.
Herr Quittek fragte nach der vorgesehenen Einzäunung.
Herr Manz gab an, dass gewisse Areale noch eingezäunt seien, ansonsten mit flexiblen Zaunanlagen gearbeitet werden solle.
Der Beirat stimmte der geplanten Tierhaltung mit 10:1 Stimmen zu.
Eine Befreiung von den Verboten des Landschaftsplanes Dortmund-Süd ist nicht erforderlich.
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Anfragen, Hinweise, Mitteilungen
Herr Quittek verwies auf die Vorlage des Umweltamtes zum Thema "Osterfeuer" und bat um zukünftige Beteiligung des Beirates.
Herr Dr. Marks merkte an, dass die ökologischen Belange (z. B. Umschichtung des Haufens am gleichen Tage, um Kleintieren die Flucht zu ermöglichen) in der Vorlage berücksichtigt seien.
Herr Quittek verwies auf einen Zeitungsartikel zum Thema Tunnelverbindung zwischen den Naturschutzgebieten "Alte Körne" und "Buschei".
Hierzu führte Herr Höing aus, dass die in dem Artikel erwähnte Stelle aus statischen Gründen nicht in Betracht käme. An anderer Stelle sei ein Tunnel im Bahndamm durchaus technisch möglich. Die Kosten für einen solchen Tunnel beliefen sich jedoch auf ca. 400.000,- €. Die Maßnahme sei daher nach Auffassung des Umweltamtes derzeit nicht realisierbar. Im Übrigen sei an eine Wegeführung durch das Naturschutzgebiet "Buschei" nicht gedacht. Die Forderung des Beirates vom 20.11.2002, das Naturschutzgebiet vor Betreten zu sichern, werde berücksichtigt.
Herr Dr. Marks verwies auf drei vakante Landschaftswachtbezirke und kündigte für die nächste Sitzung die Vorstellung eines Kandidaten an. Herr Unterkötter ist bereit, in den Bezirk 4 (Süggel) zu wechseln; für den Bezirk 3 (Grävingholz) hat sich Herr Halfmann (untere Bodenschutzbehörde beim Umweltamt) beworben. Für 2 Bezirke (6 Westerfilde und 7 Deusen) gibt es derzeit keinen Landschaftswächter. Der Beirat wird hierzu um Vorschläge gebeten.