Niederschrift

über die 22. Sitzung des Ausschusses für Kultur, Sport und Freizeit


am 29.04.2008
Ratssaal, Rathaus, Friedensplatz 1, 44135 Dortmund




Öffentliche Sitzung


Sitzungsdauer: 16:00 - 18:30 Uhr


Anwesend:

1. Stimmberechtigte Mitglieder:

Bm’in Birgit Jörder (SPD)


Rm Ulrich Monegel (CDU)
Rm Jürgen Böhm (CDU)
Rm Dr. Jürgen Brunsing (B 90/Die Grünen)
Rm Heinz Dingerdissen (FDP/Bürgerliste)
Rm Wolfram Frebel (B 90/Die Grünen)
Rm Dirk Goosmann (SPD)
sB Hans-Jürgen Grondziewski (CDU)
Rm Peter Kozlowski (SPD)
Rm Ulrike Matzanke (SPD)
Rm Carla Neumann (SPD)
sB Kai-Uwe Neuschäfer (SPD)
Rm Thomas Offermann (CDU)
Rm Manfred Sauer (CDU)
Rm Friedhelm Sohn (SPD)
Rm Brigitte Thiel (SPD)
Rm Ute Uhrmann (CDU)
Rm Richard Utech (SPD)
sB Lothar Volmerich (SPD)

2. Mitglieder ohne Stimmrecht:

Rm Gerald Branghofer (DVU)


Rm Hannes Fischer („Die Linken im Rat“)
sE Mesut Gündüz (Ausländerbeirat)
sE Horst Kuhlmann (Seniorenbeirat)

3. Beratende Mitglieder:

Jörg Rüppel (StadtSportBund)

4. Beschäftigtenvertreter:

Horst Kortwittenborg


Ulrich Lawatsch

5. Verwaltung:
StR Jörg Stüdemann
Christoph Bause
Johannes Blume
Dr. Frank Brandstätter
Heinz-Jürgen Breiholtz
Kurt Eichler
Dr. Günther Högl
Frank Krüger
Annette Kulozik
Ulrich Moeske
Bettina Pesch




Veröffentlichte Tagesordnung:


T a g e s o r d n u n g

für die 22. Sitzung des Ausschusses für Kultur, Sport und Freizeit,
am 29.04.2008, Beginn 16:00 Uhr,
Ratssaal, Rathaus, Friedensplatz 1, 44135 Dortmund



Öffentlicher Teil:


1. Regularien

1.0 Verpflichtung von Ausschussmitgliedern

1.1 Benennung eines Ausschussmitgliedes zur Mitunterzeichnung der Niederschrift

1.2 Hinweis auf das Mitwirkungsverbot gem. §§ 31 und 43 Abs. 2 GO NRW

1.3 Feststellung der Tagesordnung

1.4 Genehmigung der Niederschrift über die 21. Sitzung des Ausschusses für Kultur, Sport und Freizeit am 19.02.2008


2. Angelegenheiten der Kulturbetriebe

2.1 "Scene: Österreich in NRW" - Internationale Kulturtage der Stadt Dortmund: Vorstellung des Programms
- mündlicher Bericht

2.2 Förderpreis der Stadt Dortmund für junge Künstler 2008
- Wahl der Fachpreisrichter
Empfehlung
(Drucksache Nr.: 11615-08)

2.3 Gedenktafel "Bücherverbrennung" Hansaplatz
Beschluss
(Drucksache Nr.: 11470-08)
Empfehlung: Bezirksvertretung Innenstadt-West aus der öffentlichen Sitzung vom 16.04.2008
(Drucksache Nr.: 11470-08)


3. Angelegenheiten der Sport- und Freizeitbetriebe

3.1 Mondo Mio -
- mündliche Beantwortung einer Bitte um Stellungnahme
(Drucksache-Nr.: 11035-08)

3.2 Bau einer Rinderanlage im Zoo Dortmund
Beschluss
(Drucksache Nr.: 11499-08)

3.3 Fredenbaumpark
(Drucksache Nr.: 09312-07-E2)
Empfehlung: Bezirksvertretung Innenstadt-Nord aus der öffentlichen Sitzung vom 09.04.2008
(Drucksache Nr.: 09312-07-E2)

3.4 Parkordnung für den Fredenbaumpark
Empfehlung
(Drucksache Nr.: 11457-08)
Empfehlung: Bezirksvertretung Innenstadt-Nord aus der öffentlichen Sitzung vom 09.04.2008
(Drucksache Nr.: 11457-08)

3.5 Förderung der Bewegungserziehung in Tageseinrichtungen für Kinder
Kenntnisnahme
(Drucksache Nr.: 11595-08)

3.6 Sonnensegel Westfalenpark
Gemeins. Vorschlag mit Bitte um Stellungnahme zur TO (SPD-Fraktion u. Fraktion B'90/Die Grünen)
(Drucksache Nr.: 11689-08)


4. Angelegenheiten des Theaters

4.1 2. Quartalsbericht des Theater Dortmund der Spielzeit 2007/08
Kenntnisnahme
(Drucksache Nr.: 11345-08)


Die Vorsitzende - Frau Bm’in Jörder - eröffnet die Sitzung.

Vor Eintritt in die Tagesordnung stellt die Vorsitzende fest, dass zur heutigen Sitzung des Ausschusses für Kultur, Sport und Freizeit fristgemäß eingeladen wurde, und dass das Gremium beschlussfähig ist.

zu TOP 1.0
Verpflichtung von Ausschussmitgliedern

Die Vorsitzende verpflichtet den sachkundigen Bürger Kai-Uwe Neuschäfer (SPD), der fortan als stimmberechtigtes Mitglied an den Sitzungen des AKSF teilnimmt.

zu TOP 1.1
Benennung eines Ausschussmitgliedes zur Mitunterzeichnung der Niederschrift

Zur Mitunterzeichnung der Niederschrift wird Herr Dingerdissen (FDP/Bürgerliste) benannt.

zu TOP 1.2
Hinweis auf das Mitwirkungsverbot gem. §§ 31 und 43 Abs. 2 GO NRW

Die Vorsitzende weist auf das Mitwirkungsverbot gem. §§ 31 und 43 Abs. 2 GO NRW hin und bittet, dieses zu beachten, sofern es im Einzelfall zutreffen sollte.

zu TOP 1.3
Feststellung der Tagesordnung

Die Tagesordnungspunkte 3.3 und 3.4 werden im Zusammenhang behandelt.

Mit dieser Änderung wird die Tagesordnung einstimmig festgestellt.

zu TOP 1.4
Genehmigung der Niederschrift über die 21. Sitzung des Ausschusses für Kultur, Sport und Freizeit am 19.02.2008

Die Niederschrift über die 21. Sitzung des Ausschusses für Kultur, Sport und Freizeit am 19.02.2008 wird einstimmig genehmigt.


2. Angelegenheiten der Kulturbetriebe

zu TOP 2.1
"Scene: Österreich in NRW" - Internationale Kulturtage der Stadt Dortmund: Vorstellung des Programms
mündlicher Bericht

Herr Eichler (Geschäftsführer Kulturbetriebe) stellt die wichtigsten Eckpunkte vor. Es handelt sich um die 39. Kulturtage der Stadt Dortmund, die zum ersten Mal mit Österreich ausgerichtet werden. Seit 1992 wird das Festival in das landesweite Programm Scene eingebunden, d.h. das Land kooperiert sehr eng in der Frage der Länderauswahl und bei der Vermittlung der Gruppen auch in andere nordrhein-westfälische Großstädte. Mittlerweile sind acht Großstädte in NRW beteiligt. Die Kooperation ist fruchtbar, weil sie Synergieeffekte fördert und dadurch auch neue Finanzmittel erschlossen werden. Neben der Staatskanzlei und vielen privaten Partnern hat sich auch die Republik Österreich an der Finanzierung der Veranstaltungsreihe beteiligt, deren Profil sich seit den ersten Auslandskulturtagen 1957 sehr stark verändert hat. Dortmund favorisiert zurzeit die aktuelle, moderne Kunstszene und will so Entwicklungen deutlich machen, die im allgemeinen Bewusstsein nicht so bekannt sind. Von Seiten der Republik Österreich ist es die größte Kulturpräsentation, die jemals im Ausland durchgeführt wurde. Zur Auswahl Österreichs: es wurde mit der Staatskanzlei und der Organisation der europäischen Kulturhauptstadt Ruhr 2010 die Vereinbarung getroffen, dass sich das Scene-Festival zumindest 2008 und 2010 den Ländern widmen soll, in denen die aktuellen Kulturhauptstädte beheimatet sind. Das ist 2009 Linz und 2010 neben Istanbul und dem Ruhr-Gebiet die ungarische Stadt Pécs. Es gibt für die nächsten zwei Jahre ein sehr dichtes Netzwerk, in das 2009 als weitere europäische Kulturhauptstadt auch Vilnius eingebunden sein wird. Das Programm Scene zeichnet sich durch Austausch aus, d.h. dass sich nicht nur Österreich hier präsentiert, sondern Dortmunder Künstler und Kultureinrichtungen auch die Gelegenheit erhalten, sich dort vorzustellen. Morgen z. B. wird das Museum am Ostwall in Riga eine große Ausstellung eröffnen, als Auftakt eines Kulturmonats zur Präsentation Nordrhein-Westfalens in Lettland. Es gibt zudem konkrete Überlegungen, das Festival 2010 mit der Türkei durchzuführen. Zum umfangreichen Programm führt er aus, dass es 60 Veranstaltungen an 21 Veranstaltungsorten geben wird. Besonders hervorzuheben ist die Festveranstaltung des Scene-Landesprogramms, die am 18. Mai im Opernhaus stattfinden wird. Es konnte Jochen Ulrich mit dem Ballett des Landestheaters Linz verpflichtet werden, das mit dem Ballett „Lorenzaccio“ zu sehen sein wird. Zur Eröffnungsveranstaltung werden auch der österreichische Kulturstaatssekretär, der österreichische Botschafter sowie der Kulturstaatssekretär NRW erwartet. Mit dem Programm wurde bereits begonnen, und zwar mit Lesungen des zurzeit im deutschen Feuilleton stark diskutierten Raoul Schrott in der Stadt- und Landesbibliothek. Auch das europhonics-Jazz-Festival hat schon am letzten Wochenende stattgefunden, am Samstag war die große Jazz-Nacht, die live vom WDR und auch vom Österreichischen Rundfunk übertragen worden ist. Wegen der gemeinsamen Sprache hat natürlich auch das Theaterprogramm Österreichs besondere Bedeutsamkeit. Erfreulich ist, dass alle Dortmunder Theaterspielstätten mit Tanz und freien Theaterproduktionen im diesjährigen Programm vertreten sind. Das Max-Reinhardt-Seminar wird z.B. im Schauspielhaus ein Stück zeigen, das Theater im Depot ist aber genauso dabei wie das Theater Fletch Bizzel. Im Museum am Ostwall wird ab dem 18. Mai die Essl-Sammlung, die größte private Sammlung österreichischer, zeitgenössischer Kunst gezeigt. Der Hartware MedienKunst Verein zeigt in einer Kooperation mit Ars Elektronica bereits ab 10. Mai in der Phoenix-Halle eine große Medienkunstausstellung. Beteiligt sind aber ebenso das Künstlerhaus, der Dortmunder Kunstverein, die Künstlergalerie Torhaus Rombergpark und natürlich auch zahlreiche Dortmunder Künstlergruppen. Darüber hinaus gibt es viele Dialogveranstaltungen und zum Abschluss der Veranstaltungsreihe mit dem Vienna-Beats-Festival eine Art alternativen Opernball im Jazzclub Domicil. Karten gibt es wie immer im Kulturinfoshop und bei den bekannten Vorverkaufsstellen der Kultureinrichtungen. Als Tischvorlage erhält jedes Ausschussmitglied zusätzlich das Programmheft und weitere Informationen.

Frau Jörder (Vorsitzende, SPD) dankt für die aufschlussreichen Ausführungen und wünscht den Kulturtagen schon jetzt viel Erfolg.

zu TOP 2.2
Förderpreis der Stadt Dortmund für junge Künstler 2008 - Wahl der Fachpreisrichter
Empfehlung
(Drucksache Nr.: 11615-08)

Der Ausschuss für Kultur, Sport und Freizeit empfiehlt dem Rat einstimmig, folgenden Beschluss zu fassen:

Beschluss:

Der Rat wählt auf Vorschlag des Ausschusses für Kultur, Sport und Freizeit für die Verleihung des Förderpreises der Stadt Dortmund für junge Künstler 2008 – Architektur und Städtebau – als Fachpreisrichter

Frau Prof. Dörte Gatermann, Köln
Herrn Prof. Eckhard Gerber, Dortmund
Herrn Prof. Karl-Heinz Petzinka, Düsseldorf und
Herrn Kai Stege, Dortmund

in die Jury.

zu TOP 2.3
Gedenktafel "Bücherverbrennung" Hansaplatz
Beschluss
(Drucksache Nr.: 11470-08)
Empfehlung: Bezirksvertretung Innenstadt-West aus der öffentlichen Sitzung vom 16.04.2008
(Drucksache Nr.: 11470-08)

Herr Eichler (Geschäftsführer Kulturbetriebe) erinnert an den Prüfauftrag des Ausschusses, zum 50. Jahrestag der Bücherverbrennung durch die Nationalsozialisten einen Gedenkstein zu errichten. Dazu stellt er die in der Vorlage zusammengestellten Ergebnisse und den Textvorschlag für die Inschrift vor.

Herr Sauer (CDU) hält es für eine gute Sache, auf dem Hansaplatz eine Gedenktafel zu errichten, damit sich das Gedenken an Ort und Stelle auch mit dem Platz verbindet. Sprachlich empfindet er allerdings die Form der Aufzählung im Textvorschlag seltsam bemüht. Seiner Meinung nach sagt der erste Absatz eigentlich alles aus, daher schlägt er nach dem Zitat von Heinrich Heine folgenden Text vor: „Auf dem Hansaplatz verbrannten am 30. Mai 1933 Dortmunder Nationalsozialisten, angeführt von SA, SS Nationalsozialistischem Lehrerbund und Hitlerjugend, Hunderte Bücher von verfemten Autorinnen und Autoren der geistigen Elite der Weimarer Republik“. Diese Aussage ist so wichtig und stark, dass sie durch jede weitere Aufzählung nur verwässert würde. Zudem ist die Liste nicht vollständig, es gab ja z.B. auch kommunistische Autoren. Zusammenfassend findet er die Idee sehr gut, bittet aber gleichwohl, über den Text der Gedenktafel noch einmal intensiv zu sprechen.

Herr Stüdemann (Kultur-, Sport und Freizeitdezernent) dankt für diese nachvollziehbare Anregung, zumal auch ihm aufgefallen ist, dass in der Aufzählung z.B. Christen oder auch Homosexuelle fehlen. Er bittet daher, sich darauf zu verständigen, die Enumeration von Betroffenen ganz auszulassen. Die Erwähnung der Tatsache, dass Schriftsteller, Wissenschaftler und Künstler in der Folge Arbeits- und Publikationsverbote erhielten und sogar ins Exil gezwungen worden sind, hält er allerdings für unerlässlich.

Auch Herr Goosmann (SPD) findet es wichtig, am Hansaplatz eine Gedenktafel zu errichten. Das ist gute Tradition in Dortmund und wurde auch schon an anderer Stelle praktiziert. Über den Text könnte man sich streiten, auch wenn er nicht jedes Wort auf die Goldwaage legen möchte. Seine Fraktion hat sich darauf verständigt, dem Vorschlag der Bezirksvertretung zu folgen, zumal der Text insbesondere auch am ersten Absatz geändert wurde. Aber wenn man die Aufzählung schon ergänzt, dann müsste man wirklich allumfassend aufzählen, wer betroffen war. Daher tendiert er auch dazu, den ersten Satz zu streichen und den letzten Satz beizubehalten.

Herr Frebel (B’90/Die Grünen) begrüßt, dass genau dort, wo diese scheußliche Aktion tatsächlich stattfand, eine Gedenktafel angebracht werden soll. Seiner Meinung sollte der Fachausschuss aber zu einer textlichen Einigung finden, auch wenn es vielleicht etwas Zeit kostet. Er schlägt vor, auf der Grundlage des Beschlusses der BV weiter zu diskutieren. Die vorgebrachten Argumente gegen den Inhalt teilt er, räumt allerdings ein, dass es sprachlich schwierig sein wird, allem gerecht zu werden, schon gar wenn man bedenkt, wie wenig Zeit noch bis zum Gedenktag am 30. Mai verbleibt.

Frau Jörder (Vorsitzende, SPD) rät davon ab, den Text in einem Schnelldurchlauf festzulegen, dazu ist der Anlass zu ernst. Da jetzt schon bekannt ist, dass der Jahrestag nicht mehr erreicht werden kann, sollte sich der Ausschuss die Zeit nehmen, gemeinsam mit Herrn Dr. Högl einen Textvorschlag zu erarbeiten und in der nächsten Sitzung wieder vorzulegen.

Für Herrn Dingerdissen (FDP/Bürgerliste) ist der Text für eine 60 x 100 cm große Gedenktafel viel zu lang. Eine Gedenktafel muss auch Gedenken und Verweilen möglich machen, insofern ist für ihn der Hansaplatz auch nicht der ideale Ort. Aber wenn es schon so sein soll, wäre sein Vorschlag, das Zitat von Heinrich Heine besonders erhaben voranzustellen und danach Anlass, Urheberschaft und Konsequenz folgerichtig, kurz und präzise zu formulieren, um das Geschehen auch einem dort kurz Verweilenden textlich vor Augen zu führen.

Herr Dr. Högl (Stadtarchiv) hat aufgrund seiner langjährigen Tätigkeit Erfahrungen mit diversen Gedenktafeltexten. Es ist partiell schwierig, sich sachlich zu beschränken und dennoch den historischen Inhalt gerecht wiederzugeben. Auch er hält es deshalb für sinnvoll, sich mit den politischen Vertretern im Vorfeld über so einen Text zu unterhalten. Das hat er schon mit der Bezirksvertretung getan, wobei ihm aufgefallen ist, dass die Wortwahl historisch gesehen nicht ganz korrekt ist. Man kann in dieser Phase noch nicht von verfemten Autorinnen und Autoren sprechen, weil das ja erst der Beginn war. Gleichermaßen wichtig findet er die Erwähnung der weiblichen Form, zumindest im ersten Passus. Das Argument, dass der Text zu umfangreich ist, kann er nachvollziehen, genau wie den Vorschlag, auf eine Aufzählung sämtlicher Betroffenen zu verzichten.

Auch Herr Fischer (Die Linken im Rat) findet es wichtig, dass der Text noch einmal überarbeitet und dann ein entsprechender Entwurf noch einmal zur Diskussion vorgelegt wird.

Herr Utech (SPD) macht den Vorschlag, heute schon ein Signal auszugeben und den Beschluss zu fassen, eine Gedenktafel zu errichten. Über den Text kann der Ausschuss beim nächsten Mal entscheiden.

Frau Jörder (Vorsitzende, SPD) bestätigt, dass dieses Procedere ohne Probleme möglich ist, zumal im Beschlussvorschlag der Text der Tafel nicht enthalten ist. Sie regt allerdings an, den Beschluss dahingehend zu ändern, vor der Größenangabe das Wort „ca.“ einzufügen. Dagegen gibt es keinen Widerspruch.

Der Ausschuss für Kultur, Sport und Freizeit fasst einstimmig folgenden, während der Sitzung geänderten (siehe fette Ergänzung)

Beschluss:

Der Ausschuss für Kultur, Sport und Freizeit beauftragt die Verwaltung, mit einer in den Hansaplatz eingelassenen Gedenktafel (Bronze ca. 60 cm x 100 cm) an die nationalsozialistische Bücherverbrennung in Dortmund zu erinnern.

Einvernehmen besteht darüber, dass der Text auf der Basis des Beschlussvorschlages der BV Innenstadt-West, allerdings noch grundlegender, verändert werden muss. Zu diesem Zweck wird sich Herr Dr. Högl mit den kulturpolitischen Sprechern der Fraktionen treffen, um gemeinsam einen Textvorschlag zu erarbeiten, der dem AKSF in der nächsten Sitzung vorgelegt wird.



3. Angelegenheiten der Sport- und Freizeitbetriebe

zu TOP 3.1
Mondo Mio -
- mündliche Beantwortung einer Bitte um Stellungnahme
(Drucksache-Nr.: 11035-08)

Herr Stüdemann trägt den gewünschten Sachstandsbericht ausführlich mündlich vor. Zusätzlich wird an alle Anwesenden eine schriftliche Stellungnahme der Verwaltung als Tischvorlage verteilt.

Die Stellungnahme kann darüber hinaus im Gremieninformationssystem unter der Drucksache-Nr. 11035-08-E3 eingesehen werden.

Damit ist die Angelegenheit erledigt.

zu TOP 3.2
Bau einer Rinderanlage im Zoo Dortmund
Beschluss
(Drucksache Nr.: 11499-08)

Herr Dingerdissen (FDP/Bürgerliste) findet das Vorhaben vor dem Hintergrund, dass noch viel für den Zoo getan werden soll, enorm teuer und auch etwas überdimensioniert. Er fragt, ob es Alternativen gegeben hat.

Herr Sauer (CDU) glaubt hingegen, dass sowohl Planung als auch Kosten angemessen sind. Besonders gefallen hat ihm, dass sich das Konzept landschaftlich sehr gut in den Zoo einfügt. Er dankt daher ausdrücklich für die Vorlage, der er gern zustimmen wird.

Herr Dr. Brandstätter (Zoo Dortmund) informiert, dass es sich bereits um die kostengünstigste Alternative handelt. Man war ursprünglich davon ausgegangen, dass alles ca. 1 Mio. Kosten verursachen wird, was auch realistisch war, wenn man es mit entsprechenden Anlagen in anderen Zoos vergleicht. Die Kosten hängen vor allen Dingen damit zusammen, dass sehr umfangreiche Landschaftsarbeiten durchgeführt werden müssen, und es muss bei diesem sehr großen Gehege auch eine sehr lange und stabile Zaunstrecke errichtet werden.

Der Ausschuss für Kultur, Sport und Freizeit fasst bei einer Enthaltung folgenden

Beschluss:

Der Ausschuss für Kultur, Sport und Freizeit beschließt den Bau einer Rinderanlage im Zoo Dortmund.

zu TOP 3.3
Fredenbaumpark
Stellungnahme der Verwaltung
(Drucksache Nr.: 09312-07-E2)
zu TOP 3.4
Parkordnung für den Fredenbaumpark
Empfehlung
(Drucksache Nr.: 11457-08)
Empfehlung: Bezirksvertretung Innenstadt-Nord aus der öffentlichen Sitzung vom 09.04.2008
(Drucksache Nr.: 11457-08)

TOP 3.3 und TOP 3.4 werden im Zusammenhang behandelt.

Herr Stüdemann (Kultur-, Sport und Freizeitdezernent informiert, dass die Verwaltung Wesentliches verändert hat, um die Situation im Fredenbaumpark zu verbessern. Koordinator wird dabei der Bereich Stadtgrün sein. Weil der Fredenbaumpark nun auch durch das Big Tipi um eine zusätzliche und sehr gut angenommene Einrichtung für Kinder und Jugendliche erweitert worden ist, ist die Abstimmung der Angebote manchmal nicht ganz unproblematisch, wenn sich Sportveranstaltungen auf der Mende-Sportanlage, das Veranstaltungsprogramm im Big Tipi oder im Fredenbaumpark selbst bzw. attraktives Bootsleben am Kanal überlagern. Und weil das Big Tipi gut angenommen wird, ist auch die Stellplatzsituation verbesserungswürdig. Die Parkplatzmöglichkeiten müssen so erweitert werden, dass Eltern mit ihren vornehmlich kleineren Kindern die Spielanlage auch ungefährdet erreichen können. Die Verwaltung schlägt daher vor, ein zusätzliches Stellplatzangebot von 75 Stellplätzen auf dem derzeitigen Lagerplatz einzurichten und auch die Rasenfläche direkt an der Lindenhorster Straße umzunutzen und dort noch einmal Platz für ungefähr 150 Fahrzeuge zu schaffen. Das hätte den angenehmen Begleiteffekt, dass weniger Fahrzeuge direkt in den Park einfahren und versuchen, bis hin zur Mende-Sportanlage zu parken. Auch die Frage der Müllentsorgung muss in diesem Zusammenhang erörtert werden. Es wird zweimal wöchentlich gereinigt und bei schönem Wetter und verstärktem Grillen am Wochenende gibt es eine Zusatzreinigung. Das wird mit der Werkstatt Passgenau und der Arbeiterwohlfahrt organisiert und erfreut sich leidlichen Erfolges, ist aber besser als je zuvor. Die Überlegung, grundsätzlich Mülltüten auszugeben und ein Pfand einzubehalten, wurde wegen der damit verbundenen hohen Personalkosten verworfen. Bei den Sanitäranlagen wurden die Anlagen an der Schmiedingslust und am Musikpavillon aufbereitet, beide sind zugänglich. Zusätzlich werden an Grill-Wochenenden mobile Toilettenhäuschen aufgestellt, und bei Flohmärkten stehen jetzt standardgemäß Toilettenwagen zur Verfügung. Die vorgelegte Parkordnung hat großen politischen Disput ausgelöst. Bisher gab es keine Parkordnung oder überhaupt irgendeine Regelung, daher war die Autorisierung des ein oder anderen Eingriffes vor Ort in den letzten 10 Jahren zumindest rechtlich fragwürdig. Deswegen braucht man ein Regelwerk, das mit möglichst einfachen Sätzen beschreibt, was verboten und was erlaubt ist. Der Text wird in Deutsch, Russisch und Türkisch abgefasst und von den im Park agierenden Menschen bei Bedarf verteilt. Das ist ein relativ übliches Verfahren, das auch in anderen Parks, wie im Rombergpark, Zoo oder Westfalenpark, Anwendung findet. Umgesetzt wird das durch MitarbeiterInnen der Werkstatt Passgenau, die sich um die Grillplätze kümmern, durch bezahlte Ordnungs- und Security-Dienste, die an den Wochenenden eingesetzt werden, auch durch Service- und Präsenzdienste und schließlich durch die Polizei. Ferner ist vorgesehen, sogenannte Green Rangers oder Parkboten einzusetzen, die dann zusätzlich autorisiert sind, dort nach dem Rechten zu sehen. Unerlässlich ist dafür aber eine Parkordnung, sonst gibt es keinerlei Handhabe. Irgendwann ist politisch beschlossen worden, das Grillen auf der Stellplatzanlage zu erlauben. Wenn aber die Diskussion über die Betreibung des Parks eigentlich immer diese Grundsatzfrage impliziert und quasi in Frage stellt, ohne sie aber zu thematisieren, dann wird es schwierig. So könnte beim Thema Grillen im Fredenbaumpark leicht der Eindruck entstehen, dass alle möglichen Argumente herangezogen werden, um dieses, für einige Leute offensichtliche, Ärgernis aus der Welt zu schaffen. Festzustellen bleibt, dass es ein sehr schöner Park ist, in den sehr viel hineingesteckt worden ist: es gibt eine Uferbefestigung, ein völlig neues Informations- und Wegesystem mit schönen Tafeln und schließlich auch neue Parkplätze, und eigentlich könnte sich die gesamte Nordstadt und auch der Rest der Stadt wirklich über die Entwicklung im Fredenbaum freuen. Es fehlt nur noch eine Parkordnung.

Herr Frebel (B’90/Die Grünen) gibt bekannt, dass es ist für seine Fraktion nicht leicht ist, in dieser Sache auf einen gemeinsamen Nenner zu kommen. Das Thema wurde sehr ausführlich, aber auch kontrovers diskutiert, und da noch kein Ergebnis vorgelegt werden kann, bittet er darum, die Vorlage ohne Empfehlung in den nächsten Ausschuss zu schieben. Gleichwohl möchte er aber die Diskussion nicht verhindern, zumal er selbst auch eine Anmerkung dazu hat. Es ist nicht richtig, dass es keine Regelung gibt. Selbstverständlich gilt dort im Park die ordnungsbehördliche Verordnung über die Aufrechterhaltung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung in der Stadt Dortmund von 1994, die in § 6 den Schutz der Straßen und Anlagen regelt und in § 7 Sonderbestimmungen für öffentliche Grün- und Erholungsanlagen enthält. Weil es sich dabei bereits um sehr enge Vorschriften handelt, stellt sich für seine Fraktion die Frage, ob weitere Verbote her müssten oder ob es nicht reicht, das Grillen, um das es ja vorrangig geht, nur an bestimmten Stellen zuzulassen. Seine Fraktion möchte dieses Grillen auf jeden Fall auch weiterhin in geordneten Bahnen ermöglichen. Selbstverständlich darf es dadurch aber nicht zu einer „Vermüllung“ des Parks kommen.

Herr Goosmann (SPD) signalisiert Einverständnis mit dem Ansinnen des grünen Partners, die Vorlage heute nicht abzustimmen und in den AUSW zu schieben. Ungeachtet dessen hält er es für sinnvoll, an dieser Stelle ausführlich darüber zu diskutieren. Eine Parkordnung ist seines Erachtens dringend erforderlich, denn es ist zwar richtig, dass sich die ordnungsbehördliche Verordnung zu Parkflächen verhält, aber nicht zum Thema Grillen. Dafür braucht man eben besondere Regelungen, und seine Fraktion hält das mit für das Wichtigste, was jetzt ordnungspolitisch im Fredenbaumpark zu regeln ist, von daher signalisiert er Zustimmung zur Parkordnung. Zur Beratungsfolge der Vorlage regt er an, auch den ABÖAB zu beteiligen. Schließlich interessieren ihn Details dazu, durch wen und wie die Anwendung diese Satzung sichergestellt wird.

Auch Herr Gündüz (Ausländerbeirat) möchte Einzelheiten zum Einsatz und zur Erreichbarkeit der Ansprechpartner wissen. Er fragt auch, ob Grillen im Fredenbaum zukünftig nur mit Voranmeldung und nur zeitlich begrenzt möglich sein wird. Ganz wichtig ist für ihn, dass diese Grillmöglichkeit für die Menschen der Nordstadt und Umgebung erhalten bleibt, weil sie generell keine andere Möglichkeit haben, irgendwo zu grillen. Andererseits darf das nicht zu einer Verunreinigung des Parks führen.

Herrn Monegel (CDU) war bisher nicht bewusst, dass es über Jahre offenkundig keine Regelung gegeben hat, und auch wenn er das insgesamt als skurrilen Missstand betrachtet, findet er es gut, dass jetzt offensichtlich Bewegung in die Sache kommt. Die CDU hat mit der textlichen Fassung der Parkordnung keine Probleme, allerdings die auch eben schon geäußerten Vorbehalte, wie und durch wen das Ganze umgesetzt wird. Das muss schon noch konkretisiert werden. Und er befürchtet, dass sowohl Green Rangers als auch Kräfte der Diakonie ggf. überfordert sind, wenn Konfliktfälle auftreten. Nur mit einem Zettel allein oder ein paar Schildern - so gut sie auch immer gemeint sind - wird man dort keine Ordnung schaffen können.

Herr Stüdemann (Kultur-, Sport und Freizeitdezernent) weist darauf hin, dass Wachdienste an hoch frequentierten Wochenenden dort tätig sind, wenn keine größeren Veranstaltungen stattfinden. Wenn Flohmarkt ist, sind die Sport- und Freizeitbetriebe selbst Hausherr und werden auch mit Wachdiensten und anderen Anbietern zusammenarbeiten, letztendlich aber vor Ort entscheiden, was geht und was nicht. Das funktioniert hier genauso wie in anderen Einrichtungen. Das Grillen an den Grillstationen wird von der Werkstatt Passgenau mit ihrer Service-Nummer bedient, d.h. es gibt eine Telefonnummer, bei der man sich anmelden kann und unter der man einen Platz zugeordnet bekommt. Das Grillen im Park selbst ist künftig weder auf Rodelhügeln noch in der Blumenrabatte, weder neben der Schmiedingslust, auf dem Boot noch am Teich erlaubt, sondern nur noch auf den Stellplätzen an der Mende-Sportanlage. Gereinigt wird von der AWO und alternativ von der Diakonie. Natürlich ging es all die Jahre auch ohne Parkordnung, feste Regeln steigern allerdings die Bedeutung. Die Green Rangers sind zusätzliche Hilfskräfte, die in erster Linie die Aufgabe haben, den Menschen die Schönheiten der Natur und Tierwelt nahe zu bringen. Nebenbei sollen sie ein wenig auf Ordnung und Sicherheit achten. Möglichst die Hälfte dieser Kräfte soll im Fredenbaumpark und die andere Hälfte im Hoesch-Park eingesetzt werden. Das wird zunächst als Pilotlauf exerziert, und man wird sehen, wie das funktioniert. Auch die Ausübung des Hausrechts im Park muss gemeinsam mit dem Personal behutsam durchgestanden werden, aber Ziel ist, das sowohl im Fredenbaumpark als auch im Hoesch-Park so ordentlich zu regeln, wie es auch im Rombergpark, im Westfalenpark oder im Zoo geschieht. Hauptaufgabe wird es sein, dass Leute kontinuierlich diese Aufgabe wahrnehmen, erkennbar und auch autorisiert sind und nach einer gewissen Zeit dann auch akzeptiert werden.

Herr Dingerdissen (FDP/Bürgerliste) wundert sich sehr darüber, dass der Ausschuss, dessen ureigenstes Anliegen das Thema eigentlich ist, die Vorlage ohne Empfehlung weiterleiten will. Eine Empfehlung für eine weiterführende Sitzung im Rat auszusprechen, wäre das Mindeste, was er erwarten würde. Er hofft allerdings, dass die hier jetzt vorgetragene Meinung auch dann beibehalten wird, wenn es später um die Abstimmung geht. Überall stellt er fest, dass es in der Gesellschaft eine Tendenz gibt, Menschen kaum noch etwas abzuschlagen. Das ist falsch. Eine Parkordnung muss doch nicht täglich umgesetzt werden und verhindert sicher auch nicht, dass irgendwann etwas passieren könnte, aber die Diskussion darum macht soziale Strukturen und soziale Verantwortungen bewusst und hilft, das Allgemeingut zu vertreten. Da ist enorm viel investiert worden und Ansehnliches entstanden, das auch schützenswert ist. Diese Parkordnung leistet dazu einen Beitrag, und da sollten alle an einem Strang ziehen.

Auch Herr Fischer (Die Linken im Rat) hält den Verwaltungsvorschlag für sinnvoll. Bei Durchsicht der Parkordnung hat ihm besonders gefallen, dass sie sehr freundlich und für jedermann verständlich formuliert ist.

Herr Dr. Brunsing (B’90/Die Grünen) bekräftigt, was sein Fraktionskollege gesagt hat, und fragt sich, ob man wirklich Sonderregelungen für Fredenbaum oder Hoeschpark braucht. Im Westpark z.B. ist das Müllproblem dadurch reduziert worden, dass man größere Container aufgestellt und überhaupt Möglichkeiten geschaffen hat, den Müll zu entsorgen. Und da ja in erster Linie von der Grillsaison die Rede ist, stellt sich ihm die Frage, ob es nicht andere Möglichkeiten gibt, das Problem zu reduzieren. Ob ein Parkplatz zum Grillen attraktiv ist, wagt er zu bezweifeln, denn es handelt sich meistens um Bevölkerungsschichten, die über keine eigenen Freiflächen hinterm Haus verfügen und von daher auf öffentliche Grünflächen angewiesen sind. Er befürchtet zudem, dass die Menschen dadurch zum Kanal verdrängt werden. Dann ist zwar die Stadt nicht mehr zuständig, aber das kann keine befriedigende Lösung sein. Vielmehr sollte man versuchen, das Grillen so weit zu organisieren, dass es an den Stellen, an denen es unproblematisch ist, möglich ist, und dass anschließend aufgeräumt wird. Schließlich bittet er auch, den Text etwas weicher zu formulieren.

Frau Jörder (Vorsitzende, SPD) weist darauf hin, dass die BV In-Nord die Parkordnung genau aus dem gegenteiligen Grund abgelehnt hat, ihr waren die Formulierungen zu weich. Insofern wird man die unterschiedlichen Interessenslagen wohl kaum miteinander verbinden können. Aus eigener Anschauung kann sie sagen, dass es den Nordstadtbewohnern sicher nicht darum geht, dass man den ausländischen Mitbürgerinnen und Mitbürgern nicht das Aufenthaltsrecht in diesem Park gestatten will, aber da man den Fredenbaum mehr oder weniger als persönliches Eigentum betrachtet, ist man doch sehr daran interessiert, dem vorhandenen Müllchaos ein Ende zu bereiten. Sie jedenfalls wäre froh, wenn die Verwaltung das in den Griff kriegen würde.

Herr Stüdemann (Kultur-, Sport und Freizeitdezernent) hält die Formulierungen nicht für besonders hart, viel wichtiger wäre ihm die Frage, ob es überhaupt jemand liest. Aus den praktischen Erfahrungen an anderer Stelle kann man aber sagen, dass ein Regelwerk im Streitfall ganz gute Dienste leistet. Und klare Ansagen sind im Leben meist besser als irgendein in alle Richtungen austariertes Statement. Er bittet jedenfalls inständig darum, dort, wo etwas zu regeln oder zu verändern ist, auch den Versuch zu unternehmen. Eine akademische Diskussion über Parks und sämtliche Möglichkeiten des Zusammenlebens ist zwar sehr reizvoll, hilft aber in diesem Sommer überhaupt nicht. Im letzten Halbjahr war das Wetter schlecht, da kam die Frage überhaupt nicht auf. Aber sobald jetzt die Sonne scheint, kommen die Menschen von weit her, treffen sich dort mit Freunden und wollen ein bisschen Spaß haben. Und wenn man nicht aufpasst, werfen sie ihren Müll ins Gebüsch. Dafür müssen Interventionsmöglichkeiten her, die man später möglicherweise auch auf andere Parks überträgt. Aber im Fredenbaumpark scheint im Moment der Handlungsbedarf am größten zu sein.

Frau Jörder (Vorsitzende, SPD) stellt abschließend fest, dass keine weiteren Wortmeldungen vorliegen. Der Ausschuss für Kultur, Sport und Freizeit gibt die Vorlage wegen weiteren Beratungsbedarfs ohne Empfehlung an den AUSW weiter. Da die nachfolgenden Gremien aber über den Inhalt des Dialogs im AKSF informiert sein sollen, wird der Diskussionsverlauf zu diesem TOP zeitnah als Auszug zur Verfügung gestellt. Darüber hinaus besteht Einvernehmen darüber, den Sachverhalt auch dem ABÖAB zur Kenntnisnahme zu überweisen.

zu TOP 3.5
Förderung der Bewegungserziehung in Tageseinrichtungen für Kinder
Kenntnisnahme
(Drucksache Nr.: 11595-08)

Frau Neumann (SPD) bittet, diese Kenntnisnahme auch den beteiligten Bezirksvertretungen zur Verfügung zu stellen.

Herr Stüdemann (Kultur-, Sport- und Freizeitdezernent) freut sich, dass das Programm, das mit „Wirbelwind“ begonnen hat, so viele Nachahmer in der Stadt findet und immer mehr sport- und bewegungsorientierte Angebote auch in Kindertageseinrichtungen Raum greifen. Die Ausstattung wird aus den Sport-, Investitions- und Ausstattungsmitteln finanziert. Die Qualifizierung erfolgt gemeinsam mit dem StadtSportBund. Das Programm soll zudem ausgedehnt werden.

Herr Dr. Brunsing (B’90/Die Grünen) findet, dass die beteiligten Einrichtungen im Stadtgebiet etwas ungleich verteilt sind und fragt nach den Gründen dafür. Ihn interessiert, wann auch die anderen Stadtbezirke in den Genuss kommen, bzw. wovon das abhängt und ob eine wissenschaftliche Begleitforschung vorgenommen wird.

Herr Stüdemann (Kultur-, Sport- und Freizeitdezernent) erläutert, dass mit FABIDO gemeinsam Einrichtungen ausgewählt wurden, die bereits normgerechte Bewegungsräume haben und so ein ausgedehntes, sportintensiviertes Programm auch umsetzen können. Das erklärt auch die etwas ungleichmäßige Gewichtung der jetzt beteiligten Stadtbezirke. Man ist aber auch mit anderen Stadtbezirken im Gespräch, ob sich evtl. bei Veränderungen der Gruppenstärken Räume umnutzen lassen. Eine Evaluation wird bisher nicht angestrebt und würde wahrscheinlich auch nicht viel Neues zum Vorschein bringen. Es gibt in NRW ungefähr 80 bis 90 bewegungsorientierte Kindergärten, die in ihrer Entstehungsphase durchaus evaluiert worden sind. Darüber gibt es Literatur, und man weiß, dass Kinder, die sich besser bewegen, nicht ganz so dick werden und mehr Spaß haben. Und wenn das noch mit ausgewogener Ernährung kombiniert wird, dann laufen sie auch nicht Gefahr, adipös zu werden.

Zum Anliegen von Herrn Gündüz (Ausländerbeirat), auch Einrichtungen in der Nordstadt zu bedenken, weil der Bezirk überdurchschnittlich viele übergewichtige Kinder beherbergt, sichert Herr Stüdemann (Kultur-, Sport- und Freizeitdezernent) zu, das mit FABIDO zu erörtern. Die Frage, ob und ggf. welche Einrichtungen im Stadtbezirk Innenstadt-Nord berücksichtigt werden können, will er dann in der September-Sitzung beantworten.

Der Ausschuss für Kultur, Sport und Freizeit nimmt damit das Vorhaben Förderung der Bewegungs-erziehung in Tageseinrichtungen für Kinder zur Kenntnis. Einhellig vertritt er die Auffassung, dass die Vorlage auch den beteiligten Bezirksvertretungen zur Kenntnisnahme zugeleitet wird.





zu TOP 3.6
Sonnensegel Westfalenpark
Gemeins. Vorschlag mit Bitte um Stellungnahme zur TO (SPD-Fraktion u. Fraktion B'90/Die Grünen)
(Drucksache Nr.: 11689-08)

Frau Kulozik (Westfalenparkleitung) ruft in Erinnerung, dass das Sonnensegel von einem sehr renommierten Architekturbüro zur Bundesgartenschau 1969 errichtet wurde, das sich damals auch um die Planung für den Olympiapark München und das Olympiastadion beworben hat. Es ging um die Überlegung, mit welchen Dachkonstruktionen in lockerer und moderner Form man ein solches Stadion überdachen könnte, und Dortmund hat mit diesem hyperbolischen Paraboloid ein Paradebeispiel für eine besondere Holzkonstruktion vorzuweisen. Das ist dann in München zwar so nicht umgesetzt worden, bleibt aber nichts desto trotz eine architektonisch wertvolle Darstellung. Das Sonnensegel ist seit 1969 wichtiger Bestandteil des Parks und dient als Veranstaltungsort. Daher wäre es schade, wenn es nicht mehr zur Verfügung stände. Das Sonnensegel ist, wie andere Holzkonstruktionen auch, nach dem Schadensfall in Bad Reichenhall untersucht worden. Dabei wurde festgestellt, dass drei von fünf tragenden Bestandteilen nicht mehr in Ordnung sind. Es geht um zwei Stahlseile auf der Südseite und um einen Holzbinderständer auf der Nordseite. Die Stahlseile sind nach einem Unfall korrodiert und die Stützen dauerhaft der Witterung ausgesetzt und nicht entsprechend geschützt worden. Das Dach selbst ist in den 70er Jahren undicht gewesen und seinerzeit leider nicht sachgemäß repariert worden. Das hat auch die Statik beeinträchtigt, und hinzu kommt, dass es einen relativ großflächigen Pilzbefall zwischen zwei von insgesamt drei Schichten gibt. Das hat im Gesamtergebnis dazu geführt, dass das Sonnensegel im letzten Sommer geschlossen werden musste, zunächst recht großräumig, seit Ostern jedoch nur noch auf einer Absperrungslinie von ungefähr 2 Metern entlang der Dachlinie. Das macht es zwar insgesamt für den Park etwas verträglicher, führt aber immer noch dazu, dass der Hauptweg am Sonnensegel gesperrt ist. In der Zwischenzeit wurde eine Umleitung gebaut, die südlich am Sonnensegel vorbei geht und seit dem letzten Wochenende in Betrieb ist. Leider nehmen die Besucher das nicht so richtig an und haben den Zaun aufgebrochen. Zur Saison 2008 ist zu sagen, dass die Veranstaltungen, die unter dem Sonnensegel stattfinden sollten, jetzt an anderen Standorten durchgeführt werden. Das wird von Veranstaltung zu Veranstaltung unterschiedlich sein. Ein Großteil wird auf die Festwiese verlagert, und ein Teil wird sich auf den Wiesen nördlich des Sonnensegels abspielen. Verzichtet werden muss in Ermangelung eines back-stage-Bereiches auf die Aufführungen des Kinder- und Jugendtheaters und der Naturbühne Hohensyburg. Eine Perspektive entwickelt sich jetzt durch eine Kooperation mit Job-Act, einer Organisation, die mit Jugendlichen Ausbildungsprojekte gestaltet. Die Gespräche mit Job-Act werden voraussichtlich in den nächsten ein bis zwei Wochen abgeschlossen sein. Dann kann ein Zelt südlich des Turmes aufgebaut werden, in dem rund 300 Menschen Platz finden. Damit besteht die Möglichkeit, diesen Punkt ab Juni bis voraussichtlich September als zusätzlichen Veranstaltungsort zu nutzen. Eine Alternativlösung hat sich auch beim Musikschultag ergeben, der in diesem Jahr auf der Seebühne stattfinden wird. Das A-cappella-Festival wurde bisher sechsmal auf der Festwiese durchgeführt und fünfmal unter dem Sonnensegel bei mehr oder minder starken Niederschlägen. Für die diesjährige Veranstaltung auf der Festwiese wurde eine Bühne angemietet. Man muss jetzt einfach auf gutes Wetter hoffen. Zur Frage, was demnächst mit dem Sonnensegel geschieht, gibt es im Moment einige Alternativen. Eine Sanierung des Sonnensegels wäre mit rund 1,7 Mio. Euro möglich. Verschiedene notwendige Untersuchungen an Fundamenten oder Dachkonstruktion würden weitere Kosten verursachen, gleichzeitig aber die Möglichkeit einräumen, den Weg vor dem Sonnensegel wieder zu nutzen und auch die eine oder andere Veranstaltung unter dem Sonnensegel durchzuführen. Das muss noch genau geprüft werden. Eine denkbare andere Alternative wäre, unter Beachtung des Urheberrechtsschutzes einen Gutachterwettbewerb mit dem Ziel durchzuführen, auf die Holzkonstruktion zu verzichten und eine neue Dachkonstruktion bei gleichem Standort und ggf. Übernahme der Fundament-Situation zu finden.

Frau Jörder (Vorsitzende, SPD) stellt fest, dass keine Wortmeldungen vorliegen. Damit ist die Bitte um Stellungnahme beantwortet.

Auszug aus der noch nicht genehmigten 24. Niederschrift des Ausschusses für Kultur, Sport und Freizeit am 02.09.2008 Zu TOP 1.4 Genehmigung der Niederschrift:

Die Niederschrift über die 22. Sitzung des Ausschusses für Kultur, Sport und Freizeit am 29.04.2008 wird mit folgender Ergänzung zu TOP 3.6 –Sonnensegel Westfalenpark-einstimmig genehmigt:
„Herr Kozlowski (SPD) hat darum gebeten, das Gutachten zur Statik des Sonnensegels einzusehen.“



4. Angelegenheiten des Theaters

zu TOP 4.1
2. Quartalsbericht des Theater Dortmund der Spielzeit 2007/08
Kenntnisnahme
(Drucksache Nr.: 11345-08)

Herrn Sauer (CDU) fällt auf, dass die philharmonischen Konzerte nicht so großen Anklang gefunden haben. Dann fragt er im Zusammenhang mit dem Langzeitkrankenstand im Orchester nach erkennbaren Gründen. Darüber hinaus möchte er wissen, ob sich die Änderungen des TVÖD und die geringeren Kosten bei Neueinstellungen nicht auch negativ auswirken, möglicherweise in Richtung einer nur zweiten Wahl von Künstlerinnen und Künstlern, die nach Dortmund kommen, weil die Stadt nicht das zahlen kann, was europaweit üblich ist.

Frau Pesch (Theaterleitung) macht der Ordnung halber darauf aufmerksam, dass der Quartalsbericht nur die Ergebnisse bis zum 30.01.2008 wiedergibt. Für die Folgemonate ist eine leicht steigende Tendenz zu verzeichnen, und sie ist zuversichtlich, dass der künftige GMD schon für sich genommen gewinnbringend sein wird und kumulativ zur Leistung des Orchesters beitragen wird. Der Krankenstand des Orchesters ist hoch, gleichwohl ist es gelungen, die frei werdenden fixen Personalkosten nunmehr zur Verstärkung des Orchesters mit Aushilfen einzusetzen, was sich wiederum positiv auswirkt.

Herr Stüdemann (Kultur-, Sport- und Freizeitdezernent) ergänzt, dass die Vergütungsstruktur im TVÖD mit tendenziell geringeren Einstiegsgehältern nicht auf die künstlerischen Gagen zutrifft.

Für Herrn Sohn (SPD) ist die Höhe des Krankenstandes häufig auch ein Ausdruck des Betriebsklimas, deshalb fragt auch er nach Erkenntnissen dazu bzw. geeigneten Maßnahmen, dem zu begegnen.

Herr Dr. Brunsing (B’90/Die Grünen) fragt nach dem Krankenstand im Chor, zumal ihm mitgeteilt wurde, dass er auch dort problematische Züge annehmen würde. Im Zusammenhang mit der Budgetverschiebung zum StA 19 in Höhe von 20.000 Euro geht er davon aus, dass auch Aufgaben nach StA 19 verlagert wurden, was bedeutet, dass Personalstunden frei werden, die anders genutzt werden könnten.

Frau Pesch (Theaterleitung) betont, dass der Krankenstand im Chor bei weitem nicht so hoch ist. Auch atmosphärische Störungen kann sie nicht feststellen. Das liege an den regelmäßigen Jours Fixes, bei denen durch viele Gespräche und direkten Kontakt sicher einiges geschlichtet werden konnte. Den Krankheitsstand allgemein hält sie für völlig normal. Der ist in der ganzen Orchesterwelt ähnlich hoch, was auch auf den Tagungen der deutschen Orchestervereinigung so bestätigt wird. Die Verlagerung von 20.000 Euro an StA 19 hat nicht zu einer Leistungs- oder Personalverlagerung an StA 19 geführt. Daher sind auch keine Personalstunden frei geworden.

Der Betriebsausschuss nimmt damit den 2. Quartalsbericht zur Kenntnis.



Die Vorsitzende dankt für die Mitarbeit am heutigen Tag und schließt die öffentliche Sitzung um
18.30 Uhr.



J ö r d e r
D i n g e r d i s s e n
S t a h n k e
Vorsitzende
Ratsmitglied
stellv. Schriftführerin