N i e d e r s c h r i f t (öffentlich)

über die 8. Sitzung des Beirates bei der unteren Landschaftsbehörde


am 25.11.2015
Saal Hanse, Friedensplatz 1, 44135 Dortmund


Sitzungsdauer: 15:00 - 19:55 Uhr

Anwesend:

1. Stimmberechtigte Mitglieder:

Bruno Schreurs (BUND NRW)

Dr. Klaus Gelmroth (NABU Landesverband Nordrhein-Westfalen e.V.)

Dietrich Büscher (NABU Landesverband Nordrhein-Westfalen e.V.)

Dr. Hans-Dieter Otterbein (LNU Nordrhein-Westfalen e.V. -LNU-)

Matthias Scharmach (LNU Nordrhein-Westfalen e.V. -LNU-)

Klaus-Dieter Horn (SDW Landesverband NRW e.V.)

Heinrich Westermann (Westf.-Lippischer Landwirtschaftsverband e.V.)

Manfred Budde (Westf.-Lippischer Landwirtschaftsverband e.V.)

Dr. Heike Thomae (Landesjagdverband Nordrhein-Westfalen e.V.)

Norbert Kovac (Fischereiverband Nordrhein-Westfalen e.V.)

Peter Frankenstein (Landessportbund Nordrhein-Westfalen e.V.) bis 17 Uhr anwesend.

Manfred Gimmler (Landesverband Westfälischer und Lippischer Imker e.V.)
2. Mitglieder ohne Stimmrecht:

Walter Aukthun (SDW Landesverband NRW e.V.)

Wilhelm Hülsmann-Trapphoff (Westf.-Lippischer Landwirtschaftsverband e.V.)

Siegfried Wittwer (Landesjagdverband Nordrhein-Westfalen e.V.)
3. Verwaltung

Herr Dr. Mackenbach (60/AL)

Herr Höing (60/2)

Frau Viets (60/ 2)

Herr Veen (60/2)

Frau Scheffel-Heidrich (60/2) bis 17 Uhr anwesend.

Herr Dr. Rath (60/2-1)

Frau Ellwein (1/GB III Nordwärts)
4.
Gäste

Herr Wulf (Emschergenossenschaft)

Frau Marks (Ruhr-Universität Bochum)

Herr Klinger (Biologische Station Kreis Unna/Dortmund)

Herr Ohde (Biologische Station Kreis Unna/Dortmund)

Herr Bollweg

Herr Flöthke

Frau Granold (Ehrenamtl. Amph. Sch.)

Herr Wickert (Ehrenamtl. Amph. Sch.)

Prof. Dr. Finke

Herr Rysi (AGARD e.V.)

Herr Hallmann (AGARD e.V.)

Frau Niehues

Frau Wetzold-Schubert (AGARD e.V.)

Herr Heimel (NABU)


Veröffentlichte Tagesordnung:

T a g e s o r d n u n g (öffentlich)

für die 8. Sitzung des Beirates bei der unteren Landschaftsbehörde,
am 25.11.2015, Beginn 15:00 Uhr,
Saal Hanse, Friedensplatz 1, 44135 Dortmund


1. Regularien

1.1 Benennung eines Beiratsmitgliedes zur Mitunterzeichnung der Niederschrift


1.2 Hinweis auf das Mitwirkungsverbot gem. §§ 31 und 43 Abs. 2 GO NRW


1.3 Feststellung der Tagesordnung


1.4 Genehmigung der Niederschrift über die 7. Sitzung des Beirates bei der unteren Landschaftsbehörde

2. Vorlagen der Verwaltung

2.1 Projekt "Nordwärts", 1. Sachstandsbericht
Empfehlung
(Drucksache Nr.: 01862-15)


3. Berichte

3.1 Pflege – und Entwicklungsplan für den Oberlauf der Emscher
Bericht

3.2 Arbeitsprogramm und die Ergebnisse der Biologischen Station Kreis Unna/Dortmund
Bericht

3.3 Fachaustausch Amphibien - Bericht von Herrn Dr. Otterbein
Bericht

3.4 Sachstandsbericht zur Neuaufstellung des Landschaftsplans Dortmund
Bericht

3.5 Vorstellung der Landschaftswachtkandidaten für den Landschaftswachtbezirk Huckarde

4. Anfragen, Hinweise, Mitteilungen


Die Sitzung wurde vom Vorsitzenden - Herrn Dr. Otterbein - eröffnet und geleitet.

Vor Eintritt in die Tagesordnung stellte der Vorsitzende fest, dass zur heutigen Sitzung des Beirates bei der unteren Landschaftsbehörde fristgemäß eingeladen wurde und dass der Beirat beschlussfähig ist.


1. Regularien


zu TOP 1.1
Benennung eines Beiratsmitgliedes zur Mitunterzeichnung der Niederschrift

Zur Mitunterzeichnung der Niederschrift wurde Herr Scharmach benannt.


zu TOP 1.2
Hinweis auf das Mitwirkungsverbot gem. §§ 31 und 43 Abs. 2 GO NRW

Der Vorsitzende wies auf das Mitwirkungsverbot gem. §§ 31 und 43 Abs. 2 GO NRW hin und bat, dieses zu beachten, sofern es im Einzelfall zutreffen sollte.


zu TOP 1.3
Feststellung der Tagesordnung

Herr Büscher meldete an, dass er unter TOP 4 zwei weitere Sachverhalte ansprechen werde.

Ansonsten wurde die Tagesordnung wie veröffentlicht festgestellt.


zu TOP 1.4
Genehmigung der Niederschrift über die 7. Sitzung des Beirates bei der unteren Landschaftsbehörde

Die Niederschrift über die 7. öffentliche Sitzung des Beirates bei der unteren Landschaftsbehörde wurde einstimmig ohne Änderungswünsche genehmigt.


2. Vorlagen der Verwaltung







zu TOP 2.1
Projekt "Nordwärts", 1. Sachstandsbericht
Empfehlung
(Drucksache Nr.: 01862-15)

Frau Ellwein (1/GB III) stellte in einem Vortrag die o.g. Vorlage vor.
Ziel des Projekt Nordwärts ist es, Stärken und Schwächen des „Nordwärts“-Gebietes zu erkennen und den Dortmunder Norden aufzuwerten. In einem Beteiligungs- und Dialogverfahren, bestehend aus diversen Veranstaltungen und Foren, werden Ideen und Visionen gesammelt und in Kategorien zusammengefasst. Zu unterscheiden sind die Begriffe Projektfamilie und Projektgeneration. Es gibt 4 Projektfamilien. Die Projektfamilie „Ökologie“ fasst Projekte aus Sportinfrastruktur, Freizeit und Freiraumentwicklung zusammen. Insgesamt werden 4 Projektfamilien gebildet sowie drei Projektgenerationen.

Die erste Generation stellen Projekte dar, in denen bereits Vorarbeiten geleistet wurden, bevor das Projekt Nordwärts begann. Die zweite Generation besteht aus neuentwickelten Projekten und die dritte Generation fasst Visionen, wie z.B. die Seilbahn Deusenberg oder das „Mengeder Meer, zusammen.

Projekte werden mit sogenannten Projektsteckbriefen versehen. In einem Kommentierungsverfahren werden die Projekte bewertet.

Das Projekt Nordwärts greift nicht in laufende Planverfahren ein. Es werden innovative neue Projektansätze gesucht, ohne regulierend einzugreifen.

Herr Horn schlug zwei Projekte im Namen des NABU Dortmund vor. Zum einen ein Großgewässer („Deusener See“) an der Emscher in der Deusener Senke dauerhaft entstehen zu lassen und zum anderen die Agrarfläche im Gleisdreieck, nordwestlich des Deusenbergs gelegen, in eine Kiebitzbrutwiese umzugestalten.

Kritisch wurde vom Beirat gesehen, dass die Auslegung des Begriffs der Projektfamilie Ökologie auf z.B. Sportplatzentwicklung ausgedehnt werde. Hier erklärte Frau Ellwein, dass es sich um die Kernfamilie Ökologie handelt, zu der dann auch weiter entfernte „Verwandte“ (Bereiche) zählen würden.

Herr Dr. Mackenbach stellte fest, dass es ein Projekt wie Nordwärts in der Form noch nicht gegeben habe, bei dem Bürger um Meinungen, Ideen und Vorschläge gebeten werden, um die Situation im Dortmunder Norden zu verbessern.

Nachdem bereits eine Diskussion über die Sinnhaftigkeit einzelner Projekte geführt worden war, machte Herr Dr. Mackenbach deutlich, dass eine Beurteilung einzelner oder gar aller Projekte und Ideen an dieser Stelle überhaupt nicht zu leisten und auch nicht erforderlich ist, sondern Nordwärts grundsätzlich eher eine Unterstützung erfahren sollte, um auch die landschaftlichen Stärken des Gebietes in den Vordergrund zu stellen. Daher erging folgender Beschluss:

Einstimmiger Beschluss

Der Beirat begrüßt das Projekt „Nordwärts“ grundsätzlich und bittet, bei Projekten, die in die Kompetenz des Beirates fallen, also die Entwicklung und den Schutz von Natur und Landschaft betreffen, im Weiteren beteiligt zu werden.




3. Berichte

zu TOP 3.1
Pflege – und Entwicklungsplan für den Oberlauf der Emscher

Herr Wulf von der Emschergenossenschaft/Lippeverband stellte den o.g. Pflege- und Entwicklungsplan (PEP) anhand einer PowerPointPräsentation (siehe Anlage zu TOP 3.1) vor.

Kernaussagen waren, dass der neue Emscherlauf weitgehend der natürlichen Entwicklung überlassen werden soll. Allerdings soll dort, wo sich Gehölzbewuchs (wie Erlen, etc.) zu stark, d.h. abweichend vom Leitbild, entwickelt, dieser durchaus zurückgeschnitten werden. Auch bei einer Ausbreitung von Neophyten werde zumindest an Wegen durch Pflegemaßnahmen eingegriffen.

Herr Veen teilte mit, dass die untere Landschaftsbehörde den PEP vorgeprüft hat und – vorbehaltlich der Anregungen des Beirats – beabsichtigt, der Planung zuzustimmen, unter den Bedingungen, dass Pflegemaßnahmen auf das Notwendigste beschränkt werden, damit eine weitgehende eigendynamische Entwicklung ermöglicht wird,
- dass Neophyten kontrolliert bzw. bekämpft werden,
- dass abweichende Pflegemaßnahmen bzw. Pflegeumstellungen mit der ULB
abgestimmt werden.

Herr Wulf erklärte, dass die Pflege des Emscheroberlaufes Verbandsaufgabe sei. Der vorgestellte Pflege- und Entwicklungsplan würde zunächst für 10 Jahre festgelegt, jedoch sei es möglich, auch hier zwischenzeitlich nachzubessern. Nach 10 Jahren wird dann eine Überprüfung stattfinden. Herr Wulf betonte, dass sich die Emschergenossen-schaft, die untere Wasserbehörde und die untere Landschaftsbehörde weiterhin untereinander abstimmten.

Ein weiteres Thema war, dass tatsächlich bereits verschiedene Fischarten (u.a. sogar die Bachforelle) in Teilabschnitten des Emschersystems festgestellt wurden. Es gibt durchaus gute Strukturen, wo die Tiere laichen können. Herr Wulf erklärte hierzu, dass die Emschergenossenschaft allerdings nicht plane, zusätzlich noch Besatzmaßnahmen vorzunehmen. Lediglich die Besiedlung durch die Emschergroppe wolle man aktiv fördern.

Weiterhin wurde aus dem Beirat gefragt, ob die Leitbilder der „blauen Richtlinie“ für die Emschergenossenschaft verbindlich seien. Herr Wulf führte dazu aus, dass es ein Ziel ist, ein solches Leitbild zu erreichen, jedoch im städtischen Raum es an Raum fehlen würde, die Richtlinie bzw. ihre Leitbilder überall und umfassend umzusetzen.

Fazit war, dass der Beirat mit den o.g. Maßgaben dem Pflege- und Entwicklungsplan zustimmt.


zu TOP 3.2
Arbeitsprogramm und die Ergebnisse der Biologischen Station Kreis Unna/Dortmund

Herr Klinger (Leiter der Biostation) stellte das Arbeitsprogramm vor, welches mit dem Kuratorium der Station abgestimmt worden ist. Das Programm ist der als Anlage beigefügten Übersicht zu entnehmen. Als Tischvorlage wurde zudem eine Zusammen-stellung der naturschutzfachlichen Arbeiten verteilt, die seit 2006 durch die Biostation im Gebiet der Stadt Dortmund durchgeführt worden sind.
Der Schwerpunkt der Aufgaben für 2016 wird laut Herrn Klinger vor allem in der Aufarbeitung kürzlich durchgeführter Kartierungen liegen.
Vom Beirat wurde vor allem das Projekt der Fundpunkte-Datenbank hervorgehoben, dass aus vielerlei Sicht begrüßt wurde, vor allem zur Vernetzung von Akteuren im Naturschutz.
Mehr oder weniger brauchbare und umfangreiche Datenbanken gibt es mittlerweile für viele Artengruppen (u.a. nannte Herr Büscher eine zurzeit erarbeitete kreisübergrei-fende Daten-Liste der Pilzarten). Allerdings wurden auch Grenzen bzw. fragliche Aspekte solcher Datenbanken genannt, wie z.B. die Verlässlichkeit von Quellen und die Aktualität. Bezüglich positiver Beispiele wurde verwiesen auf die mittlerweile schon gut frequentierte Internetseite „naturgucker.de“ und auf das Online-Fundmeldesystem für Amphibien und Reptilien unter „herpetofauna-nrw.de“. Auf der Seite „herpetofauna-nrw.de“ werden die Fundmeldungen nach Eingang noch von Experten verifiziert.
Aus dem Beirat gab es darüber hinaus noch Meldungen zu besonderen Flächen/Artvorkommen, die (ggf. im Rahmen der Tätigkeit der Biostation) weitere Beachtung finden sollten:
o Kreuzkröten-Biotop Brandschachtstraße (auf einer geplanten Gewerbegebietsfläche)
o Kreuzkröten in temporären Gewässern im Baugebiet Hohenbuschei
o Ringelnatter und Geburtshelferkröte im Bereich der Westfalenhütte


zu TOP 3.3
Fachaustausch Amphibien - Bericht von Herrn Dr. Otterbein

Herr Dr. Otterbein leitete einen dreigeteilten Bericht über Amphibienschutz in Dortmund ein, der in die folgenden drei Teilreferate aufgeteilt wurde:

1. Amphibienschutz an Straßen (Berichterstatter Herr Rolf Ohde, Biostation Unna/Dortmund)

Herr Ohde berichtete von den durch die Biostation durchgeführten Maßnahmen im Bereich von Straßen, die den Lebensraum von Amphibienpopulationen zerschneiden (Lanstroper Straße, Kirchhörder Straße, Hagener Straße). Die bisherige Herangehens-weise vieler Amphibienschutzaktivitäten sei es, dass die wandernden Tiere mittels Krötenzaun und Eimerfang über die Straße getragen werden und die Populationen dadurch gestützt und gefördert werden. Das generelle Problem des Straßentods vieler Amphibien während der Laichwanderungen kann so aber nur durch dauerhafte, sich jährlich wiederholende Schutzaktionen verhindert werden. Stattdessen sei hier der andere Ansatz verfolgt worden im Landlebensraum der Amphibien Ersatzlaichgewässer anzulegen, in die die an der Straße gefangenen Tiere verbracht werden. Die Ergeb-nisse der Zählungen an den Fangzäunen und an den Gewässern stellte Herr Ohde anhand von Karten und Diagrammen vor (s. Anlage). Aus den Ergebnissen werde laut Herrn Ohde deutlich, dass das Projektziel bisher nur zum Teil erreicht worden sei. Die neu geschaffenen Gewässer wurden von allen Amphibienarten angenommen. Jung-tiere, die in diesen Gewässern heranwachsen werden in Zukunft diese Gewässer zur Laichzeit aufsuchen. Die Amphibienpopulationen sind damit in ihrem Landlebensraum gesichert. Andererseits zeigen die Ergebnisse, dass trotz der neuen Gewässer die Zahl der an den Straßen angetroffenen Tiere nicht abnehme, sondern nach einem leichten Rückgang wieder das ursprüngliche Niveau erreichen.

Die Schutzaktionen werden noch einige Jahre fortgeführt um zu sehen, ob sich die Wanderbewegung der Amphibien über die vielbefahrenen Straßen auf dem aktuellen Niveau halten, oder doch noch ein deutlicher Rückgang zu beobachten sein wird.

Sollten die Daten zeigen, dass auch künftig eine Reduzierung der Zahl an Amphibien, die die Straßen queren wollen, so nicht erreichbar ist, muss im Rahmen von Fachge-sprächen nach anderen Lösungen gesucht werden. Eine Schlussfolgerung könne zum Beispiel sein, dass man am Bau von stationären Leiteinrichtungen nicht vorbeikommt. Allerdings lägen auch die Nachteile auf der Hand (hohe Kosten, Erschwernisse bei der Realisierung, Lücken im Verlauf u.a. durch Grundstückseinfahrten).

Aus dem Beirat kamen unterschiedliche Vorschläge bzw. Beiträge. So wurde zum einen vorgeschlagen, Gewässer jenseits der Straße zu entfernen (Hr. Horn). Von einer Besucherin der Sitzung wurde auch die konkrete Ausführung der Ersatzlaichgewässer bzw. der Fangzäune an den Gewässern kritisiert (zu wenig Versteckmöglichkeiten, zu viel Besonnung, ungeeignetes Zaunmaterial).


Allerdings wurde trotz der Diskussion über den Sinn und die Tauglichkeit von ver-schiedenen Maßnahmen auch angemahnt, nicht den Schluss zu ziehen, einfach nichts zu tun, nur weil ein hoher Aufwand sich nicht lohne.
Im Übrigen kam auch der Hinweis, dass man bei Fangzäunen auch den Beifang mit erfassen könne und solle, um nebenbei auch für andere Artengruppen Bestandsdaten zu erhalten.
Letztlich konnte keine abschließende Bewertung oder gar Lösung gefunden werden. Herr Ohde schlug vor, die Dortmunder Ergebnisse mit den Fachleuten des LANUV zu diskutieren, um deren landesweite Erfahrungen einfließen zu lassen.

2. Kreuzkröten im Bereich Gneisenau und PhoenixWest (Berichterstatterin Frau Johanna Marks)

Frau Marks stellte die Methodik und die bisherigen Ergebnisse ihrer (noch nicht abgeschlossenen) Masterarbeit an der Universität Bochum (Fachbereich Geographie) vor. Die Folien ihres Vortrages sind als Anlage dem Protokoll beigefügt.
Im Rahmen ihrer Arbeit hat Frau Marks die Vorkommen der Kreuzkröte im Bereich Gneisenau und PhoenixWest vor allem unter dem Aspekt der Wanderbeziehungen und der Teillebensraumnutzung untersucht. Mittels Telemetrie hat sie u.a. herausgearbeitet, wie weit und wohin sich die Tiere bewegen und welche Strukturen sie nutzen.
Aus den ermittelten Ergebnissen will Frau Marks Schlüsse hinsichtlich notwendiger Pflegemaßnahmen für die Teillebensräume (Gewässer und Landlebensräume) ziehen. Diese könnten dann bei der Unterhaltung und auch bei einer (Neu-)Planung solcher Biotope berücksichtigt werden.

3. Amphibienschutz in Dortmund (Berichterstatter Dr. Hans-Dieter Otterbein)

Herr Dr. Otterbein gab einen zusammenfassenden Überblick über den Amphibienschutz in Dortmund, wobei er zunächst die hier vorkommenden Arten anhand von Fotos und Karten kurz vorstellte und ihre jeweiligen Besonderheiten (z.B. Wanderreichweite, Verweildauer) sowie Gefährdungen herausstellte. Zudem stellte er beispielhafte Amphibienschutz-Maßnahmen vor, die teilweise speziell einzelnen Arten dienen, teilweise aber auch das Überleben der in Dortmund noch häufigen Arten sicherstellen (z.B. Schutzmaßnahmen an Straßen wie der Höfkerstraße oder der Kruckeler Straße).
Die Akteure im ehrenamtliche Amphibienschutz leisten laut Herrn Dr. Otterbein an vielen Stellen im Stadtgebiet enorme und wichtige Beiträge, allerdings müsse man sich Sorgen machen über die Weiterführung solcher ehrenamtlicher Maßnahmen, da sie für viele gerade ältere Leistungsträger (wie z.B. Herrn Rysi im Dorney) kaum noch leistbar sind. Hier sei dringend Unterstützung von weiteren Stellen nötig.
Herr Dr. Otterbein sprach auch die Problematik der seit kurzem per Erlass bei allen Amphibien­kartierungen zu beachtenden Hygienevorschriften an, die zum einen zwar dem Schutz der Amphibien vor übertragbaren Krankheiten dienten, zum anderen aber auch die Arbeit der Amphibienschützer teilweise erschweren.
Zum Schluss regte Herr Dr. Otterbein ein Fachgespräch zum Amphibienschutz an, das Anfang 2016 zwischen dem amtlichen (u.a. auch LANUV) und ehrenamtlichen Naturschutz stattfinden sollte.
Die Folien des Vortrages sind als Anlage dem Protokoll beigefügt.


zu TOP 3.4
Sachstandsbericht zur Neuaufstellung des Landschaftsplans Dortmund

Herr Dr. Rath gab einen Überblick über das laufende Verfahren der Neuaufstellung. Zurzeit findet die Öffentlichkeitsbeteiligung mit einem Vorentwurf des Landschaftsplans statt. Die Frist für die Abgabe von Stellungnahmen wurde bis Ende des Jahres verlängert.
Im Rahmen der Öffentlichkeitsbeteiligung wurden von der unteren Landschaftsbehörde 4 Informations­veranstaltungen in den Stadtbezirken durchgeführt, die laut Herrn Dr. Rath gut besucht wurden (50-70 Teilnehmer). Auch die Möglichkeit der Einsichtnahme durch die Bürger im Umweltamt wurde bzw. werde rege genutzt.
Als nächster Verfahrensschritt ist im Frühjahr 2016 die Entwurfserstellung geplant. Die Offenlage soll vor der Sommerpause erfolgen. Davor sollen im ersten Halbjahr zwei Fachveranstaltungen (Landwirtschaft und Forstwirtschaft) stattfinden.
Auf Nachfrage von Herrn Budde, ob auch noch im Januar Eingaben erfolgen könnten, z.B. aus einem Landwirtschaftsortsverein, teilte Herr Dr. Rath mit, dass es nicht Ziel der (befristeten) Beteiligung sei, wichtige Einwände und Anregungen allein aufgrund formeller Ausschlusskriterien wegfallen zu lassen, sondern dass es durchaus um eine konstruktive inhaltliche Diskussion ginge.


zu TOP 3.5
Vorstellung der Landschaftswachtkandidaten für den Landschaftswachtbezirk Huckarde

Für die anstehende Wahl zum Landschaftswächter für den Landschaftswachtbezirk Huckarde stellten sich Herr Flöthke und Herr Bollweg vor.

Herr Flöthke wurde vorgeschlagen vom Landschaftswächter Kimm (Hombruch), wohnt in Oestrich und ist 61 Jahre alt. Er ist in seiner Freizeit oft draußen in der Natur, meistens mit Hunden, und arbeitet in der Rollenden Waldschule der Kreisjägerschaft mit, ebenso bei der Betreuung des Waldlehrpfades im Süggelwald. Laut eigenen Angaben ist ihm viel gelegen an einer ruhigen sachlichen Konfliktlösung ohne schul-meisterliches Auftreten.

Herr Bollweg wurde vorgeschlagen vom stellv. Beiratsmitglied Wittwer, wohnt in Bodelschwingh und ist 59 Jahre alt. Er arbeitet im Rahmen der Kreisjägerschaft in der Jagdhunde-Ausbildung und hätte in seiner Freizeit, die er u.a. mit seinem eigenen Hund verbringt, noch Platz für die Tätigkeit als Landschafts­wächter, die ihn sehr interessieren würde.

Die Wahl durch den Beirat erfolgt in einer nicht-öffentlichen Sitzung.
Anmerkung: Da im Anschluss an die öffentliche Sitzung durch großen zeitlichen Verzug die vorgesehene nicht-öffentliche Sitzung nicht mehr stattfinden konnte, wurde die Wahl der Landschaftswächter auf die kommende Sitzung am 03.02.2016 verschoben.


zu TOP 4.
Anfragen, Hinweise, Mitteilungen

Herr Büscher teilte mit, dass er einen Antrag auf Unterschutzstellung der ca. 130-jährigen Platane an der Gaststätte Schmiedingslust im Fredenbaumpark stellt. Den Antrag dazu überreichte er direkt der ULB in der Sitzung.

Er teilte auch mit, dass er ein Schreiben an die ULB übergibt, in dem er sich gegen das Projekt „Emscherkunst“ im Bereich des aus Naturschutzsicht wertvollen Emscher-Rückhaltebeckens Mengede-Ickern ausspricht. Ebenso bittet er die ULB in demselben Schreiben, über die Emschergenossenschaft darauf hinzuwirken, dass das Rückhalte-becken zum Erhalt der frühen Sukzessionsstadien, die vor allem für die vielfältige Vogelwelt von Bedeutung sind, regelmäßig von Gehölzaufwuchs freigehalten wird.



Frau Viets gab bekannt, dass der Landschaftswachtbezirk Hörde-Süd vakant geworden ist und der Beirat Vorschläge für eine Neubesetzung machen könne. Dazu könne man sich direkt an Herrn Traxel in der ULB wenden. Die Wahl könne bei entsprechendem Vorliegen von Bewerbern in der nächsten Sitzung (nichtöffentlich) stattfinden.





Scharmach Scheffel-Heidrich Veen Dr. Otterbein
Mitglied Geschäftsführung Geschäftsführung Vorsitzender