N i e d e r s c h r i f t

über die 13. Sitzung des Beirates bei der unteren Landschaftsbehörde


am 23.11.2011
Saal Rote Erde, Friedensplatz 1, 44135 Dortmund



(öffentlich)

Sitzungsdauer: 15:00 - 17:30 Uhr


Anwesend:

1. Stimmberechtigte Mitglieder:

Meike Hötzel (BUND)

Dietrich Büscher (NABU)

Dr. Klaus Gelmroth (NABU)

Prof. Dr. Lothar Finke (LNU)

Dr. Hans Otterbein (LNU)

Bernd Stangl (LNU)

Klaus Horn (SDW NRW e.V.)

Manfred Budde (Westf.-Lippischer Landwirtschaftsverband e.V.)

Thomas Ricke (Landesverband Gartenbau Westfalen-Lippe e.V.)

Norbert Kovac (Fischereiverband NRW e.V.)

Peter Frankenstein (LandesSportBund e.V.)

Manfred Gimmler (Landesverband Westfälischer und Lippischer Imker e.V.)
2. Mitglieder ohne Stimmrecht:

Klaus Popma (Fischereiverband NRW e.V.)
3. Verwaltung

Herr Dr. Marks (60/ 2)

Frau Scheffel-Heidrich (60/2)
4.
Gäste

Klaus Klinger (Biologische Station des Kreis Unna)

Detlef Münch (Ratsmitglied)
Andreas Eichhorn (Westfälische Rundschau)



Veröffentlichte Tagesordnung:

Tagesordnung (öffentlich)

für die 13. Sitzung des Beirates bei der unteren Landschaftsbehörde,
am 23.11.2011, Beginn 15:00 Uhr,
Saal Rote Erde, Friedensplatz 1, 44135 Dortmund


1. Regularien

1.1 Benennung eines Beiratsmitgliedes zur Mitunterzeichnung der Niederschrift


1.2 Hinweis auf das Mitwirkungsverbot gem. §§ 31 und 43 Abs. 2 GO NRW


1.3 Feststellung der Tagesordnung


1.4 Genehmigung der Niederschrift über die 12. Sitzung des Beirates bei der unteren Landschaftsbehörde


2. Vorlagen der Verwaltung

Es liegen keine Vorlagen der Verwaltung vor.

3. Berichte

3.1 Diskussion mit Herrn Stadtrat Lürwer über aktuelle Fragen des Umwelt- und Naturschutzes

3.2 Vollmitgliedschaft der Stadt Dortmund bei der Biologischen Station und Arbeits- und Maßnahmenplan für das Jahr 2012
Bericht

3.3 Wiederansiedlung des Laubfrosches in Dortmund - Ergebnis einer Kurzstudie der Biologischen Station
Bericht

3.4 Endnutzung eines 0,6 ha großen Pappelbestandes im Naturschutzgebiet Fürstenbergholz; hier: Befreiung von den Verboten des Naturschutzes
Bericht

3.5 Solaranlagen auf den Deponien Huckarde und Grevel - Anfrage aus dem Beirat
Bericht

3.6 Kurzmitteilungen der Verwaltung (Herrichtung des Fledermausbunkers an der Strünkeder Straße, Beleuchtung des Kaiser-Wilhelm-Denkmals, Beringung von Fledermäusen)
Bericht

4. Anfragen, Hinweise, Mitteilungen

Die Sitzung wurde vom stellv. Vorsitzenden - Herrn Manfred Budde - eröffnet und geleitet.

Vor Eintritt in die Tagesordnung stellte der stellv. Vorsitzende fest, dass zur heutigen Sitzung des Beirates bei der unteren Landschaftsbehörde fristgemäß eingeladen wurde und dass der Beirat beschlussfähig sei.


1. Regularien


zu TOP 1.1
Benennung eines Beiratsmitgliedes zur Mitunterzeichnung der Niederschrift

Zur Mitunterzeichnung der Niederschrift wurde Herr Dr. Gelmroth benannt.


zu TOP 1.2
Hinweis auf das Mitwirkungsverbot gem. §§ 31 und 43 Abs. 2 GO NRW

Der stellv. Vorsitzende wies auf das Mitwirkungsverbot gem. §§ 31 und 43 Abs. 2 GO NRW hin und bat, dieses zu beachten, sofern es im Einzelfall zutreffen sollte.


zu TOP 1.3
Feststellung der Tagesordnung

Die Tagesordnung wurde um die Tagesordnungspunkte

2.1 Bauleitplanung; 46. Änderung des Flächennutzungsplanes und Aufstellung des Bebauungsplanes Ap 116n –Bergparte- (Drucksache Nr.: 05827-11) und

3.7 Bau einer Brücke über die Körne: Flankierende Maßnahmen des Naturschutzes im NSG Buschei

erweitert.

Der Tagesordnungspunkt 3.1 Diskussion mit Herrn Stadtrat Lürwer über aktuelle Fragen des Umwelt- und Naturschutzes wurde auf die nächste Sitzung im Januar 2012 verschoben.

Aus aktuellem Anlass wurden die Tagesordnungspunkte 3.2 und 3.3 vorgezogen.


zu TOP 1.4
Genehmigung der Niederschrift über die 12. Sitzung des Beirates bei der unteren Landschaftsbehörde

Die Niederschrift über die 12. Sitzung des Beirates bei der unteren Landschaftsbehörde wurde ohne Änderungswünsche mit einer Enthaltung genehmigt.








2. Vorlagen der Verwaltung

zu TOP 2.1
Bauleitplanung; 46. Änderung des Flächennutzungsplanes und Aufstellung des Bebauungsplanes Ap 116n -Bergparte-
hier: Beschluss zur Änderung des Flächennutzungsplanes (46. Änderung), Verkleinerung des Planbereiches Ap 116n, Beschluss zur Verkleinerung des Planbereiches des in Aufstellung befindlichen Bebauungsplanes Ap 195 -Teigelbrand-, Entscheidung über das Ergebnis der frühzeitigen Öffentlichkeitsbeteiligung/Scoping, Beschluss zur Öffentlichkeitsbeteiligung zur 46. Änderung des Flächennutzungsplanes, Beschluss zur Öffentlichkeitsbeteiligung zum Bebauungsplan Ap 116n -Bergparte-
Kenntnisnahme
(Drucksache Nr.: 05827-11)

Herr Dr. Marks stellte die o.g. Vorlage der Verwaltung vor.

Beschluss

Der Beirat nimmt die Vorlage der Verwaltung zur Kenntnis.


3. Berichte

zu TOP 3.1
Diskussion mit Herrn Stadtrat Lürwer über aktuelle Fragen des Umwelt- und Naturschutzes

Der Tagesordnungspunkt wurde auf die Sitzung am 25.01.2012 verschoben.


zu TOP 3.2
Vollmitgliedschaft der Stadt Dortmund bei der Biologischen Station und Arbeits- und Maßnahmenplan für das Jahr 2012

Herr Klinger, Leiter der Biologischen Station im Kreis Unna, sowie Herr Dr. Marks, berichteten über die Entwicklung der Zusammenarbeit zwischen der Biologischen Station und der Stadt Dortmund, die nunmehr als förderndes Mitglied der Naturförderungsgesellschaft für den Kreis Unna e.V. und damit der Biologischen Station im Kreis Unna angehört.

Das Finanzvolumen der Station beträgt bezogen auf das Stadtgebiet Dortmund ca. 145.000,- €, wovon die Stadt ca. 75.000,- beisteuert; der Rest kommt aus Fördermitteln des Landes Nordrhein-Westfalen. Dies ermöglicht die Schaffung einer neuen Stelle bei der Biologischen Station.

Des Weiteren stellte Herr Klinger den zwischen der Biologischen Station und dem Umweltamt erarbeiteten Arbeits- und Maßnahmenplan für das Jahr 2012 vor (siehe Anlage).

Herr Klinger erklärte, ein wesentliches Ziel der Biologischen Station sei, in Zusammenarbeit mit der unteren Landschaftsbehörde Dortmund in den nächsten Jahren die Naturschutzgebiete zu untersuchen und die Biotopmanagementpläne bei Bedarf fortzuschreiben, um die Struktur der Naturschutzgebiete langfristig weiter zu verbessern.






zu TOP 3.3
Wiederansiedlung des Laubfrosches in Dortmund - Ergebnis einer Kurzstudie der Biologischen Station

Herr Klinger stellte dem Beirat die zugesandte Expertise der Biologischen Station zur Wiederansiedlung des Laubfrosches vor.

Mit folgenden Schwierigkeiten ist bei einem Ansiedlungsversuch zu rechnen:

- Der Laubfrosch ist in seiner Population nicht sehr stabil, er reagiert empfindlich auf kleinste Änderungen in den Umweltbedingungen.
- Das Naturschutzgebiet Im Siesack müsste für ein solches Projekt „laubfroschgerecht“ umgestaltet werden.
- Der Laubfrosch benötigt aufgrund seiner Wanderungsbestrebungen (Metapopulation) ein großes Areal bzw. Vernetzungsstrukturen.
- Der Erfolg einer solchen Maßnahme lässt sich schlecht nachweisen; oft brechen die Populationen nach einigen Jahren auch wieder zusammen.


Als weitere Ansiedlungsmöglichkeit wurde diskutiert, ob der Lebensraum des Laubfrosches in Unna-Königsborn mit den Naturschutzgebieten Alte Körne und Kurler Busch vernetzt werden kann. Der Laubfrosch könnte sich dann über sein natürliches Ausbreitungsbestreben wieder in Dortmund ansiedeln.


zu TOP 3.4
Endnutzung eines 0,6 ha großen Pappelbestandes im Naturschutzgebiet Fürstenbergholz; hier: Befreiung von den Verboten des Naturschutzes

Herr Dr. Marks stellte die Maßnahme dem Beirat anhand eines Planes vor.

Hier sollen ein hiebsreifer Pappelbestand zugunsten der Entwicklung eines standortgerechten Erlenlaubwaldes gefällt werden.

Beschluss

Der Beirat stimmt der Maßnahme einstimmig zu.


zu TOP 3.5
Solaranlagen auf den Deponien Huckarde und Grevel - Anfrage aus dem Beirat

Herr Dr. Marks erklärte, dass es sich noch nicht um ein konkretes Vorhaben handele. Zunächst sei nur das Interesse an einer solchen Maßnahme abgefragt worden.

Für die Aufstellung von Solaranlagen auf den Deponien ist ein förmliches Verfahren notwendig. Es muss dazu bei der Bezirksregierung Arnsberg ein Änderungsverfahren zum Planfeststellungsverfahren für die Deponie-Endgestaltung beantragt werden.
In diesem Rahmen wird es dann eine Gremienbeteiligung und eine öffentliche Auslegung sowie eine artenschutzrechtliche Prüfung über das Vorkommen von planungsrelevanten Arten geben.


zu TOP 3.6
Kurzmitteilungen der Verwaltung (Herrichtung des Fledermausbunkers an der Strünkeder Straße, Beleuchtung des Kaiser-Wilhelm-Denkmals, Beringung von Fledermäusen)


Herrichtung des Fledermausbunkers
Herr Dr. Marks berichtete über die Herrichtung des Fledermausbunkers an der Strünkeder Straße. Der Bunker gilt als nachgewiesenes Fledermausquartier. Hier wurde eine massive Tür eingebaut und der Bunker geräumt. Es wurden nach dieser Aktion schon wieder Fledermäuse in dem Bunker gesichtet. Frau Hötzel berichtete über dort gemachte Funde der Fransenfledermaus und des Braunen Langohrs.


Beleuchtung des Kaiser-Wilhelm-Denkmals
Herr Dr. Marks erklärte, dass es bezüglich der Beleuchtung auch eine Anfrage aus dem AUSWI gab, die von der unteren Landschaftsbehörde beantwortet wurde (siehe Anlage).

Besonders kritische bewertet Herr Dr. Gelmroth die Illumination, die wegen der Steuerung durch die Straßenbeleuchtung von der Abend- bis zur Morgendämmerung dauert, so dass in die Lichtfalle geratene nachtaktive Insekten kaum eine Chance zum Entrinnen haben (s. LÖLF-Ökoinformation August 1992). Das Denkmal liegt zwar außerhalb des NSG, die Scheinwerfer stehen aber im Grenzbereich des Schutzgebietes; die NSG-Schilder sind entfernt worden.

Der Beirat beschließt nach reger Diskussion bei einer Enthaltung, dass im April/Mai 2012 zur Untersuchung der Auswirkungen der Beleuchtung auf Insekten, Fledermäuse etc. ein Fachgutachten erstellt werden soll.


Beringung von Fledermäusen
Herr Dr. Marks fragte nach Meinung des Beirates zur Beringung von Fledermäusen durch Beringer, die in Forschungsprojekten involviert sind.

Es herrschte die einhellige Meinung, dass bei solchen Projekten auch auch eine entsprechende Befreiung durch die die untere Landschaftsbehörde erteilt werden solle.


zu TOP 3.7
Bau einer Brücke über die Körne: Flankierende Maßnahmen des Naturschutzes im NSG Buschei

Herr Dr. Marks führte aus, dass parallel zum Bau der Brücke Besucher lenkenden Maßnahmen durchgeführt werden müssten. Aus diesem Grunde bittet Herr Dr. Marks um Begleitung durch Beiratsmitglieder, um entsprechende Maßnahmen gemeinsam. zu entwickeln.


zu TOP 4.
Anfragen, Hinweise, Mitteilungen

Hierzu gab es keine Wortmeldungen.



Dr. Gelmroth Budde Scheffel-Heidrich
Mitglied Stellv. Vorsitzender Geschäftsführung