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Ausschuß für Umwelt, Stadtgestaltung und Wohnen

Geschäftsführung:
StA 01
F 2 60 21



N i e d e r s c h r i f t

über die 1. öffentliche Sitzung des
Ausschusses für Umwelt, Stadtgestaltung und Wohnen
am 04.11.1999


T e i l n e h m e r / i n n e n :

a) Mitglieder des Ausschusses:
Herr RM Jung, Vorsitzender
Herr RM Berndsen
Herr RM Brunstein
Herr RM Drabig
Herr RM Follert
Frau RM Gerszewski
Herr RM Grote
Herr RM Harnisch
Frau RM Horitzky
Herr RM Jostes
Herr RM Knieling
Frau RM Kräft - i. V. f. Herrn RM Bogdahn
Frau RM Krause
Frau RM Kröger-Brenner
Herr RM Krüger
Frau RM Lührs
Herr RM Neumann
Herr RM Ollech
Herr RM Schneider i. V. f. Herrn RM Sauer
Frau RM Schilling
Frau RM Steins
Herr RM Tech
Herr RM Wilhelm
Herr RM Zuch

Frau s. B. Pohlmann-Rohr
Herr s. B. Schilff
Herr s. B. Wegener

Herr s. E. Hellmann

b) Mitarbeiter/innen der Verwaltung
Herr StR Fehlemann
Herr StR Sierau
Herr Glaser, 61/AL
Herr Keßeler, 6/MTC
Herr Morher, 6/MTC
Herr Reck, 63/stv. AL
Herr Dickgreber, 66/AL
Herr Ostholt, 02/AL
Herr Blanke-Bartz, WBF DO
Frau Kober, 61/1-1
Frau Skodzik, 01
c) Gäste
Herr Hoffmann; Eisenbahnbundesamt
Herr Kupchevsky; WestProject & Consult
Herr Lepper; DB Station und Service
Herr Dr. Nissen; WestProject & Consult
Herr Schwartz; ITC (Immobilien Team Consulting GmbH)
Frau Weise; ITC (Immobilien Team Consulting GmbH)
Herr Wollrath, IHK


Der Vorsitzende, Herr Jung, eröffnet die erste Sitzung um 15.15 Uhr und begrüßt die anwesenden Damen und Herren.

Folgende Tagesordnung liegt vor:

1. Regularien

1.1 Einführung von Ausschußmitgliedern (sachkundige Bürger/innen)
1.2 Bestellung eines Schriftführers für die Ausschußsitzung
1.3 Feststellung der Tagesordnung
1.4 Hinweis auf das Mitwirkungsverbot gem. § 31 GO NW
1.5 Bnennung eines Ausschußmitgliedes zur Mitunterzeichnung der Niederschrift

2. Angelegenheiten von besonderem Interesse:
“Überbauung des Dortmunder Hauptbahnhofes”
a) Antrag der CDU-Fraktion / Fraktion Bündnis 90/Die Grünen im Rathaus vom 19.10.99
b) Antrag der SPD-Fraktion vom 21.10.99
(Überweisungen des Rates der Stadt vom 21.10.99)
2.1 Vorstellung des Konzeptes
- Herr Kupchevsky, WP&C

2.2 Vorstellung des Planungsstandes und inhaltliche Bewertung
- Herr StR Sierau
2.3 Darstellung des Sachstandes durch Vertreter der Bahn AG und des EBA

3. Genehmigung der Dringlichkeitsentscheidung
3.1 Errichtung einer Sportplatzbeleuchtung auf dem Grundstück Provinzialstraße 305 in Dortmund-Bövinghausen
- Zulassung eines Bauvorhabens nach § 35 Abs. 2 Bau GB unter Zulassung einer Abweichung gem. § 73 Landesbauordnung (BauO NW)
- Ausschußvorlage



zu TOP 1. Regularien


1.1 Einführung von Ausschußmitgliedern (sachkundige Bürger/innen)

Herr Jung führt die sachkundigen Bürgerinnen und Bürger, Frau Pohlmann-Rohr, Herrn Wegener und Herrn Schilff, ein. Er verpflichtet diese, ihre Aufgaben nach bestem Wissen und Können wahrzunehmen, das Grundgesetz, die Verfassung des Landes und die Gesetze zu beachten und ihre Pflichten zum Wohl der Stadt Dortmund zu erfüllen. Er wünscht sich eine gute Zusammenarbeit.

1.2 Bestellung eines Schriftführers für die Ausschußsitzung

Dem Ausschuß liegt zu diesem TOP eine Tischvorlage vor, in der vorgeschlagen wird, Frau Skodzik zur Schriftführerin und Frau Irle zur stellvertretenden Schriftführerin zu bestellen. Die Vorlage wird einstimmig beschlossen.

1.3 Feststellung der Tagesordnung

Die Tagesordnung wird ohne Änderungen beschlossen.

1.4 Hinweis auf das Mitwirkungsverbot gem. § 31 GO NW

Auf das Mitwirkungsverbot gem. § 31 GO NW wird hingewiesen.

1.4 Benennung eines Ausschußmitgliedes zur Mitunterzeichnung der Niederschrift

Es wurde Herr Brunstein benannt.







zu TOP 2. Angelegenheiten von besponderem Interesse
“Überbauung des Dortmunder Hauptbahnhofes”
a) Antrag der CDU-Fraktion / Fraktion Bündnis 90/Die Grünen im Rathaus vom 19.10.99
b) Antrag der SPD-Fraktion vom 21.10.99
(Überweisungen des Rates der Stadt vom 21.10.99)
2.1 Vorstellung des Konzepts
- Herr Kupchevsky, WP&C

Herr Jung stellt das Multithemecenter (MTC) als eines der kostenträchtigsten Projekte, das in den letzten 20 Jahren in Dortmund geplant und in der Öffentlichkeit diskutiert wurde, vor. Er stellt dar, daß an diesem Projekt sich in der Dortmunder Bevölkerung die Geister scheiden. Die einen meinen, “das sei die tollste Sache, die uns je untergekommen ist, andere sagen, wir warten ab, was herauskommt und Dritte sagen, könnt ihr das nicht verhindern.” Er erklärt, daß es Aufgabe dieses Ausschusses ist, sich nicht nur mit der Entwicklung eines Projektes, sondern mit der Entwicklung der gesamten Stadt zu befassen und zu fragen, inwieweit ein Projekt in eine Stadtentwicklung hineinpasse.

Herr Kupchevsky stellt das Projekt des Multithemencenters über dem Dortmunder Hauptbahnhof vor und reflektiert über den Prozeß dieses Großprojektes, der notwendigerweise häufige Diskussionen auslöse. Er beschreibt, daß Großprojekte bis zu zehn Jahre laufen können, das in Europa prämierte Columbo-Zentrum mit 420.000 qm in Lissabon ist ein Beispiel. Herr Kupchevsky hält das MTC für ein Projekt, das in Zusammenarbeit mit der Dortmunder Politik, den Dortmunder Bürgern und den Fachleuten hier aus der Verwaltung, mit einem, aus seiner Sicht einmalig gut organisierten Management sehr weit vorangetrieben wurde. Das Projekt wird eine Einmalstellung in dieser Region haben, weil anhand der Gutachten und der Gesamtsituation bekannt ist, daß die Stärkung der Dortmunder City von großer Bedeutung ist. Nur durch eine regionale und überregionale Konzeption und Realisierung eines Projektes dieser Art kann dies bewerkstelligt werden. Herrn Kupchevsky ist bekannt, daß die Stadt Dortmund über Jahrzehnte hinweg große Anstrengungen im Rahmen der Stadterneuerung unternommen hat, und daß in der Innenstadt weitere Anstrengungen notwendig sind, um eine neue Positionierung für das nächste Jahrhundert zu schaffen. Durch dieses Objekt, das MTC, besteht eine einmalige Chance, die Nord- und Südstadt von dieser historischen Trennung durch die Gleisanlagen zu befreien. Herr Kupchevsky erklärt anhand eines Beispiels, daß die Zuverlässigkeit der Rahmenbedingungen das wichtigste für die Investoren ist. Er ist sehr zuversichtlich, was die Rahmenbedingungen in Dortmund angeht.

Herr Dr. Nissen beginnt bei der Darstellung der Wegebeziehungen mit der Frage, was in den Wegebeziehungen des Dortmunder Hauptbahnhofes verändert werden soll. Eine Studie zum Betriebs- und Verkehrskonzept, die in Auftrag gegeben worden war, besagt, daß einige Veränderungen unter der Prämisse anzustreben sind, diesen Bahnhof neu gestalten zu können, auch Verkehrsbeziehungen, und zwar die lokalen, die des ÖPNV und des Fernverkehrs, sollten dabei optimiert werden. Am heutigen Hauptbahnhof enden insgesamt fünf Kopfbahnsteige, die insbesondere für die Umsteigezeiten zwei Nachteile haben: erstens sind die Wege zwischen dem Bahnsteig und möglichen Umsteigern relativ weit und zweitens müssen die Züge sehr lange halten, bevor sie wieder wegfahren können. Eine Verbesserung ist dadurch möglich, daß einer der Kopfbahnsteige aufgelöst und ein neuer Bahnsteig eingeführt wird, der mit zwei Gleisen links und rechts ausschließlich für den ÖPNV zur Verfügung gestellt wird.

Herr Dr. Nissen stellt als nächstes dar, daß heute ein sogenannter Postbahnsteig existiert, der inzwischen organisatorisch nicht mehr notwendig ist und zugunsten einer Verbreiterung der in Dortmund relativ schmalen Bahnsteige aufgegeben werden sollte, so daß dort ein weiterer ICE-Bahnsteig entstehen könnte. Ein weiterer Punkt ist, daß an einer Stelle ein noch relativ breiter Platz im nördlichen Gleisbereich bestehe, so daß man dort als Investition für die Zukunft ebenfalls zwei Bahnsteige erreichen könnte. Das bedeutet, daß eine Verlängerung durch Bindung der S-Bahn-Stumpfgleise Platz für fünf Wagenzüge bieten würde. Dadurch könnte das Problem, daß alle südlich ankommenden S-Bahnen im Dortmunder Hauptbahnhof enden und nicht unmittelbar durchfahren können, gelöst werden - eine Verbesserung des SPNV in Dortmund. Das wäre eine Optimierung der
Aus-/Ein- und Umsteigemöglichkeiten in dem Bahnhof. Eine Anpassung der Höhe der Bahnsteigkanten auf einen Meter, ein Standard in Nordrhein-Westfalen, sollte erfolgen.

Anhand von Zeichnungen macht Herr Dr. Nissen deutlich, daß der Autoreisezug in einen nebenan liegenden Bereich verlegt werden kann und dadurch nicht mehr die Zusteiger über die Gleise müssen, um vom Autozug und in ihren eigentlichen Zug wechseln zu können.

Bei der Neugestaltung der Verkehrsstationen nennt er einige Punkte. Als erster die Erhöhung der Aufenthaltsqualität. Es wird angestrebt, die Verkehrsstationen von Grund auf zu erneuern, um die Verweildauer in diesem Bahnhof zu verbessern. Die zusätzliche attraktive Verbindung zwischen der City und der Nordstadt ist eine der Hauptforderungen der Stadt, die mit eingebracht wurde. Es gibt die Anbindung der City ohne große Höhendifferenz durch die Brücke zwischen dem UFO und der Katharinenstraße, dann eine Anbindung aller Bahnsteige mit Rolltreppen, eine deutliche Qualitätsverbesserung, sowohl in die Ebene über den Bahnsteigen als auch in die Ebene darunter. Geplant ist weiter die Verbreiterung der Stadtbahnsteige, dazu gehört die Optimierung der Wegebeziehung zwischen den einzelnen Bahnsteigen. Herr Dr. Nissen verdeutlicht an einer Darstellung die komplexe Materie der Wegebeziehung zwischen den einzelnen Verkehrsträgern. Von der Stadt Dortmund wurde angeregt, noch eine zusätzliche Treppenverbindung zu schaffen, so daß man vom Stadtbahntunnel entweder hier in die City hinein mit den schon existierenden vier Ausstiegen oder in die Nordstadt ohne Höhenvorsprung der bereits existierenden Verbindung gehen kann. Heute existiert die Verbindung, mit der man von der S-Bahn in den Erschließungstunnel der Deutschen Bundesbahn kommt. Es ist vorgesehen, hier eine zusätzliche Verbindung zu schaffen, die im Rahmen der Planungen aber zur Verbesserung der Wegebeziehungen an nicht genau dieser Stelle sein muß. Ein Taxitunnel ist inzwischen nicht mehr geplant. Es ist vorgesehen, daß jeder Bahnsteig einzeln in beide Richtungen erreichbar ist, so daß dadurch eine Erhöhrung der Kapazität entsteht, insbesondere bei Einbau von Fahrtreppen, Fahrstühlen, die ausschließlich zwischen diesem Tunneln und der untersten Ebene des eigentlichen MTC's gelangen. Auf den Bahnsteigen ankommend, kann man über weitere Rolltreppensysteme noch in die nächsthöhere Ebene kommen, in der der Brückenschlag zur Katharinenstraße weitergeht. Auf der anderen Seite kommt man über Rolltreppensysteme wieder auf den Nordplatz. Die Veränderungen zu heute sind aus Sicht des Herrn Dr. Nissen deutlich signifikant. Der heutige gesamte Verkehr von 130.000 Besuchern wird sich in den Tunneln und in die Ebene darüber verteilen, so daß das aus seiner Sicht eine deutliche qualitative Verbesserung entsteht.

Anschließend zeigt Herr Dr. Nissen die einzelnen Ebenen im Grundriß noch einmal auf. Die unterste Ebene ist die Niveau-Ebene des Nordplatzes. Hier ist ein Fahrradtunnel noch zusätzlich planbar, der einen schon existierenden, aber nicht weiter genutzten Tunnel der DB AG erschließt und auf den Nordplatz hin verlängert. Die Stadt habe hierbei angeregt, diesen Tunnel auf die westliche Seite zu verlegen. Diese und die Anregung der DB AG werden aufgenommen und verfeinert. Herr Dr. Nissen erklärt, daß z. Z. noch der Abstimmungsprozeß laufet. WP&C plant, in diese heute vollkommen geschlossene Front zum Nordplatz kleine Dienstleistungsbetriebe und Shops hineinzubringen. Dort ist links ein Parkhaus, das ausschließlich den Bediensteten der DB AG die geforderten Stellplätze bringt, vorgesehen. Die nächste Ebene ist niveaugleich mit dem Südplatz, mit dem heute schon vorhandenen Tunnel. WP&C denkt daran, hier eine neue Erschließung anzubringen. Der Tunnel könnte optimiert werden, eine Verbreiterung der Bereiche wäre möglich. Hier ist ein Abstimmungsprozeß zwischen Bahn, Stadt, WP&C und genehmigenden Behörden, der viele Interessen miteinander verbinden muß, notwendig. Alle Bahnauf- und abgänge sollen zusätzlich mit Rolltreppen versehen werden und die Ebene 3 soll mit Fahrten über Fahrstühle erschlossen werden.

Auf der nächsten Ebene soll eine Änderung die Auflösung des Kopfbahnsteiges in zwei einzelne Bahnsteige und die Verbreiterung der zwei bereits vorhandenen ICE-Bahnsteige bringen. In der Ebene 3 sieht der momentane Stand des Entwurfes vor, daß man hier über eine Brücke in das MTC hineinkommt; in einer Gasse in der Mitte werden die Rolltreppen ankommen. Auf diesen Rolltreppen kann sich dann der Benutzer des MTC entscheiden, ob er an einer Front entlanglaufen will oder zum schnellen Weiterkommen in die Innenstadt in diesem mittleren Steig geht. Von der Größenordnung sind dies ungefähr 40 m in der Breite, ungefähr der vierfache Wert dessen, wie breit der Tunnel heute ist. Der Tunnel ist knapp 10 m breit. Die Wegebeziehungen im Individualverkehr zeigen, daß über vier Spindeln der Verkehr aus dem Ring oder durch eine neu zu schaffende Straße auf dem heutigen Bahngelände in die Spindeln hineingeführt wird.

Herr Schwartz - ITC - beschreibt die Verkaufs- und Entertainmentflächen. In der Ebene 3 sind erste Shoppingelemente. Dort orientiert sich der typische Bahnhofsbesatz an den Frequenzen des Bahnhofs, den Nahverkehrsfrequenzen, mit guten Taktzeiten und Fernverkehrsfrequenzen mit längeren Taktzeiten. Der bahnhofstypische Besatz mit Impulskäufen wird gemischt mit einigen Großflächen, um Kontakt zu den darüberliegenden Flächen zu schaffen. In der Ebene 4 ist der Bereich der reinen Shoppingebene mit den Themen Trend und Sport maßgeblich im Schwergewicht ausgestaltet. Es sieht so aus, daß diese zwei Oberthemen mit großen Flächen in den jeweiligen Ebenen in einzelnen Teilbereichen entsprechend ausgekleidet werden. In der 5. Ebene befindet sich auch eine reine Shoppingebene, die stärker im Bereich Multi-Media-Style mit verschiedenen Themenwelten und verschiedenen Themenbereichen angesiedelt wird. Die 6. Ebene wird dann der Entertainment-/Edutainment-Bereich sein, der in der 7. und der 8. Ebene sehr individuell und flexibel auf verschiedene Konzepte im Entertainmentbereich reagieren kann. Herr Schwartz erklärt, daß im Bereich des Entertainments man die Möglichkeit haben muß, sehr flexibel und schnell auf neue Konzepte reagieren zu können. In der Ebene 3 mit dem Haupthallenbereich, der sich zur Stadt öffnet, finden die Kunden im kleinteiligen Bereich den typischen Bahnhofsbesatz, die Impulskäufe, Mitnahmeprodukte für Reisende. Es entsteht ein sehr großzügig ausgewähltes Reisezentrum, das an den Bereich der Bahnhofshalle angegliedert ist, das Herz des MTC's, das in die oberen Ebenen sich als groß dimensionierte Halle zeigt. Im Bereich zum Nordplatz befindet sich in der 1. Ebene ein Warenhaus. Ziel ist es, in dieser Ebene schon die ersten Punkte zu setzen, um den Kunden in die oberen Ebenen zu begleiten.Vorgesehen ist ein Ankerbereich, das Warenhaus.

Ein Ankerbereich ist im Bereich der Haupthalle gesetzt und ein Ankerbereich an der rechten Seite, d. h. die Haupthalle wird von beiden Seiten durch großflächige Ankermieter flankiert. An den Flanken sind entsprechend großflächige Mieter vorgesehen. Der Mix, das Verhältnis zwischen den Megastores ab 1.000 qm Verkaufsfläche und dem kleinteiligen Besatz wird 3 : 1 sein. WP&C verspricht sich vom funktionalen Konzept eine Analogie zum Entertainmentbereich, eine Form des funktionalen Erschließens, die sich sehr gut über ein Wegekonzept realisieren läßt. In der Ebene über der 2. Ebene des Warenhauses ist ein großer Unterhaltungselektronikmarkt geplant mit den korrespondierenden Nutzungen in den jeweiligen Bereichen. Die einzelnen Themenebenen, die Ebene 4 und 5, werden durch vier Themenwelten im Schwerpunkt herausgearbeitet, das unterstützt entsprechend die Wegebeziehungen. Zur Zeit werden mit Mietern Konzepte besprochen. Es gibt auch Alternativmieter, aber es ist nicht möglich, diese zu nennen, da dadurch die Verhandlungen mit Alternativmietern gestört werden könnten. Es wird der optimale Branchenmix und der optimale Betreibermix zusammengestellt. WP&C ist sich bei dem Konzept bewußt, daß das Ufo im Jahre 2003/2004 ans Netz geht und daß höchst moderne Konzepte entsprechend realisiert werden müssen. Teilweise sind Konzepte mit den Betreibern und Mietern zu besprechen, die es jetzt auf dem Markt noch gar nicht gibt. Es könnten völlig neue Betreiber mit völlig neuen Shopelementen und Shopkonzepten kommen. Dies ist im Zusammenhang mit der Probelematik, wie das Dortmunder MTC auf die Stadt und auf die Verträglichkeit der Stadt wirkt, zu sehen. Auch gibt es die übrigen Finalisten, die bespielsweise das Warenhaus besetzen werden. Ein hoher Anteil an regionalen Betreibern und auch ein Kontingent für Existenzgründer ist eingeplant, die mit völlig neuen individuellen Konzepten dieses Ufo zu einem wirklichen Einkaufserlebnis machen werden. Der Betreibermix ist ein sehr wichtiger Qualitätsaspekt im Zusammenhang mit der Qualität des Einzelhandels und der Gesamterscheinung des MTC's.

Das Großprojekt, dieses Einzelhandelsprojekt, hält Herr Schwartz für sehr begehrt, den Standort für interessant. Es gibt konkrete Verhandlungen mit Wunschmietern über eine vermietbare Fläche von 33.000 qm. Interessensbekundungen sind über ungefähr 19.000 bis 20.000 qm vorhanden. Über 50.000 qm vermietbare Fläche werden z. Z. Gespräche geführt. Gleichwohl werden Alternativkonzepte und Alternativmieter eingeplant. WP&C hat Interessensbekundungen von Alternativmietern von weiteren 47.000 qm, so daß WP&C sehr zuversichtlich ist, daß sowohl die Dimensionierung als auch der Qualitätsanspruch im MTC Dortmund realisiert werden kann. Nun müssen die Detailrahmenbedingungen geregelt werden, damit die Mietverträge und die Verhandlungen zum Abschluß gebracht werden können.

Dr. Nissen stellt die konzeptionellen Änderungen, die sich insbesondere im Entertainmentbereich durch die letzten Entwicklungen ergeben haben, dar. Die gesamten Ebenen wurden in vier Bereiche eingeteilt, die von ihrer Thematik her angefaßt werden. Das wichtige bei Entertainment ist eine Mixtur, die die gesamte Palette des Entertainments abdeckt. Diese Mixtur setzt sich zusammen aus den 4 Themenschwerpunkten World of Movie and More, World of Future and Science, World of Sport and Games sowie World of Music and Dance. Die Ebene 6 dient dazu, die Besucher von der Einkaufsebene in die Entertainment-Ebene hineinzugeleiten. Das ist die erste und einzige Ebene, auf der keine Parkflächen mehr sind. Entertainment ist sehr schnellebig, so daß dort sehr häufig Wechsel der Frequenzen sind, es muß von der Nutzung her auch verschiedene bauliche Voraussetzungen haben.

Es muß sehr sehr flexibel darauf reagiert werden, wie sich die Entertainment-Nutzungen in der Zukunft verändern werden. Baulich müssen die entsprechenden Weichen gestellt werden. Die Ebene 7 wird so ausgestaltet, daß dort Haus-in-Haus-Konstruktionen errichtet werden, z. B. steht nicht nur die Kletterwand im Freien, sondern der Betreiber errichtet dort sein eigenes Gebäude auf dieser Ebene, abgeschlossen, aber gut verbunden durch die Konzepte und Wegebeziehungen und viel Grün. Das bedeutet, daß in der Außenhülle des MTC einiges zu ändern sein wird. Es muß eine Art Glaskuppel, zumindest eine lichtdurchlässige Kuppel geplant werden, um Tageslicht hineinzubringen. Der Einkäufer und der Käuferinteressent, der Entertainment-Besucher soll nicht nur durch die einzelne Formgebung oder durch die Läden, die dort angesiedelt sind, wissen in welcher Ebene er sich befindet, sondern auch, die in jeder Ebene typische und individuell ausgeprägte Form soll ihm dies zeigen. An der äußeren Hülle hat sich, vom Volumen her, nichts geändert. In der eigentlichen Konstruktion wurde eine Ebene, die Grundstücksebene für das Entertainment, vordergründig herausgenommen

Frau Weise erläutert das Entertainment-Konzept im näheren. Im MTC besteht die Möglichkeit, unter einem Dach eine Themenwelt zu schaffen, die Entertainment und Edutainment verbindet, in einer Welt für Jung und Alt mit Tages- und Nachtnutzung. So etwas gibt es in Deutschland nirgendwo. Frau Weise stellt einige Bilder mit Beispielen vor. Sie spricht über potentielle Mieter und Alternativlösungen. Für die Stadt Dortmund wird das Beste und Passendste herausgefunden und zusammengesetzt. Bezüglich der Entertainmentflächen haben konkrete Verhandlungen mit Wunschmietern über ca. 20.000 qm begonnen. Interessensbekundungen liegen definitiv über 11.000 qm vor und Alternativmieter stehen mit 12.000 qm zur Verfügung.

Entertainment kann heutzutage nur erfolgreich funktionieren, wenn Themen geschaffen werden, die sich durchziehen, so daß ein Kunde weiß, daß er sich zum Beispiel in der World of Sport and Games befindet und dort alles passende zum Thema erledigen kann, d. h. er kann sich aktiv betätigen und essen und trinken, jeweils unter den Themengedanken. In der World of Sport und Games, im Fitness-/Wellness-Bereich sind zur Zeit der Meridian aus Hamburg, der Betreiber Holms Place aus England und das Unternehmen Healthland, das es schon in Dortmund gibt, die Favoriten. Desweiteren setzt sich zusammen unter diesem Thema das Family-Entertainment-Center. Es gibt diverse Konzepte, z. B. Spielwelten mit den Namen Game Works, Sunnyworld, Disneyquiz, Kinder spielwelten, in einem Ausmaß von 1.500 qm. Hier kann man mit den Kindern zusammen klettern, sich aber auch ins Café setzen oder die Kinder spielen lassen. Zudem wird es hier Erlebnisgastronomie geben. Es ist geplant, sämtliche Konzepte zu integrieren, eine Vielfältigkeit zu schaffen und dieses Erlebnis so zu intensivieren, daß sie auch nach mehreren Jahren noch interessant ist und nur einzelne Konzepte oder Details verändert werden müssen. Angedacht sind auch Sponsoringkonzepte, wie das Olympic Spirits in München, gesponsert durch das Olympische Komitee, eine Computersimulationswelt. Dort kann man auf Pferden einen Hindernis-Parcours überwältigen, man kann sich in einen Bob-Schlitten setzen, vor eine hervorragende Leinwand und macht eine rasante Abfahrt etc. Dies sind erste Beispiele in Deutschland, die gut und erfolgreich sind. Wellness ist eine Mischung aus Fitness und Wohlbefinden. Im Bereich der Wellness besteht die Möglichkeit, in traumhafter Atmosphäre Kurse zu besuchen, die viertelstündlich neu beginnen. Es können Krafträume unter bester Anleitung benutzt werden. Es besteht die Möglichkeit, traumhafte Saunenbereiche zu nehmen, es gibt die Sauna mit Vogelgezwitscher, die mit Zitronenduft, dann gibt es Wellness-Bereiche mit Schwimmbad. Man kann sich ausruhen, das für einen Preis, wie er in den klassischen Fitness-Centern zu finden ist. Das Interessante an diesem Konzept ist, daß es nicht nur für Mitglieder ist , sondern auch Tageskarten gelöst werden können. Dies ist der Wellness-Grundgedanke, ein wesentliches Element in diesem Entertainment-Viertel im MTC. Im MTC möglich ist auch ein Bowling-Center. Gezeigt wird von Frau Weise Cosmic-Bowling, eine neuere Bowlingart, die auch im Dunkeln gespielt werden kann, bei der mit Laserstrahlen gearbeitet wird. Der Bowling-Bereich funktioniert besser, wenn es mit Family-Entertainment-Centern verbunden wird. Auf einer großen Fläche wird Bowling mit anderen Nutzungen kombiniert. In einer typischen Sportsbar kann man nicht nur essen und trinken, es können sämtliche Sportereignisse auf Monitoren verfolgt werden. Im Bereich World of Future and Science wird eine neue Aquarienwelt vorgestellt. Das Thema World of Science zeigt alle Möglichkeiten: aktives Museum, Star Treck mit allen Simulationen im Weltraumbereich usw. Es gibt Themengastronomie von Einzelbetreibern. Es werden individuelle Konzepte entwickelt, so daß der einzelne Betreiber vor Ort sein Konzept kontrolliert. Bei dem Thema Hotel ist das Hotel Lindner führend, das innovativ mit den neuesten Medien arbeitet.

Herr Dr. Nissen verdeutlicht die Aquarienwelt. Momentan gibt es ungefähr 12 Aquarien, die in der Größenordnung mit dem vergleichbar sein werden, was im MTC geplant ist. Z. B. hat IDEA insgesamt auf der Welt zwei Aquarien geschaffen. Bei IDEA in Portugal ist ungefähr in der Mitte ein Aquarium mit einem Durchmesser von ca. 25 m darauf eine Wasssersäule von 8 m. Innerhalb des Aquariums ist es so ausgestattet, daß alle vier Weltmeere sich wiederfinden, auch die Fischwelt ist darauf ausgerichtet. Das Aquarium ist in zwei verschiedenen Etagen durch verschiedenste Fenster zu sehen, durch die man hineingucken kann, so daß der Eindruck entsteht, daß dort eigentlich eine Vielzahl von Aquarien existiert. Das Blue Planet in Manchester hat ein ähnliches Konzept mit mehreren kleineren Aquarien noch nebenbei. In Portugal muß der Besucher einen langen Weg darauf zugehen. Man wird durch Handläufe geführt in einer langen Schlange auf die Kasse zu, an der Kasse geht es dann in Richtung Aquarium weiter vor einen langen Schlauch und bis zu 60 Personen werden durch das Aquarium geführt. Die Führung erfolgt meistens über Lautsprecher und es ist unglaublich sachlich. Bei IDEA vermißt der Besucher die Individualität der Betreuung. Das Konzept von Blue Planet in Manchester ist anders. Dort läuft der Besucher auf die Kasse zu, wird von einem freundlichen jungen Mann in einem Haifischkostüm empfangen. Es ist individueller, was dadurch zum Ausdruck kommt, daß gefragt wird, was man am liebsten sehen möchte, und es gibt einen Weg, der einen durch dieses ganze Aquarium begleitet. Dieser Weg führt vorbei an verschiedenen Aquarien. Vor jedem Aquarium steht ein junger Mann mit einem Mikrofon und einem Lautsprecher und erklärt individuell die Fragen. Das gilt für kleine und große Besucher. Im Blue Planet gibt es große Aquarienscheiben und davor Räume, in denen Kinder auch spielen können, wenn das Beschauen der einzelnen Tierwelten nicht mehr so interessant erscheint. Abends werden diese Räume für gesellschaftliche Veranstaltungen, wie Firmenjubiläen und Geburtstage, vermietet. Dafür gibt es auch einen kleinen gastronomischen Bereich inmitten lauter Aquarien. Das Konzept ist auf hochgradige Individualität abgestellt. Während des Vortrages werden Bilder des Blue Planet (Manchester) gezeigt, z. B. ein Taucher bei der Haifischfütterung, der mit Mikrofon Fragen der Besucher beantworten kann.

Anschließend leitet Frau Weise auf das Thema Tiere über. Paradebeispiel für wirklich interessante Gastronomie ist das Rain Forrest-Konzept aus den USA, das sehr erfolgreich funktioniert. Das Konzept spricht Kinder und Erwachsene an: eine aufwendige Kulisse, sattes Grün, ein richtiger Dschungel, lebendige Tiere im Restaurant, fliegende Papageien, sprechende Bäume, künstliche Krokodile, Nebel im Restaurant und während der Kunde ißt, regnet es am Tisch-alles mit amerikanischem Touch.

Im modernen Hotelbereich soll es klassisch warm und meditteran wirken, themenbezogen also anders als in klassischen Hotels. Diese Chance besteht im MTC.

In der dritten Welt, World of Movie and More, findet man ein Kino vor, das nicht nur dem klassischem Kinotypen entspricht. Es ist eine Mischung aus Art-House-Kino, aus Imax etc. geplant. Man betritt ein Kinofoyer und hat die Möglichkeit zu wählen zwischen Feuerzangenbowle, einem Frauenfilm, Tierfilm usw. Alle aktuellen Filme, die nicht unter den Top 10 in den Multiplexkinos oder Megaplexkinos laufen, können hier gezeigt werden. Das bedeutet Filmqualität in einer einzigen Art und Weise. Im Kino mit Turbo Ride-Bereich sitzt der Besucher entweder mit mehreren Leuten in einer Art Wagen, hat vor sich eine große Kinoleinwand und macht rasante Abfahrten oder fliegt durch den Gran Canyon. Es gibt noch eine Weiterentwicklung, bei der der einzelne Sitz in sich noch beweglich ist, so daß das Gefühl entsteht, man sei hautnah dabei.

Der Bereich Theater/Varieté sollte im MTC auch vertreten sein. Frau Weise gibt an, hier u. a. an Roncalli und lokale Betreiber aus Dortmund zu denken. Mit diesen Betreibern ist ein erfolgreiches Konzept zu entwickeln, das sich von alleine trägt und schwarze Zahlen gewährleistet. Die Branche krankt derzeitig etwas. Es gibt verschiedene Möglichkeiten in diesem Bereich, z. B. gibt es in Hamburg das Schmitz-Tivoli. Das Schmitz-Tivoli ist durch zwei Privatpersonen gegründet worden und seit über zehn Jahren sehr erfolgreich, kommt ohne Zuschüsse zurecht, schreibt schwarze Zahlen, weil während der Vorstellung Gastronomie vorhanden ist. Das Konzept ist derart vielfältig.

In der Gastronomie gibt es diverse Themen- oder Erlebnisgastronomien. Zum Thema Kino findet man das Oscars, das Movie aus der Schweiz etc. Es gibt auch noch Nutzungen, wie das Lucky-Valley, nachgebaut wie eine amerikanische Westernstadt, und das Jeckyll and Hyde mit vielfältigen Verwandlungskünstlern im Personal, so daß der Gast glaubt, neben normalen anderen Gästen zu sitzen und dann feststellt, daß dies nicht so ist. Dort wird man ständig mit neuen Überraschungen konfrontiert. Neben den Erlebniskonzepten werden auch stillere Zonen geschaffen, in denen auch schlicht das Abendessen genossen werden kann. Das Merchandising ist passend zum Kino, passend zum Themencenter, passend zur Stadt Dortmund vorgesehen.

Frau Weise beschreibt Bilder unterschiedlicher Kinoarten, z. B. auch Kinos mit Plüschsesseln, mit Barock und Stuck, mit integrierten Sitzen, mit Großleinwänden. Dazu gibt es klassische Gastronomie. Vorgestellt wird auch eine anderes Konzept, das sich zum Thema gemacht hat, ein U-Boot nachzubilden, in dem man sitzt, an dem Fische vorbeischwimmen, wo dem U-Boot entsprechende Klänge und Gerüche wahrgenommen werden können. Beim Varieté gibt es auch unterschiedlichste Konzepte.

In der World of Music and Dance gibt es einen Tanzbereich, den Bereich, wo Konzepte, wie Fun and Lollipopp greifen könnten. Es wird verschiedene Tanzbereiche geben: für jung und alt, mit moderner Musik, Musik für das ältere Publikum, mit Live-Konzerten, klassisches Irish Pub oder auch House of Blues. Gastronomie in diesem Bereich ist hier geplant, z.B. das Hard Rock Café, das Paulaner Brauhaus sind vorstellbar. Dabei sind die örtichen Brauereien zu berücksichtigen. Für Sponsoring Concepts gibt es schon gute Beispiele von Sony World of Music oder Bertelsmann. Das sind Sponsoren, die dafür Sorge tragen, daß das Konzept interessant ist und bleibt und sich das Konzept auch rechnet. Verschiedene Themenwelten könnten z. B. in ein Family Entertainment Center, wie Dave and Buster’s, mit 5.000 qm. Dort könnte man sich dann sportlich betätigen, essen, diverse Spiele spielen, wie Billard, oder einen Film gucken, einen Partyraum mieten und die eigene Party feiern. Über das Niveau entscheidet der Kunde.

Es entwickeln sich momentan in Deutschland wunderschöne Kinderwelten, wo die Kinder unbesorgt abgeben werden können, wo man aber auch mit den Kindern etwas erleben kann. Dort können Kinder sich vielfältig entwickeln, sie können toben, laufen, mit den Eltern Spiele spielen sich fortbilden. Die Eltern können sich aber auch zurückziehen und dabei die Kinder noch im Auge behalten. Diese Kinderwelten sind wirklich erfolgreich, z. B. gibt es ein Pilotprojekt in Bielefeld.

Frau Weise betont, daß die Namen, die genannt wurden, die Namen von Betreibern sind, die potentiell in Frage kommen, die sehr interessiert sind und nur noch darauf warten, daß das Projekt umgesetzt wird. Frau Weise weist an dieser Stelle darauf hin, daß “ Die Uhr tickt.” Die neuen Konzepte aus der ganzen Welt kommen jetzt nach Deutschland, und diese können hier nur eins, zwei, drei, maximal viermal vor. In der nächsten Zeit werden dafür die Standorte belegt.

Herr Dr. Nissen erklärt, daß Qualität des Entertainments mehr ist als Architektur, die ist nur ein Teil der Qualität. Qualität bedeutet auch ein Raumerlebnis, das heißt, daß das Auge, das Ohr und alle anderen Sinne im gleichen Maße angesprochen werden.Fast noch wichtiger ist das richtige Betreiberkonzept. Qualität ist, einen Betreiber zu finden, der Action, der Happenings macht und ein schlüssiges Konzept hat. Es ist nicht zu erreichen, daß jeder Bereich dieses Entertainments jedem einzelnen gefällt. Das Ziel muß sein, dort Betreiber anzusiedeln, daß jeder irgendwo einen Bereich findet, wo er sich wohl fühlt oder wo er gerne hingeht. Der Entertainmentbereich ist einer der ganz wichtigen Schlüssel zum Erfolg des Multithemencenters, und zwar ermöglicht der Entertainmentbereich, und nach Meinung des Herrn Dr. Nissen nur in dieser Konzentration und in dieser Größe, daß möglichst viele Konzepte dort realisiert werden können. Nur so kann sichergestellt werden, daß ein sehr weiter Einzugsbereich abgedeckt werden kann.

Danach kommt Herr Dr. Nissen zu dem Punkt, wie sich Flächenreduzierungen zu Kostenverschiebungen verhalten und was das bedeutet. Zur Frage, was das für die Stadt Dortmund bedeutet, schildert er aus seiner Sicht die Technik, bevor er auf Kosten und Renditen eingeht. Er stellt dar, daß wenn Flächen reduziert werden, gesagt wird, wir haben 10.000 qm WGF. Es werden 1.000 qm weggenommen, so daß sich die Flächen auf 90 % vermindern, somit müssen auch die Kosten auf Kosten auf 90 % sinken. Das ist beim MTC nicht so. Wird z. B. beim MTC eine ganze Ebene herausgenommen, dann ist, je nachdem welche Ebene herausgenommen wird, in der Größenordnung zwischen 12 und 16 % die gesamte WGF vermindert. Aber es gehen nur 2,2 % der Fassade verloren, da die Hauptfläche der Fassade aus dem Deckel oben drauf und unten drunter besteht. Ähnlich ist es beim Tragwerk, das primär davon geprägt ist, daß eine sehr große Spannweite zwischen den einzelnen Gleisen überbrückt werden muß. Es kann nicht, da hat der Herr Lepper widersprochen, der ganze Bahnhof voll Stützen gepflastert werden. So etwas wollte Herr Lepper und auch der Herr Hoffmann nicht. So etwas wie Enschede darf seines Erachtens nicht noch einmal passieren. Die freie Sicht und die optischen Beziehungen im Bahnhof sind auch sehr wichtig. Enorm große Spannweiten sind zu überspannen, es ist ein nicht ganz triviales Bauverfahren.

Mit Hilfe von Folien verdeutlicht Herr Dr. Nissen, daß bei Verringerung der Verkaufsflächen um ungefähr 10.000 qm die Kosten bei weitem nicht so stark runtergehen wie die Erträge. Aber dann ist kaum noch eine Reserve enthalten, falls WP&C sich in den Erträgen oder in den Kosten signifikant irren sollte. Beim Entertainment verändert sich kaum etwas. Bei Verminderung um 10.000 qm, passiert mit dem Wagnis- und Gewinn- anteil wenig. Ähnlich ist es bei den Stellplätzen. Anschließend interpretiert Herr Dr. Nissen dies. Es gibt zwei Gutachten zu den Verkaufsflächen, die sagen, daß man 40.000 qm dort machen sollte. Und diese sagen auch, warum das so ist. Beide Gutachten gehen davon aus, daß eine bestimmte Schlagkraft, eine bestimmte Vielfältigkeit des Einkaufserlebnisses geschaffen werden muß, um einen Radius von Käufern zu erschließen, der heute nicht da ist. Das heißt, wenn Dortmund sich entschließt, die Verkaufsflächen zu reduzieren, dann hat das zusätzlich den Effekt, daß nicht der Radius entsteht und - da sind die Gutachter sehr einig damit - es zu einem Verdrängungswett-bewerb innerhalb Dortmunds kommen würde. Ein Beschluß, der in Dortmund gefaßt wird oder gefaßt werden könnte, bedeutet auch eine Verlagerung von Umsätzen in der Innenstadt. Herr Dr. Nissen bittet um Berücksichtigung dieser Argumente. Es wird seines Erachtens auch zu Umsatzverlagerungen kommen. Mit der Größe von 40 000 qm ist er sicher, daß die im Gutachten prognostizierten Umsatzverluste sehr, sehr gering ausfallen oder Umsatzänderungen sehr gering gehalten werden können, und daß ein großer Anteil aus dem fernen Einzugsbereich neue Käufer dazu bewegen wird, nach Dortmund zu kommen. Wird die Größe reduziert um 10.000 qm, kann Herr Dr. Nissen nicht sagen, wie dies aussieht.

Ähnlich sieht er es im Entertainmentbereich. Dort gibt es keine Beispiele aus Deutschland. Aber der Entertainmentbereich muß das ganze Spektrum anbieten. Wenn die Leute sich nicht mehr im Entertainment wiederfinden, kann niemand die Frage beantworten, wie viele dann noch aus dem Fernzugsbereich hierherkommen würden. Bei den Stellplätzen ist es ähnlich. Es gibt Untersuchungen darüber, wieviel Stellplätze in der Innenstadt normal sind. Das MTC liegt im unteren Durchschnitt, d. h. im Vergleich zu anderen innerstädtischen Einkaufszentren sind eher weniger Stellplätze dort bezogen auf die Einkaufsfläche vorhanden. Eine klare Aussage der Gutachter sagt, daß wenn nicht mindestens eien bestimmte Anzahl Stellplätze pro qm da ist, wird dieses Einkaufszentrum nicht akzeptiert. Im Umkreis dieses MTC, d. h. im Bereich von ein paar Minuten Fußweg, sind nicht genügend Stellplätze. WP&C ist der Meinung, daß signifikante Reduktionen das Multithemencenter, ungeachtet jeglicher Renditebetrachtungen, wirklich dadurch in Gefahr bringt, daß die Attraktivität verloren geht.

Im Anschluß kommt Herr Dr. Nissen auf die zeitlichen Veränderungen zu sprechen. Der bisher vorgelegte Terminplan basierte auf dem Kenntnisstand der damaligen Entwicklung des MTC. Hier liegen ein paar besondere Randbedingungen vor. Es gibt viele Beteiligte, die Stadt Dortmund, das Land NW, die DB AG, WestProject & Consult und das Eisenbahnbundesamt. Dazu kann man von zwei eigenen Bauwerken sprechen, dem Bahnhof und dem MTC. Bei einer Änderung bedeutet das, daß diese zwischen diesen fünf Parteien abgestimmt werden muß. Die Interessen der Stadt sind nicht immer kongruent mit denen der Bahn oder mit denen der anderen Beteiligten. D. h. es ist ein langer Abstimmungsprozeß, der noch nicht zu Ende ist.

Herr Dr. Nissen fordert dazu auf, klar zu definieren, welche Ziele eingebaut werden sollen, er wird sich diesen Zielen niemals versperren.Er beschreibt danach, was schon geschafft wurde. Dies ist nach seiner Meinung nicht wenig. Die Funktionalität dieses Bahnbetriebes bzw. die Option, ihn zu optimieren wurde zusammen mit der Bahn erarbeitet, z. B. handelt es sich um die Optimierung der Zugfrequenzen und auch der Wegebeziehungen. Alleine die Erneuerung des Bahnhofes dürfte schon zur Attraktivierung führen. Es findet eine qualitative architektonische Aufwertung des Bahnhofes statt, es gibt den Brückenschlag City und Nordstadt und die Optimierung der Verbindung der Innenstadt mit dem Bahnhof. Gleichzeitig werden neue ökologische Konzepte in der Haustechnik geplant, die dazu führen, daß durch die Änderung im Innenleben riesige Haustechnikteile wegfallen werden. Mit der Haus-in-Haus-Konstruktion hat das Gebäude eine viel günstigere Energiebilanz. Über Bauteilkühlung wird derzeitig nachgedacht, nicht das Heizen ist das Problem, sondern das Abkühlen.

Herr Lepper stellt dar, daß ein solches Projekt eine Gratwanderung zwischen Utopie und Vision ist und daß die Bahn eine handfeste Komponente im Projekt ist. Die Bahn setzt sich sehr intensiv mit dem Thema auseinander, weil Bahnhöfe für Jahrzehnte oder sogar für Jahrhunderte gebaut werden. Dadurch, daß sich die Bahn intensiver mit der Lebensdauer, den Zyklen und den Aufgabenstellungen einer Immobilie auseinandersetzt und nicht nur mit deren wirtschaftlichen Vorteilen, weil das Anliegen besteht, für viele Jahrzehnte Verkehr auf der Schiene abzuwickeln möchte, ist der Blickwinkel ein anderer. Insofern treffen sich hier die Interessen der Stadt und der Bahn AG, weil diese ganzen Themenstellungen sehr langfristig im Griff gehalten werden müssen. Die Rennaissance der Bahnhöfe war ein Planungsstadium, ein Konzeptfindungszeitraum und ein Motivationsthema für die eigenen Mitarbeiter. Die Bahn hatte auch immer erst die Konzepte, dann kam die Planung und danach die Umsetzung. Dabei ist das Konzept Bahnhof der Zukunft entstanden. Das Thema Bahnhof der Zukunft zeigt mittlerweile handfeste Umsetzungsergebnisse mit z. Z. monatlichen Bahnhofseröffnungen. Die Bahn investiert pro Jahr ca. 1 Mrd. bis 1,2 Mrd. DM in diese Bahnhöfe. Im Topsegment der Bahnhöfe geht dies nut mit Investitionen und Hilfe Dritter. Dortmund hat immer von sich aus auch den Anspruch erhoben, einen Bahnhof im Topsegment zu erhalten, die Summen, die immer genannt werden, unterstreichen diesen Anspruch der Stadt Dortmund nachhaltig. Bei der größten Investition, die z. Z. in Leipzig getätigt wird, ist das Vertrauen, die Verläßlichkeit in Partnerschaften ein wichtiger Akzent gewesen, sowohl bei den Investoren und auf der Seite der Bahn. Leipzig hat insgesamt 450 Mio. DM an privaten Kapital mobilisieren müssen, und die Ansprüche dieser privaten Geldgeber sind zu befriedigen. Derjenige, der sein Geld für ein solches Projekt zur Verfügung stellt, möchte es rentiert haben.Hier geht es um handfeste wirtschaftliche Interessen. Es geht aber auch darum, dem Investor den Glauben und die Zuversicht daran zu geben, daß das Konzept, für das er gebraucht wird, diese Magnetkraft hat, die notwendig ist, um die notwendige Faszination hier in der Region auszuüben. Mit dieser Erwartungshaltung des Investors muß man sorgfältig und vorsichtig umgehen.

Herr Lepper stellt im Anschluß daran dar, worauf die Bahn AG Wert legt. Die Bahn AG legt Wert auf die Verkehrsbeziehung und darauf, daß der Bahnhof sich von einem Un-Ort zu einem In-Ort entwickelt, daß von der gesamten Qualität der Anschluß an die Flughäfen geschafft wird und daß im Bahnhof genau gemacht wird, was jeder Kunde erwartet. Er erwartet zunächst, daß er über einen sauberen Fußboden geht, das Wegeleitsystem in Ordnung ist und daß heile Welt besteht. Und von dieser heilen Welt voller Servicequalität ist die Bahn trotz der Anstrengungen der Mitarbeiter weit entfernt. Die Zielsetzung der Bahn an dem Projekt ist, daß bis zu der gerühmten Ebene E 3 die Welt so ist, wie der Kunde es von einem Bahnhof erwartet. Auf der Bahnsteigebene will die Bahn eine hohe Qualität, eine vernünftige und anspruchsvolle Anmutung, eine klare Funktionalität des Bahnhofs.

Herr Lepper sichert zu, ohne daß diese Ansprüche erfüllt werden, würde die Bahn AG sich mit dem Ufo gar nicht weiter beschäftigen, egal um wieviel hundert Millionen Investition es in Dortmund geht. Weil die Kunden der Bahn zufriedengestellt werden und das Produkt Bahnhof nicht anderen Welten so untergeordnet werden darf daß es kein Bahnhof mehr ist. Hier weist Herr Lepper deutlich auf die Definition der Ziele der Bahn AG hin und darauf, daß die Bahn hart in der Diskussion bleiben muß, da der Investor oder die Betreiber ein hohes Interesse haben, so auf die Reisenden hinzuwirken, daß sie möglichst direkt vom Bahnsteig in irgendwelche Welten entschwinden. Die Bahn AG strebt an, alle Vorteile des Verkehrssystems zu nutzen, hervorragende Umsteigebeziehungen zu gewährleisten und vieles in der Modalität Thema Parken, Übergang zum Auto etc.

Das Produkt, das bei der Planung herausgekommen ist, findet überregional Anerkennung. In der Berliner Zeitung war am 16./17.10.99 ein hervorragender Beitrag zum Ufo Dortmund. Die Kritiker haben gelobt, daß die Stadt es schafft, für den Einwohner und die Kunden der Bahn eine Faszination in einer horizontalen Welt zu finden und nicht in einer vertikalen Welt. Hier ist von den stadträumlichen Qualitäten die Rede und den Dingen, die in hervorragender Form im Ufo realisiert und umgesetzt wird. Herr Lepper glaubt, daß das das Ufo einen sehr weiten Schritt in die Zukunft voraussetzt und daß deswegen die Geduld bezüglich dieser zeitlichen Verschiebungen aufgebracht werden muß.

Nach Angaben des Herrn Lepper hat der Investor eine hervorragende Planungs- und Konzeptionsarbeit geleistet. Gleichwohl wird die DB AG immer wieder die Dinge einfordern, die bereits genannt wurden. An dieser Stelle macht Herr Lepper deutlich, daß die Bahn AG pünktlich und korrekt gearbeitet hat und dies auch weiter tun wird.

Die Bahn AG hat immer erklärt, daß sie zu diesem Projekt steht, und nach Herrn Lepper gibt es gerade von der Fraktion, die politisch erfolgreich aus den Wahlen hervorgegangen ist, ganz klare Aufforderungsbriefe und Dokumente und Unterstützungshilferufe an den Vorstandsvorsitzenden der Bahn AG. Die Stadt Dortmund hat sich vehement für dieses Projekt eingesetzt und eine große Erwartungshaltung gegenüber der Bahn geäußert. Die Bahn hat sich in dieses Projekt eingeklinkt, weil sie der Auffassung war, dieses Projekt findet einen großen politischen Konsens. Die Bahnhöfe sind eine Visitenkarte der Bahn AG, aber sie sind nach dem Verständnis der Bahn vor allen Dingen eine Visitenkarte der Stadt. Hier sucht die Bahn einen gemeinsamen Nenner mit der jeweiligen Kommune. Die Vorstellung der Bahn AG von dem, was Bahnhöfe zukünftig auszeichnet, daß die Kommune mit privater Hilfe den Bahnhof so konzipiert, daß sie sagt, das ist unsere 1 a Immobilie in puncto Mobilität für das nächste Jahrtausend und über viele Jahrzehnte hinweg. Dabei muß die Stadt auch definieren, wie attraktiv sie diesen Mittelpunkt mit anderen Funktionen ausstatten will. Hier gibt es ein klares Bekenntnis der Stadt Dortmund. Herr Lepper hat festgestellt, daß es sehr deutliche klare Vorbehalte der Grünen gegeben hat, in einem solchen Projekt kann man niemals eine hundertprozentige Zustimmung bekommen, aber das Projekt als solches wurde nicht in Frage gestellt.

Für Herrn Lepper entscheidet sich das Projekt nicht an fünf- oder zehntausend qm. Wenn man sich zu einem solchen Konzept entscheidet, dann muß man auch mutig sein und muß sozusagen den Schritt zu Ende gehen. Hier geht es um das Thema Attraktivität und Kaufkraftbindung. Man hat in der Vergangenheit bereits festgestellt, daß Dortmund eine Kaufkraftbindungsquote von 28 % hat. In anderen Städten ist dies höher. Und hier in Nordrhein-Westfalen und im Ruhrgebiet wird man immer davon leben, daß im Grunde eine große Mobilität dazu führt, daß ein Hin- und Austausch im Rahmen eines Wettbewerbs erfolgt. Dies ist ein Wettbewerb der Städte. Eine der Grundlagen, warum sich Dortmund für ein solches Ufo-Konzept entschieden hat, war, daß gesagt wurde, diese Stadt soll so attraktiv sein, daß hier eine höhere Kaufkraftbindungsquote als 28 % entstehen soll. In anderen Städten entbrennen Diskussionen zur Topline für die eigene Entwicklung. Die Bahn AG wird sich dort sehr positiv und konstruktiv verhalten. Sie wiird sich nicht in diese Diskussion zur Größe einmischen. In Dortmund ist die Situation, daß die Bahn ihr Grundstück zur Verfügung stellt und ein Investor da ist, der darauf baut. Die Verantwortung für das Konzept tragen der Investor und die Stadt Dortmund. Das ist bei den anderen 21er Projekten anders, weil dort in hohem Maße die Bahn Investor ist, die ihre gesamten Gleisanlagen ändern müssen. Das hat für Dortmund den Vorteil, daß sich die Zeitkomponente sich insofern auswirkt, als daß das Projekt in einem überschaubaren Zeitraum zu Ende gebracht werden kann.

Herr Lepper versichert, daß die Bahn in diesem Punkt ein absolut verläßlicher Partner ist. Sie wird nicht ein solches Konzept zu Fall bringen. Dies ist nach Meinung des Herrn Lepper eine Entscheidung, die der Politik gebührt, und der Investor hat es zu tragen oder nicht zu tragen. Er wünscht allen, die über dieses Projekt zu entscheiden haben, auch im Interesse der Bahn eine glückliche Hand dafür, daß die Bahn wieder den Anschluß an den Markt finden wird, wie ihn sich die Bahn auch vorstellt. Dafür wäre seines Erachtens das MTC ein sehr geeigneter Beitrag.

2.2 Vorstellung des Planungsstandes und inhaltliche Bewertung
Herr StR Sierau
2.3 Darstellung des Sachstandes durch Vertreter der DB AG und des EBA

Herr StR Sierau trägt die Sicht der Stadt vor. Er spricht über das Projekt, das eingebettet in eine Gesamtstrategie, eine Zukunftsstrategie für Dortmund und die Region, ist. Die letzten Beratungen haben in der ersten Juni-Hälfte stattgefunden, da sind die Konzepte in den Fraktionsvorständen oder auch im Verwaltungsvorstand vorgestellt worden. Aus Sicht des Herrn StR Sierau wäre es ohnehin erforderlich gewesen, in der heutigen Sitzung über dieses Thema zu sprechen. Herr sierau stellt dar, welche Veränderungen inhaltlicher Art seit Juni stattgefunden haben, welche Bewegungen es gegeben hat zwischen dem Investor und der Bahn AG und wie das Planverfahren gestaltet werden soll, insbesondere im Zusammenhang mit dem Eisenbahnbundesamt (EBA). Es liegt an der Komplizität dieses Projektes, daß für manche Fragestellungen mehr Zeit benötigt wird. Aber es ist auch sinnvoll, daß in dieser Planungsphase ausreichend Gedanken zu investieren, um insbesondere die Qualität des Bahnhofes und der anderen Nutzungen zu erörtern.

Herr StR Sierau geht insbesondere auf die Punkte ein, die in dem Antrag der CDU-Fraktion und der Bündnis 90/Grünen-Fraktion angesprochen worden sind. Zuerst geht es um die Frage, wie beurteilt die Stadtverwaltung den Planungsstand. Die Pläne, die heute vorgestellt wurden, spiegeln das Ergebnis wider, was am 25.10. zwischen dem Investor und der Bahn AG erörtert worden ist. Dies wird im Grundsatz begrüßt, weil es eine deutliche Weiterentwicklung darstellt, insbesondere was die Bahnstation angeht. Die Weiterentwicklung stellt sicher, daß Dortmund eine zukunftsfähige Bahnstation bekommen wird, die benötigt wird, um für Dortmund die Zukunft nicht zu verschlafen und den Anschluß an die Zukunft zu halten. Es gibt ein transeuropäisches Hochgeschwindigkeitsnetz, dazu gibt es den Beschluß, dieses Netz zu entwickeln. Dortmund ist einer der Haltepunkte. Das ist ungefähr so gut wie ein Flughafen, was die Zentralität angeht. Standorte, die einen entsprechenden Haltepunkt haben im transeuropäischen Netz, sind besonders lebenswert und besonders attraktiv, auch für Investitionen. Vor diesem Hintergrund ist das, was vorgestellt wurde, im Grundsatz zu begrüßen. Herr Lepper hat nach Angaben des Herrn StR Sierau in einem Telefonat in der letzten Woche angedeutet, daß es aus Sicht der Bahn AG ein paar Modifizierungen gibt, wo aus Sicht der Deutschen Bahn AG noch weiterentwickelt werden muß, aber daß er sich im Grundsatz vorstellen könnte, seinem Vorstand zu empfehlen, einen entsprechenden Vertrag, was die Bahnstation und das gesamte Multithemencenter angeht, zu beschließen.

Herr StR Sierau erklärt zu dem zusätzlichen Parkhaus im Nordwesten, daß dies der Planungsverwaltung das erste Mal in einem Gespräch Mitte Oktober bekannt geworden ist. Anschließend kommt er auf die Frage zu sprechen, wieviel Stellplätze insgesamt von der Planungsseite aus für stadtverträglich gehalten werden. Seines Erachtens ist noch zu klären, ob solch ein Parkhaus in der Form und ob es dort an dieser Stelle sein muß. Darüber muß noch mit dem Investor gesprochen werden. Dortmund wird eine moderne Bahnstation, eine moderne Verkehrsstation bekommen, wo auch an zukunftsgerichtete Funktionen gedacht ist, ein Reisezentrum, eine Mobilitätszentrale. Die Aufenthalts- und Ruhezonen sind so ansprechend, daß man im Vergleich zum heutigen Hauptbahnhof gerne in solch eine Bahnstation geht. Derzeitig fehlen gegenwärtig im Dortmunder Hauptbahnhof 25 % der Standardausstattung und von den vorhandenen Einrichtungen werden nur etwa 35 % in ihrer Qualität als gut eingestuft. Vor dem Hintergrund, daß pro Tag etwa 130 000 bis 140.000 Menschen diesen Bahnhof wird Handlungsbedarf deutlich.

In Dortmund war Anfang September eine europäische Konferenz zum Thema Hochgeschwindigkeitszüge als Katalysatoren für neue Entwicklungen in den Städten. Es ist ein Forschungsprojekt, zu dem sich mehrere Städte zusammengetan haben, diskutiert worden, um zu untersuchen, wie die Auswirkungen solcher Bahnhöfe auf die Stadtentwicklung sind. Im Zusammenhang ist klar geworden, daß eine ganze Menge von positiven Impulsen für die Stadtentwicklung zu erwarten sind, wenn es solche entsprechenden Hochgeschwindigkeitshaltepunkte gibt. Auch heute ist Dortmund einer dieser Haltepunkte, die angefahren werden, und es ist im Grundsatz geplant, daß Dortmund als Eisenbahnknotenpunkt hier vorgesehen ist. Dies ist auch beschlossen worden im Zusammenhang mit der Beschlußfassung über das transeuropäische Verkehrsnetz. Herr StR Sierau stellt für die Stadt Dortmund die Frage, ob am transeuropäischen Verkehrsnetz partizipiert wird, wenn es nicht zu einer Modernisierung bzw. zum Neubau der Bahnstation kommt. Hier stellt sich zudem die Frage, ob sich der Investor eine gewisse Arbeitsteilung vorstellen kann, wie von Herrn Lepper vorgestellt wurde, um auf dem Umweg eine erhöhte Kaufkraftbindung zu erreichen. Die Kaufkraft aus der Region ist hier an den Standort zu holen, die erforderlichen Finanzmittel zur Finanzierung und Errichtung dieser Bahnstation sind in die Hand zu nehmen unter der Voraussetzung der finanziellen Unterstützung von seiten des Landes NW. Herr StR Sierau stellt es wegen der Wachstumsimpulse, die damit einhergehen, als Verpflichtung dar, eine neue Bahnstation zu bauen. Es gibt Beispiele in ganz Europa, die zeigen, daß durch einen Anschluß an das Hochgeschwindigkeitsnetz zusätzliche Effekte und Impulse für die Stadtentwicklung entstehen. Dortmund als Teil einer europäischen Metropolregion kann dies sehr gut gebrauchen. Da diese Bahnhöfe sehr komplex sind, ist es möglich, daß man zu einer strategischen Partnerschaft kommt. Herr StR Sierau ist überzeugt, daß diese bereits entstanden ist. Sie sollte erhalten bleiben und weiter umgesetzt werden.

Im Anschluß daran kommt Herr StR Sierau auf Punkte zu sprechen, die im Antrag von CDU und vom Bündnis 90/Die Grünen zur Diskussion gestellt worden sind. Zum einen geht es um die Frage, ob es möglich ist, die Flächen, die bisher Beschlußlage des Rates sind, ggf. zu reduzieren. Der Aufstellungsbeschluß zum B-Plan INW 120 vom 17.12.98 hat die Flächendisposition eindeutig festgelegt. Es ist bekannt, daß es um 40.000 qm Einzelhandelsfläche geht, davon ein Teilsegment in Höhe von 10.000 qm für Fachmarktflächen. Dazu soll es Lagerflächen in Höhe von etwa 8.000 qm geben, Entertainmentangebote sind auf 35.000 qm geplant, die Gastronomie wurde mit 6.000 qm, Dienstleistungen mit etwa 4.000 qm und etwa 7.000 qm für die Deutsche Bahn AG festgelegt. Das ist das Gerüst, von dem man im Prinzip bei den Planungen ausgegangen ist. Bei der Fragestellung, ob durch diese 40.000 qm evtl. der Dortmunder Einzelhandel in seiner Existenz beeinträchtigt werden könnte, wird eine Reduzierung der Fläche angesprochen. Dazu hat es nach Angaben des Herrn Dr. Nissen bereits Gutachten gegeben. Im Einzelhandelskonzept, das die Verwaltung erarbeitet hat und das mit IHK und Einzelhandelsverband intensiv erörtert worden ist und das Grundlage für die Beschlußfassung des Rates am 26. August gewesen ist, ist deutlich gemacht, daß es natürlich darum geht, den Einzelhandel nicht nur in der Innenstadt, sondern auch in den Nebenzentren zu stärken. In dem Zusammenhang wurde auch ins Auge gefaßt, die drei Sonderstandorte so zu behandeln, daß hier zumindest kein weiterer Zuwachs in nennenswertem Umfang erfolgen soll. Im Zusammenhang mit der Innenstadtentwicklung hat auch die Quadratmeterzahl eine Rolle gespielt. Herr StR Sierau verdeutlicht,daß die Stadt Dortmund in einer eindeutigen Konkurrenzsituation gegenüber den anderen Oberzentren hier in Nordrhein-Westfalen, innerhalb der Bundesrepublik und auch innerhalb Europas lebt. Hier muß eine gute Struktur erhalten bleiben, aber es gibt auch Entwicklungsmöglichkeiten.

Bei der Frage der Flächen, die für das MTC beschlossen und zur Diskussion gestellt worden sind, geht es nochmals darum, wieviel es genau sein soll, um einerseits bestehende Strukturen nicht zu gefährden und andererseits den Anschluß nicht zu verpassen, zusätzliche Möglichkeiten für die Stadt auszunutzen und Möglichkeiten zu nutzen, die dazu führen, daß eine wesentlich bessere Kaufkraftbindungsquote entsteht. Herr StR Sierau weist daraufhin, daß Herr Lepper angesprochen hat, es gebe in Dortmund eine geringe Kaufkraftbindung. In Dortmund besteht ein deutlicher Nachholbedarf durch einen Zentralitätsverlust, der ausgeglichen werden muß. Nach Meinung des Herrn StR Sierau sind die 40.000 qm der richtige Weg. Durch Gutachten ist belegt, daß in den letzten 10 Jahren etwa 40.000 qm Einzelhandelsfläche an das Umland, die Region, verloren gegangen ist. Das ist im Zusammenhang mit der Einhaltung des Einzelhandelserlasses, zu sehen, worauf geachtet worden ist. Im Interesse des Einzelhandels ist darauf Wert gelegt worden, daß die Nebenzentren, die Stadtteilzentren, in ihrer Funktionalität nicht beeinträchtigt werden. Dieses hat dazu geführt, daß Fläche an die Region abgegeben werden mußte, und daß erhebliche Kaufkraftverluste hingenommen werden mußten. Bei der Frage, ob 40.000 qm im MTC neu angesiedelt werden, geht es im wesentlichen um diesen Zentralitätsverlust, der in den letzten Jahren verzeichnet werden mußte und der auszugleichen ist, um so wieder stärker wettbewerbsfähig zu werden. Außerdem gibt Herr StR Sierau den Hinweis, daß je kleiner das Multithemencenter in seiner Fläche ist, desto größer die Gefahr ist, daß es nicht ausreichend regionale Strahlkraft entwickelt und somit nicht genügend Kaufkraft in der Region und über die Region hinaus bindet. Hierdurch entsteht das Problem, daß die Kaufkraftströme innerhalb der Stadt umgelenkt werden. Dies führt dazu, daß die Einzelhandelsstandorte, die Einzelhandelsunternehmen darunter leiden, daß es dieses neue Angebot innerhalb der Stadt gibt. Der Einzelhandelsverband könnte sich damit, daß eine Verringerung der Fläche auf 30 000 qm gefordert wird, das Gegenteil dessen einhandeln, was gewollt ist. Es könnte der Effekt eintreten, daß genau diese Einzelhandelsflächen in Konkurrenzdruck geraten. Herr StR Sierau ist der Meinung, daß die Größenordnung richtig ist, weil dadurch eine überregionale Ausstrahlung für das Multithemencenter entsteht und damit auch eine entsprechende Kaufkraftbindung in der Region erzeugt wird. Das, was aus der Region dem MTC zufließen würde, wäre insgesamt nicht schädlich für die Region, denn in der unmittelbaren Nachbarschaft besteht im Grundsatz eine positive Einstellung zum MTC, weil dort die strukturpolitischen Auswirkungen gesehen werden. Bei den Entertainmentflächen gibt es unterschiedliche Entwicklungsmöglichkeiten. Im Planungsprozeß ist nun vorgesehen, eine endgültige Flächenfestlegung dann vorzunehmen, wenn deutlicher geworden ist, was tatsächlich für Nutzungen in das MTC hineinkommen. Herrn StR Sierau ist klar, daß der Entertainment-bereich als Frequenzbringer notwendig ist, damit viele Menschen in dieses Zentrum kommen und im Einzelhandelsbereich auch Geld ausgeben. Es muß aber klar sein, was es genau sein wird, damit eine entsprechende Entscheidung möglich ist. Hier ist auf Zeit zu setzen und sollte abgewartet werden, welche Konkretisierung tatsächlich erfolgt, um anschließend zu einer Festlegung der Flächen zu kommen. Beim Entertainment gibt es sehr unterschiedliche Optionen, die zu berücksichtigen sind bei der Frage, wie das zusammenpaßt, was an Konzepten im Verhältnis zum Entertainmentbereich entsteht. Die Grafiken des Herrn Dr. Nissen haben verdeutlicht, daß im Entertainmentbereich auch bei einer evtl. Flächenreduktion nicht sofort die Wirtschaftlichkeit in Frage gestellt wird, sondern daß die Frage aufgeworfen wird, ob genügend Frequenz, die im Einzelhandelsbereich hilft, vorhanden ist.

Herr StR Sierau schlägt vor, den weiteren Prozeß abzuwarten und zu einem späteren Zeitpunkt eine Flächenfestlegung vorzunehmen. Bei der Frage der Reduktion der Stellplatzgrößen oder der Stellplatzanzahl wurden von der Stadtplanung verschiedene Szenarien durchgespielt, die aufgezeigt haben, was an verschiedenen Nutzungen möglich ist. In der Innenstadt gibt es gegenwärtig etwa 11.600 Stellplätze als Gesamtzahl der öffentlichen Stellplätze im City-Bereich. Aufgrund einer Erhebung des Tiefbauamtes besteht ein gewisser Überblick über die Auslastung der Stellplätze. Werktäglich sind in der Nähe des MTC zwischen 370 und 750 Stellplätze frei, zuzüglich der freien Kapazitäten im Cine-Star, das im wesentlichen abends betrieben wird. Für die nachfragestarke Vorweihnachtszeit gibt es im Augenblick noch keine Angaben über die Auslastung, die im November und im Dezember diesen Jahres erhoben werden wird. Die andere Frage ist, welcher Stellplatzbedarf ist angesichts dessen, was im Multithemencenter vorgesehen ist, erforderlich. Aus Kennziffern der Bauordnung Nordrhein-Westfalen, aufgrund des Verkehrsaufkommens, und aufgrund von Wirtschaftlichkeitsberechnungen wurde die Zahl ermittelt. Hier gibt es Ober- und Untergrenzen des Stellplatzbedarfes, je nachdem, was es für eine Auslastung bzw. für eine Nutzung gibt. Dieses führt zu einem durchschnittlichen Stellplatzbedarf, aber auch zu einem Korridor. Der Standort ist sehr gut angebunden als Hauptbahnhof. Zudem soll durch das im Auftrag des Rates beauftragte Gutachten oder Konzept zur Anbindung der Region an das Oberzentrum, abgekürzt KARO, das Ziel erreicht werden, die auf Dortmund gerichteten Angebote im schienengebundenen öffentlichen Personennahverkehr deutlich zu verbessern.

Nach Meinung des Herrn StR Sierau wäre für die unmittelbaren Nutzungen verantwortbar, die sich aus der Fläche MTC ergeben (also Einzelhandel plus Freizeit-/Entertainment-Nutzung), insgesamt 3.000 Stellplätze als Orientierungsgröße zu nennen. Der Investor hat dies in einem Gespräch im Grundsatz bestätigt, daß er diese Orientierungsgröße sehen könnte. Eine abschließende Festlegung hält auch er erst dann für sinnvoll, wenn die abschließenden Nutzungen bekannt sind. Auch dann gibt es aufgrund des Strukturwandels, der in der Einrichtung sein wird, noch eine gewisse Flexibiliät. Dieses bedeutet bei einem Orientierungswert von 3000, daß es für die Bahn AG und für die Beschäftigten des MTC eine Lösung geben muß. In dieser Zahl von 3000 sind auch die Beschäftigten mit eingerechnet. Im Augenblick ist davon ausgehen, daß für zusätzlichen Bedarf nur noch, was die Bahn AG braucht, zu berücksichtigen ist. In dem Zusammenhang wäre zu klären, ob dieses Parkhaus, das im nordwestlichen Bereich angesiedelt ist, an der richtigen Stelle positioniert ist, weil es bei der vorgesehenen Anbindung im Ergebnis dazu führen würde, daß der Bereich nördlich des MTC stark befahren würde. Das ist ein Bereich, der über einen städtebaulichen Wettbewerb qualitativ so entwickelt werden soll, daß er eine gute Gestaltqualität hat und ein gutes Entree vom Norden her in den Bahnhofbereich und umgekehrt ermöglicht.

Darüber hinaus spricht Herr StR Sierau die Finanzierung und Förderung an. Es ist immer wieder der Eindruck erweckt worden, daß es um eine Vermischung von öffentlicher Förderung zugunsten einer Bahnstation gehe, die einzelne Einzelhandelsgewerbe-treibende in irgendeiner Weise vielleicht bevorzugen könnte. Hierzu stellt er fest, daß es die Absichtserklärung des Landes vom 07.10.98 gibt, daß unter bestimmten Voraussetzungen 272 Mio DM aus Regionalisierungsmitteln in Aussicht gestellt werden, wenn die Voraussetzungen gegeben sind.Für andere Maßnahmen, also z. B. für den Umbau und die Erweiterung der Stadtbahnanlagen des Hauptbahnhofes , wird es auch Fördermittel seitens des Landes geben, auch wird es Fördermittel des Landes geben für städtebauliche Maßnahmen, die im Umfeld des MTC erforderlich sind. Somit geht es hier um einen Betrag, der voraussichtlich deutlich über diese 272 Mio. DM hinaus geht. Die Frage, ob durch dieses in Aussicht gestellte Geld aus GVFG Förderung evtl. andere Bahnhofsprojekte in Frage gestellt werden, wurde in einem Gespräch am 16.08.99 bei Herrn Minister Steinbrück beantwortet. Die Gesamtfördermittelsumme pro Jahr in diesem Bereich liegt bei 1,1 bis etwa 1,2 Milliarden DM jährlich, das heißt, was voraussichtlich pro Jahr durch den Hauptbahnhof in Dortmund abgerufen wird, sind etwa
8 % dessen, was im Landesetat steht. Dieses Projekt wird keine Blockade herbeiführen.

Herr StR Sierau weist darauf hin, daß bei der Frage, wenn es jetzt nicht zu einer entsprechenden Entscheidung pro Bahnhof, pro Multithemencenter, kommen soll, es nicht absehbar ist, wie in einigen Jahren die Fördermittelsituation sein würde. Kommt es aufgrund der Überlegungen, die hier im Raum stehen, zu einer Ablehnung dieser Gesamtkonstruktion, so würde einiges an Zeit vergehen, bis eine neue Konstellation erzeugt werden kann, da Herrn Lepper erklärt hat, daß es von seiten der Bahn AG keine Bereitschaft gibt, die Mittel aufzubringen. Natürlich stellt sich in der Investorenlandschaft die Frage, wie hier an einem solchem Standort eine entsprechende Investition plaziert werden kann, wenn nicht ganz klar ist, ob die Rahmenbedingungen bleiben. Sollte dies geschehen, ist völlig offen, ob es dann noch die entsprechenden öffentlichen Fördermittel aus dem Regionalisierungstopf gibt, die erforderlich sind, die Wirtschaftlichkeit des Gesamtinvestments zu sichern. Herr StR Sierau bezweifelt dies. Aus Sicht der Verwaltung gibt er den Hinweis, daß es für einen Fall der Ablehnung nicht schnell möglich sein wird, eine Ersatzsituation zu schaffen, und daß dann die Vorstellung, einen modernen zukunftsfähigen Hauptbahnhof hier in Dortmund zu bekommen, auf längere Zeit vertagt werden muß. Das kann nicht im Interesse der Stadt und der Stadtentwicklung sein. Insgesamt muß es zu einer Abwägung zwischen Einzelinteressen und dem, was der Gesamtstadt nutzt, kommen. Aus Sicht der Verwaltung gibt Herr Sierau an, daß voraussichtlich die Probleme, die die Stadt hat, wenn das MTC nicht kommt, erheblich größer sein werden, was die wirtschaftliche Entwicklung angeht, weil keine zusätzlichen Ansiedlungsimpulse da sein werden. Die mittelständische Wirtschaft, die beispielsweise aus dem Neubau eines solchen Bahnhofes erheblich profitieren kann, würde leer ausgehen. Nach den gegenwärtigen Planungen wird im MTC sehr viel Stahl verbaut werden, was am Standort Dortmund auch von erheblicher Bedeutung ist.

Im Anschluß daran stellt Herr StR Sierau dar, welche planerischen Schritte schon eingeleitet wurden. Die Planverfahren sind eingeleitet, eine sehr gute Vereinbarung mit dem Eisenbahnbundesamt wurde getroffen, wie Planfeststellung und Bauleitplanung ineinandergreifen sollen. Dabei sind in vielfältiger Weise Sicherungselemente eingebaut, was die Qualitätssicherung angeht, z. B. sind Wettbewerbsverfahren angestoßen worden. Eines ist auf Grund der Entwicklung ausgesetzt worden, es bezieht sich auf die Anbindung über die Katharinenstraße. Hier wird es einen weiteren Wettbewerb oder ein weiteres Gutachterverfahren für den Nordplatz geben. Der Rat hat immer die Möglichkeit, über den Satzungsbeschluß, über Baugenehmigungsverfahren, über städtebaulichen Vertrag für Qualität im Sinne des Projektes, für die städtebauliche Qualität zu sorgen. Seitens der Verwaltung werden die entsprechenden Bürgerbeteiligungsverfahren und die Tranparenz sichergestellt.Zur Frage, welche Bindungen zwischen Stadt Dortmund und dem Investor bestehen, antwortet Herr StR Sierau, daß es die Beschlußfassung vom 17.12.98 gibt. Darüber hinaus gibt es die Ratsbeschlüsse vom 20.03.97, vom 11.09.97 und vom 26.08.99. Nach Meinung des Herrn Sierau ist daraus nicht unmittelbar abzuleiten, daß eine Schadensersatzsituation entstanden ist. Beurteilungshilfe für dieses Thema ist die Feststellung des Bundesgerichtshofes in einer Entscheidung vom 01.12.1983. Nach Überprüfung durch das Rechtsamt der Stadt scheint das Verhalten der Stadt nicht zu irgendeiner haftungsbegründeten Qualität beigetragen zu haben. In dem SPD-Antrag wurde noch die Frage aufgeworfen, ob denn die Stadt gegebenenfalls bereit wäre, sich an den Kosten für eine Umplanung zu beteiligen. Die Stadt Dortmund hat in der Vergangenheit in vielfältiger Weise daran mitgewirkt hat, daß das Projekt gut voran kommt. Verwaltungsseitig wurden sehr viele Ressourcen eingesetzt. Seit Oktober gibt es die verwaltungsinterne Arbeitsgruppe zum MTC mit erheblichen Ressourcen, eine weitere Beteiligung wird z. Z. nicht ins Auge gefasst. Die Frage, was nach Auffassung der Verwaltung ein Scheitern des Projektes sowohl für die Anbindung Dortmunds an das Streckennetz der DB AG darstellen würde, als auch im Hinblick auf arbeitsmarkt- und wirtschaftliche Effekte. Es würde die Stadt deutlich zurückwerfen, andere Städte wären froh, wenn sie solch Projekt hätten. Sollte das Projekt scheitern, würde es nach Meinung des Herrn StR Sierau auf unbestimmte Zeit keinen neuen Bahnhof für Dortmund geben, der nur ansatzweise den Erfordernissen des transeuropäischen Hochgeschwindigkeitsnetzes entsprechen würde. Wesentliche Impulse für die Stadtentwicklung würden verloren gehen, erhebliche Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt sind zu befürchten, für die Bauphase und für die Zeit danach, obwohl immer darauf hingewiesen, daß die 3.000 Arbeitsplätze, vielleicht an anderer Stelle verloren gehen. In der Gesamtrechnung in der Stadt und auch in der Region würde eine Verbesserung eintreten. Alles in allem ist Herr StR Sierau davon überzeugt, die einmalige Situation mit diesem Projekt besteht, sehr viel für die Stadt und für die zukünftige Entwicklung tun zu können. Auch andere Standorte stellen sich gegenwärtig auf für das neue Jahrhundert. Die Stadt Dortmund sollte dies auch tun.

Herr Jostes führt aus, daß er erfeut ist, die Stellungnahmen der verschiedensten Bereiche gehört zu haben und die Möglichkeit im Ausschuß zu bekommen, über das Projekt zu diskutieren. Bisher wurden die Entscheidungen über das Ufo in der Bahnhofskommission gefaßt, und dort waren nur die Fraktionsvorsitzenden dabei. Das Ufo ist für Dortmund eine wichtige Chance, die genutzt werden sollte, aber es müssen auch etliche Punkte berücksichtigt werden. Zur Größe des Ufos gibt Herr Jostes zu bedenken, daß im Einzelhandelsgutachten damit fast alles erschöpft ist. Platz für anderen Einzelhandel in Dortmund ist seines Erachtens kaum noch gegeben. Es gibt noch Brachen auch in der Innenstadt, wo also noch etwas passieren muß. Er stellt in Frage, ob die Grenzen, die in dem Einzelhandelsgutachen genannt sind, das vom Land gefordert ist, richtig sind und ob Dortmund sich als Oberzentrum nicht anders stellen sollte. Er bringt zum Ausdruck, daß Dortmund selbstbewußt sein muß und sich mit anderen Großstädten und Metropolen vergleichen sollte.

Andere Oberzentren wie Essen haben eine solche Einschränkung im Einzelhandel nicht. Ein Oberzentrum braucht auch Spielraum. Dortmund ist nicht nur für die Bürger der Stadt da, sondern es gibt auch viels andere, z. B. die Veranstaltungszentren Westfalenhalle, Theater und Museen. Auch die Kliniken sind überregional. Nach Darstellung des Herrn Jostes ist das Ufo in erster Linie ein vernünftiger und gut funktionierender Bahnhof mit sehr guter Qualität. Es ist ein Verkehrsknotenpunkt, hier gibt es die Möglichkeit, vom Individualverkehr in den öffentlichen Personennahverkehr umzusteigen. Als die größte Stadt Deutschlands sollte Dortmund der Verkehrsknotenpunkt für die Bundesbahn sein. Heute kreuzen die großen Ost-West-Linien zwischen Paris, Brüssel, dem Rheinland, Berlin und Warschau, die große Nord-Süd-Verbindung zwischen Kopenhagen, Hamburg und München an diesen Stellen erstmals bzw. letztmals ihre Wege. Herr Jostes fordert, daß dieser Verkehrsknotenpunkt seiner Bedeutung entsprechend ausgestattet sein muß und die Umsteigebeziehungen zwischen der Stadtbahn und der Regional- und Fernbahn und der Bundesbahn erheblich verbessert werden müssen. Für einen Schienenverkehrsknotenpunkt kann es im 21. Jahrhundert nicht mehr angehen, daß man bei einem Umstieg zwischen einer komplett ausgebauten Zubringerverbindung innerhalb der Stadt Dortmund zu einem Verkehrstäger, der nur in die Nachbarstadt führt, einen Irrweg durch den Bahnhof gehen muß. Das Gewirr von Treppen, Zwischengeschossen, Absätzen und Rolltreppen usw. muß nach Ansicht des Herrn Jostes ein Ende haben. Dem Nutzer des ÖPNV muß es leicht gemacht werden. Der ÖPNV muß durch die Vernetzung und Umsteigebeziehung an Qualität gewinnen und so attraktiver werden. Hier muß überprüft werden, ob man nicht direkten Zugang von der Stadtbahn zu den Gleisen der Bahn herstellen kann und nicht diese Umwege, die immer noch in der neuen Planung aufgelistet sind, wahrnehmne muß. Das Ufo bietet Chancen zu Einzelhandel und Entertainment. Wir sind uns darüber einige gewesen, daß eine zusätzliche Einzelhandelsfläche die Einzelhandelszentralität der Stadt steigern muß. Das bedeutet jedoch, daß das Ufo eine überregionale Ausstrahlungskraft in das Umfeld Dortmunds entwickeln muß. Dies muß schon bei der Architektur und Baukunst anfangen. Hier muß die Qualität sehr hoch angesiedelt sein, es muß interessant sein, den Bau zu besuchen und zu erleben. Das Ufo muß eine Magnetfunktion haben und so ausgebaut werden, daß der Kunde im Einzelhandel auch aus dem Umfeld hier einkaufen kommt. Es darf nicht dazu kommen, daß durch das Ufo die Dortmunder City verödet. Das Ufo muß neue Käuferschichten, insbesondere aus dem Umfeld Dortmunds, erschließen. Die Verbindung zwischen Ufo und Dortmunder City muß so ansprechend und einladend ausgeführt sein, daß es einen Austausch der Besucher sowohl von der City zum Ufo als auch vom Ufo zur City geben kann. Es muß Spaß machen, Ufo und City gemeinsam zu entdecken. Bei den Stellplätzen muß als Maßgabe die Richtzahl der Stellplätze, die ebenfalls das Land entwickelt hat, angewendet werden. Das bedeutet, daß ca. 2.000 Pkw-Parkplätze da sein sollen, ohne die für die Deutsche Bundesbahn zur Verfügung stehenden Park-and-Ride-Plätze. Das Parken im Ufo muß sich orientieren an den Parkgebühren, die den Durchschnitt der Innenstadt erzielen. Über das Entertainment ist ausgiebig berichtet worden. Hier fragt Herr Jostes sich, ob es eine Utopie ist oder ob es Visionen sind. In der Vergangenheit waren es immer Luftblasen, die zerplatzt sind. Einiges ist zum Entertainment gesagt worden, zum Einzelhandel ist nach Meinung des Herrn Jostes wenig nicht gesagt worden. Für die CDU ist es wichtig, zunächst eine grundsätzliche Stellungnahme abzugeben, wie die CDU dazu kommt, daß die Zahl des Einzelhandels und auch die der Parkplätze reduziert werden muß. Nach der Fragerunde wird die CDU in der Gesamtfraktion diskutieren, wird das Gesagte würdigen und dann zu einer Entscheidung kommen, die sie zu einem späteren Zeitpunkt darstellen werden.

Herr Krüger bedankt sich für die innovativen Ausführungen und hofft, wenn man sich auf die Rahmenbedingungen geeinigt hat, daß das Ganze dann in die Realität umgesetzt wird. Es wurde die These aufgestellt, je größer das Ufo, desto größer ist auch der regionale Einzugsbereich. Herr Krüger bezieht sich auf das GfK-Gutachten. Bezogen auf die Umsatzvolumina, die insgesamt erzielt werden, wenn man einen bestimmten Bereich ausklammert, werden rund 80 % der Umsatzerwartungen im wesentlichen dadurch erzielt, daß Kaufkraft innerhalb der Stadt Dortmund abgeschöpft wird. Rund 20 % kommen aus der Region, und etwa 45 Mio. DM kommen aus diesem Bereich.
Herr Krüger zitiert das Beispiel Leipziger Bahnhof und kommt auf die Verläßlichkeit der Politik zu sprechen. Er hat selbst feststellen können, daß dort im wesentlichen nur Einzelhandelsnutzungen vorliegen, also kein Entertainmentbereich, in den nach den Ausführungen des Herrn Lepper 450 Mio. DM an privaten Investitionen geflossen sind. Was in Leipzig an Quadratmetern Einzelhandelsfläche geschaffen worden ist, wesentlich weniger als in Dortmund geplant, ist mit der Zielsetzung, den Einzelhandel in der Innenstadt Leipzig zu beleben, passiert. Das sollte seines Erachtens auch Zielsetzung in Dortmund sein. Die Fragen, was an Nutzungen in das MTC soll, inwieweit bestimmte Merkmale erfüllt werden, die als Bereicherung dieser Stadt verstanden werden können, und inwieweit die geplante Nutzung so verträglich abgewickelt werden kann, daß noch Entwicklungskorridore innerhalb dieser Stadt bestehen, sind zu beantworten. GfK hat dazu die Aussage gemacht, daß ein Korridor von rd. 58.000 – 60.000 qm zusätzlicher Einzelhandelsfläche vorliegt. Davon werden 40.000 qm im Ufo realisiert, 10.000 qm sind geplant im Rahmen des Hansa-Carrés, etwa 4.000 qm sind mit dem Umbau des Böcker-Kaufhauses realisiert worden. Es gibt aber noch andere Zielsetzungen in Dortmund, wie Boulevard Kampstraße, Brückstraßenviertel, wo Einzelhandel hineingehört. Dazu bestehen Zielsetzungen, die ehemaligen Brauereibrachen aufzuwerten, auch mit Einzelhandel. Es muß darauf geachtet werden, wie alles insgesamt verträglich abgewickelt werden kann, hier sind entsprechende Prioritäten zu setzen. Die Prioritäten können laut Herrn Krüger nicht heißen, alles über den Hauptbahnhof, sondern es muß ein Teil über den Hauptbahnhof in den Größenordnungen, wie sie durch Bündnis 90/Die Grünen genannt wurden, eingeplant werden, so daß noch an anderen Stellen Möglichkeiten bestehen, interessanten Einzelhandel in dieser Stadt zu installieren. Herr Krüger hat konkretere Aussagen zum Einzelhandel erwartet. Er hat keine Einzelhandelsangebote finden können, die demnächst nur im Ufo vorzufinden sein werden, so daß die Kunden deshalb nach Dortmund kommen. Es sollte sichergestellt werden, daß bezogen auf den Einzelhandelsbesatz keine Verdrängung erfolgt und der Einzelhandel in Dortmund nur seinen Standort Richtung Ufo verändert. Wie dies verhindert wird, fehlte in den Ausführungen. Auch wie Einzelhandel nach Dortmund geholt wird, der als Ergänzung und nicht Konkurrenz zum Dortmunder Einzelhandel verstanden werden kann. Den Ausführungen zum Entertainmentbereich fehlten Hinweise, was tatsächlich nach Dortmund kommen wird. Für Herrn Krüger stellt sich auch die Frage, was bei der Einrichtung eines Aquariums an baulichen Maßnahmen und Technik notwendig ist. Auch wenn Entertainment kurzlebig ist, kann ein Aquarium nicht nach fünf, sechs, sieben Jahren zur Seite geschoben werden. Herr Krüger stellt die Frage auf, wie die Beteiligten, bezogen auf die Entertainmentbereiche, den kurzweiligen Trends Rechnung tragen bzw. auch mit geringeren Kosten umsetzen können. Wenn diese Kubatur mit 30.000 qm Einzelhandel und 26.000 qm Entertainment geschaffen wird, muß das auch mit Angeboten gefüllt werden. Die Größen können nicht ohne weiteres zurückgefahren werden, weil die Kubatur das nicht zuläßt. Ein moderner Bahnhof war, in dem sich Einzelhandel befindet, war gewollt. Gleichzeitig soll die jetzige Situation verbessert werden. Aufgrund der Konzeptvorstellung meint Herr Krüger, daß nur in Teilbereichen eine Verbesserung zu erkennen ist. Ihm fehlt noch die Planung zur attraktiven Anbindung an die Nordstadt, was 1 ½ bis 2 Jahren als Auftrag an die Verwaltung gegangen ist, hier entsprechende Planungen zu erarbeiten. Herr Krüger fragt, ob es nicht gelingt, z. B. mit dem Aufzug direkt aus der U-Bahn-Ebene nach oben in die Bundesbahnebene zu fahren. Er erlebt den Durchgang Nord-Süd innerhalb des jetzigen Bahnhofs als dunklen Raum, der mit Lichtkuppeln geöffnet werden könnte. In Sachen Stellplätze macht er deutlich, wenn 3.000 Stellplätze bezogen auf den Einzelhandel zugrunde gelegen haben, daß dann mehr als die vorhandenen Stellplätze in dieser Stadt sein müßten. Er gibt das Beispiel Karstadt an mit der Größenordnung von einem Stellplatz pro 30 qm Verkaufsfläche. Das sind ca. 1.700 bis 1.800 Stellplätze. Das MTC bietet einen hervorragend angebundenen Standort in Sachen öffentlicher Personennahverkehr. Zielsetzung muß es natürlich als Stadt und auch als Politik sein, diesen Standort zu nutzen und die Qualität des Standortes, bezogen auf die ÖPNV-Anbindung, herauszustellen und zu versuchen, mit diesem Bahnhof zu ermöglichen, daß die Leute mit Bus und Bahn und nicht mit dem Fahrzeug diesen anfahren.

Die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen nimmt die Ausführungen zunächst zur Kenntnis und wird intern dazu beraten.

Herr Wilhelm sieht die Sondersitzung zur Weitergabe der Informationen als sehr sinnvoll an, damit besteht auch die Möglichkeit. mit der Bahn und den Investoren den Meinungsaustausch zu pflegen. Als erste Einschätzung von seiten der SPD-Fraktion möchte Herr Wilhelm festhalten, daß die SPD-Fraktion der Meinung ist, daß dieses Ufo auch in seiner durch Ratsbeschluß vorgesehenen Größe eine einmalige Chance für die Stadt Dortmund, für das Oberzentrum Dortmund ist. Herr Krüger ist davon überzeugt, daß Dortmund einen neuen, attraktiven, leistungsfähigen und funktionstüchtigen Bahnhof bekommen wird, einen Hauptbahnhof, den die Stadt als wichtigen Standort braucht, auch im Streckennetz der nationalen und internationalen Hochgeschwindigkeitszüge. Durch die Überbauung des Hauptbahnhofs bekommt Dortmund eine deutliche verbesserte Verkehrswegebeziehung zwischen dem SPNV, dem ÖPNV und der U-Bahn. Herr Wilhelm regt an, daß der Realisierungsphase überlassen bleiben sollte, wie das Ufo konkret und im Detail aussehen wird. Eine der wichtigen Fragen ist, was Dortmund macht, wenn der neue Bahnhof nicht kommt. Herr Wilhelm erklärt, daß man nicht so leichtfertig mit diesem neuen Bahnhof umgehen sollte. Er gibt das Beispiel Hamburg an, dort wird eine Hafen-City entstehen, ein riesiges Projekt. Der Hamburger Bürgermeister hat gesagt, daß dieses Projekt in die Region Hamburg gehört, die er als Region Hamburg, Kopenhagen, Stockholm, definierte. Das ist eine Denkungsweise, von dem Europa der Regionen zu sprechen. Es geht auch hier um die Region um Dortmund.

Herr Wilhelm hält es daher für wichtig, daß Dortmund und die gesamte Region durch das MTC und den neuen Bahnhof einen ganz deutlichen Entwicklungsschub bekommen wird. Er geht davon aus, daß alle Beteiligten das wissen. Seines Erachtens sollte man bei der angestrebten Größe sowohl im Einzelhandelsbereich als auch im Entertainmentbereich bleiben. Herr Wilhelm bittet Herrn Jostes darum, daß die CDU-Fraktion am 18.11.99 unter Berücksichtigung und Würdigung aller Gesichtspunkte zu einer im Sinne des Ufos vernünftigen Entscheidung kommen wird. Das gleiche gilt für ihn für die Parkplätze in der Innenstadt. Die Reduzierung der Einzelhandelsflächen und der Flächen im Entertainmentbereich ist eine Frage der Wirtschaftlichkeit und Rendite für die Investoren, aber gleichzeitig weist Herr Wilhelm darauf hin, daß bei Verminderung der Einzelhandelsflächen auf 30.000 qm dies erst recht eine Konkurrenzsituation zur City schafft, was nicht gewollt ist.

Die Zahlen des GfK-Gutachtens interpretiert Herr Wilhelm anders als Herr Krüger, insbesondere was die Umsatzverlagerung aus der City in das Ufo, aus den Nebenzentren in das Ufo, aus der Region in das Ufo angeht. Es ist die Rede von 80 % Umsatzverlagerung. Er bittet Herrn StR Sierau, an dieser Stelle als Fachmann hier Schiedsrichter zu spielen und zwischen Herrn Krüger und ihm zu vermitteln. Er wiederholt anschließend noch einmal, daß Herr StR Sierau gesagt hat, wenn jetzt auf das Ufo verzichtet wird, wird für die nächsten Jahrzehnte kein neuer Bahnhof mit entsprechender Qualität und Attraktivität und entsprechender Leistungsfähigkeit und Funktionstüchtigkeit kommen. Im Anschluß daran kommt Herr Wilhelm auf die Arbeitsplätze zu sprechen. Es ist die Rede davon, daß 3 000 neue Arbeitsplätze im Ufo entstehen, dafür geht eine nicht quantifizierbare Summe an Arbeitsplätzen in der City oder den Nebenzentren verloren. Dies gilt für ihn für den Einzelhandelsbereich. Gleichzeitig sind die Einzelhandelsarbeitsplätze im Bahnbereich eng verbunden mit einem Neubau des Bahnhofes. Gerade die “Blaukittelarbeitsplätze” werden in Dortmund gebraucht, so daß dieser Bereich der Arbeitsplätze nicht vergessen werden darf neben dem Einzelhandel.
Herr Wilhelm faßt zusammen, daß es wichtig sei, daß die Informationen gekommen sind. Das Projekt ist eine Entwicklung, ein ständiger Prozeß vom Konzept über den Plan zur Realisierung, hierbei müssen die Entwicklungszeithorizonte beachtet werden, die die Stadt als Rat, Ausschüsse und Bezirksvertretungen beachten muß. Er spricht hier die Punkte Wegebeziehung, Vernetzung U-Bahn, Stadtbahn, SPNV, Attraktivität des Einzelhandels an. Bei der Frage, wer jetzt wo hineinkommt, ist seiner Meinung nach keine Torschlußpanik angebracht, sondern hier muß die Stadt den Prozeß begleiten. Herr Wilhelm möchte in Dortmund auch keine schlechte Kopie, sondern das Original, bekommen. Der Entertainmentbereich wird für ihn der Frequenzträger sein. Er hat keine Bedenken, daß das funktionieren wird, auch wenn heute im Einzelhandelsbereich nicht alles konkretisiert werden konnte. Das Ufo hat für ihn eine überregionale, internationale Bedeutung. Gleichzeitig müssen Korridore zur weiteren Entwicklung der Innenstadt bestehen, z. B. Thier oder das Union-Gelände. Hier liegen Investitionsabsichten vor, die jetzt nicht fallengelassen werden dürfen.

Herr Wilhelm ist der Meinung, daß die Gruppe, die das Ufo unbedingt wollte, schon immer in der absoluten Mehrheit war. Er sagt zu, daß die Stadt Dortmund ein verläßlicher Partner für Bahninvestoren sein wird. Er hofft, daß am 18.11.99 alle im Interesse der Dortmunder Bevölkerung die richtige Entscheidung treffen werden.

Herr Jung faßt zusammen, daß nach den Ausführungen der Fraktionen über vorliegenden Anträge in der nächsten Ausschußsitzung am 17.11.99 beraten und anschließend eine Empfehlung für die Ratssitzung am 18.12.99 gegeben wird.

Anschließend bittet Herr Jung um Fragen.

Vorher geht Herr StR Sierau auf zwei bereits gestellte Fragen ein. Einmal auf die Frage, ob es einen “Entwicklungsdeckel” in Höhe von etwa 58.000 qm gibt oder nicht und als zweites auf die Frage nach der Zahl der Stellplätze. Zur Frage, wieviel Einzelhandelsfläche gibt es in der Innenstadt von Dortmund, einem der Oberzentren in Nordrhein-Westfalen, gibt er an, daß in Dortmund im Augenblick die Verkaufsfläche bei etwa 191.000 qm liegt, auf der ein Umsatz von ca. 1,6 Mrd. DM Höhe gemacht wird. Damit liegt Dortmund im Unterschied zu Köln, zu Düsseldorf und zu Essen relativ weit hinten. Die Essener haben z. Z. etwa 230.000 qm und machen einen Umsatz von etwa 1,9 Mrd. DM. Zudem planen die Essener derzeitig auch und gehen im Augenblick von weiteren 70.000 qm Einzelhandelsfläche in ihrem Zentrum aus. Das ist somit bereits eine Konkurrenzfrage. Herr StR Sierau macht deutlich, daß es die behauptete Flächenbegrenzung für die Dortmunder City in dem diskutierten Sinne nicht gibt. Es gibt die Aussage im GfK-Gutachten von 1997, daß die Großflächen, Einzelhandelsflächen, sofern es sich um SO-Gebiete handelt, auf einen Zuwachs von ca. 55.000 qm beschränkt werden sollen. Das hält Herr StR Sierau für eine Deckelung, die unter einer Reihe von Gesichtspunkten diskutiert werden muß. Die Verwaltung ist der Auffassung, daß diese klassische Abgrenzung zwischen
a) Einzelhandelsfläche und b) Entertainment nicht mehr zum Tragen kommt. Es gibt Übergangsbereiche, in denen im Einzelhandelsbereich zur Optimierung des Marketing auch Entertainment angeboten wird. Es gibt aber auch Perspektiven. Wenn dieser Bahnhof kommt, wird er Entwicklungsimpulse für die Stadt bringen. Das belegen andere Beispiele. Diese Entwicklungspotentiale müssen tatsächlich auch bedient werden können. Deshalb kann solch ein Deckel, wie er diskutiert wird und in dem GfK-Gutachten angesprochen ist, nicht aufrecht erhalten werden, sondern man muß einfach zu dem Zeitpunkt, zu dem die zusätzlichen Ansiedlungspotentiale zum Tragen kommen, sagen, daß man sich dafür öffnen muß. Herr StR Sierau zitiert aus dem GfK-Gutachten eine Stellungnahme vom 02.11.99, die bei der GfK noch einmal erbeten worden ist. Die GfK hat deutlich gemacht, daß die Profilierung eines Oberzentrums mit überregionaler Ausstrahlungskraft nicht in erster Linie über die Festlegung von Verkaufsflächenobergrenzen geführt werden darf. Die von der GfK-Marktforschung sowohl im funktionalen Citykonzept als auch im gesamtstädtischen Einzelhandelskonzept formulierte Obergrenze von 58.000 qm Entwicklungsspielraum Verkaufsfläche in der Dortmunder City gilt als allgemeiner Orientierungsrahmen zur Etablierung zusätzlicher mittelgroßer und großer Absatzformen des Einzelhandels, ohne die bestehenden Einkaufslagenstruktur nachhaltig zu verändern. Sie darf nicht dazu mißbraucht werden, jegliches neue Vorhaben an dieser Grenze zu orientieren. Citystandorte unterliegen ständig dynamischen Veränderungsprozessen. Jedes Vorhaben ist in seiner spezifischen Standortwirkung auf die Citystrukturen zu überprüfen. Dabei ist auch auf Wechselwirkungen zwischen verschiedenen neuen Projekten einzugehen. Grundsätzlich sind Citys von Oberzentren die Standorte zur Realisierung innovativer neuer Angebote. Sie haben die Herausforderung von Vernetzung und Nachhaltigkeit zukunftsorientiert zu beantworten und übernehmen damit die Rolle als Wachstumspol der Region. Von daher sind Verkaufsflächendimensionierungen nicht als für alle Zeit gültige k. o.-Kriterien zu definieren. Das gibt die Auffassung wieder, die auch die Stadtplanung dazu vertritt, solange es sich um SO-Flächen (Sondergebiet) handelt. Diese 58.000 qm, die angesprochen worden sind, sind SO-Flächen. Zur Frage der Entwicklung der Innenstadt muß deutlich werden, daß Dortmund ein großes Potential an MK-Ausweisungen (Kerngebiete) hat. Es handelt sich um ca. 320.000 qm, sowohl durch Bebauungspläne gebunden, als auch Flächen, die man nach § 34 Baugesetzbuch (BauGB) MK zuordnen würde. Im Flächennutzungsplan wird deutlich, daß das die Flächenpotentiale sind, die zur Verfügung stehen. Ein Beispiel hierfür ist das Hansa-Carré. Das Boecker-Haus als Ersatzbau würde nicht angerechnet. Das Thier-Gelände würde nach § 34 BauGB als MK eingeordnet, somit ist es keine anzurechnende Flächenentwicklung. Das würde auch nicht von der Bezirksregierung in Arnsberg oder anderen kritisiert werden. Es gibt also noch ausreichend Möglichkeiten.

Herr StR Sierau spricht an, daß im Einzelhandelskonzept auch die Aussage steht, daß die Standortstruktur gestärkt werden soll, d. h. die Innenstadt und die Stadtteilzentren sollen gestärkt werden. Dies sollten wir zulasten der Peripherie geschehen. Es besteht natürlich das Interesse, daß das, was an den drei SO-Standorten, passiert, keinen Entwicklungsschub mehr hat. Es ist zu überlegen, wie da gesteuert werden kann. Es ist denkbar, daß von den Flächen, die dort im großflächigen Einzelhandel z. Z. angeboten sind, auf absehbare Zeit Probleme am Markt bekommen. Der von Herrn Dr. Langemeyer in die Diskussion eingebrachte Vorschlag, in solchen Fällen zu prüfen, ob die Stadt dieses Gelände kauft, diesen großflächigen Einzelhandel aus dem Markt nimmt und diese Fläche mit anderem Gewerbe entwickelt, sollte in die Überlegungen einfließen. Das hieße im Ergebnis, daß insgesamt der großflächige Einzelhandel zurückgefahren wird, und zwar an Stellen, an denen die Stadt Dortmund es begrüßt, z. B. auf der grünen Wiese. Das ist aus Sicht des Herrn StR Sierau eine Entwicklungsoption, die im Ergebnis dazu führt, daß in der Gesamtabrechnung ausreichend Entwicklungspotential für den Einzelhandel in dieser Stadt vorhanden ist, sowohl in der City als auch in den Nebenzentren. Zu den Nebenzentren ist in der Beschlußfassung zum Einzelhandelskonzept vom 26.08.99 alles gesagt worden. Dort wird der Schwerpunkt der Entwicklung gesehen, damit die Nebenzentren in ihrer Lebensfähigkeit erhalten bleiben und insbesondere der Einzelhandel, der dort seine Existenzgrundlage hat, auch weiter existieren kann und Entwicklungsmöglichkeiten bekommt. Herr StR Sierau betont an dieser Stelle, daß dieser Deckel nicht existiert. Es gibt die beschriebenen Entwicklungsmöglichkeiten und auch die Tatsache, daß Dortmund auf den MK-Flächen so viele Entwicklungsmöglichkeiten hat.

Herr StR Sierau erklärt zu dem Thema der Stellplätze, daß bei der Berechnung der Anzahl eine ganze Reihe von Kriterien zu beachten sind. Bei einem Gutachten ist mit anderen Ausgangszahlen, als die, die Herr Krüger genannt hat, gerechnet worden, mit einem Modell-Split von 41 % für den ÖPNV. Es kommen wesentlich höhere Zahlen heraus.

Herr StR Sierau legt nicht im einzelnen dar, was in diese Berechnung eingegangen ist. Die Berechnung geht von den Flächen aus, die vom Rat beschlossen wurden. Dazu wurde ein übliches Rechenverfahren genutzt. Herr StR Sierau ist bereit, diese Berechnung allen Fraktionen zur Verfügung zu stellen, damit nachvollzogen werden kann, daß dies eine zusätzliche Abwägungsgrundlage für die anstehenden Entscheidungen sein kann. Er geht davon aus, daß sich über das KARO-Konzept und die sich daraus ableitenden Verbesserungen in der Anbindung des Hauptbahnhofes noch Verlagerungspotential ergeben wird. Angrenzend an den Hauptbahnhof befinden sich eine Reihe anderer Stellplatzanlagen, die auch ein Potential darstellen. Dies wurde berücksichtigt. Hier besteht eine Abhängigkeit zu den Nutzungen. Herr StR Sierau erklärt, daß die Stadtplanung sich nur an dem Projekt orientiert. Er plädiert dafür, das ernst zu nehmen und zu überlegen, wieviele Stellplätze für solch ein Projekt notwendig sind, damit man sich nicht hinterher vorwerfen lassen muß, man hätte über solch eine Frage eine Investition von fast einer Milliarde Mark scheitern lassen.

Herr Jung bittet Herrn StR Sierau, die Berechnung den Sprechern der Fraktionen zukommen zu lassen. Anschließend fordert er Herrn Schließler dazu auf darzustellen, was im Bereich U-Bahn angedacht ist.

Herr Schließler beschreibt das städtische Teilprojekt Umbau und Erweiterung der Stadtbahnanlagen im Dortmunder Hauptbahnhof, das in den letzten Monaten vorbereitet wurde. Anhand der ausgehängten Planskizzen sind die Ziele und einige Ideen der Planung aufgezeigt. Es besteht allein dadurch eine starke Verbindung zum Hauptbahnhof, daß beide Projekte sich im gleichen Untergrund, unter dem Dortmunder Hauptbahnhof, bewegen. Vom Stadtbahnbauamt wurde eine Entscheidungsvorlage für den AUSW vorbereitet für den 1. Dezember, die etwas über Kosten, Planungsziele und das weitere Vorgehen, auch über Finanzierungspunkte aufzeigt. Herr Schließler bietet an, die Vorlage schon in die nächste Ausschußsitzung am 17.11.99 über den Nachversand einzubringen, so daß sie auch in die Ratssitzung am 18.11.99 eingehen kann. In der Vorlage geht es nicht um Architektur, es geht sehr stark um Tragwerksplanung, einen gemeinsamen Untergrund, der technisch zu bewältigen ist.

Herr Jung erklärt, daß die Vorlage mit dem Nachversand für die Sitzung am 17.11.99 den Ausschußmitgliedern zugehen soll.

Frau Horitzky fragt Herrn StR Sierau zur Anbindung der Stadtbahn und wie die Anbindung vom Bahnhof zur Stadtbahn geregelt wird, wenn die Zuschüsse nicht kommen. Sie stellt die Anschlußfragen, wer dann dafür aufkommt oder ob es dann trotzdem bei diesem Bau bleibt. Desweiteren fragt sie nach den Planungen für den Busbahnhof.

Herr Kupchevsky bedauert, daß die Investitionspartner Multi Development aus dem Projekt ausgestiegen ist, da vieles ein gemeinsames Werk von u. a. ITC, und Investitionspartner Multi Development ist. Der Grund, warum ein innovativer Entwickler, der europaweit tätig ist, aus einem Projekt dieser Art nach den Vorzeichen, die vorlagen, zurückgetreten ist, sollte zum Nachdenken anregen. Sämtliche Maßnahmen, die zu Geldausgaben geführt hätten, z. B. der Planungsantrag, durch den die Finanzierungsmittel des Landes sichergestellten werden, sind gestoppt worden. Ohne eine zuverlässige Plattform wird nicht weiter investiert werden. Die heutige Diskussion könnte unter Umständen eine theoretische Diskussion sein, wenn diese Zuverlässigkeit nicht gegeben ist. Aber da Herr Kupchevsky in dieser Region beinahe 20 Jahre gearbeitet hat, ist er überzeugt, daß er sich auf die Beteiligten verlassen kann.

Im Anschluß daran läßt Herr Jung eine Fragerunde zu.

Herr Krüger fragt Herrn StR Sierau, ob die errechneten 3.000 Stellplätze sich auf die Einheitsgröße von 40.000 qm Einzelhandel und 36.000 qm Entertainment beziehen. Das ist das erste. D. h. werden andere Zahlen zugrunde gelegt, reduziert sich die Anzahl entsprechend. Die nächste Frage betrifft das Planfeststellungsverfahren beim Eisenbahnbundesamt, inwieweit es eingeleitet worden ist und wie der Verfahrensstand aussieht. Es sollte ein Satzungsbeschluß bezogen auf das B-Planverfahren zum Ende d. J. erreicht werden. Anfang des Jahres war die erste öffentliche Bürgeranhörung. Herr Krüger interessiert sich für den geplanten Zeitablauf. Außerdem möchte er wissen, was mit der Kosten-/Nutzen-Rechnung oder - analyse für die Beantragung entsprechender Gelder des Landes zur Finanzierung der bahnspezifischen Angelegenheit ist, die Grundlage für einen Zuwendungsbescheid sein sollte und wann dieser Bescheid vorliegt.

Herr Drabig stellt dar, daß große Projekte in eine Gesamtstrategie einer Stadt eingebettet sein müssen, er ist überzeugt, daß dies in Dortmund passiert ist. Im Rat wurde ein City-Konzept beschlossen, die Stadtentwicklung für die City und für die Nebenzentren, für die großflächigen Einzelhandelsstandorte, wurde festgelegt. Das hat für ihn mit der Bewertung der Stadträume in der City zu tun. Der Bereich Brückstraße, die Kulturmeile mit dem Neubau der Stadt- und Landesbibliothek, der Umbau von Karstadt, von C & A, der Neubau von Boecker und vieles mehr hat damit zu tun. Insofern glaubt Herr Drabig, daß das Ufo in die Cityentwicklung eingebettet ist. Die Relevanz zum Umland ist durch das GfK-Gutachten festgelegt und dargestellt worden. Die dort genannten 48.000 qm sind nicht eine fixe, unumstößliche Grenze, sie stellen eher einen Rahmen dar, in dem alle Aktivitäten, die derzeit auf dem Weg und in der Planung sind, sich wiederfinden. Sollte Saturn z. B. neuer Mieter im Ufo werden, so gibt es nach Angaben des Herrn Drabig Überlegungen im Hause Metro-Kaufhof, etwas Neues zu machen und damit die Einzelhandelsfläche zu ertüchtigen, ähnlich wie bei Boecker.

Herr Drabig weist darauf hin, daß es in der Stadt drei große Industriebrachen, die drei großen Brauereien gibt. Zur Thier-Brauerei besteht der Antrag vom 26. Februar 1997. Es vereibart, was dort passieren soll. Wohnen ist das wesentliche Entwicklungspotential dieser Fläche. Es ist die Frage, ob es dafür Investoren geben wird oder ob Bereitschaft besteht, mit den Grundstückseigentümern so etwas zu planen. Auf der Fläche der Union-Brauerei gab es ein Konzept für 30.000 qm, was nach heutigem Maßstab geheißen hätte, daß eine City neben der City installiert worden wäre. Das wäre zu Lasten der schon vorhandenen Einzelhandelsunternehmen gegangen, weil die, die in einem ECE-Projekt auf der Union-Brauerei ihren Handel betrieben hätten, aus der Innenstadt abgezogen worden wären. Der neue Vorstandsvorsitzende von Brau und Brunnen macht sich weitergehende Gedanken. Sobald die Pläne vorliegen, muß man sich damit auseinandersetzen, dann können evtl. die 48.000 qm ins Wanken geraten. Dann muß in dem Zusammenhang auch über Qualitätsmaßstäbe diskutiert werden.

Herr Drabig bestätigt, daß bei dem Prozeß Ufo die drei Fraktionsvorsitzenden und mehrere Ratsmitglieder aus dem Planungsausschuß sowie die Dezernenten einschließlich Herrn Fehlemann und seiner Amtsleiter beteiligt waren, um das Projekt weiterzubringen. Es zeigt sich, daß sich seit Juni ein Entwicklungspotential verdeutlicht hat und daß das Projekt ein Stück weiter ist. Es wird sich an diesem MTC noch eine ganze Menge zu verändern haben und in der Bahnhofsgestaltung noch eine Menge verändern müssen. Wenn heute über ein attraktives Aquarium gesprochen wird, kann es sein, daß in 2004, wenn das Ufo in Betrieb geht, über ganz andere Dinge gesprochen wird, die sich möglicherweise erst 2002 entscheiden.

Herr Drabig fragt Herrn Dr. Nissen, ob er zur Rentabilität des Objekts zusagen kann, daß er noch Ersatzinvestoren zur Finanzierung des Ufos findet, wenn 10.000 qm Einzelhandelsfläche herausgenommen werden. Es geht hier um die Frage, ob bei 10.000 qm weniger Einzelhandelsfläche die 8 vor dem Komma stehenbleibt und damit die Verwirklichbarkeit des Ufos mit allen technischen Schwierigkeiten erhalten bleibt.

Herr Drabig möchte von Herrn Lepper wissen, wann für den Bahnhof in Dortmund mit einer solchen Investition seitens der Bahn AG, wenn kein privater Investor diese 8 vor das Komma kriegt, zu rechnen wäre.

Herr StR Sierau antwortet zunächst auf die Frage der Frau Horitzky nach dem Zentralen Omnibusbahnhof. Im Augenblick wird die Verlagerung von der Fläche, wo er sich befindet, an die nördliche Ausgangssituation geplant. Hierbei geht es um die Verbesserung der Verkehrsabläufe, den Reisenden soll der Komfort erhöht und die Abfertigungskapazitäten sollen gesteigert werden. Die Verwaltung ist derzeitig beim Entwurf für das Planverfahren. Im Grunde besteht bereits die Zusage, daß für den notwendigen Grunderwerb eine entsprechende Förderung kommt. Das sind ca. 3 Millionen Mark.
Zu der Frage nach der Stadtbahnstation stellt Herr StR Sierau dar, daß die Überlegungen zum Umbau und zur Erweiterung zu einer vorläufigen Kostenschätzung geführt haben, diese ist in dem Finanzierungsgespräch mit dem MWMTV erörtert worden sind. Es ist eine Dimension von ungefähr 25 Mio. DM. Aus einem Gespräch zum Gaubendach von Anfang September in Düsseldorf hat Herr StR Sierau den Eindruck mitgenommen, daß dort mit Wohlwollen betrachtet wird, was in Dortmund alles passiert.

Zu der Frage nach dem Planverfahren, die Herr Krüger gestellt hatte, verweist Herr StR Sierau auf die Komplexität des Projektes und die Tatsache, daß das weitere Projekt von dem Zeitpunkt abhängt, zu dem ein entsprechender Beschluß kommt. Zur Frage nach der Kosten-/Nutzenanalyse gibt Herr StR Sierau an, daß das Büro Spieckermann, mit dem er letzte Woche telefoniert hat, darauf wartet, welche Entscheidungen in Dortmund fallen. Derzeitig wird alles verzögert. In der Situation in Dortmund geraten die Fördermittel tatsächlich in Gefahr, wenn die inhaltlichen Rahmenbedingungen für die Kosten-/Nutzenanlayse nicht vorliegen. Das genante Büro wird sich bemühen, die Kosten-/
Nutzenanlayse so zu bearbeiten, daß sie rechtzeitig noch dem MWMTV vorgelegt werden kann. Herr Minster Steinbrück hat in einem Gespräch am 16.08.1999 in Düsseldorf deutlich gemacht, daß der Einzahlungsbetrag nur eingelöst wird, wenn auch die angesprochenen Konditionen, zu denen die volkswirtschaftliche Kosten-/Nutzenanlayse zählt, erfüllt sind. Daran könnte viel intensiver gearbeitet werden, wenn die Rahmenbedingungen klar sind. Z. B. werden bei einer solchen Kosten-/Nutzenanalyse auch die wirtschaftlichen Wohlfahrtswirkungen mit eingerechnet, die sich anders darstellen, wenn es weniger Fläche wird, was gleichbedeutend sein dürfte mit weniger Arbeitsplätzen.

Herr StR Sierau ist optimistisch, daß die Beschlußfassung zum MTC am 18.11.99 kommen wird. Dann könnte die Kosten-/Nutzenanlayse zeitnah gefertigt und dem MWMTV zur Verfügung gestellt werden kann. Es gibt die Zusage, daß dann auf jeden Fall noch eine Beratung im Ausschuß stattfindet, wo diese vorgestellt wird.

Herr Hoffmann stellt zum Planfeststellungsverfahren dar, daß das Eisenbahnbundesamt (EBA) Aufsichts- und Genehmigungsbehörde für Eisenbahnen des Bundes ist und damit zuständig auch für Neubauten innerhalb von Bahnanlagen. Das EBA ist Planfeststellungsbehörde für diese Bahnhofsüberbauung und bisher in die Vorgespräche eingebunden worden, um zu klären, welche Elemente vom EBA planfestgestellt werden und welche Teile dieses Objektes über die Bauleitplanung der Stadt Dortmund festgestellt werden. Diese Dinge wurden abschließend in einem Gespräch zwischen allen Beteiligten am 05.08.1999 festgelegt. Dazu gibt es eine Niederschrift. Die Arbeit zur Planfeststellung beginnt mit dem Einreichen planfeststellungswürdiger Unterlagen, die noch nicht vorliegen. Es müssen noch einige Pläne gemacht und einige Gutachten erstellt werden, die jetzt zurückgestellt worden sind. Herr Hoffmann weist auf die Aussage des Herrn Kupchevsky hin, wodurch das Verfahren beschleunigt werden kann, daß z. B. die Baufeldfreimachung in einem Planfeststellungsverfahren vorab denkbar ist und daß der Umbau der Gleisanlagen des Dortmunder Hauptbahnhofes dem vorab folgen muß. Vorab kann evtl. planfestgestellt werden, danach kann stufenweise vorgegangen werden und die Entwicklungen für z. B. die westliche Zufahrt Ufo im Vorfeld können bereits erfolgen. Die Bezirksregierung ist mittlerweile eingeschaltet worden, sie betreibt das Anhörungsverfahren. Herr Hoffmann schätzt, daß es ein bis 1 1/2 Jahre dauert. Definitiv kann er es nicht sagen. Wenn alle Beteiligten, Stadt, Bezirksregierung zusammenarbeiten und keine Behinderungen eintreten, rechnet er damit, daß die Angelegenheit in der Winterzeit fertig wird.

Herr Jung fordert Herrn Dr. Nissen auf, die Rentabilitätsziffern anzugeben und zu erklären, mit welchen Umsätzen pro qm in etwa kalkuliert wird. Dies sind meistens die Faktoren, die auf die Frage 8,0 oder 8,1 oder 7,9 Einfluß haben.
Herr Dr. Nissen stellt fest, daß die Umsätze, mit denen kalkuliert wird, pro qm völlig unterschiedlich sind. Diese Konzepte leben von der Umsatzstärke auf den Flächen. Auf den Bahnhöfen befinden sich Shops mit 10.000 - 15.000 DM Umsatz pro qm. Auf einzelnen Flächen kommt man noch nicht einmal auf 2.000 DM pro qm. Es verfälscht das Bild für das Ufo, wenn eine Gesamtumsatzzahl angestrebt wird. Es ist besser, über den Kaufkraftabschöpfungsfaktor zu gehen, den GfK auch ermittelt hat, und sagt, daß die Immobilie diese Art von Volumen insgesamt braucht.
Zu der Frage der 8 % gibt Herr Dr. Nissen eine präjudizierende Antwort, jeder Projektentwickler berechnet in seiner Kalkulation business case, worst case und basic case. Der basic case tritt in den seltensten Fällen ein. Die Reduktion der einzelnen Flächen zeigt für die Einzelhandelsflächen eindeutig eine signifikant sinkende Wirtschaftlichkeit des gesamten Projektes. Diese Antwort richtet Herr Dr. Nissen an Herrn Drabig.

Das Verfahren, das beim Ufo berücksichtigt werden muß, ist das Verhältnis von Verkehrsflächen und Shopflächen bzw. sonstigen Betriebsflächen. Zugunsten des Investors muß man anmerken, daß in Dortmund sehr breite Verkehrswege sind, die einen sehr hohen Flächenanteil in Anspruch nehmen, d. h. die Produktivität muß auf den verbleibenden Restflächen sehr intensiv sein. Das bedeutet, es müssen hochattraktive Konzepte sein, die Mieter müssen dort hineinpassen und die Konzepte denen auf den Leib geschnitten werden. Heute hat die Mall eine Breite von 32 m ungefähr, in der E 3 -Ebene mit ganz großen Ausschnitten, Luftlöchern usw. Die Verkehrserschließungswege sind in den Ebenen darüber zu sehen, diese haben einen sehr hohen Flächenanteil. Das gehört zum Hintergrund, wenn Argumente angeführt werden, ob das Ufo wirtschaftlich ist oder an der Grenze steht.

Zu der Frage des Herrn Drabig meint Herr Lepper, daß die allgemeine Dienstvorschrift gilt, daß mit der gebotenen Eile, aber ohne Überstürzung zu handeln ist. Sollte die Bahn vor der Situation stehen, daß das MTC nicht mehr mehrheitsfähig ist, dann wäre zu überlegen, wo dann begonnen wird. Dann beginnt alles von vorne. Es gibt Standorte, wo zwanzig oder dreißig Konzepte entwickelt werden mußten. Nur müßte für eine seriöse Projektentwicklung erneut ein Zeitraum von ungefähr 18 Monaten angesetzt werden, um das Konzept in Bezug auf Anteile, Einzelhandel und anderes zu erarbeiten. Neue Partner müßten gefunden werden, so daß 18 Monate eher optimistisch wären. Dann beginnt das Verfahren beim Eisenbahnbundesamt und bei der Stadt Dortmund zu laufen. Herr Lepper ist der Meinung, daß vom Startschuß eines Projektes bis zum Bahnhof mindestens 4 - 5 Jahre anfallen, bei einer Größenordnung von Dortmund ist dies schnell. Die normalen Planungen beanspruchen bei der Bahn eher den Zeitraum von 8 Jahren, z. B. in Berlin.

“Stuttgart 21” war eines der ersten Projekte des Herrn Lepper, das Projekt läuft seit 1994, die letzten Planungen betreffen 2008/2009. Dort sind der Eingriff gerade in die Gleise und in die unterirdische Erschließung komplizierter. Es ist ein Milliardenprojekt mit Eigeninvestitionen bei dem Prinzip der knappen Kassen. Die Erfordernisse aus dem Bundesverkehrswegeplan und viele andere Dinge beschleunigen es bei der Bahn AG nicht. Es muß dann stärker auf Drittinvestitionen ausgewichen werden. Zu dem Punkt der abschnittsweisen Realisierung oder Planungsbeschleunigung ergänzt er zu dem, was Herr Hoffmann gesagt hat. Für die Bahn AG ist bei der Realisierung des MTC ganz wichtig, daß klar ist, daß es zur Realisierung kommt. Die Bahn AG wird alle Sicherheiten, daß es realisiert wird am Anfang des Planungsprozesses und des Bauprozesses so einfordern, daß im Projektverlauf keine Überraschung mehr kommen kann. Für die Bahn AG ist es nicht vorstellbar, das Gebäude abzureißen und dann festzustellen, daß sich dieses und jenes geändert hat und der Bahnhof im Zelt betrieben werden muß. Setzt die Bahn AG ihre Unterschrift unter einen notariellen Vertrag, so ist auf die nächsten 99 Jahre alles geregelt, von der Reinigung über die Öffnungszeiten, das Beleuchtungskonzept, die Instandhaltung, den Betrieb, die Bezahlung der Firmen etc., d. h. ohne entsprechende wirtschaftliche Garantien einer Realisierung steigt die Bahn in die Umsetzung dieses Projektes nicht ein. Sollte eine abschnittsweise Planung erfolgen, sind Zustimmungen seitens der Bahn AG erforderlich. Herr Lepper ist zwar bereit, sich auf eine abschnittsweise Planung zu verständigen, damit die Prozesse laufen, das bedeutet aber für ihn nicht, daß zeitgleich die Maßnahmen beginnen müssen. Selbst wenn die Planung in mehrere Planungsschritte unterteilt wird, wie Herr Hoffmann angeregt hat, heißt das für die Bahn nicht, daß sie von diesen vorläufigen Genehmigungen Gebrauch machen muß.

Zum Thema Parken erklärt Herr Lepper, daß eines der Motive der Bahn AG für das MTC war, daß die Menge der Parkplätze, die direkt über dem Gleis angeordnet sind, erlauben sollten, sozusagen aus dem Parkplatz in den Zug zu fallen und wieder zurück. Dies ist ein entscheidendes Argument zum Thema Parkflächen. Natürlich ist gewollt, daß alle mit dem ÖPNV kommen, aber es ist der Bahn AG bekannt, daß es viele gibt, die mit dem Auto kommen. Eine der unternehmerischen Zielsetzungen der Bahn ist die, daß sie heute nicht mehr von einer Konkurrenz der Verkehrsmittel ausgeht, sondern von einer symbiotischen Vernetzung. Das heißt für die Bahn, daß sehr viel Parkraum benötigt wird. Die Vergleichszahlen von Berlin, Papestraße, zeigen, daß dort ungefähr mit 200.000 Fahrgästen pro Tag gerechnet werden muß. Das ist noch eine andere Dimension als in Dortmund, aber hier werden zumindest 2.500 Stellplätze in dem Parkhaus allein für den Bahnverkehr benötigt. Die regionale Verknüpfung hier aus dem Umland heraus ist für Herrn Lepper ein Argument in der Parkplatzdiskussion. Die Bahn hat ein großes Interesse daran, einen sehr deutlichen und hohen Prozentsatz dieser Parkplätze für eigene Kunden zu realisieren. Unter Servicegesichtspunkten der Bahn AG können nicht den Einzelhandelsflächen Parkplätze zugeteilt werden und die Bahn AG weiß nicht, wie der Parkbedarf erfüllt wird.

Herr Jung fragt nach den Parkplätzen, die im Bereich Park & Ride angedacht sind, und zum Planfeststellungsverfahrens.

Im Anschluß stellt Herr Hoffmann dar, daß für die Planfeststellung beim EBA oder über eine Vollmacht durch den Investor gestellt werden kann. Die Pläne müssen komplett eingereicht werden. Wenn ein Bahnhof, wie hier, umgebaut wird, ist ein zeitlicher Vorlauf notwendig. Zunächst muß das Konzept stehen und dann muß schrittweise vorgegangen werden.

Herr Knieling weist darauf hin, daß die CDU-Fraktion in der Vergangenheit sehr hohe Qualitätsmaßstäbe an die Überbauung des Hauptbahnhofes gesetzt hat. Ein Teil des gemeinsamen Antrages mit den Grünen ist erfüllt. Für ihn bleiben noch Fragen strittig und problematisch. Als erstes fragt er die Verwaltung nach einem energischen Zeitplan, der aufgestellt und den Gremien vorgestellt werden muß. Es muß zur Konkretisierung dieses Projektes kommen, wenn das Projekt eben kommen soll. Der zweite Punkt ist die Finanzierung, nicht nur die Finanzierung des Projektes, sondern er fragt auch nach den Nebenkosten, die auf die Stadt zukommen, Beispiele sind die Erschließung des Gebäudes und die Zusage über Fördermittel des Landes und des Bundes für die einzelnen Maßnahmen. Die Verwaltung sollte dies seiner Meinung nach in der nächsten Ausschußsitzung darstellen, insbesondere, ob das regionale Einvernehmen für diese Förderung hergestellt worden ist. Zusätzlich hält Herr Knieling es für wichtig zu erfahren, daß es Investoren gibt, die die Objektfinanzierung durch eine vorgehaltene Zusage nachweisen können.

Herr StR Sierau antwortet auf die Frage nach dem Zeitplan. Er macht deutlich, daß auch er einen Zeitplan gern hätte, aber dabei müßte es sich um einen handeln, der zwischen allen abgestimmt ist. Am 05.08.99 wurde zwischen dem Eisenbahnbundesamt und der Stadt Dortmund vereinbart, daß zwischen den Beteiligten ein verbindlicher Zeitplan entwickelt wird, u. a. um die unterschiedlichen Planverfahren voranzubringen. Zur Zeit ist es nicht möglich, mit dem einen oder anderen Planverfahren voranzukommen. Der Landesplanungsbehörde muß z. B. gesagt werden können, ob es nun 30.000 oder 40.000 qm Einzelhandelsfläche sind. Das Sortiment kann deshalb noch nicht festgelegt werden. Das Verfahren kann daher z. Z. nicht weitergeführt werden. Wenn man von der Anzahl an Jahren des Baus ausgeht, könnte voraussichtlich davon ausgegangen werden, daß es zum Weihnachtsgeschäft 2004 losgeht. Aber das ist eine Skizze, die laut Herrn StR Sierau konditioniert ist. Zu der Frage der Finanzierung führt er aus, daß es sich hier um eine Summe handelt, die ungefähr bei 350 Mio liegt. Die andere Frage ist, was seitens der Stadt dafür zu leisten ist. Zum einen kommt die Komplementärfinanzierung zum Tragen, dann ist noch die Frage, was ggf. im Straßennetz noch getan werden muß. Das kann erst dann abschließend gesagt werden, wenn bekannt ist, welche Nutzung endgültig hineinkommt und wie das Angebot an Stellflächen dort aussieht. Dann kann das auch umgelegt und festgestellt werden, ob Dortmund z. B. noch stärkere oder weniger starke Veränderungen im Straßennetz braucht. Es ist auch nötig, die entsprechenden Kostenschätzungen vorzunehmen. Herr StR Sierau greift die Frage auf und wird dies am 17.11.99 konkretisieren. Was den Zeitplan und auch was die Förderkulisse angeht, stellt Herr StR Sierau klar, daß das, was zu diesen Fragestellungen möglich ist, im Augenblick aufgearbeitet wurde. Jetzt wartet er darauf, ob weitere Klärungen erfolgen, damit das Projekt fortgeführt werden kann.




zu TOP 3. Genehmigung der Dringlichkeitsentscheidung

3.1 Errichtung einer Sportplatzbeleuchtung auf dem Grundstück Provinzialstraße 305 in Dortmund-Bövinghausen
- Zulassung eines Bauvorhabens nach § 35 Abs. 2 BauGB unter Zulassung einer Abweichung gem. § 73 Landesbauordnung (BauO NW)
- Ausschußvorlage

Der AUSW beschließt einstimmig, die Dringlichkeitsentscheidung zur Kenntnis zu nehmen.


Es liegen keine weiteren Wortmeldungen vor. Der Vorsitzende schließt die öffentliche Sitzung um 19.15 Uhr.







J u n g B r u n s t e i n S k o d z i k
Vorsitzender Ratsmitglied Schriftführerin


(Vorbehaltlich nachträglicher Unterschriftsleistung zur Genehmigung vorgelegt.)

Datenimport aus Word



Ausschuß für Umwelt, Stadtgestaltung und Wohnen

Geschäftsführung:
StA 01
F 2 60 21



N i e d e r s c h r i f t

über die 1. öffentliche Sitzung des
Ausschusses für Umwelt, Stadtgestaltung und Wohnen
am 04.11.1999


T e i l n e h m e r / i n n e n :

a) Mitglieder des Ausschusses:
Herr RM Jung, Vorsitzender
Herr RM Berndsen
Herr RM Brunstein
Herr RM Drabig
Herr RM Follert
Frau RM Gerszewski
Herr RM Grote
Herr RM Harnisch
Frau RM Horitzky
Herr RM Jostes
Herr RM Knieling
Frau RM Kräft - i. V. f. Herrn RM Bogdahn
Frau RM Krause
Frau RM Kröger-Brenner
Herr RM Krüger
Frau RM Lührs
Herr RM Neumann
Herr RM Ollech
Herr RM Schneider i. V. f. Herrn RM Sauer
Frau RM Schilling
Frau RM Steins
Herr RM Tech
Herr RM Wilhelm
Herr RM Zuch

Frau s. B. Pohlmann-Rohr
Herr s. B. Schilff
Herr s. B. Wegener

Herr s. E. Hellmann

b) Mitarbeiter/innen der Verwaltung
Herr StR Fehlemann
Herr StR Sierau
Herr Glaser, 61/AL
Herr Keßeler, 6/MTC
Herr Morher, 6/MTC
Herr Reck, 63/stv. AL
Herr Dickgreber, 66/AL
Herr Ostholt, 02/AL
Herr Blanke-Bartz, WBF DO
Frau Kober, 61/1-1
Frau Skodzik, 01
c) Gäste
Herr Hoffmann; Eisenbahnbundesamt
Herr Kupchevsky; WestProject & Consult
Herr Lepper; DB Station und Service
Herr Dr. Nissen; WestProject & Consult
Herr Schwartz; ITC (Immobilien Team Consulting GmbH)
Frau Weise; ITC (Immobilien Team Consulting GmbH)
Herr Wollrath, IHK


Der Vorsitzende, Herr Jung, eröffnet die erste Sitzung um 15.15 Uhr und begrüßt die anwesenden Damen und Herren.

Folgende Tagesordnung liegt vor:

1. Regularien

1.1 Einführung von Ausschußmitgliedern (sachkundige Bürger/innen)
1.2 Bestellung eines Schriftführers für die Ausschußsitzung
1.3 Feststellung der Tagesordnung
1.4 Hinweis auf das Mitwirkungsverbot gem. § 31 GO NW
1.5 Bnennung eines Ausschußmitgliedes zur Mitunterzeichnung der Niederschrift

2. Angelegenheiten von besonderem Interesse:
“Überbauung des Dortmunder Hauptbahnhofes”
a) Antrag der CDU-Fraktion / Fraktion Bündnis 90/Die Grünen im Rathaus vom 19.10.99
b) Antrag der SPD-Fraktion vom 21.10.99
(Überweisungen des Rates der Stadt vom 21.10.99)
2.1 Vorstellung des Konzeptes
- Herr Kupchevsky, WP&C

2.2 Vorstellung des Planungsstandes und inhaltliche Bewertung
- Herr StR Sierau
2.3 Darstellung des Sachstandes durch Vertreter der Bahn AG und des EBA

3. Genehmigung der Dringlichkeitsentscheidung
3.1 Errichtung einer Sportplatzbeleuchtung auf dem Grundstück Provinzialstraße 305 in Dortmund-Bövinghausen
- Zulassung eines Bauvorhabens nach § 35 Abs. 2 Bau GB unter Zulassung einer Abweichung gem. § 73 Landesbauordnung (BauO NW)
- Ausschußvorlage



zu TOP 1. Regularien


1.1 Einführung von Ausschußmitgliedern (sachkundige Bürger/innen)

Herr Jung führt die sachkundigen Bürgerinnen und Bürger, Frau Pohlmann-Rohr, Herrn Wegener und Herrn Schilff, ein. Er verpflichtet diese, ihre Aufgaben nach bestem Wissen und Können wahrzunehmen, das Grundgesetz, die Verfassung des Landes und die Gesetze zu beachten und ihre Pflichten zum Wohl der Stadt Dortmund zu erfüllen. Er wünscht sich eine gute Zusammenarbeit.

1.2 Bestellung eines Schriftführers für die Ausschußsitzung

Dem Ausschuß liegt zu diesem TOP eine Tischvorlage vor, in der vorgeschlagen wird, Frau Skodzik zur Schriftführerin und Frau Irle zur stellvertretenden Schriftführerin zu bestellen. Die Vorlage wird einstimmig beschlossen.

1.3 Feststellung der Tagesordnung

Die Tagesordnung wird ohne Änderungen beschlossen.

1.4 Hinweis auf das Mitwirkungsverbot gem. § 31 GO NW

Auf das Mitwirkungsverbot gem. § 31 GO NW wird hingewiesen.

1.4 Benennung eines Ausschußmitgliedes zur Mitunterzeichnung der Niederschrift

Es wurde Herr Brunstein benannt.







zu TOP 2. Angelegenheiten von besponderem Interesse
“Überbauung des Dortmunder Hauptbahnhofes”
a) Antrag der CDU-Fraktion / Fraktion Bündnis 90/Die Grünen im Rathaus vom 19.10.99
b) Antrag der SPD-Fraktion vom 21.10.99
(Überweisungen des Rates der Stadt vom 21.10.99)
2.1 Vorstellung des Konzepts
- Herr Kupchevsky, WP&C

Herr Jung stellt das Multithemecenter (MTC) als eines der kostenträchtigsten Projekte, das in den letzten 20 Jahren in Dortmund geplant und in der Öffentlichkeit diskutiert wurde, vor. Er stellt dar, daß an diesem Projekt sich in der Dortmunder Bevölkerung die Geister scheiden. Die einen meinen, “das sei die tollste Sache, die uns je untergekommen ist, andere sagen, wir warten ab, was herauskommt und Dritte sagen, könnt ihr das nicht verhindern.” Er erklärt, daß es Aufgabe dieses Ausschusses ist, sich nicht nur mit der Entwicklung eines Projektes, sondern mit der Entwicklung der gesamten Stadt zu befassen und zu fragen, inwieweit ein Projekt in eine Stadtentwicklung hineinpasse.

Herr Kupchevsky stellt das Projekt des Multithemencenters über dem Dortmunder Hauptbahnhof vor und reflektiert über den Prozeß dieses Großprojektes, der notwendigerweise häufige Diskussionen auslöse. Er beschreibt, daß Großprojekte bis zu zehn Jahre laufen können, das in Europa prämierte Columbo-Zentrum mit 420.000 qm in Lissabon ist ein Beispiel. Herr Kupchevsky hält das MTC für ein Projekt, das in Zusammenarbeit mit der Dortmunder Politik, den Dortmunder Bürgern und den Fachleuten hier aus der Verwaltung, mit einem, aus seiner Sicht einmalig gut organisierten Management sehr weit vorangetrieben wurde. Das Projekt wird eine Einmalstellung in dieser Region haben, weil anhand der Gutachten und der Gesamtsituation bekannt ist, daß die Stärkung der Dortmunder City von großer Bedeutung ist. Nur durch eine regionale und überregionale Konzeption und Realisierung eines Projektes dieser Art kann dies bewerkstelligt werden. Herrn Kupchevsky ist bekannt, daß die Stadt Dortmund über Jahrzehnte hinweg große Anstrengungen im Rahmen der Stadterneuerung unternommen hat, und daß in der Innenstadt weitere Anstrengungen notwendig sind, um eine neue Positionierung für das nächste Jahrhundert zu schaffen. Durch dieses Objekt, das MTC, besteht eine einmalige Chance, die Nord- und Südstadt von dieser historischen Trennung durch die Gleisanlagen zu befreien. Herr Kupchevsky erklärt anhand eines Beispiels, daß die Zuverlässigkeit der Rahmenbedingungen das wichtigste für die Investoren ist. Er ist sehr zuversichtlich, was die Rahmenbedingungen in Dortmund angeht.

Herr Dr. Nissen beginnt bei der Darstellung der Wegebeziehungen mit der Frage, was in den Wegebeziehungen des Dortmunder Hauptbahnhofes verändert werden soll. Eine Studie zum Betriebs- und Verkehrskonzept, die in Auftrag gegeben worden war, besagt, daß einige Veränderungen unter der Prämisse anzustreben sind, diesen Bahnhof neu gestalten zu können, auch Verkehrsbeziehungen, und zwar die lokalen, die des ÖPNV und des Fernverkehrs, sollten dabei optimiert werden. Am heutigen Hauptbahnhof enden insgesamt fünf Kopfbahnsteige, die insbesondere für die Umsteigezeiten zwei Nachteile haben: erstens sind die Wege zwischen dem Bahnsteig und möglichen Umsteigern relativ weit und zweitens müssen die Züge sehr lange halten, bevor sie wieder wegfahren können. Eine Verbesserung ist dadurch möglich, daß einer der Kopfbahnsteige aufgelöst und ein neuer Bahnsteig eingeführt wird, der mit zwei Gleisen links und rechts ausschließlich für den ÖPNV zur Verfügung gestellt wird.

Herr Dr. Nissen stellt als nächstes dar, daß heute ein sogenannter Postbahnsteig existiert, der inzwischen organisatorisch nicht mehr notwendig ist und zugunsten einer Verbreiterung der in Dortmund relativ schmalen Bahnsteige aufgegeben werden sollte, so daß dort ein weiterer ICE-Bahnsteig entstehen könnte. Ein weiterer Punkt ist, daß an einer Stelle ein noch relativ breiter Platz im nördlichen Gleisbereich bestehe, so daß man dort als Investition für die Zukunft ebenfalls zwei Bahnsteige erreichen könnte. Das bedeutet, daß eine Verlängerung durch Bindung der S-Bahn-Stumpfgleise Platz für fünf Wagenzüge bieten würde. Dadurch könnte das Problem, daß alle südlich ankommenden S-Bahnen im Dortmunder Hauptbahnhof enden und nicht unmittelbar durchfahren können, gelöst werden - eine Verbesserung des SPNV in Dortmund. Das wäre eine Optimierung der
Aus-/Ein- und Umsteigemöglichkeiten in dem Bahnhof. Eine Anpassung der Höhe der Bahnsteigkanten auf einen Meter, ein Standard in Nordrhein-Westfalen, sollte erfolgen.

Anhand von Zeichnungen macht Herr Dr. Nissen deutlich, daß der Autoreisezug in einen nebenan liegenden Bereich verlegt werden kann und dadurch nicht mehr die Zusteiger über die Gleise müssen, um vom Autozug und in ihren eigentlichen Zug wechseln zu können.

Bei der Neugestaltung der Verkehrsstationen nennt er einige Punkte. Als erster die Erhöhung der Aufenthaltsqualität. Es wird angestrebt, die Verkehrsstationen von Grund auf zu erneuern, um die Verweildauer in diesem Bahnhof zu verbessern. Die zusätzliche attraktive Verbindung zwischen der City und der Nordstadt ist eine der Hauptforderungen der Stadt, die mit eingebracht wurde. Es gibt die Anbindung der City ohne große Höhendifferenz durch die Brücke zwischen dem UFO und der Katharinenstraße, dann eine Anbindung aller Bahnsteige mit Rolltreppen, eine deutliche Qualitätsverbesserung, sowohl in die Ebene über den Bahnsteigen als auch in die Ebene darunter. Geplant ist weiter die Verbreiterung der Stadtbahnsteige, dazu gehört die Optimierung der Wegebeziehung zwischen den einzelnen Bahnsteigen. Herr Dr. Nissen verdeutlicht an einer Darstellung die komplexe Materie der Wegebeziehung zwischen den einzelnen Verkehrsträgern. Von der Stadt Dortmund wurde angeregt, noch eine zusätzliche Treppenverbindung zu schaffen, so daß man vom Stadtbahntunnel entweder hier in die City hinein mit den schon existierenden vier Ausstiegen oder in die Nordstadt ohne Höhenvorsprung der bereits existierenden Verbindung gehen kann. Heute existiert die Verbindung, mit der man von der S-Bahn in den Erschließungstunnel der Deutschen Bundesbahn kommt. Es ist vorgesehen, hier eine zusätzliche Verbindung zu schaffen, die im Rahmen der Planungen aber zur Verbesserung der Wegebeziehungen an nicht genau dieser Stelle sein muß. Ein Taxitunnel ist inzwischen nicht mehr geplant. Es ist vorgesehen, daß jeder Bahnsteig einzeln in beide Richtungen erreichbar ist, so daß dadurch eine Erhöhrung der Kapazität entsteht, insbesondere bei Einbau von Fahrtreppen, Fahrstühlen, die ausschließlich zwischen diesem Tunneln und der untersten Ebene des eigentlichen MTC's gelangen. Auf den Bahnsteigen ankommend, kann man über weitere Rolltreppensysteme noch in die nächsthöhere Ebene kommen, in der der Brückenschlag zur Katharinenstraße weitergeht. Auf der anderen Seite kommt man über Rolltreppensysteme wieder auf den Nordplatz. Die Veränderungen zu heute sind aus Sicht des Herrn Dr. Nissen deutlich signifikant. Der heutige gesamte Verkehr von 130.000 Besuchern wird sich in den Tunneln und in die Ebene darüber verteilen, so daß das aus seiner Sicht eine deutliche qualitative Verbesserung entsteht.

Anschließend zeigt Herr Dr. Nissen die einzelnen Ebenen im Grundriß noch einmal auf. Die unterste Ebene ist die Niveau-Ebene des Nordplatzes. Hier ist ein Fahrradtunnel noch zusätzlich planbar, der einen schon existierenden, aber nicht weiter genutzten Tunnel der DB AG erschließt und auf den Nordplatz hin verlängert. Die Stadt habe hierbei angeregt, diesen Tunnel auf die westliche Seite zu verlegen. Diese und die Anregung der DB AG werden aufgenommen und verfeinert. Herr Dr. Nissen erklärt, daß z. Z. noch der Abstimmungsprozeß laufet. WP&C plant, in diese heute vollkommen geschlossene Front zum Nordplatz kleine Dienstleistungsbetriebe und Shops hineinzubringen. Dort ist links ein Parkhaus, das ausschließlich den Bediensteten der DB AG die geforderten Stellplätze bringt, vorgesehen. Die nächste Ebene ist niveaugleich mit dem Südplatz, mit dem heute schon vorhandenen Tunnel. WP&C denkt daran, hier eine neue Erschließung anzubringen. Der Tunnel könnte optimiert werden, eine Verbreiterung der Bereiche wäre möglich. Hier ist ein Abstimmungsprozeß zwischen Bahn, Stadt, WP&C und genehmigenden Behörden, der viele Interessen miteinander verbinden muß, notwendig. Alle Bahnauf- und abgänge sollen zusätzlich mit Rolltreppen versehen werden und die Ebene 3 soll mit Fahrten über Fahrstühle erschlossen werden.

Auf der nächsten Ebene soll eine Änderung die Auflösung des Kopfbahnsteiges in zwei einzelne Bahnsteige und die Verbreiterung der zwei bereits vorhandenen ICE-Bahnsteige bringen. In der Ebene 3 sieht der momentane Stand des Entwurfes vor, daß man hier über eine Brücke in das MTC hineinkommt; in einer Gasse in der Mitte werden die Rolltreppen ankommen. Auf diesen Rolltreppen kann sich dann der Benutzer des MTC entscheiden, ob er an einer Front entlanglaufen will oder zum schnellen Weiterkommen in die Innenstadt in diesem mittleren Steig geht. Von der Größenordnung sind dies ungefähr 40 m in der Breite, ungefähr der vierfache Wert dessen, wie breit der Tunnel heute ist. Der Tunnel ist knapp 10 m breit. Die Wegebeziehungen im Individualverkehr zeigen, daß über vier Spindeln der Verkehr aus dem Ring oder durch eine neu zu schaffende Straße auf dem heutigen Bahngelände in die Spindeln hineingeführt wird.

Herr Schwartz - ITC - beschreibt die Verkaufs- und Entertainmentflächen. In der Ebene 3 sind erste Shoppingelemente. Dort orientiert sich der typische Bahnhofsbesatz an den Frequenzen des Bahnhofs, den Nahverkehrsfrequenzen, mit guten Taktzeiten und Fernverkehrsfrequenzen mit längeren Taktzeiten. Der bahnhofstypische Besatz mit Impulskäufen wird gemischt mit einigen Großflächen, um Kontakt zu den darüberliegenden Flächen zu schaffen. In der Ebene 4 ist der Bereich der reinen Shoppingebene mit den Themen Trend und Sport maßgeblich im Schwergewicht ausgestaltet. Es sieht so aus, daß diese zwei Oberthemen mit großen Flächen in den jeweiligen Ebenen in einzelnen Teilbereichen entsprechend ausgekleidet werden. In der 5. Ebene befindet sich auch eine reine Shoppingebene, die stärker im Bereich Multi-Media-Style mit verschiedenen Themenwelten und verschiedenen Themenbereichen angesiedelt wird. Die 6. Ebene wird dann der Entertainment-/Edutainment-Bereich sein, der in der 7. und der 8. Ebene sehr individuell und flexibel auf verschiedene Konzepte im Entertainmentbereich reagieren kann. Herr Schwartz erklärt, daß im Bereich des Entertainments man die Möglichkeit haben muß, sehr flexibel und schnell auf neue Konzepte reagieren zu können. In der Ebene 3 mit dem Haupthallenbereich, der sich zur Stadt öffnet, finden die Kunden im kleinteiligen Bereich den typischen Bahnhofsbesatz, die Impulskäufe, Mitnahmeprodukte für Reisende. Es entsteht ein sehr großzügig ausgewähltes Reisezentrum, das an den Bereich der Bahnhofshalle angegliedert ist, das Herz des MTC's, das in die oberen Ebenen sich als groß dimensionierte Halle zeigt. Im Bereich zum Nordplatz befindet sich in der 1. Ebene ein Warenhaus. Ziel ist es, in dieser Ebene schon die ersten Punkte zu setzen, um den Kunden in die oberen Ebenen zu begleiten.Vorgesehen ist ein Ankerbereich, das Warenhaus.

Ein Ankerbereich ist im Bereich der Haupthalle gesetzt und ein Ankerbereich an der rechten Seite, d. h. die Haupthalle wird von beiden Seiten durch großflächige Ankermieter flankiert. An den Flanken sind entsprechend großflächige Mieter vorgesehen. Der Mix, das Verhältnis zwischen den Megastores ab 1.000 qm Verkaufsfläche und dem kleinteiligen Besatz wird 3 : 1 sein. WP&C verspricht sich vom funktionalen Konzept eine Analogie zum Entertainmentbereich, eine Form des funktionalen Erschließens, die sich sehr gut über ein Wegekonzept realisieren läßt. In der Ebene über der 2. Ebene des Warenhauses ist ein großer Unterhaltungselektronikmarkt geplant mit den korrespondierenden Nutzungen in den jeweiligen Bereichen. Die einzelnen Themenebenen, die Ebene 4 und 5, werden durch vier Themenwelten im Schwerpunkt herausgearbeitet, das unterstützt entsprechend die Wegebeziehungen. Zur Zeit werden mit Mietern Konzepte besprochen. Es gibt auch Alternativmieter, aber es ist nicht möglich, diese zu nennen, da dadurch die Verhandlungen mit Alternativmietern gestört werden könnten. Es wird der optimale Branchenmix und der optimale Betreibermix zusammengestellt. WP&C ist sich bei dem Konzept bewußt, daß das Ufo im Jahre 2003/2004 ans Netz geht und daß höchst moderne Konzepte entsprechend realisiert werden müssen. Teilweise sind Konzepte mit den Betreibern und Mietern zu besprechen, die es jetzt auf dem Markt noch gar nicht gibt. Es könnten völlig neue Betreiber mit völlig neuen Shopelementen und Shopkonzepten kommen. Dies ist im Zusammenhang mit der Probelematik, wie das Dortmunder MTC auf die Stadt und auf die Verträglichkeit der Stadt wirkt, zu sehen. Auch gibt es die übrigen Finalisten, die bespielsweise das Warenhaus besetzen werden. Ein hoher Anteil an regionalen Betreibern und auch ein Kontingent für Existenzgründer ist eingeplant, die mit völlig neuen individuellen Konzepten dieses Ufo zu einem wirklichen Einkaufserlebnis machen werden. Der Betreibermix ist ein sehr wichtiger Qualitätsaspekt im Zusammenhang mit der Qualität des Einzelhandels und der Gesamterscheinung des MTC's.

Das Großprojekt, dieses Einzelhandelsprojekt, hält Herr Schwartz für sehr begehrt, den Standort für interessant. Es gibt konkrete Verhandlungen mit Wunschmietern über eine vermietbare Fläche von 33.000 qm. Interessensbekundungen sind über ungefähr 19.000 bis 20.000 qm vorhanden. Über 50.000 qm vermietbare Fläche werden z. Z. Gespräche geführt. Gleichwohl werden Alternativkonzepte und Alternativmieter eingeplant. WP&C hat Interessensbekundungen von Alternativmietern von weiteren 47.000 qm, so daß WP&C sehr zuversichtlich ist, daß sowohl die Dimensionierung als auch der Qualitätsanspruch im MTC Dortmund realisiert werden kann. Nun müssen die Detailrahmenbedingungen geregelt werden, damit die Mietverträge und die Verhandlungen zum Abschluß gebracht werden können.

Dr. Nissen stellt die konzeptionellen Änderungen, die sich insbesondere im Entertainmentbereich durch die letzten Entwicklungen ergeben haben, dar. Die gesamten Ebenen wurden in vier Bereiche eingeteilt, die von ihrer Thematik her angefaßt werden. Das wichtige bei Entertainment ist eine Mixtur, die die gesamte Palette des Entertainments abdeckt. Diese Mixtur setzt sich zusammen aus den 4 Themenschwerpunkten World of Movie and More, World of Future and Science, World of Sport and Games sowie World of Music and Dance. Die Ebene 6 dient dazu, die Besucher von der Einkaufsebene in die Entertainment-Ebene hineinzugeleiten. Das ist die erste und einzige Ebene, auf der keine Parkflächen mehr sind. Entertainment ist sehr schnellebig, so daß dort sehr häufig Wechsel der Frequenzen sind, es muß von der Nutzung her auch verschiedene bauliche Voraussetzungen haben.

Es muß sehr sehr flexibel darauf reagiert werden, wie sich die Entertainment-Nutzungen in der Zukunft verändern werden. Baulich müssen die entsprechenden Weichen gestellt werden. Die Ebene 7 wird so ausgestaltet, daß dort Haus-in-Haus-Konstruktionen errichtet werden, z. B. steht nicht nur die Kletterwand im Freien, sondern der Betreiber errichtet dort sein eigenes Gebäude auf dieser Ebene, abgeschlossen, aber gut verbunden durch die Konzepte und Wegebeziehungen und viel Grün. Das bedeutet, daß in der Außenhülle des MTC einiges zu ändern sein wird. Es muß eine Art Glaskuppel, zumindest eine lichtdurchlässige Kuppel geplant werden, um Tageslicht hineinzubringen. Der Einkäufer und der Käuferinteressent, der Entertainment-Besucher soll nicht nur durch die einzelne Formgebung oder durch die Läden, die dort angesiedelt sind, wissen in welcher Ebene er sich befindet, sondern auch, die in jeder Ebene typische und individuell ausgeprägte Form soll ihm dies zeigen. An der äußeren Hülle hat sich, vom Volumen her, nichts geändert. In der eigentlichen Konstruktion wurde eine Ebene, die Grundstücksebene für das Entertainment, vordergründig herausgenommen

Frau Weise erläutert das Entertainment-Konzept im näheren. Im MTC besteht die Möglichkeit, unter einem Dach eine Themenwelt zu schaffen, die Entertainment und Edutainment verbindet, in einer Welt für Jung und Alt mit Tages- und Nachtnutzung. So etwas gibt es in Deutschland nirgendwo. Frau Weise stellt einige Bilder mit Beispielen vor. Sie spricht über potentielle Mieter und Alternativlösungen. Für die Stadt Dortmund wird das Beste und Passendste herausgefunden und zusammengesetzt. Bezüglich der Entertainmentflächen haben konkrete Verhandlungen mit Wunschmietern über ca. 20.000 qm begonnen. Interessensbekundungen liegen definitiv über 11.000 qm vor und Alternativmieter stehen mit 12.000 qm zur Verfügung.

Entertainment kann heutzutage nur erfolgreich funktionieren, wenn Themen geschaffen werden, die sich durchziehen, so daß ein Kunde weiß, daß er sich zum Beispiel in der World of Sport and Games befindet und dort alles passende zum Thema erledigen kann, d. h. er kann sich aktiv betätigen und essen und trinken, jeweils unter den Themengedanken. In der World of Sport und Games, im Fitness-/Wellness-Bereich sind zur Zeit der Meridian aus Hamburg, der Betreiber Holms Place aus England und das Unternehmen Healthland, das es schon in Dortmund gibt, die Favoriten. Desweiteren setzt sich zusammen unter diesem Thema das Family-Entertainment-Center. Es gibt diverse Konzepte, z. B. Spielwelten mit den Namen Game Works, Sunnyworld, Disneyquiz, Kinder spielwelten, in einem Ausmaß von 1.500 qm. Hier kann man mit den Kindern zusammen klettern, sich aber auch ins Café setzen oder die Kinder spielen lassen. Zudem wird es hier Erlebnisgastronomie geben. Es ist geplant, sämtliche Konzepte zu integrieren, eine Vielfältigkeit zu schaffen und dieses Erlebnis so zu intensivieren, daß sie auch nach mehreren Jahren noch interessant ist und nur einzelne Konzepte oder Details verändert werden müssen. Angedacht sind auch Sponsoringkonzepte, wie das Olympic Spirits in München, gesponsert durch das Olympische Komitee, eine Computersimulationswelt. Dort kann man auf Pferden einen Hindernis-Parcours überwältigen, man kann sich in einen Bob-Schlitten setzen, vor eine hervorragende Leinwand und macht eine rasante Abfahrt etc. Dies sind erste Beispiele in Deutschland, die gut und erfolgreich sind. Wellness ist eine Mischung aus Fitness und Wohlbefinden. Im Bereich der Wellness besteht die Möglichkeit, in traumhafter Atmosphäre Kurse zu besuchen, die viertelstündlich neu beginnen. Es können Krafträume unter bester Anleitung benutzt werden. Es besteht die Möglichkeit, traumhafte Saunenbereiche zu nehmen, es gibt die Sauna mit Vogelgezwitscher, die mit Zitronenduft, dann gibt es Wellness-Bereiche mit Schwimmbad. Man kann sich ausruhen, das für einen Preis, wie er in den klassischen Fitness-Centern zu finden ist. Das Interessante an diesem Konzept ist, daß es nicht nur für Mitglieder ist , sondern auch Tageskarten gelöst werden können. Dies ist der Wellness-Grundgedanke, ein wesentliches Element in diesem Entertainment-Viertel im MTC. Im MTC möglich ist auch ein Bowling-Center. Gezeigt wird von Frau Weise Cosmic-Bowling, eine neuere Bowlingart, die auch im Dunkeln gespielt werden kann, bei der mit Laserstrahlen gearbeitet wird. Der Bowling-Bereich funktioniert besser, wenn es mit Family-Entertainment-Centern verbunden wird. Auf einer großen Fläche wird Bowling mit anderen Nutzungen kombiniert. In einer typischen Sportsbar kann man nicht nur essen und trinken, es können sämtliche Sportereignisse auf Monitoren verfolgt werden. Im Bereich World of Future and Science wird eine neue Aquarienwelt vorgestellt. Das Thema World of Science zeigt alle Möglichkeiten: aktives Museum, Star Treck mit allen Simulationen im Weltraumbereich usw. Es gibt Themengastronomie von Einzelbetreibern. Es werden individuelle Konzepte entwickelt, so daß der einzelne Betreiber vor Ort sein Konzept kontrolliert. Bei dem Thema Hotel ist das Hotel Lindner führend, das innovativ mit den neuesten Medien arbeitet.

Herr Dr. Nissen verdeutlicht die Aquarienwelt. Momentan gibt es ungefähr 12 Aquarien, die in der Größenordnung mit dem vergleichbar sein werden, was im MTC geplant ist. Z. B. hat IDEA insgesamt auf der Welt zwei Aquarien geschaffen. Bei IDEA in Portugal ist ungefähr in der Mitte ein Aquarium mit einem Durchmesser von ca. 25 m darauf eine Wasssersäule von 8 m. Innerhalb des Aquariums ist es so ausgestattet, daß alle vier Weltmeere sich wiederfinden, auch die Fischwelt ist darauf ausgerichtet. Das Aquarium ist in zwei verschiedenen Etagen durch verschiedenste Fenster zu sehen, durch die man hineingucken kann, so daß der Eindruck entsteht, daß dort eigentlich eine Vielzahl von Aquarien existiert. Das Blue Planet in Manchester hat ein ähnliches Konzept mit mehreren kleineren Aquarien noch nebenbei. In Portugal muß der Besucher einen langen Weg darauf zugehen. Man wird durch Handläufe geführt in einer langen Schlange auf die Kasse zu, an der Kasse geht es dann in Richtung Aquarium weiter vor einen langen Schlauch und bis zu 60 Personen werden durch das Aquarium geführt. Die Führung erfolgt meistens über Lautsprecher und es ist unglaublich sachlich. Bei IDEA vermißt der Besucher die Individualität der Betreuung. Das Konzept von Blue Planet in Manchester ist anders. Dort läuft der Besucher auf die Kasse zu, wird von einem freundlichen jungen Mann in einem Haifischkostüm empfangen. Es ist individueller, was dadurch zum Ausdruck kommt, daß gefragt wird, was man am liebsten sehen möchte, und es gibt einen Weg, der einen durch dieses ganze Aquarium begleitet. Dieser Weg führt vorbei an verschiedenen Aquarien. Vor jedem Aquarium steht ein junger Mann mit einem Mikrofon und einem Lautsprecher und erklärt individuell die Fragen. Das gilt für kleine und große Besucher. Im Blue Planet gibt es große Aquarienscheiben und davor Räume, in denen Kinder auch spielen können, wenn das Beschauen der einzelnen Tierwelten nicht mehr so interessant erscheint. Abends werden diese Räume für gesellschaftliche Veranstaltungen, wie Firmenjubiläen und Geburtstage, vermietet. Dafür gibt es auch einen kleinen gastronomischen Bereich inmitten lauter Aquarien. Das Konzept ist auf hochgradige Individualität abgestellt. Während des Vortrages werden Bilder des Blue Planet (Manchester) gezeigt, z. B. ein Taucher bei der Haifischfütterung, der mit Mikrofon Fragen der Besucher beantworten kann.

Anschließend leitet Frau Weise auf das Thema Tiere über. Paradebeispiel für wirklich interessante Gastronomie ist das Rain Forrest-Konzept aus den USA, das sehr erfolgreich funktioniert. Das Konzept spricht Kinder und Erwachsene an: eine aufwendige Kulisse, sattes Grün, ein richtiger Dschungel, lebendige Tiere im Restaurant, fliegende Papageien, sprechende Bäume, künstliche Krokodile, Nebel im Restaurant und während der Kunde ißt, regnet es am Tisch-alles mit amerikanischem Touch.

Im modernen Hotelbereich soll es klassisch warm und meditteran wirken, themenbezogen also anders als in klassischen Hotels. Diese Chance besteht im MTC.

In der dritten Welt, World of Movie and More, findet man ein Kino vor, das nicht nur dem klassischem Kinotypen entspricht. Es ist eine Mischung aus Art-House-Kino, aus Imax etc. geplant. Man betritt ein Kinofoyer und hat die Möglichkeit zu wählen zwischen Feuerzangenbowle, einem Frauenfilm, Tierfilm usw. Alle aktuellen Filme, die nicht unter den Top 10 in den Multiplexkinos oder Megaplexkinos laufen, können hier gezeigt werden. Das bedeutet Filmqualität in einer einzigen Art und Weise. Im Kino mit Turbo Ride-Bereich sitzt der Besucher entweder mit mehreren Leuten in einer Art Wagen, hat vor sich eine große Kinoleinwand und macht rasante Abfahrten oder fliegt durch den Gran Canyon. Es gibt noch eine Weiterentwicklung, bei der der einzelne Sitz in sich noch beweglich ist, so daß das Gefühl entsteht, man sei hautnah dabei.

Der Bereich Theater/Varieté sollte im MTC auch vertreten sein. Frau Weise gibt an, hier u. a. an Roncalli und lokale Betreiber aus Dortmund zu denken. Mit diesen Betreibern ist ein erfolgreiches Konzept zu entwickeln, das sich von alleine trägt und schwarze Zahlen gewährleistet. Die Branche krankt derzeitig etwas. Es gibt verschiedene Möglichkeiten in diesem Bereich, z. B. gibt es in Hamburg das Schmitz-Tivoli. Das Schmitz-Tivoli ist durch zwei Privatpersonen gegründet worden und seit über zehn Jahren sehr erfolgreich, kommt ohne Zuschüsse zurecht, schreibt schwarze Zahlen, weil während der Vorstellung Gastronomie vorhanden ist. Das Konzept ist derart vielfältig.

In der Gastronomie gibt es diverse Themen- oder Erlebnisgastronomien. Zum Thema Kino findet man das Oscars, das Movie aus der Schweiz etc. Es gibt auch noch Nutzungen, wie das Lucky-Valley, nachgebaut wie eine amerikanische Westernstadt, und das Jeckyll and Hyde mit vielfältigen Verwandlungskünstlern im Personal, so daß der Gast glaubt, neben normalen anderen Gästen zu sitzen und dann feststellt, daß dies nicht so ist. Dort wird man ständig mit neuen Überraschungen konfrontiert. Neben den Erlebniskonzepten werden auch stillere Zonen geschaffen, in denen auch schlicht das Abendessen genossen werden kann. Das Merchandising ist passend zum Kino, passend zum Themencenter, passend zur Stadt Dortmund vorgesehen.

Frau Weise beschreibt Bilder unterschiedlicher Kinoarten, z. B. auch Kinos mit Plüschsesseln, mit Barock und Stuck, mit integrierten Sitzen, mit Großleinwänden. Dazu gibt es klassische Gastronomie. Vorgestellt wird auch eine anderes Konzept, das sich zum Thema gemacht hat, ein U-Boot nachzubilden, in dem man sitzt, an dem Fische vorbeischwimmen, wo dem U-Boot entsprechende Klänge und Gerüche wahrgenommen werden können. Beim Varieté gibt es auch unterschiedlichste Konzepte.

In der World of Music and Dance gibt es einen Tanzbereich, den Bereich, wo Konzepte, wie Fun and Lollipopp greifen könnten. Es wird verschiedene Tanzbereiche geben: für jung und alt, mit moderner Musik, Musik für das ältere Publikum, mit Live-Konzerten, klassisches Irish Pub oder auch House of Blues. Gastronomie in diesem Bereich ist hier geplant, z.B. das Hard Rock Café, das Paulaner Brauhaus sind vorstellbar. Dabei sind die örtichen Brauereien zu berücksichtigen. Für Sponsoring Concepts gibt es schon gute Beispiele von Sony World of Music oder Bertelsmann. Das sind Sponsoren, die dafür Sorge tragen, daß das Konzept interessant ist und bleibt und sich das Konzept auch rechnet. Verschiedene Themenwelten könnten z. B. in ein Family Entertainment Center, wie Dave and Buster’s, mit 5.000 qm. Dort könnte man sich dann sportlich betätigen, essen, diverse Spiele spielen, wie Billard, oder einen Film gucken, einen Partyraum mieten und die eigene Party feiern. Über das Niveau entscheidet der Kunde.

Es entwickeln sich momentan in Deutschland wunderschöne Kinderwelten, wo die Kinder unbesorgt abgeben werden können, wo man aber auch mit den Kindern etwas erleben kann. Dort können Kinder sich vielfältig entwickeln, sie können toben, laufen, mit den Eltern Spiele spielen sich fortbilden. Die Eltern können sich aber auch zurückziehen und dabei die Kinder noch im Auge behalten. Diese Kinderwelten sind wirklich erfolgreich, z. B. gibt es ein Pilotprojekt in Bielefeld.

Frau Weise betont, daß die Namen, die genannt wurden, die Namen von Betreibern sind, die potentiell in Frage kommen, die sehr interessiert sind und nur noch darauf warten, daß das Projekt umgesetzt wird. Frau Weise weist an dieser Stelle darauf hin, daß “ Die Uhr tickt.” Die neuen Konzepte aus der ganzen Welt kommen jetzt nach Deutschland, und diese können hier nur eins, zwei, drei, maximal viermal vor. In der nächsten Zeit werden dafür die Standorte belegt.

Herr Dr. Nissen erklärt, daß Qualität des Entertainments mehr ist als Architektur, die ist nur ein Teil der Qualität. Qualität bedeutet auch ein Raumerlebnis, das heißt, daß das Auge, das Ohr und alle anderen Sinne im gleichen Maße angesprochen werden.Fast noch wichtiger ist das richtige Betreiberkonzept. Qualität ist, einen Betreiber zu finden, der Action, der Happenings macht und ein schlüssiges Konzept hat. Es ist nicht zu erreichen, daß jeder Bereich dieses Entertainments jedem einzelnen gefällt. Das Ziel muß sein, dort Betreiber anzusiedeln, daß jeder irgendwo einen Bereich findet, wo er sich wohl fühlt oder wo er gerne hingeht. Der Entertainmentbereich ist einer der ganz wichtigen Schlüssel zum Erfolg des Multithemencenters, und zwar ermöglicht der Entertainmentbereich, und nach Meinung des Herrn Dr. Nissen nur in dieser Konzentration und in dieser Größe, daß möglichst viele Konzepte dort realisiert werden können. Nur so kann sichergestellt werden, daß ein sehr weiter Einzugsbereich abgedeckt werden kann.

Danach kommt Herr Dr. Nissen zu dem Punkt, wie sich Flächenreduzierungen zu Kostenverschiebungen verhalten und was das bedeutet. Zur Frage, was das für die Stadt Dortmund bedeutet, schildert er aus seiner Sicht die Technik, bevor er auf Kosten und Renditen eingeht. Er stellt dar, daß wenn Flächen reduziert werden, gesagt wird, wir haben 10.000 qm WGF. Es werden 1.000 qm weggenommen, so daß sich die Flächen auf 90 % vermindern, somit müssen auch die Kosten auf Kosten auf 90 % sinken. Das ist beim MTC nicht so. Wird z. B. beim MTC eine ganze Ebene herausgenommen, dann ist, je nachdem welche Ebene herausgenommen wird, in der Größenordnung zwischen 12 und 16 % die gesamte WGF vermindert. Aber es gehen nur 2,2 % der Fassade verloren, da die Hauptfläche der Fassade aus dem Deckel oben drauf und unten drunter besteht. Ähnlich ist es beim Tragwerk, das primär davon geprägt ist, daß eine sehr große Spannweite zwischen den einzelnen Gleisen überbrückt werden muß. Es kann nicht, da hat der Herr Lepper widersprochen, der ganze Bahnhof voll Stützen gepflastert werden. So etwas wollte Herr Lepper und auch der Herr Hoffmann nicht. So etwas wie Enschede darf seines Erachtens nicht noch einmal passieren. Die freie Sicht und die optischen Beziehungen im Bahnhof sind auch sehr wichtig. Enorm große Spannweiten sind zu überspannen, es ist ein nicht ganz triviales Bauverfahren.

Mit Hilfe von Folien verdeutlicht Herr Dr. Nissen, daß bei Verringerung der Verkaufsflächen um ungefähr 10.000 qm die Kosten bei weitem nicht so stark runtergehen wie die Erträge. Aber dann ist kaum noch eine Reserve enthalten, falls WP&C sich in den Erträgen oder in den Kosten signifikant irren sollte. Beim Entertainment verändert sich kaum etwas. Bei Verminderung um 10.000 qm, passiert mit dem Wagnis- und Gewinn- anteil wenig. Ähnlich ist es bei den Stellplätzen. Anschließend interpretiert Herr Dr. Nissen dies. Es gibt zwei Gutachten zu den Verkaufsflächen, die sagen, daß man 40.000 qm dort machen sollte. Und diese sagen auch, warum das so ist. Beide Gutachten gehen davon aus, daß eine bestimmte Schlagkraft, eine bestimmte Vielfältigkeit des Einkaufserlebnisses geschaffen werden muß, um einen Radius von Käufern zu erschließen, der heute nicht da ist. Das heißt, wenn Dortmund sich entschließt, die Verkaufsflächen zu reduzieren, dann hat das zusätzlich den Effekt, daß nicht der Radius entsteht und - da sind die Gutachter sehr einig damit - es zu einem Verdrängungswett-bewerb innerhalb Dortmunds kommen würde. Ein Beschluß, der in Dortmund gefaßt wird oder gefaßt werden könnte, bedeutet auch eine Verlagerung von Umsätzen in der Innenstadt. Herr Dr. Nissen bittet um Berücksichtigung dieser Argumente. Es wird seines Erachtens auch zu Umsatzverlagerungen kommen. Mit der Größe von 40 000 qm ist er sicher, daß die im Gutachten prognostizierten Umsatzverluste sehr, sehr gering ausfallen oder Umsatzänderungen sehr gering gehalten werden können, und daß ein großer Anteil aus dem fernen Einzugsbereich neue Käufer dazu bewegen wird, nach Dortmund zu kommen. Wird die Größe reduziert um 10.000 qm, kann Herr Dr. Nissen nicht sagen, wie dies aussieht.

Ähnlich sieht er es im Entertainmentbereich. Dort gibt es keine Beispiele aus Deutschland. Aber der Entertainmentbereich muß das ganze Spektrum anbieten. Wenn die Leute sich nicht mehr im Entertainment wiederfinden, kann niemand die Frage beantworten, wie viele dann noch aus dem Fernzugsbereich hierherkommen würden. Bei den Stellplätzen ist es ähnlich. Es gibt Untersuchungen darüber, wieviel Stellplätze in der Innenstadt normal sind. Das MTC liegt im unteren Durchschnitt, d. h. im Vergleich zu anderen innerstädtischen Einkaufszentren sind eher weniger Stellplätze dort bezogen auf die Einkaufsfläche vorhanden. Eine klare Aussage der Gutachter sagt, daß wenn nicht mindestens eien bestimmte Anzahl Stellplätze pro qm da ist, wird dieses Einkaufszentrum nicht akzeptiert. Im Umkreis dieses MTC, d. h. im Bereich von ein paar Minuten Fußweg, sind nicht genügend Stellplätze. WP&C ist der Meinung, daß signifikante Reduktionen das Multithemencenter, ungeachtet jeglicher Renditebetrachtungen, wirklich dadurch in Gefahr bringt, daß die Attraktivität verloren geht.

Im Anschluß kommt Herr Dr. Nissen auf die zeitlichen Veränderungen zu sprechen. Der bisher vorgelegte Terminplan basierte auf dem Kenntnisstand der damaligen Entwicklung des MTC. Hier liegen ein paar besondere Randbedingungen vor. Es gibt viele Beteiligte, die Stadt Dortmund, das Land NW, die DB AG, WestProject & Consult und das Eisenbahnbundesamt. Dazu kann man von zwei eigenen Bauwerken sprechen, dem Bahnhof und dem MTC. Bei einer Änderung bedeutet das, daß diese zwischen diesen fünf Parteien abgestimmt werden muß. Die Interessen der Stadt sind nicht immer kongruent mit denen der Bahn oder mit denen der anderen Beteiligten. D. h. es ist ein langer Abstimmungsprozeß, der noch nicht zu Ende ist.

Herr Dr. Nissen fordert dazu auf, klar zu definieren, welche Ziele eingebaut werden sollen, er wird sich diesen Zielen niemals versperren.Er beschreibt danach, was schon geschafft wurde. Dies ist nach seiner Meinung nicht wenig. Die Funktionalität dieses Bahnbetriebes bzw. die Option, ihn zu optimieren wurde zusammen mit der Bahn erarbeitet, z. B. handelt es sich um die Optimierung der Zugfrequenzen und auch der Wegebeziehungen. Alleine die Erneuerung des Bahnhofes dürfte schon zur Attraktivierung führen. Es findet eine qualitative architektonische Aufwertung des Bahnhofes statt, es gibt den Brückenschlag City und Nordstadt und die Optimierung der Verbindung der Innenstadt mit dem Bahnhof. Gleichzeitig werden neue ökologische Konzepte in der Haustechnik geplant, die dazu führen, daß durch die Änderung im Innenleben riesige Haustechnikteile wegfallen werden. Mit der Haus-in-Haus-Konstruktion hat das Gebäude eine viel günstigere Energiebilanz. Über Bauteilkühlung wird derzeitig nachgedacht, nicht das Heizen ist das Problem, sondern das Abkühlen.

Herr Lepper stellt dar, daß ein solches Projekt eine Gratwanderung zwischen Utopie und Vision ist und daß die Bahn eine handfeste Komponente im Projekt ist. Die Bahn setzt sich sehr intensiv mit dem Thema auseinander, weil Bahnhöfe für Jahrzehnte oder sogar für Jahrhunderte gebaut werden. Dadurch, daß sich die Bahn intensiver mit der Lebensdauer, den Zyklen und den Aufgabenstellungen einer Immobilie auseinandersetzt und nicht nur mit deren wirtschaftlichen Vorteilen, weil das Anliegen besteht, für viele Jahrzehnte Verkehr auf der Schiene abzuwickeln möchte, ist der Blickwinkel ein anderer. Insofern treffen sich hier die Interessen der Stadt und der Bahn AG, weil diese ganzen Themenstellungen sehr langfristig im Griff gehalten werden müssen. Die Rennaissance der Bahnhöfe war ein Planungsstadium, ein Konzeptfindungszeitraum und ein Motivationsthema für die eigenen Mitarbeiter. Die Bahn hatte auch immer erst die Konzepte, dann kam die Planung und danach die Umsetzung. Dabei ist das Konzept Bahnhof der Zukunft entstanden. Das Thema Bahnhof der Zukunft zeigt mittlerweile handfeste Umsetzungsergebnisse mit z. Z. monatlichen Bahnhofseröffnungen. Die Bahn investiert pro Jahr ca. 1 Mrd. bis 1,2 Mrd. DM in diese Bahnhöfe. Im Topsegment der Bahnhöfe geht dies nut mit Investitionen und Hilfe Dritter. Dortmund hat immer von sich aus auch den Anspruch erhoben, einen Bahnhof im Topsegment zu erhalten, die Summen, die immer genannt werden, unterstreichen diesen Anspruch der Stadt Dortmund nachhaltig. Bei der größten Investition, die z. Z. in Leipzig getätigt wird, ist das Vertrauen, die Verläßlichkeit in Partnerschaften ein wichtiger Akzent gewesen, sowohl bei den Investoren und auf der Seite der Bahn. Leipzig hat insgesamt 450 Mio. DM an privaten Kapital mobilisieren müssen, und die Ansprüche dieser privaten Geldgeber sind zu befriedigen. Derjenige, der sein Geld für ein solches Projekt zur Verfügung stellt, möchte es rentiert haben.Hier geht es um handfeste wirtschaftliche Interessen. Es geht aber auch darum, dem Investor den Glauben und die Zuversicht daran zu geben, daß das Konzept, für das er gebraucht wird, diese Magnetkraft hat, die notwendig ist, um die notwendige Faszination hier in der Region auszuüben. Mit dieser Erwartungshaltung des Investors muß man sorgfältig und vorsichtig umgehen.

Herr Lepper stellt im Anschluß daran dar, worauf die Bahn AG Wert legt. Die Bahn AG legt Wert auf die Verkehrsbeziehung und darauf, daß der Bahnhof sich von einem Un-Ort zu einem In-Ort entwickelt, daß von der gesamten Qualität der Anschluß an die Flughäfen geschafft wird und daß im Bahnhof genau gemacht wird, was jeder Kunde erwartet. Er erwartet zunächst, daß er über einen sauberen Fußboden geht, das Wegeleitsystem in Ordnung ist und daß heile Welt besteht. Und von dieser heilen Welt voller Servicequalität ist die Bahn trotz der Anstrengungen der Mitarbeiter weit entfernt. Die Zielsetzung der Bahn an dem Projekt ist, daß bis zu der gerühmten Ebene E 3 die Welt so ist, wie der Kunde es von einem Bahnhof erwartet. Auf der Bahnsteigebene will die Bahn eine hohe Qualität, eine vernünftige und anspruchsvolle Anmutung, eine klare Funktionalität des Bahnhofs.

Herr Lepper sichert zu, ohne daß diese Ansprüche erfüllt werden, würde die Bahn AG sich mit dem Ufo gar nicht weiter beschäftigen, egal um wieviel hundert Millionen Investition es in Dortmund geht. Weil die Kunden der Bahn zufriedengestellt werden und das Produkt Bahnhof nicht anderen Welten so untergeordnet werden darf daß es kein Bahnhof mehr ist. Hier weist Herr Lepper deutlich auf die Definition der Ziele der Bahn AG hin und darauf, daß die Bahn hart in der Diskussion bleiben muß, da der Investor oder die Betreiber ein hohes Interesse haben, so auf die Reisenden hinzuwirken, daß sie möglichst direkt vom Bahnsteig in irgendwelche Welten entschwinden. Die Bahn AG strebt an, alle Vorteile des Verkehrssystems zu nutzen, hervorragende Umsteigebeziehungen zu gewährleisten und vieles in der Modalität Thema Parken, Übergang zum Auto etc.

Das Produkt, das bei der Planung herausgekommen ist, findet überregional Anerkennung. In der Berliner Zeitung war am 16./17.10.99 ein hervorragender Beitrag zum Ufo Dortmund. Die Kritiker haben gelobt, daß die Stadt es schafft, für den Einwohner und die Kunden der Bahn eine Faszination in einer horizontalen Welt zu finden und nicht in einer vertikalen Welt. Hier ist von den stadträumlichen Qualitäten die Rede und den Dingen, die in hervorragender Form im Ufo realisiert und umgesetzt wird. Herr Lepper glaubt, daß das das Ufo einen sehr weiten Schritt in die Zukunft voraussetzt und daß deswegen die Geduld bezüglich dieser zeitlichen Verschiebungen aufgebracht werden muß.

Nach Angaben des Herrn Lepper hat der Investor eine hervorragende Planungs- und Konzeptionsarbeit geleistet. Gleichwohl wird die DB AG immer wieder die Dinge einfordern, die bereits genannt wurden. An dieser Stelle macht Herr Lepper deutlich, daß die Bahn AG pünktlich und korrekt gearbeitet hat und dies auch weiter tun wird.

Die Bahn AG hat immer erklärt, daß sie zu diesem Projekt steht, und nach Herrn Lepper gibt es gerade von der Fraktion, die politisch erfolgreich aus den Wahlen hervorgegangen ist, ganz klare Aufforderungsbriefe und Dokumente und Unterstützungshilferufe an den Vorstandsvorsitzenden der Bahn AG. Die Stadt Dortmund hat sich vehement für dieses Projekt eingesetzt und eine große Erwartungshaltung gegenüber der Bahn geäußert. Die Bahn hat sich in dieses Projekt eingeklinkt, weil sie der Auffassung war, dieses Projekt findet einen großen politischen Konsens. Die Bahnhöfe sind eine Visitenkarte der Bahn AG, aber sie sind nach dem Verständnis der Bahn vor allen Dingen eine Visitenkarte der Stadt. Hier sucht die Bahn einen gemeinsamen Nenner mit der jeweiligen Kommune. Die Vorstellung der Bahn AG von dem, was Bahnhöfe zukünftig auszeichnet, daß die Kommune mit privater Hilfe den Bahnhof so konzipiert, daß sie sagt, das ist unsere 1 a Immobilie in puncto Mobilität für das nächste Jahrtausend und über viele Jahrzehnte hinweg. Dabei muß die Stadt auch definieren, wie attraktiv sie diesen Mittelpunkt mit anderen Funktionen ausstatten will. Hier gibt es ein klares Bekenntnis der Stadt Dortmund. Herr Lepper hat festgestellt, daß es sehr deutliche klare Vorbehalte der Grünen gegeben hat, in einem solchen Projekt kann man niemals eine hundertprozentige Zustimmung bekommen, aber das Projekt als solches wurde nicht in Frage gestellt.

Für Herrn Lepper entscheidet sich das Projekt nicht an fünf- oder zehntausend qm. Wenn man sich zu einem solchen Konzept entscheidet, dann muß man auch mutig sein und muß sozusagen den Schritt zu Ende gehen. Hier geht es um das Thema Attraktivität und Kaufkraftbindung. Man hat in der Vergangenheit bereits festgestellt, daß Dortmund eine Kaufkraftbindungsquote von 28 % hat. In anderen Städten ist dies höher. Und hier in Nordrhein-Westfalen und im Ruhrgebiet wird man immer davon leben, daß im Grunde eine große Mobilität dazu führt, daß ein Hin- und Austausch im Rahmen eines Wettbewerbs erfolgt. Dies ist ein Wettbewerb der Städte. Eine der Grundlagen, warum sich Dortmund für ein solches Ufo-Konzept entschieden hat, war, daß gesagt wurde, diese Stadt soll so attraktiv sein, daß hier eine höhere Kaufkraftbindungsquote als 28 % entstehen soll. In anderen Städten entbrennen Diskussionen zur Topline für die eigene Entwicklung. Die Bahn AG wird sich dort sehr positiv und konstruktiv verhalten. Sie wiird sich nicht in diese Diskussion zur Größe einmischen. In Dortmund ist die Situation, daß die Bahn ihr Grundstück zur Verfügung stellt und ein Investor da ist, der darauf baut. Die Verantwortung für das Konzept tragen der Investor und die Stadt Dortmund. Das ist bei den anderen 21er Projekten anders, weil dort in hohem Maße die Bahn Investor ist, die ihre gesamten Gleisanlagen ändern müssen. Das hat für Dortmund den Vorteil, daß sich die Zeitkomponente sich insofern auswirkt, als daß das Projekt in einem überschaubaren Zeitraum zu Ende gebracht werden kann.

Herr Lepper versichert, daß die Bahn in diesem Punkt ein absolut verläßlicher Partner ist. Sie wird nicht ein solches Konzept zu Fall bringen. Dies ist nach Meinung des Herrn Lepper eine Entscheidung, die der Politik gebührt, und der Investor hat es zu tragen oder nicht zu tragen. Er wünscht allen, die über dieses Projekt zu entscheiden haben, auch im Interesse der Bahn eine glückliche Hand dafür, daß die Bahn wieder den Anschluß an den Markt finden wird, wie ihn sich die Bahn auch vorstellt. Dafür wäre seines Erachtens das MTC ein sehr geeigneter Beitrag.

2.2 Vorstellung des Planungsstandes und inhaltliche Bewertung
Herr StR Sierau
2.3 Darstellung des Sachstandes durch Vertreter der DB AG und des EBA

Herr StR Sierau trägt die Sicht der Stadt vor. Er spricht über das Projekt, das eingebettet in eine Gesamtstrategie, eine Zukunftsstrategie für Dortmund und die Region, ist. Die letzten Beratungen haben in der ersten Juni-Hälfte stattgefunden, da sind die Konzepte in den Fraktionsvorständen oder auch im Verwaltungsvorstand vorgestellt worden. Aus Sicht des Herrn StR Sierau wäre es ohnehin erforderlich gewesen, in der heutigen Sitzung über dieses Thema zu sprechen. Herr sierau stellt dar, welche Veränderungen inhaltlicher Art seit Juni stattgefunden haben, welche Bewegungen es gegeben hat zwischen dem Investor und der Bahn AG und wie das Planverfahren gestaltet werden soll, insbesondere im Zusammenhang mit dem Eisenbahnbundesamt (EBA). Es liegt an der Komplizität dieses Projektes, daß für manche Fragestellungen mehr Zeit benötigt wird. Aber es ist auch sinnvoll, daß in dieser Planungsphase ausreichend Gedanken zu investieren, um insbesondere die Qualität des Bahnhofes und der anderen Nutzungen zu erörtern.

Herr StR Sierau geht insbesondere auf die Punkte ein, die in dem Antrag der CDU-Fraktion und der Bündnis 90/Grünen-Fraktion angesprochen worden sind. Zuerst geht es um die Frage, wie beurteilt die Stadtverwaltung den Planungsstand. Die Pläne, die heute vorgestellt wurden, spiegeln das Ergebnis wider, was am 25.10. zwischen dem Investor und der Bahn AG erörtert worden ist. Dies wird im Grundsatz begrüßt, weil es eine deutliche Weiterentwicklung darstellt, insbesondere was die Bahnstation angeht. Die Weiterentwicklung stellt sicher, daß Dortmund eine zukunftsfähige Bahnstation bekommen wird, die benötigt wird, um für Dortmund die Zukunft nicht zu verschlafen und den Anschluß an die Zukunft zu halten. Es gibt ein transeuropäisches Hochgeschwindigkeitsnetz, dazu gibt es den Beschluß, dieses Netz zu entwickeln. Dortmund ist einer der Haltepunkte. Das ist ungefähr so gut wie ein Flughafen, was die Zentralität angeht. Standorte, die einen entsprechenden Haltepunkt haben im transeuropäischen Netz, sind besonders lebenswert und besonders attraktiv, auch für Investitionen. Vor diesem Hintergrund ist das, was vorgestellt wurde, im Grundsatz zu begrüßen. Herr Lepper hat nach Angaben des Herrn StR Sierau in einem Telefonat in der letzten Woche angedeutet, daß es aus Sicht der Bahn AG ein paar Modifizierungen gibt, wo aus Sicht der Deutschen Bahn AG noch weiterentwickelt werden muß, aber daß er sich im Grundsatz vorstellen könnte, seinem Vorstand zu empfehlen, einen entsprechenden Vertrag, was die Bahnstation und das gesamte Multithemencenter angeht, zu beschließen.

Herr StR Sierau erklärt zu dem zusätzlichen Parkhaus im Nordwesten, daß dies der Planungsverwaltung das erste Mal in einem Gespräch Mitte Oktober bekannt geworden ist. Anschließend kommt er auf die Frage zu sprechen, wieviel Stellplätze insgesamt von der Planungsseite aus für stadtverträglich gehalten werden. Seines Erachtens ist noch zu klären, ob solch ein Parkhaus in der Form und ob es dort an dieser Stelle sein muß. Darüber muß noch mit dem Investor gesprochen werden. Dortmund wird eine moderne Bahnstation, eine moderne Verkehrsstation bekommen, wo auch an zukunftsgerichtete Funktionen gedacht ist, ein Reisezentrum, eine Mobilitätszentrale. Die Aufenthalts- und Ruhezonen sind so ansprechend, daß man im Vergleich zum heutigen Hauptbahnhof gerne in solch eine Bahnstation geht. Derzeitig fehlen gegenwärtig im Dortmunder Hauptbahnhof 25 % der Standardausstattung und von den vorhandenen Einrichtungen werden nur etwa 35 % in ihrer Qualität als gut eingestuft. Vor dem Hintergrund, daß pro Tag etwa 130 000 bis 140.000 Menschen diesen Bahnhof wird Handlungsbedarf deutlich.

In Dortmund war Anfang September eine europäische Konferenz zum Thema Hochgeschwindigkeitszüge als Katalysatoren für neue Entwicklungen in den Städten. Es ist ein Forschungsprojekt, zu dem sich mehrere Städte zusammengetan haben, diskutiert worden, um zu untersuchen, wie die Auswirkungen solcher Bahnhöfe auf die Stadtentwicklung sind. Im Zusammenhang ist klar geworden, daß eine ganze Menge von positiven Impulsen für die Stadtentwicklung zu erwarten sind, wenn es solche entsprechenden Hochgeschwindigkeitshaltepunkte gibt. Auch heute ist Dortmund einer dieser Haltepunkte, die angefahren werden, und es ist im Grundsatz geplant, daß Dortmund als Eisenbahnknotenpunkt hier vorgesehen ist. Dies ist auch beschlossen worden im Zusammenhang mit der Beschlußfassung über das transeuropäische Verkehrsnetz. Herr StR Sierau stellt für die Stadt Dortmund die Frage, ob am transeuropäischen Verkehrsnetz partizipiert wird, wenn es nicht zu einer Modernisierung bzw. zum Neubau der Bahnstation kommt. Hier stellt sich zudem die Frage, ob sich der Investor eine gewisse Arbeitsteilung vorstellen kann, wie von Herrn Lepper vorgestellt wurde, um auf dem Umweg eine erhöhte Kaufkraftbindung zu erreichen. Die Kaufkraft aus der Region ist hier an den Standort zu holen, die erforderlichen Finanzmittel zur Finanzierung und Errichtung dieser Bahnstation sind in die Hand zu nehmen unter der Voraussetzung der finanziellen Unterstützung von seiten des Landes NW. Herr StR Sierau stellt es wegen der Wachstumsimpulse, die damit einhergehen, als Verpflichtung dar, eine neue Bahnstation zu bauen. Es gibt Beispiele in ganz Europa, die zeigen, daß durch einen Anschluß an das Hochgeschwindigkeitsnetz zusätzliche Effekte und Impulse für die Stadtentwicklung entstehen. Dortmund als Teil einer europäischen Metropolregion kann dies sehr gut gebrauchen. Da diese Bahnhöfe sehr komplex sind, ist es möglich, daß man zu einer strategischen Partnerschaft kommt. Herr StR Sierau ist überzeugt, daß diese bereits entstanden ist. Sie sollte erhalten bleiben und weiter umgesetzt werden.

Im Anschluß daran kommt Herr StR Sierau auf Punkte zu sprechen, die im Antrag von CDU und vom Bündnis 90/Die Grünen zur Diskussion gestellt worden sind. Zum einen geht es um die Frage, ob es möglich ist, die Flächen, die bisher Beschlußlage des Rates sind, ggf. zu reduzieren. Der Aufstellungsbeschluß zum B-Plan INW 120 vom 17.12.98 hat die Flächendisposition eindeutig festgelegt. Es ist bekannt, daß es um 40.000 qm Einzelhandelsfläche geht, davon ein Teilsegment in Höhe von 10.000 qm für Fachmarktflächen. Dazu soll es Lagerflächen in Höhe von etwa 8.000 qm geben, Entertainmentangebote sind auf 35.000 qm geplant, die Gastronomie wurde mit 6.000 qm, Dienstleistungen mit etwa 4.000 qm und etwa 7.000 qm für die Deutsche Bahn AG festgelegt. Das ist das Gerüst, von dem man im Prinzip bei den Planungen ausgegangen ist. Bei der Fragestellung, ob durch diese 40.000 qm evtl. der Dortmunder Einzelhandel in seiner Existenz beeinträchtigt werden könnte, wird eine Reduzierung der Fläche angesprochen. Dazu hat es nach Angaben des Herrn Dr. Nissen bereits Gutachten gegeben. Im Einzelhandelskonzept, das die Verwaltung erarbeitet hat und das mit IHK und Einzelhandelsverband intensiv erörtert worden ist und das Grundlage für die Beschlußfassung des Rates am 26. August gewesen ist, ist deutlich gemacht, daß es natürlich darum geht, den Einzelhandel nicht nur in der Innenstadt, sondern auch in den Nebenzentren zu stärken. In dem Zusammenhang wurde auch ins Auge gefaßt, die drei Sonderstandorte so zu behandeln, daß hier zumindest kein weiterer Zuwachs in nennenswertem Umfang erfolgen soll. Im Zusammenhang mit der Innenstadtentwicklung hat auch die Quadratmeterzahl eine Rolle gespielt. Herr StR Sierau verdeutlicht,daß die Stadt Dortmund in einer eindeutigen Konkurrenzsituation gegenüber den anderen Oberzentren hier in Nordrhein-Westfalen, innerhalb der Bundesrepublik und auch innerhalb Europas lebt. Hier muß eine gute Struktur erhalten bleiben, aber es gibt auch Entwicklungsmöglichkeiten.

Bei der Frage der Flächen, die für das MTC beschlossen und zur Diskussion gestellt worden sind, geht es nochmals darum, wieviel es genau sein soll, um einerseits bestehende Strukturen nicht zu gefährden und andererseits den Anschluß nicht zu verpassen, zusätzliche Möglichkeiten für die Stadt auszunutzen und Möglichkeiten zu nutzen, die dazu führen, daß eine wesentlich bessere Kaufkraftbindungsquote entsteht. Herr StR Sierau weist daraufhin, daß Herr Lepper angesprochen hat, es gebe in Dortmund eine geringe Kaufkraftbindung. In Dortmund besteht ein deutlicher Nachholbedarf durch einen Zentralitätsverlust, der ausgeglichen werden muß. Nach Meinung des Herrn StR Sierau sind die 40.000 qm der richtige Weg. Durch Gutachten ist belegt, daß in den letzten 10 Jahren etwa 40.000 qm Einzelhandelsfläche an das Umland, die Region, verloren gegangen ist. Das ist im Zusammenhang mit der Einhaltung des Einzelhandelserlasses, zu sehen, worauf geachtet worden ist. Im Interesse des Einzelhandels ist darauf Wert gelegt worden, daß die Nebenzentren, die Stadtteilzentren, in ihrer Funktionalität nicht beeinträchtigt werden. Dieses hat dazu geführt, daß Fläche an die Region abgegeben werden mußte, und daß erhebliche Kaufkraftverluste hingenommen werden mußten. Bei der Frage, ob 40.000 qm im MTC neu angesiedelt werden, geht es im wesentlichen um diesen Zentralitätsverlust, der in den letzten Jahren verzeichnet werden mußte und der auszugleichen ist, um so wieder stärker wettbewerbsfähig zu werden. Außerdem gibt Herr StR Sierau den Hinweis, daß je kleiner das Multithemencenter in seiner Fläche ist, desto größer die Gefahr ist, daß es nicht ausreichend regionale Strahlkraft entwickelt und somit nicht genügend Kaufkraft in der Region und über die Region hinaus bindet. Hierdurch entsteht das Problem, daß die Kaufkraftströme innerhalb der Stadt umgelenkt werden. Dies führt dazu, daß die Einzelhandelsstandorte, die Einzelhandelsunternehmen darunter leiden, daß es dieses neue Angebot innerhalb der Stadt gibt. Der Einzelhandelsverband könnte sich damit, daß eine Verringerung der Fläche auf 30 000 qm gefordert wird, das Gegenteil dessen einhandeln, was gewollt ist. Es könnte der Effekt eintreten, daß genau diese Einzelhandelsflächen in Konkurrenzdruck geraten. Herr StR Sierau ist der Meinung, daß die Größenordnung richtig ist, weil dadurch eine überregionale Ausstrahlung für das Multithemencenter entsteht und damit auch eine entsprechende Kaufkraftbindung in der Region erzeugt wird. Das, was aus der Region dem MTC zufließen würde, wäre insgesamt nicht schädlich für die Region, denn in der unmittelbaren Nachbarschaft besteht im Grundsatz eine positive Einstellung zum MTC, weil dort die strukturpolitischen Auswirkungen gesehen werden. Bei den Entertainmentflächen gibt es unterschiedliche Entwicklungsmöglichkeiten. Im Planungsprozeß ist nun vorgesehen, eine endgültige Flächenfestlegung dann vorzunehmen, wenn deutlicher geworden ist, was tatsächlich für Nutzungen in das MTC hineinkommen. Herrn StR Sierau ist klar, daß der Entertainment-bereich als Frequenzbringer notwendig ist, damit viele Menschen in dieses Zentrum kommen und im Einzelhandelsbereich auch Geld ausgeben. Es muß aber klar sein, was es genau sein wird, damit eine entsprechende Entscheidung möglich ist. Hier ist auf Zeit zu setzen und sollte abgewartet werden, welche Konkretisierung tatsächlich erfolgt, um anschließend zu einer Festlegung der Flächen zu kommen. Beim Entertainment gibt es sehr unterschiedliche Optionen, die zu berücksichtigen sind bei der Frage, wie das zusammenpaßt, was an Konzepten im Verhältnis zum Entertainmentbereich entsteht. Die Grafiken des Herrn Dr. Nissen haben verdeutlicht, daß im Entertainmentbereich auch bei einer evtl. Flächenreduktion nicht sofort die Wirtschaftlichkeit in Frage gestellt wird, sondern daß die Frage aufgeworfen wird, ob genügend Frequenz, die im Einzelhandelsbereich hilft, vorhanden ist.

Herr StR Sierau schlägt vor, den weiteren Prozeß abzuwarten und zu einem späteren Zeitpunkt eine Flächenfestlegung vorzunehmen. Bei der Frage der Reduktion der Stellplatzgrößen oder der Stellplatzanzahl wurden von der Stadtplanung verschiedene Szenarien durchgespielt, die aufgezeigt haben, was an verschiedenen Nutzungen möglich ist. In der Innenstadt gibt es gegenwärtig etwa 11.600 Stellplätze als Gesamtzahl der öffentlichen Stellplätze im City-Bereich. Aufgrund einer Erhebung des Tiefbauamtes besteht ein gewisser Überblick über die Auslastung der Stellplätze. Werktäglich sind in der Nähe des MTC zwischen 370 und 750 Stellplätze frei, zuzüglich der freien Kapazitäten im Cine-Star, das im wesentlichen abends betrieben wird. Für die nachfragestarke Vorweihnachtszeit gibt es im Augenblick noch keine Angaben über die Auslastung, die im November und im Dezember diesen Jahres erhoben werden wird. Die andere Frage ist, welcher Stellplatzbedarf ist angesichts dessen, was im Multithemencenter vorgesehen ist, erforderlich. Aus Kennziffern der Bauordnung Nordrhein-Westfalen, aufgrund des Verkehrsaufkommens, und aufgrund von Wirtschaftlichkeitsberechnungen wurde die Zahl ermittelt. Hier gibt es Ober- und Untergrenzen des Stellplatzbedarfes, je nachdem, was es für eine Auslastung bzw. für eine Nutzung gibt. Dieses führt zu einem durchschnittlichen Stellplatzbedarf, aber auch zu einem Korridor. Der Standort ist sehr gut angebunden als Hauptbahnhof. Zudem soll durch das im Auftrag des Rates beauftragte Gutachten oder Konzept zur Anbindung der Region an das Oberzentrum, abgekürzt KARO, das Ziel erreicht werden, die auf Dortmund gerichteten Angebote im schienengebundenen öffentlichen Personennahverkehr deutlich zu verbessern.

Nach Meinung des Herrn StR Sierau wäre für die unmittelbaren Nutzungen verantwortbar, die sich aus der Fläche MTC ergeben (also Einzelhandel plus Freizeit-/Entertainment-Nutzung), insgesamt 3.000 Stellplätze als Orientierungsgröße zu nennen. Der Investor hat dies in einem Gespräch im Grundsatz bestätigt, daß er diese Orientierungsgröße sehen könnte. Eine abschließende Festlegung hält auch er erst dann für sinnvoll, wenn die abschließenden Nutzungen bekannt sind. Auch dann gibt es aufgrund des Strukturwandels, der in der Einrichtung sein wird, noch eine gewisse Flexibiliät. Dieses bedeutet bei einem Orientierungswert von 3000, daß es für die Bahn AG und für die Beschäftigten des MTC eine Lösung geben muß. In dieser Zahl von 3000 sind auch die Beschäftigten mit eingerechnet. Im Augenblick ist davon ausgehen, daß für zusätzlichen Bedarf nur noch, was die Bahn AG braucht, zu berücksichtigen ist. In dem Zusammenhang wäre zu klären, ob dieses Parkhaus, das im nordwestlichen Bereich angesiedelt ist, an der richtigen Stelle positioniert ist, weil es bei der vorgesehenen Anbindung im Ergebnis dazu führen würde, daß der Bereich nördlich des MTC stark befahren würde. Das ist ein Bereich, der über einen städtebaulichen Wettbewerb qualitativ so entwickelt werden soll, daß er eine gute Gestaltqualität hat und ein gutes Entree vom Norden her in den Bahnhofbereich und umgekehrt ermöglicht.

Darüber hinaus spricht Herr StR Sierau die Finanzierung und Förderung an. Es ist immer wieder der Eindruck erweckt worden, daß es um eine Vermischung von öffentlicher Förderung zugunsten einer Bahnstation gehe, die einzelne Einzelhandelsgewerbe-treibende in irgendeiner Weise vielleicht bevorzugen könnte. Hierzu stellt er fest, daß es die Absichtserklärung des Landes vom 07.10.98 gibt, daß unter bestimmten Voraussetzungen 272 Mio DM aus Regionalisierungsmitteln in Aussicht gestellt werden, wenn die Voraussetzungen gegeben sind.Für andere Maßnahmen, also z. B. für den Umbau und die Erweiterung der Stadtbahnanlagen des Hauptbahnhofes , wird es auch Fördermittel seitens des Landes geben, auch wird es Fördermittel des Landes geben für städtebauliche Maßnahmen, die im Umfeld des MTC erforderlich sind. Somit geht es hier um einen Betrag, der voraussichtlich deutlich über diese 272 Mio. DM hinaus geht. Die Frage, ob durch dieses in Aussicht gestellte Geld aus GVFG Förderung evtl. andere Bahnhofsprojekte in Frage gestellt werden, wurde in einem Gespräch am 16.08.99 bei Herrn Minister Steinbrück beantwortet. Die Gesamtfördermittelsumme pro Jahr in diesem Bereich liegt bei 1,1 bis etwa 1,2 Milliarden DM jährlich, das heißt, was voraussichtlich pro Jahr durch den Hauptbahnhof in Dortmund abgerufen wird, sind etwa
8 % dessen, was im Landesetat steht. Dieses Projekt wird keine Blockade herbeiführen.

Herr StR Sierau weist darauf hin, daß bei der Frage, wenn es jetzt nicht zu einer entsprechenden Entscheidung pro Bahnhof, pro Multithemencenter, kommen soll, es nicht absehbar ist, wie in einigen Jahren die Fördermittelsituation sein würde. Kommt es aufgrund der Überlegungen, die hier im Raum stehen, zu einer Ablehnung dieser Gesamtkonstruktion, so würde einiges an Zeit vergehen, bis eine neue Konstellation erzeugt werden kann, da Herrn Lepper erklärt hat, daß es von seiten der Bahn AG keine Bereitschaft gibt, die Mittel aufzubringen. Natürlich stellt sich in der Investorenlandschaft die Frage, wie hier an einem solchem Standort eine entsprechende Investition plaziert werden kann, wenn nicht ganz klar ist, ob die Rahmenbedingungen bleiben. Sollte dies geschehen, ist völlig offen, ob es dann noch die entsprechenden öffentlichen Fördermittel aus dem Regionalisierungstopf gibt, die erforderlich sind, die Wirtschaftlichkeit des Gesamtinvestments zu sichern. Herr StR Sierau bezweifelt dies. Aus Sicht der Verwaltung gibt er den Hinweis, daß es für einen Fall der Ablehnung nicht schnell möglich sein wird, eine Ersatzsituation zu schaffen, und daß dann die Vorstellung, einen modernen zukunftsfähigen Hauptbahnhof hier in Dortmund zu bekommen, auf längere Zeit vertagt werden muß. Das kann nicht im Interesse der Stadt und der Stadtentwicklung sein. Insgesamt muß es zu einer Abwägung zwischen Einzelinteressen und dem, was der Gesamtstadt nutzt, kommen. Aus Sicht der Verwaltung gibt Herr Sierau an, daß voraussichtlich die Probleme, die die Stadt hat, wenn das MTC nicht kommt, erheblich größer sein werden, was die wirtschaftliche Entwicklung angeht, weil keine zusätzlichen Ansiedlungsimpulse da sein werden. Die mittelständische Wirtschaft, die beispielsweise aus dem Neubau eines solchen Bahnhofes erheblich profitieren kann, würde leer ausgehen. Nach den gegenwärtigen Planungen wird im MTC sehr viel Stahl verbaut werden, was am Standort Dortmund auch von erheblicher Bedeutung ist.

Im Anschluß daran stellt Herr StR Sierau dar, welche planerischen Schritte schon eingeleitet wurden. Die Planverfahren sind eingeleitet, eine sehr gute Vereinbarung mit dem Eisenbahnbundesamt wurde getroffen, wie Planfeststellung und Bauleitplanung ineinandergreifen sollen. Dabei sind in vielfältiger Weise Sicherungselemente eingebaut, was die Qualitätssicherung angeht, z. B. sind Wettbewerbsverfahren angestoßen worden. Eines ist auf Grund der Entwicklung ausgesetzt worden, es bezieht sich auf die Anbindung über die Katharinenstraße. Hier wird es einen weiteren Wettbewerb oder ein weiteres Gutachterverfahren für den Nordplatz geben. Der Rat hat immer die Möglichkeit, über den Satzungsbeschluß, über Baugenehmigungsverfahren, über städtebaulichen Vertrag für Qualität im Sinne des Projektes, für die städtebauliche Qualität zu sorgen. Seitens der Verwaltung werden die entsprechenden Bürgerbeteiligungsverfahren und die Tranparenz sichergestellt.Zur Frage, welche Bindungen zwischen Stadt Dortmund und dem Investor bestehen, antwortet Herr StR Sierau, daß es die Beschlußfassung vom 17.12.98 gibt. Darüber hinaus gibt es die Ratsbeschlüsse vom 20.03.97, vom 11.09.97 und vom 26.08.99. Nach Meinung des Herrn Sierau ist daraus nicht unmittelbar abzuleiten, daß eine Schadensersatzsituation entstanden ist. Beurteilungshilfe für dieses Thema ist die Feststellung des Bundesgerichtshofes in einer Entscheidung vom 01.12.1983. Nach Überprüfung durch das Rechtsamt der Stadt scheint das Verhalten der Stadt nicht zu irgendeiner haftungsbegründeten Qualität beigetragen zu haben. In dem SPD-Antrag wurde noch die Frage aufgeworfen, ob denn die Stadt gegebenenfalls bereit wäre, sich an den Kosten für eine Umplanung zu beteiligen. Die Stadt Dortmund hat in der Vergangenheit in vielfältiger Weise daran mitgewirkt hat, daß das Projekt gut voran kommt. Verwaltungsseitig wurden sehr viele Ressourcen eingesetzt. Seit Oktober gibt es die verwaltungsinterne Arbeitsgruppe zum MTC mit erheblichen Ressourcen, eine weitere Beteiligung wird z. Z. nicht ins Auge gefasst. Die Frage, was nach Auffassung der Verwaltung ein Scheitern des Projektes sowohl für die Anbindung Dortmunds an das Streckennetz der DB AG darstellen würde, als auch im Hinblick auf arbeitsmarkt- und wirtschaftliche Effekte. Es würde die Stadt deutlich zurückwerfen, andere Städte wären froh, wenn sie solch Projekt hätten. Sollte das Projekt scheitern, würde es nach Meinung des Herrn StR Sierau auf unbestimmte Zeit keinen neuen Bahnhof für Dortmund geben, der nur ansatzweise den Erfordernissen des transeuropäischen Hochgeschwindigkeitsnetzes entsprechen würde. Wesentliche Impulse für die Stadtentwicklung würden verloren gehen, erhebliche Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt sind zu befürchten, für die Bauphase und für die Zeit danach, obwohl immer darauf hingewiesen, daß die 3.000 Arbeitsplätze, vielleicht an anderer Stelle verloren gehen. In der Gesamtrechnung in der Stadt und auch in der Region würde eine Verbesserung eintreten. Alles in allem ist Herr StR Sierau davon überzeugt, die einmalige Situation mit diesem Projekt besteht, sehr viel für die Stadt und für die zukünftige Entwicklung tun zu können. Auch andere Standorte stellen sich gegenwärtig auf für das neue Jahrhundert. Die Stadt Dortmund sollte dies auch tun.

Herr Jostes führt aus, daß er erfeut ist, die Stellungnahmen der verschiedensten Bereiche gehört zu haben und die Möglichkeit im Ausschuß zu bekommen, über das Projekt zu diskutieren. Bisher wurden die Entscheidungen über das Ufo in der Bahnhofskommission gefaßt, und dort waren nur die Fraktionsvorsitzenden dabei. Das Ufo ist für Dortmund eine wichtige Chance, die genutzt werden sollte, aber es müssen auch etliche Punkte berücksichtigt werden. Zur Größe des Ufos gibt Herr Jostes zu bedenken, daß im Einzelhandelsgutachten damit fast alles erschöpft ist. Platz für anderen Einzelhandel in Dortmund ist seines Erachtens kaum noch gegeben. Es gibt noch Brachen auch in der Innenstadt, wo also noch etwas passieren muß. Er stellt in Frage, ob die Grenzen, die in dem Einzelhandelsgutachen genannt sind, das vom Land gefordert ist, richtig sind und ob Dortmund sich als Oberzentrum nicht anders stellen sollte. Er bringt zum Ausdruck, daß Dortmund selbstbewußt sein muß und sich mit anderen Großstädten und Metropolen vergleichen sollte.

Andere Oberzentren wie Essen haben eine solche Einschränkung im Einzelhandel nicht. Ein Oberzentrum braucht auch Spielraum. Dortmund ist nicht nur für die Bürger der Stadt da, sondern es gibt auch viels andere, z. B. die Veranstaltungszentren Westfalenhalle, Theater und Museen. Auch die Kliniken sind überregional. Nach Darstellung des Herrn Jostes ist das Ufo in erster Linie ein vernünftiger und gut funktionierender Bahnhof mit sehr guter Qualität. Es ist ein Verkehrsknotenpunkt, hier gibt es die Möglichkeit, vom Individualverkehr in den öffentlichen Personennahverkehr umzusteigen. Als die größte Stadt Deutschlands sollte Dortmund der Verkehrsknotenpunkt für die Bundesbahn sein. Heute kreuzen die großen Ost-West-Linien zwischen Paris, Brüssel, dem Rheinland, Berlin und Warschau, die große Nord-Süd-Verbindung zwischen Kopenhagen, Hamburg und München an diesen Stellen erstmals bzw. letztmals ihre Wege. Herr Jostes fordert, daß dieser Verkehrsknotenpunkt seiner Bedeutung entsprechend ausgestattet sein muß und die Umsteigebeziehungen zwischen der Stadtbahn und der Regional- und Fernbahn und der Bundesbahn erheblich verbessert werden müssen. Für einen Schienenverkehrsknotenpunkt kann es im 21. Jahrhundert nicht mehr angehen, daß man bei einem Umstieg zwischen einer komplett ausgebauten Zubringerverbindung innerhalb der Stadt Dortmund zu einem Verkehrstäger, der nur in die Nachbarstadt führt, einen Irrweg durch den Bahnhof gehen muß. Das Gewirr von Treppen, Zwischengeschossen, Absätzen und Rolltreppen usw. muß nach Ansicht des Herrn Jostes ein Ende haben. Dem Nutzer des ÖPNV muß es leicht gemacht werden. Der ÖPNV muß durch die Vernetzung und Umsteigebeziehung an Qualität gewinnen und so attraktiver werden. Hier muß überprüft werden, ob man nicht direkten Zugang von der Stadtbahn zu den Gleisen der Bahn herstellen kann und nicht diese Umwege, die immer noch in der neuen Planung aufgelistet sind, wahrnehmne muß. Das Ufo bietet Chancen zu Einzelhandel und Entertainment. Wir sind uns darüber einige gewesen, daß eine zusätzliche Einzelhandelsfläche die Einzelhandelszentralität der Stadt steigern muß. Das bedeutet jedoch, daß das Ufo eine überregionale Ausstrahlungskraft in das Umfeld Dortmunds entwickeln muß. Dies muß schon bei der Architektur und Baukunst anfangen. Hier muß die Qualität sehr hoch angesiedelt sein, es muß interessant sein, den Bau zu besuchen und zu erleben. Das Ufo muß eine Magnetfunktion haben und so ausgebaut werden, daß der Kunde im Einzelhandel auch aus dem Umfeld hier einkaufen kommt. Es darf nicht dazu kommen, daß durch das Ufo die Dortmunder City verödet. Das Ufo muß neue Käuferschichten, insbesondere aus dem Umfeld Dortmunds, erschließen. Die Verbindung zwischen Ufo und Dortmunder City muß so ansprechend und einladend ausgeführt sein, daß es einen Austausch der Besucher sowohl von der City zum Ufo als auch vom Ufo zur City geben kann. Es muß Spaß machen, Ufo und City gemeinsam zu entdecken. Bei den Stellplätzen muß als Maßgabe die Richtzahl der Stellplätze, die ebenfalls das Land entwickelt hat, angewendet werden. Das bedeutet, daß ca. 2.000 Pkw-Parkplätze da sein sollen, ohne die für die Deutsche Bundesbahn zur Verfügung stehenden Park-and-Ride-Plätze. Das Parken im Ufo muß sich orientieren an den Parkgebühren, die den Durchschnitt der Innenstadt erzielen. Über das Entertainment ist ausgiebig berichtet worden. Hier fragt Herr Jostes sich, ob es eine Utopie ist oder ob es Visionen sind. In der Vergangenheit waren es immer Luftblasen, die zerplatzt sind. Einiges ist zum Entertainment gesagt worden, zum Einzelhandel ist nach Meinung des Herrn Jostes wenig nicht gesagt worden. Für die CDU ist es wichtig, zunächst eine grundsätzliche Stellungnahme abzugeben, wie die CDU dazu kommt, daß die Zahl des Einzelhandels und auch die der Parkplätze reduziert werden muß. Nach der Fragerunde wird die CDU in der Gesamtfraktion diskutieren, wird das Gesagte würdigen und dann zu einer Entscheidung kommen, die sie zu einem späteren Zeitpunkt darstellen werden.

Herr Krüger bedankt sich für die innovativen Ausführungen und hofft, wenn man sich auf die Rahmenbedingungen geeinigt hat, daß das Ganze dann in die Realität umgesetzt wird. Es wurde die These aufgestellt, je größer das Ufo, desto größer ist auch der regionale Einzugsbereich. Herr Krüger bezieht sich auf das GfK-Gutachten. Bezogen auf die Umsatzvolumina, die insgesamt erzielt werden, wenn man einen bestimmten Bereich ausklammert, werden rund 80 % der Umsatzerwartungen im wesentlichen dadurch erzielt, daß Kaufkraft innerhalb der Stadt Dortmund abgeschöpft wird. Rund 20 % kommen aus der Region, und etwa 45 Mio. DM kommen aus diesem Bereich.
Herr Krüger zitiert das Beispiel Leipziger Bahnhof und kommt auf die Verläßlichkeit der Politik zu sprechen. Er hat selbst feststellen können, daß dort im wesentlichen nur Einzelhandelsnutzungen vorliegen, also kein Entertainmentbereich, in den nach den Ausführungen des Herrn Lepper 450 Mio. DM an privaten Investitionen geflossen sind. Was in Leipzig an Quadratmetern Einzelhandelsfläche geschaffen worden ist, wesentlich weniger als in Dortmund geplant, ist mit der Zielsetzung, den Einzelhandel in der Innenstadt Leipzig zu beleben, passiert. Das sollte seines Erachtens auch Zielsetzung in Dortmund sein. Die Fragen, was an Nutzungen in das MTC soll, inwieweit bestimmte Merkmale erfüllt werden, die als Bereicherung dieser Stadt verstanden werden können, und inwieweit die geplante Nutzung so verträglich abgewickelt werden kann, daß noch Entwicklungskorridore innerhalb dieser Stadt bestehen, sind zu beantworten. GfK hat dazu die Aussage gemacht, daß ein Korridor von rd. 58.000 – 60.000 qm zusätzlicher Einzelhandelsfläche vorliegt. Davon werden 40.000 qm im Ufo realisiert, 10.000 qm sind geplant im Rahmen des Hansa-Carrés, etwa 4.000 qm sind mit dem Umbau des Böcker-Kaufhauses realisiert worden. Es gibt aber noch andere Zielsetzungen in Dortmund, wie Boulevard Kampstraße, Brückstraßenviertel, wo Einzelhandel hineingehört. Dazu bestehen Zielsetzungen, die ehemaligen Brauereibrachen aufzuwerten, auch mit Einzelhandel. Es muß darauf geachtet werden, wie alles insgesamt verträglich abgewickelt werden kann, hier sind entsprechende Prioritäten zu setzen. Die Prioritäten können laut Herrn Krüger nicht heißen, alles über den Hauptbahnhof, sondern es muß ein Teil über den Hauptbahnhof in den Größenordnungen, wie sie durch Bündnis 90/Die Grünen genannt wurden, eingeplant werden, so daß noch an anderen Stellen Möglichkeiten bestehen, interessanten Einzelhandel in dieser Stadt zu installieren. Herr Krüger hat konkretere Aussagen zum Einzelhandel erwartet. Er hat keine Einzelhandelsangebote finden können, die demnächst nur im Ufo vorzufinden sein werden, so daß die Kunden deshalb nach Dortmund kommen. Es sollte sichergestellt werden, daß bezogen auf den Einzelhandelsbesatz keine Verdrängung erfolgt und der Einzelhandel in Dortmund nur seinen Standort Richtung Ufo verändert. Wie dies verhindert wird, fehlte in den Ausführungen. Auch wie Einzelhandel nach Dortmund geholt wird, der als Ergänzung und nicht Konkurrenz zum Dortmunder Einzelhandel verstanden werden kann. Den Ausführungen zum Entertainmentbereich fehlten Hinweise, was tatsächlich nach Dortmund kommen wird. Für Herrn Krüger stellt sich auch die Frage, was bei der Einrichtung eines Aquariums an baulichen Maßnahmen und Technik notwendig ist. Auch wenn Entertainment kurzlebig ist, kann ein Aquarium nicht nach fünf, sechs, sieben Jahren zur Seite geschoben werden. Herr Krüger stellt die Frage auf, wie die Beteiligten, bezogen auf die Entertainmentbereiche, den kurzweiligen Trends Rechnung tragen bzw. auch mit geringeren Kosten umsetzen können. Wenn diese Kubatur mit 30.000 qm Einzelhandel und 26.000 qm Entertainment geschaffen wird, muß das auch mit Angeboten gefüllt werden. Die Größen können nicht ohne weiteres zurückgefahren werden, weil die Kubatur das nicht zuläßt. Ein moderner Bahnhof war, in dem sich Einzelhandel befindet, war gewollt. Gleichzeitig soll die jetzige Situation verbessert werden. Aufgrund der Konzeptvorstellung meint Herr Krüger, daß nur in Teilbereichen eine Verbesserung zu erkennen ist. Ihm fehlt noch die Planung zur attraktiven Anbindung an die Nordstadt, was 1 ½ bis 2 Jahren als Auftrag an die Verwaltung gegangen ist, hier entsprechende Planungen zu erarbeiten. Herr Krüger fragt, ob es nicht gelingt, z. B. mit dem Aufzug direkt aus der U-Bahn-Ebene nach oben in die Bundesbahnebene zu fahren. Er erlebt den Durchgang Nord-Süd innerhalb des jetzigen Bahnhofs als dunklen Raum, der mit Lichtkuppeln geöffnet werden könnte. In Sachen Stellplätze macht er deutlich, wenn 3.000 Stellplätze bezogen auf den Einzelhandel zugrunde gelegen haben, daß dann mehr als die vorhandenen Stellplätze in dieser Stadt sein müßten. Er gibt das Beispiel Karstadt an mit der Größenordnung von einem Stellplatz pro 30 qm Verkaufsfläche. Das sind ca. 1.700 bis 1.800 Stellplätze. Das MTC bietet einen hervorragend angebundenen Standort in Sachen öffentlicher Personennahverkehr. Zielsetzung muß es natürlich als Stadt und auch als Politik sein, diesen Standort zu nutzen und die Qualität des Standortes, bezogen auf die ÖPNV-Anbindung, herauszustellen und zu versuchen, mit diesem Bahnhof zu ermöglichen, daß die Leute mit Bus und Bahn und nicht mit dem Fahrzeug diesen anfahren.

Die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen nimmt die Ausführungen zunächst zur Kenntnis und wird intern dazu beraten.

Herr Wilhelm sieht die Sondersitzung zur Weitergabe der Informationen als sehr sinnvoll an, damit besteht auch die Möglichkeit. mit der Bahn und den Investoren den Meinungsaustausch zu pflegen. Als erste Einschätzung von seiten der SPD-Fraktion möchte Herr Wilhelm festhalten, daß die SPD-Fraktion der Meinung ist, daß dieses Ufo auch in seiner durch Ratsbeschluß vorgesehenen Größe eine einmalige Chance für die Stadt Dortmund, für das Oberzentrum Dortmund ist. Herr Krüger ist davon überzeugt, daß Dortmund einen neuen, attraktiven, leistungsfähigen und funktionstüchtigen Bahnhof bekommen wird, einen Hauptbahnhof, den die Stadt als wichtigen Standort braucht, auch im Streckennetz der nationalen und internationalen Hochgeschwindigkeitszüge. Durch die Überbauung des Hauptbahnhofs bekommt Dortmund eine deutliche verbesserte Verkehrswegebeziehung zwischen dem SPNV, dem ÖPNV und der U-Bahn. Herr Wilhelm regt an, daß der Realisierungsphase überlassen bleiben sollte, wie das Ufo konkret und im Detail aussehen wird. Eine der wichtigen Fragen ist, was Dortmund macht, wenn der neue Bahnhof nicht kommt. Herr Wilhelm erklärt, daß man nicht so leichtfertig mit diesem neuen Bahnhof umgehen sollte. Er gibt das Beispiel Hamburg an, dort wird eine Hafen-City entstehen, ein riesiges Projekt. Der Hamburger Bürgermeister hat gesagt, daß dieses Projekt in die Region Hamburg gehört, die er als Region Hamburg, Kopenhagen, Stockholm, definierte. Das ist eine Denkungsweise, von dem Europa der Regionen zu sprechen. Es geht auch hier um die Region um Dortmund.

Herr Wilhelm hält es daher für wichtig, daß Dortmund und die gesamte Region durch das MTC und den neuen Bahnhof einen ganz deutlichen Entwicklungsschub bekommen wird. Er geht davon aus, daß alle Beteiligten das wissen. Seines Erachtens sollte man bei der angestrebten Größe sowohl im Einzelhandelsbereich als auch im Entertainmentbereich bleiben. Herr Wilhelm bittet Herrn Jostes darum, daß die CDU-Fraktion am 18.11.99 unter Berücksichtigung und Würdigung aller Gesichtspunkte zu einer im Sinne des Ufos vernünftigen Entscheidung kommen wird. Das gleiche gilt für ihn für die Parkplätze in der Innenstadt. Die Reduzierung der Einzelhandelsflächen und der Flächen im Entertainmentbereich ist eine Frage der Wirtschaftlichkeit und Rendite für die Investoren, aber gleichzeitig weist Herr Wilhelm darauf hin, daß bei Verminderung der Einzelhandelsflächen auf 30.000 qm dies erst recht eine Konkurrenzsituation zur City schafft, was nicht gewollt ist.

Die Zahlen des GfK-Gutachtens interpretiert Herr Wilhelm anders als Herr Krüger, insbesondere was die Umsatzverlagerung aus der City in das Ufo, aus den Nebenzentren in das Ufo, aus der Region in das Ufo angeht. Es ist die Rede von 80 % Umsatzverlagerung. Er bittet Herrn StR Sierau, an dieser Stelle als Fachmann hier Schiedsrichter zu spielen und zwischen Herrn Krüger und ihm zu vermitteln. Er wiederholt anschließend noch einmal, daß Herr StR Sierau gesagt hat, wenn jetzt auf das Ufo verzichtet wird, wird für die nächsten Jahrzehnte kein neuer Bahnhof mit entsprechender Qualität und Attraktivität und entsprechender Leistungsfähigkeit und Funktionstüchtigkeit kommen. Im Anschluß daran kommt Herr Wilhelm auf die Arbeitsplätze zu sprechen. Es ist die Rede davon, daß 3 000 neue Arbeitsplätze im Ufo entstehen, dafür geht eine nicht quantifizierbare Summe an Arbeitsplätzen in der City oder den Nebenzentren verloren. Dies gilt für ihn für den Einzelhandelsbereich. Gleichzeitig sind die Einzelhandelsarbeitsplätze im Bahnbereich eng verbunden mit einem Neubau des Bahnhofes. Gerade die “Blaukittelarbeitsplätze” werden in Dortmund gebraucht, so daß dieser Bereich der Arbeitsplätze nicht vergessen werden darf neben dem Einzelhandel.
Herr Wilhelm faßt zusammen, daß es wichtig sei, daß die Informationen gekommen sind. Das Projekt ist eine Entwicklung, ein ständiger Prozeß vom Konzept über den Plan zur Realisierung, hierbei müssen die Entwicklungszeithorizonte beachtet werden, die die Stadt als Rat, Ausschüsse und Bezirksvertretungen beachten muß. Er spricht hier die Punkte Wegebeziehung, Vernetzung U-Bahn, Stadtbahn, SPNV, Attraktivität des Einzelhandels an. Bei der Frage, wer jetzt wo hineinkommt, ist seiner Meinung nach keine Torschlußpanik angebracht, sondern hier muß die Stadt den Prozeß begleiten. Herr Wilhelm möchte in Dortmund auch keine schlechte Kopie, sondern das Original, bekommen. Der Entertainmentbereich wird für ihn der Frequenzträger sein. Er hat keine Bedenken, daß das funktionieren wird, auch wenn heute im Einzelhandelsbereich nicht alles konkretisiert werden konnte. Das Ufo hat für ihn eine überregionale, internationale Bedeutung. Gleichzeitig müssen Korridore zur weiteren Entwicklung der Innenstadt bestehen, z. B. Thier oder das Union-Gelände. Hier liegen Investitionsabsichten vor, die jetzt nicht fallengelassen werden dürfen.

Herr Wilhelm ist der Meinung, daß die Gruppe, die das Ufo unbedingt wollte, schon immer in der absoluten Mehrheit war. Er sagt zu, daß die Stadt Dortmund ein verläßlicher Partner für Bahninvestoren sein wird. Er hofft, daß am 18.11.99 alle im Interesse der Dortmunder Bevölkerung die richtige Entscheidung treffen werden.

Herr Jung faßt zusammen, daß nach den Ausführungen der Fraktionen über vorliegenden Anträge in der nächsten Ausschußsitzung am 17.11.99 beraten und anschließend eine Empfehlung für die Ratssitzung am 18.12.99 gegeben wird.

Anschließend bittet Herr Jung um Fragen.

Vorher geht Herr StR Sierau auf zwei bereits gestellte Fragen ein. Einmal auf die Frage, ob es einen “Entwicklungsdeckel” in Höhe von etwa 58.000 qm gibt oder nicht und als zweites auf die Frage nach der Zahl der Stellplätze. Zur Frage, wieviel Einzelhandelsfläche gibt es in der Innenstadt von Dortmund, einem der Oberzentren in Nordrhein-Westfalen, gibt er an, daß in Dortmund im Augenblick die Verkaufsfläche bei etwa 191.000 qm liegt, auf der ein Umsatz von ca. 1,6 Mrd. DM Höhe gemacht wird. Damit liegt Dortmund im Unterschied zu Köln, zu Düsseldorf und zu Essen relativ weit hinten. Die Essener haben z. Z. etwa 230.000 qm und machen einen Umsatz von etwa 1,9 Mrd. DM. Zudem planen die Essener derzeitig auch und gehen im Augenblick von weiteren 70.000 qm Einzelhandelsfläche in ihrem Zentrum aus. Das ist somit bereits eine Konkurrenzfrage. Herr StR Sierau macht deutlich, daß es die behauptete Flächenbegrenzung für die Dortmunder City in dem diskutierten Sinne nicht gibt. Es gibt die Aussage im GfK-Gutachten von 1997, daß die Großflächen, Einzelhandelsflächen, sofern es sich um SO-Gebiete handelt, auf einen Zuwachs von ca. 55.000 qm beschränkt werden sollen. Das hält Herr StR Sierau für eine Deckelung, die unter einer Reihe von Gesichtspunkten diskutiert werden muß. Die Verwaltung ist der Auffassung, daß diese klassische Abgrenzung zwischen
a) Einzelhandelsfläche und b) Entertainment nicht mehr zum Tragen kommt. Es gibt Übergangsbereiche, in denen im Einzelhandelsbereich zur Optimierung des Marketing auch Entertainment angeboten wird. Es gibt aber auch Perspektiven. Wenn dieser Bahnhof kommt, wird er Entwicklungsimpulse für die Stadt bringen. Das belegen andere Beispiele. Diese Entwicklungspotentiale müssen tatsächlich auch bedient werden können. Deshalb kann solch ein Deckel, wie er diskutiert wird und in dem GfK-Gutachten angesprochen ist, nicht aufrecht erhalten werden, sondern man muß einfach zu dem Zeitpunkt, zu dem die zusätzlichen Ansiedlungspotentiale zum Tragen kommen, sagen, daß man sich dafür öffnen muß. Herr StR Sierau zitiert aus dem GfK-Gutachten eine Stellungnahme vom 02.11.99, die bei der GfK noch einmal erbeten worden ist. Die GfK hat deutlich gemacht, daß die Profilierung eines Oberzentrums mit überregionaler Ausstrahlungskraft nicht in erster Linie über die Festlegung von Verkaufsflächenobergrenzen geführt werden darf. Die von der GfK-Marktforschung sowohl im funktionalen Citykonzept als auch im gesamtstädtischen Einzelhandelskonzept formulierte Obergrenze von 58.000 qm Entwicklungsspielraum Verkaufsfläche in der Dortmunder City gilt als allgemeiner Orientierungsrahmen zur Etablierung zusätzlicher mittelgroßer und großer Absatzformen des Einzelhandels, ohne die bestehenden Einkaufslagenstruktur nachhaltig zu verändern. Sie darf nicht dazu mißbraucht werden, jegliches neue Vorhaben an dieser Grenze zu orientieren. Citystandorte unterliegen ständig dynamischen Veränderungsprozessen. Jedes Vorhaben ist in seiner spezifischen Standortwirkung auf die Citystrukturen zu überprüfen. Dabei ist auch auf Wechselwirkungen zwischen verschiedenen neuen Projekten einzugehen. Grundsätzlich sind Citys von Oberzentren die Standorte zur Realisierung innovativer neuer Angebote. Sie haben die Herausforderung von Vernetzung und Nachhaltigkeit zukunftsorientiert zu beantworten und übernehmen damit die Rolle als Wachstumspol der Region. Von daher sind Verkaufsflächendimensionierungen nicht als für alle Zeit gültige k. o.-Kriterien zu definieren. Das gibt die Auffassung wieder, die auch die Stadtplanung dazu vertritt, solange es sich um SO-Flächen (Sondergebiet) handelt. Diese 58.000 qm, die angesprochen worden sind, sind SO-Flächen. Zur Frage der Entwicklung der Innenstadt muß deutlich werden, daß Dortmund ein großes Potential an MK-Ausweisungen (Kerngebiete) hat. Es handelt sich um ca. 320.000 qm, sowohl durch Bebauungspläne gebunden, als auch Flächen, die man nach § 34 Baugesetzbuch (BauGB) MK zuordnen würde. Im Flächennutzungsplan wird deutlich, daß das die Flächenpotentiale sind, die zur Verfügung stehen. Ein Beispiel hierfür ist das Hansa-Carré. Das Boecker-Haus als Ersatzbau würde nicht angerechnet. Das Thier-Gelände würde nach § 34 BauGB als MK eingeordnet, somit ist es keine anzurechnende Flächenentwicklung. Das würde auch nicht von der Bezirksregierung in Arnsberg oder anderen kritisiert werden. Es gibt also noch ausreichend Möglichkeiten.

Herr StR Sierau spricht an, daß im Einzelhandelskonzept auch die Aussage steht, daß die Standortstruktur gestärkt werden soll, d. h. die Innenstadt und die Stadtteilzentren sollen gestärkt werden. Dies sollten wir zulasten der Peripherie geschehen. Es besteht natürlich das Interesse, daß das, was an den drei SO-Standorten, passiert, keinen Entwicklungsschub mehr hat. Es ist zu überlegen, wie da gesteuert werden kann. Es ist denkbar, daß von den Flächen, die dort im großflächigen Einzelhandel z. Z. angeboten sind, auf absehbare Zeit Probleme am Markt bekommen. Der von Herrn Dr. Langemeyer in die Diskussion eingebrachte Vorschlag, in solchen Fällen zu prüfen, ob die Stadt dieses Gelände kauft, diesen großflächigen Einzelhandel aus dem Markt nimmt und diese Fläche mit anderem Gewerbe entwickelt, sollte in die Überlegungen einfließen. Das hieße im Ergebnis, daß insgesamt der großflächige Einzelhandel zurückgefahren wird, und zwar an Stellen, an denen die Stadt Dortmund es begrüßt, z. B. auf der grünen Wiese. Das ist aus Sicht des Herrn StR Sierau eine Entwicklungsoption, die im Ergebnis dazu führt, daß in der Gesamtabrechnung ausreichend Entwicklungspotential für den Einzelhandel in dieser Stadt vorhanden ist, sowohl in der City als auch in den Nebenzentren. Zu den Nebenzentren ist in der Beschlußfassung zum Einzelhandelskonzept vom 26.08.99 alles gesagt worden. Dort wird der Schwerpunkt der Entwicklung gesehen, damit die Nebenzentren in ihrer Lebensfähigkeit erhalten bleiben und insbesondere der Einzelhandel, der dort seine Existenzgrundlage hat, auch weiter existieren kann und Entwicklungsmöglichkeiten bekommt. Herr StR Sierau betont an dieser Stelle, daß dieser Deckel nicht existiert. Es gibt die beschriebenen Entwicklungsmöglichkeiten und auch die Tatsache, daß Dortmund auf den MK-Flächen so viele Entwicklungsmöglichkeiten hat.

Herr StR Sierau erklärt zu dem Thema der Stellplätze, daß bei der Berechnung der Anzahl eine ganze Reihe von Kriterien zu beachten sind. Bei einem Gutachten ist mit anderen Ausgangszahlen, als die, die Herr Krüger genannt hat, gerechnet worden, mit einem Modell-Split von 41 % für den ÖPNV. Es kommen wesentlich höhere Zahlen heraus.

Herr StR Sierau legt nicht im einzelnen dar, was in diese Berechnung eingegangen ist. Die Berechnung geht von den Flächen aus, die vom Rat beschlossen wurden. Dazu wurde ein übliches Rechenverfahren genutzt. Herr StR Sierau ist bereit, diese Berechnung allen Fraktionen zur Verfügung zu stellen, damit nachvollzogen werden kann, daß dies eine zusätzliche Abwägungsgrundlage für die anstehenden Entscheidungen sein kann. Er geht davon aus, daß sich über das KARO-Konzept und die sich daraus ableitenden Verbesserungen in der Anbindung des Hauptbahnhofes noch Verlagerungspotential ergeben wird. Angrenzend an den Hauptbahnhof befinden sich eine Reihe anderer Stellplatzanlagen, die auch ein Potential darstellen. Dies wurde berücksichtigt. Hier besteht eine Abhängigkeit zu den Nutzungen. Herr StR Sierau erklärt, daß die Stadtplanung sich nur an dem Projekt orientiert. Er plädiert dafür, das ernst zu nehmen und zu überlegen, wieviele Stellplätze für solch ein Projekt notwendig sind, damit man sich nicht hinterher vorwerfen lassen muß, man hätte über solch eine Frage eine Investition von fast einer Milliarde Mark scheitern lassen.

Herr Jung bittet Herrn StR Sierau, die Berechnung den Sprechern der Fraktionen zukommen zu lassen. Anschließend fordert er Herrn Schließler dazu auf darzustellen, was im Bereich U-Bahn angedacht ist.

Herr Schließler beschreibt das städtische Teilprojekt Umbau und Erweiterung der Stadtbahnanlagen im Dortmunder Hauptbahnhof, das in den letzten Monaten vorbereitet wurde. Anhand der ausgehängten Planskizzen sind die Ziele und einige Ideen der Planung aufgezeigt. Es besteht allein dadurch eine starke Verbindung zum Hauptbahnhof, daß beide Projekte sich im gleichen Untergrund, unter dem Dortmunder Hauptbahnhof, bewegen. Vom Stadtbahnbauamt wurde eine Entscheidungsvorlage für den AUSW vorbereitet für den 1. Dezember, die etwas über Kosten, Planungsziele und das weitere Vorgehen, auch über Finanzierungspunkte aufzeigt. Herr Schließler bietet an, die Vorlage schon in die nächste Ausschußsitzung am 17.11.99 über den Nachversand einzubringen, so daß sie auch in die Ratssitzung am 18.11.99 eingehen kann. In der Vorlage geht es nicht um Architektur, es geht sehr stark um Tragwerksplanung, einen gemeinsamen Untergrund, der technisch zu bewältigen ist.

Herr Jung erklärt, daß die Vorlage mit dem Nachversand für die Sitzung am 17.11.99 den Ausschußmitgliedern zugehen soll.

Frau Horitzky fragt Herrn StR Sierau zur Anbindung der Stadtbahn und wie die Anbindung vom Bahnhof zur Stadtbahn geregelt wird, wenn die Zuschüsse nicht kommen. Sie stellt die Anschlußfragen, wer dann dafür aufkommt oder ob es dann trotzdem bei diesem Bau bleibt. Desweiteren fragt sie nach den Planungen für den Busbahnhof.

Herr Kupchevsky bedauert, daß die Investitionspartner Multi Development aus dem Projekt ausgestiegen ist, da vieles ein gemeinsames Werk von u. a. ITC, und Investitionspartner Multi Development ist. Der Grund, warum ein innovativer Entwickler, der europaweit tätig ist, aus einem Projekt dieser Art nach den Vorzeichen, die vorlagen, zurückgetreten ist, sollte zum Nachdenken anregen. Sämtliche Maßnahmen, die zu Geldausgaben geführt hätten, z. B. der Planungsantrag, durch den die Finanzierungsmittel des Landes sichergestellten werden, sind gestoppt worden. Ohne eine zuverlässige Plattform wird nicht weiter investiert werden. Die heutige Diskussion könnte unter Umständen eine theoretische Diskussion sein, wenn diese Zuverlässigkeit nicht gegeben ist. Aber da Herr Kupchevsky in dieser Region beinahe 20 Jahre gearbeitet hat, ist er überzeugt, daß er sich auf die Beteiligten verlassen kann.

Im Anschluß daran läßt Herr Jung eine Fragerunde zu.

Herr Krüger fragt Herrn StR Sierau, ob die errechneten 3.000 Stellplätze sich auf die Einheitsgröße von 40.000 qm Einzelhandel und 36.000 qm Entertainment beziehen. Das ist das erste. D. h. werden andere Zahlen zugrunde gelegt, reduziert sich die Anzahl entsprechend. Die nächste Frage betrifft das Planfeststellungsverfahren beim Eisenbahnbundesamt, inwieweit es eingeleitet worden ist und wie der Verfahrensstand aussieht. Es sollte ein Satzungsbeschluß bezogen auf das B-Planverfahren zum Ende d. J. erreicht werden. Anfang des Jahres war die erste öffentliche Bürgeranhörung. Herr Krüger interessiert sich für den geplanten Zeitablauf. Außerdem möchte er wissen, was mit der Kosten-/Nutzen-Rechnung oder - analyse für die Beantragung entsprechender Gelder des Landes zur Finanzierung der bahnspezifischen Angelegenheit ist, die Grundlage für einen Zuwendungsbescheid sein sollte und wann dieser Bescheid vorliegt.

Herr Drabig stellt dar, daß große Projekte in eine Gesamtstrategie einer Stadt eingebettet sein müssen, er ist überzeugt, daß dies in Dortmund passiert ist. Im Rat wurde ein City-Konzept beschlossen, die Stadtentwicklung für die City und für die Nebenzentren, für die großflächigen Einzelhandelsstandorte, wurde festgelegt. Das hat für ihn mit der Bewertung der Stadträume in der City zu tun. Der Bereich Brückstraße, die Kulturmeile mit dem Neubau der Stadt- und Landesbibliothek, der Umbau von Karstadt, von C & A, der Neubau von Boecker und vieles mehr hat damit zu tun. Insofern glaubt Herr Drabig, daß das Ufo in die Cityentwicklung eingebettet ist. Die Relevanz zum Umland ist durch das GfK-Gutachten festgelegt und dargestellt worden. Die dort genannten 48.000 qm sind nicht eine fixe, unumstößliche Grenze, sie stellen eher einen Rahmen dar, in dem alle Aktivitäten, die derzeit auf dem Weg und in der Planung sind, sich wiederfinden. Sollte Saturn z. B. neuer Mieter im Ufo werden, so gibt es nach Angaben des Herrn Drabig Überlegungen im Hause Metro-Kaufhof, etwas Neues zu machen und damit die Einzelhandelsfläche zu ertüchtigen, ähnlich wie bei Boecker.

Herr Drabig weist darauf hin, daß es in der Stadt drei große Industriebrachen, die drei großen Brauereien gibt. Zur Thier-Brauerei besteht der Antrag vom 26. Februar 1997. Es vereibart, was dort passieren soll. Wohnen ist das wesentliche Entwicklungspotential dieser Fläche. Es ist die Frage, ob es dafür Investoren geben wird oder ob Bereitschaft besteht, mit den Grundstückseigentümern so etwas zu planen. Auf der Fläche der Union-Brauerei gab es ein Konzept für 30.000 qm, was nach heutigem Maßstab geheißen hätte, daß eine City neben der City installiert worden wäre. Das wäre zu Lasten der schon vorhandenen Einzelhandelsunternehmen gegangen, weil die, die in einem ECE-Projekt auf der Union-Brauerei ihren Handel betrieben hätten, aus der Innenstadt abgezogen worden wären. Der neue Vorstandsvorsitzende von Brau und Brunnen macht sich weitergehende Gedanken. Sobald die Pläne vorliegen, muß man sich damit auseinandersetzen, dann können evtl. die 48.000 qm ins Wanken geraten. Dann muß in dem Zusammenhang auch über Qualitätsmaßstäbe diskutiert werden.

Herr Drabig bestätigt, daß bei dem Prozeß Ufo die drei Fraktionsvorsitzenden und mehrere Ratsmitglieder aus dem Planungsausschuß sowie die Dezernenten einschließlich Herrn Fehlemann und seiner Amtsleiter beteiligt waren, um das Projekt weiterzubringen. Es zeigt sich, daß sich seit Juni ein Entwicklungspotential verdeutlicht hat und daß das Projekt ein Stück weiter ist. Es wird sich an diesem MTC noch eine ganze Menge zu verändern haben und in der Bahnhofsgestaltung noch eine Menge verändern müssen. Wenn heute über ein attraktives Aquarium gesprochen wird, kann es sein, daß in 2004, wenn das Ufo in Betrieb geht, über ganz andere Dinge gesprochen wird, die sich möglicherweise erst 2002 entscheiden.

Herr Drabig fragt Herrn Dr. Nissen, ob er zur Rentabilität des Objekts zusagen kann, daß er noch Ersatzinvestoren zur Finanzierung des Ufos findet, wenn 10.000 qm Einzelhandelsfläche herausgenommen werden. Es geht hier um die Frage, ob bei 10.000 qm weniger Einzelhandelsfläche die 8 vor dem Komma stehenbleibt und damit die Verwirklichbarkeit des Ufos mit allen technischen Schwierigkeiten erhalten bleibt.

Herr Drabig möchte von Herrn Lepper wissen, wann für den Bahnhof in Dortmund mit einer solchen Investition seitens der Bahn AG, wenn kein privater Investor diese 8 vor das Komma kriegt, zu rechnen wäre.

Herr StR Sierau antwortet zunächst auf die Frage der Frau Horitzky nach dem Zentralen Omnibusbahnhof. Im Augenblick wird die Verlagerung von der Fläche, wo er sich befindet, an die nördliche Ausgangssituation geplant. Hierbei geht es um die Verbesserung der Verkehrsabläufe, den Reisenden soll der Komfort erhöht und die Abfertigungskapazitäten sollen gesteigert werden. Die Verwaltung ist derzeitig beim Entwurf für das Planverfahren. Im Grunde besteht bereits die Zusage, daß für den notwendigen Grunderwerb eine entsprechende Förderung kommt. Das sind ca. 3 Millionen Mark.
Zu der Frage nach der Stadtbahnstation stellt Herr StR Sierau dar, daß die Überlegungen zum Umbau und zur Erweiterung zu einer vorläufigen Kostenschätzung geführt haben, diese ist in dem Finanzierungsgespräch mit dem MWMTV erörtert worden sind. Es ist eine Dimension von ungefähr 25 Mio. DM. Aus einem Gespräch zum Gaubendach von Anfang September in Düsseldorf hat Herr StR Sierau den Eindruck mitgenommen, daß dort mit Wohlwollen betrachtet wird, was in Dortmund alles passiert.

Zu der Frage nach dem Planverfahren, die Herr Krüger gestellt hatte, verweist Herr StR Sierau auf die Komplexität des Projektes und die Tatsache, daß das weitere Projekt von dem Zeitpunkt abhängt, zu dem ein entsprechender Beschluß kommt. Zur Frage nach der Kosten-/Nutzenanalyse gibt Herr StR Sierau an, daß das Büro Spieckermann, mit dem er letzte Woche telefoniert hat, darauf wartet, welche Entscheidungen in Dortmund fallen. Derzeitig wird alles verzögert. In der Situation in Dortmund geraten die Fördermittel tatsächlich in Gefahr, wenn die inhaltlichen Rahmenbedingungen für die Kosten-/Nutzenanlayse nicht vorliegen. Das genante Büro wird sich bemühen, die Kosten-/
Nutzenanlayse so zu bearbeiten, daß sie rechtzeitig noch dem MWMTV vorgelegt werden kann. Herr Minster Steinbrück hat in einem Gespräch am 16.08.1999 in Düsseldorf deutlich gemacht, daß der Einzahlungsbetrag nur eingelöst wird, wenn auch die angesprochenen Konditionen, zu denen die volkswirtschaftliche Kosten-/Nutzenanlayse zählt, erfüllt sind. Daran könnte viel intensiver gearbeitet werden, wenn die Rahmenbedingungen klar sind. Z. B. werden bei einer solchen Kosten-/Nutzenanalyse auch die wirtschaftlichen Wohlfahrtswirkungen mit eingerechnet, die sich anders darstellen, wenn es weniger Fläche wird, was gleichbedeutend sein dürfte mit weniger Arbeitsplätzen.

Herr StR Sierau ist optimistisch, daß die Beschlußfassung zum MTC am 18.11.99 kommen wird. Dann könnte die Kosten-/Nutzenanlayse zeitnah gefertigt und dem MWMTV zur Verfügung gestellt werden kann. Es gibt die Zusage, daß dann auf jeden Fall noch eine Beratung im Ausschuß stattfindet, wo diese vorgestellt wird.

Herr Hoffmann stellt zum Planfeststellungsverfahren dar, daß das Eisenbahnbundesamt (EBA) Aufsichts- und Genehmigungsbehörde für Eisenbahnen des Bundes ist und damit zuständig auch für Neubauten innerhalb von Bahnanlagen. Das EBA ist Planfeststellungsbehörde für diese Bahnhofsüberbauung und bisher in die Vorgespräche eingebunden worden, um zu klären, welche Elemente vom EBA planfestgestellt werden und welche Teile dieses Objektes über die Bauleitplanung der Stadt Dortmund festgestellt werden. Diese Dinge wurden abschließend in einem Gespräch zwischen allen Beteiligten am 05.08.1999 festgelegt. Dazu gibt es eine Niederschrift. Die Arbeit zur Planfeststellung beginnt mit dem Einreichen planfeststellungswürdiger Unterlagen, die noch nicht vorliegen. Es müssen noch einige Pläne gemacht und einige Gutachten erstellt werden, die jetzt zurückgestellt worden sind. Herr Hoffmann weist auf die Aussage des Herrn Kupchevsky hin, wodurch das Verfahren beschleunigt werden kann, daß z. B. die Baufeldfreimachung in einem Planfeststellungsverfahren vorab denkbar ist und daß der Umbau der Gleisanlagen des Dortmunder Hauptbahnhofes dem vorab folgen muß. Vorab kann evtl. planfestgestellt werden, danach kann stufenweise vorgegangen werden und die Entwicklungen für z. B. die westliche Zufahrt Ufo im Vorfeld können bereits erfolgen. Die Bezirksregierung ist mittlerweile eingeschaltet worden, sie betreibt das Anhörungsverfahren. Herr Hoffmann schätzt, daß es ein bis 1 1/2 Jahre dauert. Definitiv kann er es nicht sagen. Wenn alle Beteiligten, Stadt, Bezirksregierung zusammenarbeiten und keine Behinderungen eintreten, rechnet er damit, daß die Angelegenheit in der Winterzeit fertig wird.

Herr Jung fordert Herrn Dr. Nissen auf, die Rentabilitätsziffern anzugeben und zu erklären, mit welchen Umsätzen pro qm in etwa kalkuliert wird. Dies sind meistens die Faktoren, die auf die Frage 8,0 oder 8,1 oder 7,9 Einfluß haben.
Herr Dr. Nissen stellt fest, daß die Umsätze, mit denen kalkuliert wird, pro qm völlig unterschiedlich sind. Diese Konzepte leben von der Umsatzstärke auf den Flächen. Auf den Bahnhöfen befinden sich Shops mit 10.000 - 15.000 DM Umsatz pro qm. Auf einzelnen Flächen kommt man noch nicht einmal auf 2.000 DM pro qm. Es verfälscht das Bild für das Ufo, wenn eine Gesamtumsatzzahl angestrebt wird. Es ist besser, über den Kaufkraftabschöpfungsfaktor zu gehen, den GfK auch ermittelt hat, und sagt, daß die Immobilie diese Art von Volumen insgesamt braucht.
Zu der Frage der 8 % gibt Herr Dr. Nissen eine präjudizierende Antwort, jeder Projektentwickler berechnet in seiner Kalkulation business case, worst case und basic case. Der basic case tritt in den seltensten Fällen ein. Die Reduktion der einzelnen Flächen zeigt für die Einzelhandelsflächen eindeutig eine signifikant sinkende Wirtschaftlichkeit des gesamten Projektes. Diese Antwort richtet Herr Dr. Nissen an Herrn Drabig.

Das Verfahren, das beim Ufo berücksichtigt werden muß, ist das Verhältnis von Verkehrsflächen und Shopflächen bzw. sonstigen Betriebsflächen. Zugunsten des Investors muß man anmerken, daß in Dortmund sehr breite Verkehrswege sind, die einen sehr hohen Flächenanteil in Anspruch nehmen, d. h. die Produktivität muß auf den verbleibenden Restflächen sehr intensiv sein. Das bedeutet, es müssen hochattraktive Konzepte sein, die Mieter müssen dort hineinpassen und die Konzepte denen auf den Leib geschnitten werden. Heute hat die Mall eine Breite von 32 m ungefähr, in der E 3 -Ebene mit ganz großen Ausschnitten, Luftlöchern usw. Die Verkehrserschließungswege sind in den Ebenen darüber zu sehen, diese haben einen sehr hohen Flächenanteil. Das gehört zum Hintergrund, wenn Argumente angeführt werden, ob das Ufo wirtschaftlich ist oder an der Grenze steht.

Zu der Frage des Herrn Drabig meint Herr Lepper, daß die allgemeine Dienstvorschrift gilt, daß mit der gebotenen Eile, aber ohne Überstürzung zu handeln ist. Sollte die Bahn vor der Situation stehen, daß das MTC nicht mehr mehrheitsfähig ist, dann wäre zu überlegen, wo dann begonnen wird. Dann beginnt alles von vorne. Es gibt Standorte, wo zwanzig oder dreißig Konzepte entwickelt werden mußten. Nur müßte für eine seriöse Projektentwicklung erneut ein Zeitraum von ungefähr 18 Monaten angesetzt werden, um das Konzept in Bezug auf Anteile, Einzelhandel und anderes zu erarbeiten. Neue Partner müßten gefunden werden, so daß 18 Monate eher optimistisch wären. Dann beginnt das Verfahren beim Eisenbahnbundesamt und bei der Stadt Dortmund zu laufen. Herr Lepper ist der Meinung, daß vom Startschuß eines Projektes bis zum Bahnhof mindestens 4 - 5 Jahre anfallen, bei einer Größenordnung von Dortmund ist dies schnell. Die normalen Planungen beanspruchen bei der Bahn eher den Zeitraum von 8 Jahren, z. B. in Berlin.

“Stuttgart 21” war eines der ersten Projekte des Herrn Lepper, das Projekt läuft seit 1994, die letzten Planungen betreffen 2008/2009. Dort sind der Eingriff gerade in die Gleise und in die unterirdische Erschließung komplizierter. Es ist ein Milliardenprojekt mit Eigeninvestitionen bei dem Prinzip der knappen Kassen. Die Erfordernisse aus dem Bundesverkehrswegeplan und viele andere Dinge beschleunigen es bei der Bahn AG nicht. Es muß dann stärker auf Drittinvestitionen ausgewichen werden. Zu dem Punkt der abschnittsweisen Realisierung oder Planungsbeschleunigung ergänzt er zu dem, was Herr Hoffmann gesagt hat. Für die Bahn AG ist bei der Realisierung des MTC ganz wichtig, daß klar ist, daß es zur Realisierung kommt. Die Bahn AG wird alle Sicherheiten, daß es realisiert wird am Anfang des Planungsprozesses und des Bauprozesses so einfordern, daß im Projektverlauf keine Überraschung mehr kommen kann. Für die Bahn AG ist es nicht vorstellbar, das Gebäude abzureißen und dann festzustellen, daß sich dieses und jenes geändert hat und der Bahnhof im Zelt betrieben werden muß. Setzt die Bahn AG ihre Unterschrift unter einen notariellen Vertrag, so ist auf die nächsten 99 Jahre alles geregelt, von der Reinigung über die Öffnungszeiten, das Beleuchtungskonzept, die Instandhaltung, den Betrieb, die Bezahlung der Firmen etc., d. h. ohne entsprechende wirtschaftliche Garantien einer Realisierung steigt die Bahn in die Umsetzung dieses Projektes nicht ein. Sollte eine abschnittsweise Planung erfolgen, sind Zustimmungen seitens der Bahn AG erforderlich. Herr Lepper ist zwar bereit, sich auf eine abschnittsweise Planung zu verständigen, damit die Prozesse laufen, das bedeutet aber für ihn nicht, daß zeitgleich die Maßnahmen beginnen müssen. Selbst wenn die Planung in mehrere Planungsschritte unterteilt wird, wie Herr Hoffmann angeregt hat, heißt das für die Bahn nicht, daß sie von diesen vorläufigen Genehmigungen Gebrauch machen muß.

Zum Thema Parken erklärt Herr Lepper, daß eines der Motive der Bahn AG für das MTC war, daß die Menge der Parkplätze, die direkt über dem Gleis angeordnet sind, erlauben sollten, sozusagen aus dem Parkplatz in den Zug zu fallen und wieder zurück. Dies ist ein entscheidendes Argument zum Thema Parkflächen. Natürlich ist gewollt, daß alle mit dem ÖPNV kommen, aber es ist der Bahn AG bekannt, daß es viele gibt, die mit dem Auto kommen. Eine der unternehmerischen Zielsetzungen der Bahn ist die, daß sie heute nicht mehr von einer Konkurrenz der Verkehrsmittel ausgeht, sondern von einer symbiotischen Vernetzung. Das heißt für die Bahn, daß sehr viel Parkraum benötigt wird. Die Vergleichszahlen von Berlin, Papestraße, zeigen, daß dort ungefähr mit 200.000 Fahrgästen pro Tag gerechnet werden muß. Das ist noch eine andere Dimension als in Dortmund, aber hier werden zumindest 2.500 Stellplätze in dem Parkhaus allein für den Bahnverkehr benötigt. Die regionale Verknüpfung hier aus dem Umland heraus ist für Herrn Lepper ein Argument in der Parkplatzdiskussion. Die Bahn hat ein großes Interesse daran, einen sehr deutlichen und hohen Prozentsatz dieser Parkplätze für eigene Kunden zu realisieren. Unter Servicegesichtspunkten der Bahn AG können nicht den Einzelhandelsflächen Parkplätze zugeteilt werden und die Bahn AG weiß nicht, wie der Parkbedarf erfüllt wird.

Herr Jung fragt nach den Parkplätzen, die im Bereich Park & Ride angedacht sind, und zum Planfeststellungsverfahrens.

Im Anschluß stellt Herr Hoffmann dar, daß für die Planfeststellung beim EBA oder über eine Vollmacht durch den Investor gestellt werden kann. Die Pläne müssen komplett eingereicht werden. Wenn ein Bahnhof, wie hier, umgebaut wird, ist ein zeitlicher Vorlauf notwendig. Zunächst muß das Konzept stehen und dann muß schrittweise vorgegangen werden.

Herr Knieling weist darauf hin, daß die CDU-Fraktion in der Vergangenheit sehr hohe Qualitätsmaßstäbe an die Überbauung des Hauptbahnhofes gesetzt hat. Ein Teil des gemeinsamen Antrages mit den Grünen ist erfüllt. Für ihn bleiben noch Fragen strittig und problematisch. Als erstes fragt er die Verwaltung nach einem energischen Zeitplan, der aufgestellt und den Gremien vorgestellt werden muß. Es muß zur Konkretisierung dieses Projektes kommen, wenn das Projekt eben kommen soll. Der zweite Punkt ist die Finanzierung, nicht nur die Finanzierung des Projektes, sondern er fragt auch nach den Nebenkosten, die auf die Stadt zukommen, Beispiele sind die Erschließung des Gebäudes und die Zusage über Fördermittel des Landes und des Bundes für die einzelnen Maßnahmen. Die Verwaltung sollte dies seiner Meinung nach in der nächsten Ausschußsitzung darstellen, insbesondere, ob das regionale Einvernehmen für diese Förderung hergestellt worden ist. Zusätzlich hält Herr Knieling es für wichtig zu erfahren, daß es Investoren gibt, die die Objektfinanzierung durch eine vorgehaltene Zusage nachweisen können.

Herr StR Sierau antwortet auf die Frage nach dem Zeitplan. Er macht deutlich, daß auch er einen Zeitplan gern hätte, aber dabei müßte es sich um einen handeln, der zwischen allen abgestimmt ist. Am 05.08.99 wurde zwischen dem Eisenbahnbundesamt und der Stadt Dortmund vereinbart, daß zwischen den Beteiligten ein verbindlicher Zeitplan entwickelt wird, u. a. um die unterschiedlichen Planverfahren voranzubringen. Zur Zeit ist es nicht möglich, mit dem einen oder anderen Planverfahren voranzukommen. Der Landesplanungsbehörde muß z. B. gesagt werden können, ob es nun 30.000 oder 40.000 qm Einzelhandelsfläche sind. Das Sortiment kann deshalb noch nicht festgelegt werden. Das Verfahren kann daher z. Z. nicht weitergeführt werden. Wenn man von der Anzahl an Jahren des Baus ausgeht, könnte voraussichtlich davon ausgegangen werden, daß es zum Weihnachtsgeschäft 2004 losgeht. Aber das ist eine Skizze, die laut Herrn StR Sierau konditioniert ist. Zu der Frage der Finanzierung führt er aus, daß es sich hier um eine Summe handelt, die ungefähr bei 350 Mio liegt. Die andere Frage ist, was seitens der Stadt dafür zu leisten ist. Zum einen kommt die Komplementärfinanzierung zum Tragen, dann ist noch die Frage, was ggf. im Straßennetz noch getan werden muß. Das kann erst dann abschließend gesagt werden, wenn bekannt ist, welche Nutzung endgültig hineinkommt und wie das Angebot an Stellflächen dort aussieht. Dann kann das auch umgelegt und festgestellt werden, ob Dortmund z. B. noch stärkere oder weniger starke Veränderungen im Straßennetz braucht. Es ist auch nötig, die entsprechenden Kostenschätzungen vorzunehmen. Herr StR Sierau greift die Frage auf und wird dies am 17.11.99 konkretisieren. Was den Zeitplan und auch was die Förderkulisse angeht, stellt Herr StR Sierau klar, daß das, was zu diesen Fragestellungen möglich ist, im Augenblick aufgearbeitet wurde. Jetzt wartet er darauf, ob weitere Klärungen erfolgen, damit das Projekt fortgeführt werden kann.




zu TOP 3. Genehmigung der Dringlichkeitsentscheidung

3.1 Errichtung einer Sportplatzbeleuchtung auf dem Grundstück Provinzialstraße 305 in Dortmund-Bövinghausen
- Zulassung eines Bauvorhabens nach § 35 Abs. 2 BauGB unter Zulassung einer Abweichung gem. § 73 Landesbauordnung (BauO NW)
- Ausschußvorlage

Der AUSW beschließt einstimmig, die Dringlichkeitsentscheidung zur Kenntnis zu nehmen.


Es liegen keine weiteren Wortmeldungen vor. Der Vorsitzende schließt die öffentliche Sitzung um 19.15 Uhr.







J u n g B r u n s t e i n S k o d z i k
Vorsitzender Ratsmitglied Schriftführerin


(Vorbehaltlich nachträglicher Unterschriftsleistung zur Genehmigung vorgelegt.)