N i e d e r s c h r i f t

über die 11. Sitzung des Beirates bei der unteren Landschaftsbehörde


am 01.03.2006
Saal Hanse, Friedensplatz 1, 44135 Dortmund



Öffentliche Sitzung

Sitzungsdauer: 15:00 - 19:20 Uhr


Anwesend:

1. Stimmberechtigte Mitglieder:
Thomas Quittek (BUND)
Dirk Gährken (BUND)
Dietrich Büscher (NABU)
Dr. Klaus Gelmroth (NABU)
Prof. Dr. Lothar Finke (LNU)
Georg Kaleck (LNU)
Erhard Freudenberger (Westf.-Lippischer Landwirtschaftsverband e.V.)
Wilhelm Hülsmann-Trapphoff (Westf.-Lippischer Landwirtschaftsverband e.V.)
Reinhold Zühlke (Kreisjägerschaft Dortmund e.V.)
Norbert Kovac (Fischereiverband NRW e.V.)
Heinz Neuhoff (Landesverband Gartenbau Westfalen-Lippe e.V.)
Peter Halbsguth (Vertreter Naturschutzverbände)
Eva Trappmann (Vertreterin Naturschutzverbände)
Peter Frankenstein (LandesSportBund e.V.)
Manfred Gimmler (Landesverband Westfälischer und Lippischer Imker e.V.)
2. Mitglieder ohne Stimmrecht:
Wolfhard Koth-Hohmann (NABU)
Lothar Hahn (LNU)
Alfred Bendig (Kreisjägerschaft Dortmund e.V.)
Klaus Popma (Fischereiverband NRW e.V.)
Karl Rohleder (LandesSportBund e.V.)
3. Verwaltung
Herr Dr. Marks (Umweltamt)
Frau Scheffel-Heidrich (Umweltamt)
Frau Nikolova (Umweltamt)
Herr Wimmershoff (67/3-SGA)
4. Gäste
Dr. Thomas Krämerkämper (Landschaftsbeirat Kreis Recklinghausen)
Kirsten Adamczak (Emschergenossenschaft)
Dr. Martina Oldengott (Emschergenossenschaft)
Mechthild Semrau (Emschergenossenschaft)
Herr Häuser (Biologische Station östl. Ruhrgebiet)
Veröffentlichte Tagesordnung:

T a g e s o r d n u n g

für die 11. Sitzung des Beirates bei der unteren Landschaftsbehörde,
am 01.03.2006, Beginn 15:00 Uhr,
Saal Hanse, Friedensplatz 1, 44135 Dortmund

Öffentlicher Teil:

1. Regularien

1.1 Benennung eines Beiratsmitgliedes zur Mitunterzeichnung der Niederschrift

1.2 Hinweis auf das Mitwirkungsverbot gem. §§ 31 und 43 Abs. 2 GO NW

1.3 Feststellung der Tagesordnung

1.4 Genehmigung der Niederschrift über die 10. Sitzung des Beirates bei der unteren Landschaftsbehörde

2. Vorlagen der Verwaltung

2.1 Masterplan emscher:zukunft - Entwurf Entwicklungskonzept Dortmund -
Kenntnisnahme
(Drucksache Nr.: 04169-05)
Versand der Anlagen zur Drucksache nur an Beiratsmitglieder

2.2 Befreiung von den Verboten der Ordnungsbehördlichen Verordnung zur Ausweisung von Naturdenkmalen und geschützten Landschaftsbestandteilen für den Bereich der Stadt Dortmund innerhalb der im Zusammenhang bebauten Ortsteile und der Geltungsbereiche der Bebauungspläne (Naturdenkmalverordnung);
hier: Beseitigung einer Pappel in der Straße "An der Hordelwiese" in Dortmund-Kirchderne und Neupflanzung eines Laubbaumes
Beschluss
(Drucksache Nr.: 04034-05)

3. Berichte

3.1 Resolution Naturschutz im Ruhrtal
Bericht

3.2 Stadtgrünplan - Erläuterungen durch Prof. Dr. Finke

3.3 Haushalt 2006 - Realisierung der Landschaftsplanung
Bericht

3.4 Bauplanung "Hohenbuschei" in Brackel - Berichterstattung über städtebaulichen Wettbewerb
Bericht

4. Anfragen, Hinweise, Mitteilungen

Die Sitzung wurde vom Vorsitzenden - Herrn Thomas Quittek- eröffnet und geleitet.
Vor Eintritt in die Tagesordnung stellte der Vorsitzende fest, dass zur heutigen Sitzung des Beirates bei der unteren Landschaftsbehörde fristgemäß eingeladen wurde, und dass der Beirat beschlussfähig ist.


1. Regularien

zu TOP 1.1
Benennung eines Beiratsmitgliedes zur Mitunterzeichnung der Niederschrift
Zur Mitunterzeichnung der Niederschrift wurde Herr Gimmler benannt.


zu TOP 1.2
Hinweis auf das Mitwirkungsverbot gem. §§ 31 und 43 Abs. 2 GO NW
Herr Quittek wies auf das Mitwirkungsverbot gem. §§ 31 und 43 Abs. 2 GO NW hin und bat, dieses zu beachten, sofern es im Einzelfall zutreffen sollte.


zu TOP 1.3
Feststellung der Tagesordnung
Die Tagesordnung wurde um folgende Tagesordnungspunkte erweitert:

- TOP 3.5 Verlegung eines Weges am Meilengraben im Zuge des Bauvorhabens Microparts
- TOP 3.6 Amphibienschutz an der Hagener Straße
- TOP 3.7 Maßnahmen im Zusammenhang mit der Vogelgrippe

Von der Tagesordnung abgesetzt wurde der Tagesordnungspunkt 3.4 Bauplanung “Hohenbuschei“ in Brackel – Berichterstattung über städtebaulichen Wettbewerb.

Aus aktuellen Anlass wurden die Tagesordnungspunkte in folgender Reihenfolge abgearbeitet:

- TOP 3.1
- TOP 2.1
- TOP 3.2
- TOP 3.6
- TOP 3.5
- TOP 3.3
- TOP 3.7
- TOP 4


zu TOP 1.4
Genehmigung der Niederschrift über die 10. Sitzung des Beirates bei der unteren Landschaftsbehörde
Die Niederschrift über die 10. Sitzung des Beirates bei der unteren Landschaftsbehörde wurde ohne Änderungswünsche genehmigt.

2. Vorlagen der Verwaltung

zu TOP 2.1
Masterplan emscher:zukunft - Entwurf Entwicklungskonzept Dortmund -
Kenntnisnahme
(Drucksache Nr.: 04169-05)

Herr Quittek begrüßte Frau Dr. Oldengott, Frau Semrau und Frau Adamzcak von der Emschergenossenschaft sowie Herrn Dr. Krämerkämper als Vertreter des Landschaftsbeirates des Kreises Recklinghausen. Frau Dr. Oldengott präsentierte den Entwurf des Masterplanes emscher:zukunft, Frau Semrau übernahm die Präsentation des ökologischen Konzeptes und Frau Adamczaks Vortrag bezog sich auf das Bodenmanagement und die “Werkstatt Auslassbauwerke“. In der anschließenden Diskussion wurden von Beiratsmitgliedern Fragen zur Wasserqualität, Eingriffsbilanzierung, Erhaltung des Kammmolchgewässers, Wegeführung und zu den Auslassbauwerken gestellt.

Frau Dr. Oldengott führte nach der Vorstellung des Masterplanentwurfs auf die Frage nach der Wasserqualität der Neuen Emscher aus, dass das Gewässer aus Quellwasser, Grundwasser, Regenwasser und geklärtem Abwasser gespeist wird. Vor allem die naturnahe Regenwasserbewirtschaftung und Versickerung führt zu einer Grundwasserneubildung und zusammen mit der Verstetigung des Regenwasserzuflusses zu einem ökologisch wichtigen wie auch ausreichenden Niedrigwasserabfluss und ist darüber hinaus aktiver Hochwasserschutz. Die im Masterplanentwurf dargestellten Potenzialräume für Siedlungsentwicklung und Aufwertungsmaßnahmen im baulichen Bestand sind mit dem aktuellen Flächennutzungsplan und der Planungs- und Umweltverwaltung abgestimmt.

Der Schwerpunkt für den Gewässerumbau selber ist ökologisch und wasserwirtschaftlich orientiert. Frau Dr. Oldengott erläutert, dass sowohl von Seiten der Städte als auch von Vertretern der Landesregierung Interesse signalisiert wurde, die durch den Umbau des Emschersystems initiierten städtebaulichen und wirtschaftlichen Aufwertungspotentiale mit aufzunehmen.

Frau Semrau berichtete, dass die Emschergenossenschaft mit der Bepflanzung zurückhaltend im Hochwasser-Rückhaltebecken umgehen wird, es soll eine gelenkte Sukzession entstehen und nur eingegriffen werden, wenn es notwendig wird. Auch für die Amphibien stellt die Renaturierung der Emscher eine Verbesserung des Lebensraumes dar. Sie betonte ebenfalls, dass die Stadt Dortmund mit den Hochwasser-Rückhaltebecken die Umgestaltung des Unterlaufes wesentlich unterstützt. Hinsichtlich der Eingriffsbilanzierung verwies die Emschergenossenschaft nochmals auf den Sondererlass von 1991 des MURL, gemäß welchem die siedlungswasserwirtschaftlichen Maßnahmen mit dem sich anschließenden Gewässerumbau verrechnet werden können.

Jedoch betonte Frau Semrau, dass jeder Eingriff bilanziert und bewertet wird, diese Bilanzen können zu einem späteren Zeitpunkt im Beirat auf Wunsch vorgestellt werden.
Eine Wegeführung am Emscherlauf ist derzeit auf beiden Seiten geplant, hier muss auf der einen Seite ein Betriebsweg vorhanden sein und auf der anderen Seite ist ein öffentlicher Weg vorgesehen.

Herr Dr. Krämerkämper als Vertreter des Landschaftsbeirates des Kreises Recklinghausen kritisierte die beabsichtigte Inanspruchnahme eines Feuchtbiotops an der Stadtgrenze Castrop-Rauxel, das zur Zerstörung einer Kammmolchpopulation führen würde. Eine angeregte Umplanung zur Erhaltung des Lebensraumes sei nicht erfolgt. Der Erfolg einer beabsichtigten Umsiedlung sei sehr fraglich.

Frau Adamczak erläuterte die derzeitig geplante Verbringung des Bodenaushubes der beiden Hochwasser-Rückhaltebecken. Es wird keine neue Deponie in den Stadtbezirken Mengede und Huckarde für den Bodenaushub der HRB geplant. Vielmehr wird mit Betreibern/ Eigentümern existierender Standorte gesprochen, um genehmigte Kapazitäten zu nutzen (u.a. Deponie Ellinghausen, Bergehalde Groppenbruch). Der Bodentransport soll soweit wie möglich aus Wohngebieten herausgehalten werden. Details können erst festgelegt werden, wenn die Genehmigung des Vorhabens durch die BR Arnsberg absehbar ist. Der Bodenmarkt funktioniert nach Angebot und Nachfrage, insofern kann die Emschergenossenschaft heute noch nicht definitiv sagen, „wann – wo – wieviel – wohin“. Frau Adamczak verwies in diesem Zusammenhang auf ein Schreiben von Herrn Steitz zu dem geplanten Projekt (s.Anlage).

Weiterhin berichtete Frau Adamczak über das stattgefundene Zwischenkolloquium zu den Auslassbauwerken der Hochwasser-Rückhaltebecken. Sie stellte einige der ersten Ideen für die Gestaltung der Auslassbauwerke inklusive der Brückenführung vor. Kritisiert wurde hier vom Beirat insbesondere, dass kein Vertreter der Naturschutzverbände bzw. der Beiräte der Stadt Dortmund und des Kreises Recklinghausen in dem Abstimmungskreis berufen wurde. Frau Adamczak erläuterte, dass der Beiratsvorsitzende Herr Quittek mit beratender Stimme sowie ein niederländischer Experte für Naturschutz in Hochwasserschutzräumen als Jury-Mitglied vertreten sein werden.

Frau Adamczak berichtete auch kurz über das geplante archäologische Schulprojekt auf dem Gut Altmengede, was derzeit zum Verkauf steht. Hier sollen Kinder der 7. Klasse der Hauptschule Mengede im Bereich des geplanten HRB zwischen Emscher und dem geplanten Schachtbauwerk auf dem Gut Altmengede unter fachmännischer Aufsicht graben. Es sollen Hinweise gesammelt werden auf eventuelle historische Fundamente etc..

Beschluss:

Der Beirat nimmt die Vorlage zum Masterplan emscher:zukunft einstimmig zur Kenntnis und bezieht sich dabei auf seine Stellungnahme vom 20.4.2005 (Drucksache 01525-05).
Der Beirat sieht in der ökologischen Umgestaltung der Emscher und der Anlage der beiden Hochwasserrückhaltebecken eine gute Chance für die Schaffung vielfältiger Biotopstrukturen und damit einer ökologische Aufwertung des gesamten Emscherraumes. Der Beirat begrüßt die Absicht, die angrenzenden Naturschutzgebiete Beerenbruch, Mengeder Heide und Im Siesack anzubinden. Dies deckt sich mit den Anregungen des Beirates im Rahmen der Aufstellung des Flächennutzungsplanes und der Änderung der Landschaftspläne, zusätzliche bauliche Entwicklungen an der Emscher lehnt der Beirat ab (s. Stellungnahmen zum Flächennutzungsplan).

Die mit der Umgestaltung teilweise verbundenen Landschaftseingriffe sind auf ein Minimum zu beschränken. Dies gilt u.a. für die Gestaltung der Auslassbauwerke, das Bodenmanagement und die Wegeführung.

Im Einzelnen bittet der Beirat um die Berücksichtigung folgender Punkte:

Die vorhandenen Kammmolchgewässer inklusive der am östlichen Gewässer liegenden Altholzbestände sind zu erhalten.

Die HRB sollten möglichst wenig bepflanzt werden. Die im Rahmen des Konzepts "Strom der Bäume" vorgesehenen Anpflanzungen sollten sparsam und nicht nur mit Bäumen, sondern auch in Form von Hecken und Sträuchern ausgestaltet werden.

Etwaige Transporte des Bodenaushubs sollten umweltfreundlich per Förderbänder oder Bahn ohne Beeinträchtigung der Naturschutzgebiete durchgeführt werden.

Bei den vorgesehenen Deponierungsflächen Halde Groppenbruch und ehemalige Hoeschdeponie darf es zu keiner Beeinträchtigung wertvoller Lebensräume kommen. Der Bereich nördlich des Holthauser Baches ist von einer Überkippung auszunehmen. Im Vorfeld etwaiger Eingriffe ist dem Beirat ein detaillierter Plan mit einer Eingriffs-/Ausgleichsbilanzierung vorzulegen.

Wege entlang der Emscher sind zur Vermeidung von Störungen der Tier- und Pflanzenwelt nur einseitig anzulegen

Die Auslassbauwerke – insbesondere das an der Stadtgrenze (Mengede/Castrop) – sind so zu gestalten, dass sie sich der Landschaft anpassen und das Landschaftsbild nicht beeinträchtigen. Das Auslassbauwerk in Mengede sollte näher an den Siedlungsbereich Ickern herangeführt werden, um den Eingriff in die Landschaft möglichst zu minimieren. Einige der im Zwischenkolloquium zum Werkstattverfahren vorgestellten Entwürfe lassen befürchten, dass das Bauwerk in Mengede als Ausflugsziel konzipiert wird. Auf die Anlage von zusätzlichen baulichen Einrichtungen wie Parkplätzen, Gastronomie und Wegen ist zu verzichten.

Die Zusammensetzung der Empfehlungskommission – vorwiegend besetzt mit Architekten, kein Vertreter des Naturschutzes - lässt befürchten, dass die Entscheidung über die Auslassbauwerke eher unter architektonischen und weniger unter landschaftsökologischen Aspekten getroffen wird. Der Beirat fordert daher, dass mindestens ein Vertreter der Landschaftsbeiräte Dortmund oder des Kreises Recklinghausen in die Empfehlungskommission aufgenommen wird.


zu TOP 2.2
Befreiung von den Verboten der Ordnungsbehördlichen Verordnung zur Ausweisung von Naturdenkmalen und geschützten Landschaftsbestandteilen für den Bereich der Stadt Dortmund innerhalb der im Zusammenhang bebauten Ortsteile und der Geltungsbereiche der Bebauungspläne (Naturdenkmalverordnung);
hier: Beseitigung einer Pappel in der Straße "An der Hordelwiese" in Dortmund-Kirchderne und Neupflanzung eines Laubbaumes
Beschluss
(Drucksache Nr.: 04034-05)

Herr Dr. Marks gab zu der Vorlage einen kurzen Zwischenbericht. Das Tiefbauamt hat für das Naturdenkmal ein Gutachten in Auftrag gegeben. Hier soll ein Sachverständiger die Vitalität der Pappel überprüfen.

Bei Vorlage des Gutachtens wird dem Beirat dieses vorgestellt.


3. Berichte

zu TOP 3.1
Resolution Naturschutz im Ruhrtal

Herr Häuser, Leiter der Biologischen Station östliches Ruhrgebiet und Mitinitiator der Resolution “Naturschutz im Ruhrtal“, stellte die Resolution “Naturschutz im Ruhrtal“ dem Beirat vor. Sie ist entwickelt worden aus der Initiative das “Ruhrtal“ und “Städteregion 2030“, um auch die Aspekte des Naturschutzes in den Initiativen zu berücksichtigen und zu gewichten. Ein Projekt zum Naturschutz entlang der Ruhr, das nun die Unterstützung Interessierter sucht, ist das Eisvogelprojekt Ruhr.

Herr Dr. Marks stellte kurz den Bereich der Ruhr vor, der zum Stadtgebiet der Stadt Dortmund gehört. Für diesen Bereich gibt es das sogenannte Auenkonzept “Mittlere Ruhr“, dass die ökologische Situation im Ruhrtal umfassend beschreibt und einen ausführlichen Maßnahmenkatalog enthält.

Beschluss:

Der Beirat nimmt die Ausführungen zur Resolution Naturschutz im Ruhrtal einstimmig zur Kenntnis. Der Beirat sagt seine Unterstützung im Rahmen seiner Zuständigkeit zu. Der Beirat regt weiterhin an, die Konfliktsituation zwischen Naturschutz und Erholungsnutzungsuchung darzustellen.

Der Beirat bittet die untere Landschaftsbehörde, das Auenkonzept “Mittlere Ruhr“ auszuwerten und in einer der nächsten Sitzung vorzustellen.


zu TOP 3.2
Stadtgrünplan - Erläuterungen durch Prof. Dr. Finke

Herr Prof. Dr. Finke erläutert den Aufbau und die Intention des Stadtgrünplans.
Für jeden Stadtbezirk gibt es einen eigenen Band, in dem die einzelnen öffentlichen Flächen, die sich im Zuständigkeitsbereich des Regiebetrieb Stadtgrüns befinden, analysiert werden. Zentrale Fragestellungen für den Stadtgrünplan sind u.a.: Wie sind Dortmund und seine Einwohner mit öffentlichem Grün versorgt? Wie viel öffentliche Grünfläche pro Stadtbezirk gibt es pro Einwohner? Der Stadtgrünplan untersucht die soziale Infrastruktur, die Belange des Naturschutzes sind hier jedoch nicht berücksichtigt.

Der Ergebnisband stellt die zusammengefasste Bewertung aus den Einzelbänden dar, Ziel ist es, den Versorgungsgrad in den Stadtbezirken zu verbessern.

Der Stadtgrünplan kann von der Verwaltung bei der Entwicklung neuer Wohnbauflächen in Bereichen, die laut Stadtgrünplan als unterversorgt eingestuft werden, als Argumentationshilfe genutzt werden, um etwa eine geplante Wohnbebauung nicht nur aus ökologischen Gründen sondern auch aus Gründen der Unterversorgung an öffentlichem Grün abzulehnen.
Da der Stadtgrünplan erst kürzlich fertig gestellt worden ist, konnte er noch keinen Einfluss auf den Flächennutzungsplan und die Integrierten Stadtentwicklungskonzepte nehmen. Nach und nach sollen die Belange des öffentlichen Grüns aber in die INSEKTs der einzelnen Stadtbezirke eingearbeitet werden.

Herr Quittek verwies ebenfalls auf den Zusammenhang zwischen Stadtgrünplan und Flächennutzungsplan. Bebauungsabsichten könnten hier durch die Erfordernisse des Stadtgrünplans revidiert werden.


zu TOP 3.3
Haushalt 2006 - Realisierung der Landschaftsplanung

Herr Quittek stellte kurz einleitend den Beschluss des Rates der Stadt vom 16.02.06 vor.

Beschluss:

Der Rat der Stadt hat in seiner Sitzung am 16.2.2006 eine kurzfristige Realisierung der noch nicht umgesetzten Maßnahmen in den Landschaftsplänen Nord, Mitte und Süd beschlossen (Drucksache 04205-06-E5 – Nr. 13). Die zusätzlich notwendigen Mittel werden durch Umschichtung innerhalb des Dezernates bereitgestellt. Die für Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen vorgesehenen Mittel werden vom Umweltamt im benötigten Umfang für diesen Zweck eingesetzt. Gleiches gilt für die Erstellung von Biotopmanagementplänen für die Naturschutzgebiete und zur Überprüfung der Umsetzung der Landschaftsplanfestsetzungen. Mit den letztgenannten Arbeiten wird die Ökologiestation des Kreises Unna in Bergkamen beauftragt. Dem Fachausschuss wird quartalsweise über die Planung und Umsetzung von konkreten Maßnahmen sowie den entsprechenden Mitteleinsatz berichtet.

Der Beirat bittet einstimmig die Verwaltung in diesem Zusammenhang um die Beantwortung folgender Fragen zur Sitzung am 24.4.2006:

1. In welchem Umfang sollen Mittel umgeschichtet werden?

2. Können durch die Bereitstellung zusätzlicher Mittel mehr Maßnahmen aus dem vom Beirat verabschiedeten Maßnahmenkatalog umgesetzt werden und wenn ja, welche?

3. Wann wird die Stadt Dortmund der Biologischen Station in Bergkamen beitreten und wann wird die Station mit der Überprüfung der Umsetzung der Landschaftsplanfestsetzungen beauftragt.

4. Können mit den zusätzlich bereitgestellten Mitteln auch Aufträge an Externe bzw. zeitlich befristetes Personal im Umweltamt eingesetzt werden?


zu TOP 3.4
Bauplanung "Hohenbuschei" in Brackel - Berichterstattung über städtebaulichen Wettbewerb

Der Tagesordnungspunkt wurde von der Tagesordnung abgesetzt.
zu TOP 3.5
Verlegung eines Weges am Meilengraben im Zuge des Bauvorhabens Microparts

Herr Dr. Marks stellte den Tagesordnungspunkt anhand eines Planes vor (s. Anlage zu TOP 3.5). Im Zuge des Bauvorhabens Microparts ist eine Parallelverschiebung des Weges geplant. Dort existiert Baurecht, jedoch geht der neue Weg durch den geschützten Landschaftsbestandteil „Meilengraben“. Als Ausgleichsfläche für das gesamte Bauvorhaben ist eine Fläche an der Stockumer Straße vorgesehen. Die untere Landschaftsbehörde beabsichtigt zu der Verlegung des Weges, eine Befreiung von den Verboten des geschützten Landschaftsbestandteils zu erteilen.

Beschluss:

Der Beirat nimmt die Ausführungen der Verwaltung einstimmig zur Kenntnis.


zu TOP 3.6
Amphibienschutz an der Hagener Straße

Herr Dr. Marks bat um Beratung zum Amphibienschutz an der Hagener Straße. Naturschützer tragen jedes Jahr zur Amphibienwanderzeit die Tiere über die Straße, was mit erheblichen Gefahren verbunden ist. Diskutiert wurde für die Hagener Straße im Beirat bereits ein festes einseitiges Leitsystem mit einem flankierenden Laichgewässer, das in der Prioritätenliste jedoch erst an zweiter Stelle nach der Realisierung der Amphibienschutzmaßnahmen an der Lanstroper Straße vorgesehen ist.doch hat dieses Projekt zur Zeit keine Priorität. Herr Kaleck und die ortsansässige Amphibienschützerin Frau Granold plädieren aus diesem Grund dringend um Aufstellung eines mobilen Zauns auf einer Länge von ca. 500 m.

Die Verwaltung unterstützt diesen Vorschlag und wird den Kauf eines neuen mobilen Zauns betreiben, jedoch kann wegen des erforderlichen Ausschreibungsverfahrens und der entstehenden Kosten keine verbindliche Zusage gemacht werden.

Beschluss:

Der Beirat bittet einstimmig das Umweltamt, zeitzügig einen mobilen Zaun zum Schutz der Amphibien an der Hagener Straße zu beschaffen und aufzustellen.


zu TOP 3.7
Maßnahmen im Zusammenhang mit der Vogelgrippe

Herr Dr. Marks berichtete über die Aufgaben, die das Umweltamt im Rahmen der Maßnahmen gegen die Vogelgrippe übernommen hat. Herr Dr. Grote, Herr Kerschek sowie Herr Dr. Marks sind für das Umweltamt die verantwortlichen Ansprechpartner. Die Gesamtkoordination liegt in Händen des Veterinäramtes sowie des Ordnungsamtes.

Das Umweltamt hat Pläne für die Sperrmaßnahmen der Naturschutzgebiete mit Wasserflächen erstellt, die Sperrmaßnahmen werden auch durch das Umweltamt im Krisenfall eingeleitet und überwacht. Das Material ist beschafft, so dass Sperrungen jederzeit vorgenommen werden können. Auch das Tiefbauamt ist bei den Maßnahmen involviert.

Das Umweltamt hat den Regiebetrieb Stadtgrün, den Ruhrverband, die Hafenverwaltung, die Wasser- und Schiffahrtsdirektion, die Revierpark Wischlingen GmbH und den Regionalverband Ruhr angeschrieben und darum gebeten, dass die Organisationen für ihren Zuständigkeitsbereich tätig werden.

Der Fund von toten Vögel kann beim Ordnungsamt unter den Rufnummern 50 - 1 39 99 (doline/Bürgerdienste) oder 50 – 2 88 88 (Bürgertelefon Ordnungsamt, Fr. bis 21.00 Uhr, Sa. 8.30 bis 20.30 Uhr) gemeldet werden. Die Tiere sind keinesfalls zu berühren, sie werden von den zuständigen Mitarbeitern sichergestellt.

Die Landschaftswächter sind ebenfalls informiert worden und werden nochmals in der Landschaftswächtersitzung am 02.03.06 entsprechend instruiert werden.

Der Beirat spricht die Empfehlung aus, Hunde nur noch an der Leine zu führen, um ein eventuelles Stöbern nach toten Vögeln zu vermeiden.


zu TOP 4.
Anfragen, Hinweise, Mitteilungen

Anfrage von Herrn Büscher

Sind in den Regen-Rückhaltebecken in Scharnhorst und den Brechtener Niederungen Pflegemaßnahmen hinsichtlich der Gehölzstrukturen geplant?

Er bat die Verwaltung um Beantwortung der Frage zur nächsten Sitzung am 24.04.06.



Manfred Gimmler Thomas Quittek Scheffel-Heidrich
Beiratsmitglied Beiratsvorsitzender Geschäftsführerin