N i e d e r s c h r i f t

über die 19. Sitzung des Beirates bei der unteren Landschaftsbehörde


am 14.03.2007
Saal Hanse, Friedensplatz 1, 44135 Dortmund



Öffentliche Sitzung

Sitzungsdauer: 15:00 - 18:15 Uhr


Anwesend:

1. Stimmberechtigte Mitglieder:
Thomas Quittek (BUND)
Dirk Gährken (BUND)
Dr. Klaus Gelmroth (NABU)
Prof. Dr. Lothar Finke (LNU)
Georg Kaleck (LNU)
Erhard Freudenberger (Westf.-Lippischer Landschaftsverband e.V.)
Alfred Bendig (Kreisjägerschaft Dortmund e.V.)
Norbert Kovac (Fischereiverband NRW e.V.)
Heinz Neuhoff (Landesverband Gartenbau Westfalen-Lippe)
Peter Halbsguth (Vertreter Naturschutzverbände (LNU))
Eva Trappmann (Vertreterin Naturschutzverbände (NABU))
Manfred Gimmler (Landesverband Westfälischer und Lippischer Imker e.V.)
2. Mitglieder ohne Stimmrecht:
Lothar Hahn (LNU)
Siegfried Wittwer (Kreisjägerschaft Dortmund e.V.)
Klaus Popma (Fischereiverband NRW e.V.)
3. Verwaltung
Herr Dr. Grote (Umweltamt)
Herr Höing (Umweltamt)
Dr. Marks (Umweltamt)
Frau Scheffel-Heidrich
Herr Fischer (67/3 alt, zukünftig 60/4)
4. Gäste
Detlef Münch (Ratsmitglied)




Veröffentlichte Tagesordnung:

T a g e s o r d n u n g

für die 19. Sitzung des Beirates bei der unteren Landschaftsbehörde,
am 14.03.2007, Beginn 15:00 Uhr,
Saal Hanse, Friedensplatz 1, 44135 Dortmund

Öffentlicher Teil:

1. Regularien

1.1 Benennung eines Beiratsmitgliedes zur Mitunterzeichnung der Niederschrift

1.2 Hinweis auf das Mitwirkungsverbot gem. §§ 31 und 43 Abs. 2 GO NRW

1.3 Feststellung der Tagesordnung

1.4 Genehmigung der Niederschrift über die 18. Sitzung des Beirates bei der unteren Landschaftsbehörde

2. Vorlagen der Verwaltung

2.1 Realisierung von Maßnahmen der Landschaftsplanung; I. Quartalsbericht 2007
Kenntnisnahme
(Drucksache Nr.: 07722-07)


2.2 Bauleitplanung; 7. Änderung des Flächennutzungsplanes (FNP) - Wohnbebauung nordöstlich Höchstener Straße - und Aufstellung des vorhabenbezogenen Bebauungsplanes (VEP) Hö 261 - Einkaufszentraum Höchstener Straße - (gleichzeitig tlw. Änderung des Bebauungsplanes Hö 202)
hier: Beschluss zur Erweiterung des Planbereiches des VEP Hö 261, Entscheidung über Anregungen, Beifügung einer aktualisierten Begründung zur 7. Änderung des Flächennutzungsplanes, Feststellungsbeschluss zur 7. Änderung des Flächennutzungsplanes, Beifügung einer aktualisierten Begründung zum VEP Hö 261, Satzungsbeschluss zum VEP Hö 261, Beschluss des Durchführungsvertrages - Teil B -
Kenntnisnahme
(Drucksache Nr.: 07829-07)


3. Berichte

3.1 Planung der Beiratsexkursion


3.2 Überarbeitung des Biotopkatasters
Bericht


3.3 Maßnahmen im Aplerbecker Wald (Sanierung einer Stützmauser der DB, Jagdhundeausbildung)
Bericht
3.4 Patenschaften für schutzwürdige Gebiete (Sachstandsbericht)
Bericht


4. Anfragen, Hinweise, Mitteilungen





Die Sitzung wurde vom Vorsitzenden - Herrn Thomas Quittek- eröffnet und geleitet.

Vor Eintritt in die Tagesordnung stellte der Vorsitzende fest, dass zur heutigen Sitzung des Beirates bei der unteren Landschaftsbehörde fristgemäß eingeladen wurde, und dass der Beirat beschlussfähig ist.


1. Regularien


zu TOP 1.1
Benennung eines Beiratsmitgliedes zur Mitunterzeichnung der Niederschrift
Zur Mitunterzeichnung der Niederschrift wurde Herr Prof. Dr. Finke benannt.


zu TOP 1.2
Hinweis auf das Mitwirkungsverbot gem. §§ 31 und 43 Abs. 2 GO NRW
Herr Quittek wies auf das Mitwirkungsverbot gem. §§ 31 und 43 Abs. 2 GO NRW hin und bat, dieses zu beachten, sofern es im Einzelfall zutreffen sollte.


zu TOP 1.3
Feststellung der Tagesordnung
Die Tagesordnung wurde um den Tagesordnungspunkt 3.5 Anfragen des Beirates zu forstlichen Maßnahmen erweitert und in folgender Reihenfolge abgehandelt:

- TOP 3.4
- TOP 3.5
- TOP 2.1
- TOP 2.2
- TOP 3.1
- TOP 3.2
- TOP 3.3
- TOP 4


zu TOP 1.4
Genehmigung der Niederschrift über die 18. Sitzung des Beirates bei der unteren Landschaftsbehörde
Die Niederschrift über die 18. Sitzung des Beirates bei der unteren Landschaftsbehörde wurde ohne Änderungswünsche genehmigt.





2. Vorlagen der Verwaltung

zu TOP 2.1
Realisierung von Maßnahmen der Landschaftsplanung; I. Quartalsbericht 2007
Kenntnisnahme
(Drucksache Nr.: 07722-07)

Herr Dr. Marks stellte die o.g. Vorlage vor. Weiterhin erklärte er, dass die Fördermittel des Landes NRW auf Grund der Haushaltslage des Landes auf 2 Millionen Euro für gesamt NRW begrenzt sind. Der Regierungsbezirk Arnsberg erhält hiervon ca. 400.000 Euro, wobei auf die Stadt Dortmund eine Höchstsumme an möglichen Fördermitteln von lediglich 80.000 Euro entfallen könnte. Frühestens im Mai 2007 sei mit einem Bescheid der Bezirksregierung zu rechnen, in welchem Umfang Maßnahmen gefördert werden.

Hinsichtlich der Liste der Maßnahmen der Vorlage bat der Beirat zur besseren Zuordnung und Abstimmung mit der vom Beirat aufgestellten Prioritätenliste um nochmalige Vorstellung, eventuell mit Planskizze, der Maßnahmen Nr. 1, 2, 4, 6, 10 und 14 für die nächste Sitzung.

Insbesondere bat der Beirat um Berücksichtigung der Maßnahmen seiner Prioritätenliste Nr. 3, 12 (noch für das Jahr 2007) und 18 in Vorbereitung für das Jahr 2008.

Hinsichtlich der Maßnahme Nr. 4 "Pflegemaßnahmen im LB Pferdebachtal" bat RM Münch um Entbuschung des Tümpels auf der Fläche zwischen B 54 und der Straßenbahnlinie.


Beschluss

Der Beirat nimmt die Vorlage einstimmig zur Kenntnis und bittet die Verwaltung

1. zur nächsten Sitzung um die Erstellung einer abgeglichenen Maßnahmenliste zwischen der Liste der o.g. Vorlage und der Prioritätenliste des Beirates mit Angabe, ob diese Maßnahmen in den Landschaftsplänen bzw. Biotopmanagementplänen verzeichnet sind.

2. um
- die Aufnahme der Maßnahme "Reparatur des Zaunes am Silberknapp zum Schutz des Leitsystems" in die Maßnahmenliste 2007,

- Vorziehung der Maßnahmen Nr. 3 (NSG Im Siesack: Freiräumen der Bachdurchlässe –(z.B. Linnersbach) unter der Altmengeder Straße), Nr. 12 (Teiche südlich Emscher zwischen Eckei und NS IX: Freihalten/Entbuschen der Uferbereiche), Nr. 18 (NSG Auf dem Brink: Vorbereitende Maßnahmen zur Gewässersanierung und Unterbindung von Dünger-/Herbizideintrag ins Gewässer) aus der Prioritätenliste des Beirates in die Maßnahmenliste 2007 des Umweltamtes.

- Aufnahme der Maßnahme "Röhricht-Initialpflanzung im NSG Hallerey nördlich der Straße Hallerey" in den zu überarbeitenden Biotopmanagementplan.

- Erstellung eines Biotopmanagementplanes (Waldpflegeplanes) für das Jahr 2008 für das NSG Aplerbecker Wald und NSG Kurler Busch

- Stärkung der Kammmolchpopulation im NSG Hallerey durch Anlage eines zusätzlichen Feuchtbiotops in den Brachflächen ohne öffentliche Zugänglichkeit im Rahmen des zu überarbeitenden Biotopmanagementplans.




zu TOP 2.2
Bauleitplanung; 7. Änderung des Flächennutzungsplanes (FNP) - Wohnbebauung nordöstlich Höchstener Straße - und Aufstellung des vorhabenbezogenen Bebauungsplanes (VEP) Hö 261 - Einkaufszentrum Höchstener Straße - (gleichzeitig tlw. Änderung des Bebauungsplanes Hö 202)
hier: Beschluss zur Erweiterung des Planbereiches des VEP Hö 261, Entscheidung über Anregungen, Beifügung einer aktualisierten Begründung zur 7. Änderung des Flächennutzungsplanes, Feststellungsbeschluss zur 7. Änderung des Flächennutzungsplanes, Beifügung einer aktualisierten Begründung zum VEP Hö 261, Satzungsbeschluss zum VEP Hö 261, Beschluss des Durchführungsvertrages - Teil B -
Kenntnisnahme
(Drucksache Nr.: 07829-07)

Herr Höing stellte o.g. Vorlage vor. Die vom Beirat in den Sitzungen vom 16.08.06 und 18.10.06 geäußerten Bedenken wurden in dem Beschlussvorschlag der Verwaltung zu der o.g. Vorlage abgewogen und in dem vorgeschlagenen Satzungsbeschluss nicht berücksichtigt.

Der Beirat hält weiterhin an seinen Bedenken fest.


Beschluss

Der Beirat nimmt die Vorlage einstimmig zur Kenntnis und bekräftigt nochmals seinen in der Sitzung vom 16.08.06 und 18.10.06 gefassten Beschluss.

Der Beirat lehnt eine Ausweitung der im Flächennutzungsplan beschlossenen Wohnbebauung nach Südosten in den Freiraum entschieden ab. Hier befindet sich das Landschaftsschutzgebiet „Bachtäler der nördlichen Ardey-Abdachung“. Gemäß Umweltbericht zum Bebauungsplan ist das Entwicklungspotenzial als hoch einzuschätzen, da hier im FNP der Freiraumentwicklung Vorrang vor der städtebaulichen Entwicklung eingeräumt wird. Die zukünftige Nutzung wird zudem eine Beeinträchtigung der Fauna durch erhöhte Störwirkungen hervorrufen. Mit dem Verlust von 8.000 qm gehölzgeprägter Flächen und ca. 10.000 qm sonstiger Freiflächen gehen Bereiche mit Bedeutung für Lokalklima und Lufthygiene im Untersuchungsraum verloren.

Die Bebauung des brachliegenden Sportplatzes ist im Flächennutzungsplan vorgesehen und wird vom Beirat mitgetragen. Gegen eine alternative Nutzung des Geländes als Einkaufszentrum bestehen keine Bedenken.

Der neue Flächennutzungsplan ist unter Abwägung aller Belange vom Rat der Stadt verabschiedet worden. Eine zusätzliche Inanspruchnahme von Freiraum würde diese Bilanz zu Lasten der Landschaft verschieben.

Im Flächennutzungsplan sind 680 ha Baufläche ausgewiesen, so dass nach Meinung des Beirates nicht nach einem Jahr erneut weitere Flächen nachgeschoben werden müssen, zumal diese in einem Landschaftsschutzgebiet liegen.

In ca. 1,5 km Entfernung existiert bereits das erschlossene Baugebiet „Overgünne“, dessen Potenzial bei weitem noch nicht ausgeschöpft ist. Weiterhin werden im Rahmen des Bebauungsplanes WE 115 in Dortmund-Benninghofen, an der Benninghofer Heide, also auch in unmittelbarer Nähe, weitere 36 Doppelhäuser erstellt.

Der Beirat lehnt die Ausweitung der zusätzlichen Bebauung im nordöstlichen Teil entschieden ab und stimmt der Änderung des Flächennutzungsplanes nicht zu.



3. Berichte

zu TOP 3.1
Planung der Beiratsexkursion

Für die Beiratsexkursion stehen zwei Ziele zur Auswahl, zum einen das NSG Buschei und zum anderen Phoenix-West. Die Mehrheit der Mitglieder favorisiert als Exkursionsziel das NSG Buschei mit der geplanten Bebauung Hohenbuschei. Hinsichtlich des Zeitpunktes wird es zu einer Verschiebung des Exkursionstermins in den August 2007 kommen.

Der Beirat wird sich in seiner nächsten Sitzung nochmals hinsichtlich des Zieles beraten.


zu TOP 3.2
Überarbeitung des Biotopkatasters

Herr Dr. Marks berichtete über die Aufforderung des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW (LANUV), das Biotopkataster zu überarbeiten. Die letzte Überarbeitung für Dortmund fand in den Jahren 2002-2005 statt. Die vom Umweltamt und Beirat damals eingebrachten Änderungswünsche wurden bezüglich der Flächen offensichtlich eingearbeitet. Hingegen sind die neuen Naturschutzgebiete sowie die Daten des Brutvogelatlas noch nicht eingearbeitet. Dieses wurde bereits dem LANUV mit der Bitte um Ergänzung mitgeteilt.

Herr Quittek erklärte, dass das LANUV zugesagt hat, die Sachdaten (Katasterbögen) zwecks Überprüfung den Naturschutzverbänden zur Verfügung zu stellen. Ggf. noch fehlende Daten werden dem LANUV dann mitgeteilt. Ein gemeinsamer Termin mit den Naturschutzverbänden, der unteren Landschaftsbehörde und dem LANUV soll anschließend stattfinden. Herr Quittek bat die Beiratsmitglieder, ihm alle interessanten floristischen und faunistischen Daten zu melden.

Sobald das aktualisierte Biotopkataster vorliegt, sollte dieses dann von einem Vertreter des LANUV im Beirat vorgestellt werden.


zu TOP 3.3
Maßnahmen im Aplerbecker Wald (Sanierung einer Stützmauser der DB, Jagdhundeausbildung)

Herr Dr. Marks berichtet anhand eines Planes (s. Anlage) über die Errichtung einer Stützmauer der DB. Die Stützmauer selbst wird sich zwar nicht im NSG Aplerbecker Wald befinden, jedoch muss der Wald für die notwendige Arbeitsfläche und einen Lagerplatz freigeschlagen werden. Die bereits vorhandene Zufahrt muss als Baustraße zunächst ausgebaut werden, wird aber nach Erledigung der Arbeiten zurückgebaut. Es handelt sich um einen vorübergehenden Eingriff, der durch eine Aufforstung der Flächen nach Beendigung der Maßnahme wieder ausgeglichen wird. Die Aufforstung soll eine Waldmantelsituation widerspiegeln.

Herr Kaleck bat insbesondere darum, für die dort lebenden Amphibien und Reptilien Schutzmaßnahmen zu erreichen. Er schlug vor, den Baustellenleiter zu informieren und zu bitten, vor Beginn der Arbeiten den Bereich noch einmal abzusuchen und die betroffenen Tiere in Sicherheit zu bringen.

Hinsichtlich der Jagdhundeausbildung im Naturschutzgebiet Aplerbecker Wald berichtete Herr Dr. Marks über die Stellungnahme des Landschaftswächters Herrn Naujoks. Dieser hatte im Auftrag der unteren Landschaftsbehörde einen Bericht verfasst, in dem er mitteilte, dass die Jägerschaft einmal wöchentlich mit Ihren Hunden trainiert, wobei sie sich ausschließlich auf den öffentlichen Wegen bewegt und dort Gehorsamsübungen durchführt.

Die Jägerschaft trainiert dort schon seit Jahrzehnten und stellt hierzu alljährlich den Antrag auf Genehmigung.
Beschluss

Der Beirat stimmt der Genehmigung für die Ausbildung der Jagdhunde durch der Jägerschaft unter den von Herrn Naujoks festgestellten Bedingungen einstimmig zu.


zu TOP 3.4
Patenschaften für schutzwürdige Gebiete (Sachstandsbericht)

Dieser Tagesordnungpunkt wurde auf Wunsch von Herrn Bernatzki (Sauerländischer Gebirgsverein) aufgenommen. Herr Höing berichtete über die derzeit bestehenden Patenschaften. Z. Zt. existieren ca. 10 Patenschaften, die den behördlichen Naturschutz und den ehrenamtlichen Naturschutz verbinden. Hierunter sind u.a. Firmen, Schulen und Naturschutz-Interessengruppen zu finden.
Die Übernahme einer Patenschaft bedeutet, dass man sich für ein lokal begrenztes Gebiet besonders engagiert. Es besteht die Möglichkeit, dass man das Gebiet beobachtet, Entwicklungen feststellt, Vorschläge zur Verbesserung unterbreitet, Bürger informiert, einfache Arbeiten mit Unterstützung des Umweltamtes verrichtet oder Aktionen plant und koordiniert.

Jedoch muss sich ein Pate auch an Regeln halten, z.B. an das Landschaftsrecht. Die Ziele des ehrenamtlichen Paten und die der Behörde dürfen sich nicht widersprechen. Einzelheiten regelt eine Patenschaftsvereinbarung.

Herr Fischer (StA 67/3) erklärte, dass auch in der Forstverwaltung Patenschaften vorhanden sind, insbesondere für Gewässer sind Patenschaften an den Fischereiverband vergeben.

Herr Dr. Grote wies auf die ca. 90 Patenschaften der unteren Abfallwirtschaftsbehörde hin.

Herr Quittek bat für die nächste Sitzung um eine Aufstellung aller Patenschaften, um eine Übersicht über diese zu erhalten.

Herr Dr. Grote kündigte eine Pressemitteilung an, die sowohl zur Werbung neuer Paten dienen als auch die „alten“ Paten bestärken soll. Es soll ein „Dankes- und Werbeblatt“ zugleich werden.


zu TOP 3.5
Anfragen des Beirates zu forstlichen Maßnahmen

Zu diesem Tagesordnungspunkt lag eine Anfrage von Herrn Quittek vor (s. Anlage). Diese beantworteten Herr Fischer (StA 67/3) und Herr Dr. Grote (StA 60).

Herr Fischer (StA 67/3) gab hinsichtlich der Entfernung der Eichen im NSG Wickeder Ostholz einen Sachstandsbericht und nahm Stellung zu den einzelnen Anfragen des Beirates.

Bei den durchgeführten forstlichen Maßnahmen handelte es sich um eine Durchforstung und Endnutzung im Rahmen der ordnungsgemäßen Forstwirtschaft. Diese wurden im Rahmen des Betriebsplanes durch jährliche Wirtschaftspläne zum unmittelbaren Vollzug festgesetzt.

Das NSG Wickeder Ostholz deutet durch die vorherrschende Bodenvegetation auf einen Perlgras-Buchenwald hin. Dort ist die Buche die dominierende Baumart. Daneben kommen Berg-Ahorn, Esche, gelegentlich Berg-Ulme und Trauben-Eiche vor. Da die Eiche im Wickeder Ostholz eine geringe Qualität hat und die Pflegeeingriffe zum Erhalt des Eichenanteils zu Lasten der Buche gingen, wurde eine Förderung der Buche in der mittelfristigen Planung festgelegt.

Gefördert werden soll die Eiche einzeln, trupp- und gruppenweise, wenn die Verteilung der Baumarten auf der Fläche dies zulässt. Der Eichenanteil im Wickeder Ostholz wird gesichert durch ein geringes Baumholz im Westen mit einer Größe von 1,4 ha, eine Eichenaltholzinsel im Süden mit einer Fläche von 1,0 ha und zwei Eichenbestände im Nordosten mit einer Fläche von zusammen 2,1 ha. Darüber hinaus ist die Eiche in den durchforsteten Beständen einzelstamm- und truppweise beigemischt.
Weiterhin erklärte Herr Fischer, dass die Maßnahmen mit dem NABU und der unteren Landschaftsbehörde abgestimmt waren. Jedoch ist es zu einer mengenmäßigen Überschreitung gekommen, vorgesehen war eine Entnahme von 313 Festmeter, jedoch wurden bei den Forstarbeiten ca. 450 Festmeter entfernt. Grund hierfür könnte eventuell gewesen sein, dass sich die Eichen in einem schlechteren Zustand als gedacht befunden haben.

Hinsichtlich der Anfragen zu den Auswirkung des Sturmes Kyrill nahm Herr Dr. Grote Stellung. Herr Dr. Grote erklärte, dass zunächst die Verkehrssicherheit allerhöchste Priorität hat. An zweiter Stelle stehen derzeit Maßnahmen, die einer Ausbreitung des Borkenkäfers entgegenwirken. Das bedeutet, dass das Sturmholz - insbesondere die Nadelhölzer - aus dem Wald geschafft werden müssen. An dritter Stelle kommt dann der Wiederaufbau unter Berücksichtigung einer naturgemäßen Entwicklung.

Sollten Wegesperren im Zuge der Aufräumarbeiten weggeräumt worden sein, so bittet Herr Dr. Grote um eine entsprechende Mitteilung. Ebenso sollte bei den Aufräumarbeiten kein „gefegter“ Wald zurückbleiben, die Totholz- und Schwachholzanteile sollen im Wald verbleiben.

Das Umweltamt wird weiterhin einen Masterplan Umwelt, Teilplan städtische Forsten, aufstellen. Dieser verfolgt das Ziel, die Interessen von Naturschutz und Waldbesuchern aufeinander abzustimmen und eine Entwicklung des Waldes im Sinne des Naturschutzes sicher zu stellen.

Herr Quittek kritisierte die übertriebene Durchforstung des NSG "Wickeder Ostholz", die in diesem Umfang auch nicht mit Herrn Neugebauer und dem Umweltamt abgestimmt gewesen sei.

Im Zusammenhang mit den Waldnaturschutzgebieten fragte er, welche Veränderungen sich durch die Unterschutzstellung des Waldes als Naturschutzgebiet ergeben werden. Herr Fischer erklärte, dass ökologische Waldpflegepläne aufgestellt werden. Aufgrund der Zuordnung des Forstes zum Umweltamt wird sich die Grundzielsetzung mehr in Richtung „Naturschutz“ verschieben.

Abschließend erklärte Herr Fischer, dass der Aplerbecker Waldteich (Erpelweiher) unangetastet bliebe und dass insgesamt nach dem Sturm Kyrill mehr Totholz im Wald entstehen wird, da nicht jeder einzelne gestürzte Baum aus dem Wald herausgeholt werden kann.
Sollten sich kurzfristig Fragestellungen ergeben, so sollte man sich direkt an den für den Bezirk zuständigen Revierförster wenden (Herr Dehler für den Bezirk Nord und Herr Beckmann für den Bezirk Süd).


zu TOP 4.
Anfragen, Hinweise, Mitteilungen

Naturschutzgebiet Bolmke
Herr Quittek bat um einen Sachstandsbericht zur NSG-Beschilderung, zur Mountainbikestrecke, zur Entfernung der Baumsperren an der Finnbahn und zum Schutz des Teiches im NSG Bolmke zur nächsten Sitzung. Entsprechende Anregungen hatte der Beirat in seiner jährlichen Exkursion im Jahr 2006 gemacht. Herr Dr. Marks wies in diesem Zusammenhang auf eine Veranstaltungsreihe zum Thema "Freizeitnutzung und Naturschutz in den Waldnaturschutzgebieten Dortmunds" hin, zu der neben Vertretern der Naturschutzverbände auch Nutzer des Waldes (Radfahrer, Wanderer, Läufer, Hundebesitzer und Reiter) eingeladen werden. Die erste der drei Veranstaltungen findet am 28.3.2007 statt.


Lohbachtal
Herr Dr. Gelmroth kritisierte, dass im Lohbachtal eine wassergebundene Wegefläche asphaltiert wurde. Herr Dr. Marks bat um Mitteilung detaillierter Angaben, dann könne in der Angelegenheit recherchiert werden.
Anfrage zur Gehölz- und Baumentfernung an der S-Bahntrasse Asseln – Wickede
Herr Dr. Marks berichtete über die genannte Maßnahme (s. Anlage), die in der Nähe einer großen Saatkrähenkolonie stattgefunden hat. Diese Maßnahme war mit der Deutschen Bahn und der unteren Landschaftsbehörde bereits im November 2006 abgestimmt worden. Es wurden längs der Bahnstrecke verkehrsgefährdende Bäume auf den Stock gesetzt. Die Maßnahme hat schwerpunktmäßig im Winter stattgefunden, ist jedoch noch nicht ganz beendet. Herr Dr. Marks erklärte, dass er am 13.03.07 noch einmal die Örtlichkeit aufgesucht hätte, an diesem Tage waren die Arbeiten in der Nähe der Saatkrähenkolonie bereits abgeschlossen. Herr Dr. Marks wird die Deutsche Bahn nochmals anschreiben und den Hinweis auf die Saatkrähenkolonie und die Beendigung der Maßnahme geben.


Ehemalige Deponie Westfalenhütte Nord (Feineisenstraße P 4)
Laut Abschlussbetriebsplan wird sich das Gelände bis 2010 grundsätzlich verändern. In dem Bereich Deponie Westfalenhütte mit dem Schulte-Rödding-Teich und dem Orchideenbereich soll jedoch nicht eingegriffen werden. Auch wird es ein wasserrechtliches Verfahren zum Umbau des Erlenbaches geben, der freigelegt werden soll. Der Schulte-Rödding-Teich muss jedoch mit seinem Standort im Naturschutzgebiet und als § 62-Biotop erhalten bleiben. Der Beirat bat in der Angelegenheit um einen Sachstandsbericht und um Klärung der Frage, warum der Schulte-Rödding-Teich in regelmäßigen Abständen abgepumpt wird. Hierzu sollten Vertreter der Bezirksregierung Arnsberg und der Firma Thyssen-Krupp zur nächsten Sitzung eingeladen werden.



Prof. Dr. Finke Quittek Scheffel-Heidrich
Mitglied Vorsitzender Geschäftsführung