Niederschrift

über die 7. Sitzung des Kinder- und Jugendausschusses


am 04.05.2005
Ratssaal, Rathaus, Friedensplatz 1, 44135 Dortmund



Öffentliche Sitzung

Sitzungsdauer: 16:00 - 18:30 Uhr


Anwesend:

1. Stimmberechtigte Mitglieder
RM Friedhelm Sohn (SPD)
RM Rita Brandt (SPD)
RM Joachim Fischer (SPD)
RM Ulrike Nolte (SPD)
RM Ute Pieper (SPD)
RM Rosemarie Liedschulte (CDU)
RM Claudia Middendorf (CDU)
RM Adolf Heinrich Weintz (CDU)
RM Wolfram Frebel (Bündnis 90/Die Grünen im Rathaus)

Thomas Oppermann (SJD Die Falken)
Andreas Roshol (Ev. Jugend)
Reiner Spangenberg (Jugendrotkreuz)
Andreas Gora (Arbeiterwohlfahrt)
Anne Rabenschlag (Diakonisches Werk)

2. Beratende Mitglieder
StR Siegfried Pogadl
Ulrich Bösebeck
Peter Prause (Richter)
Rüdiger Weiß (Agentur für Arbeit)
Ruth Balzat (Vertreterin der Lehrerschaft)
Rainer Nehm (Kreispolizeibehörde)
Elisabeth Beschorner (Kath. Kirche)
Wilhelm Portmann (Ev. Kirche)
Boris Sloutski (Jüdische Kultusgemeinde)
Tezcan Özgül (Islamische Gemeinde)
Marianne Schobert (DPWV)
Neset Özümer (Ausländerbeirat)



3. Verwaltung
Klaus Burkholz
Günter Dobbert
Wilhelm Harbecke
Hans-Jürgen Harder
Alfred Hennekemper
Elisabeth Hoppe
Johannes Roeren
Rainer Siemon

Renate TölleStA 40
Reinhard Präkelt41/DKH
Gernot Rehberg41/DKH
Jürgen Wiersch41/DKH



4. Gäste
Beriwan
Daniel
Fatima
Mohammed



5. Geschäftsführung
Gabriele Lieberknecht


Veröffentlichte Tagesordnung:

T a g e s o r d n u n g

für die 7. Sitzung des Kinder- und Jugendausschusses,
am 04.05.2005, Beginn 16:00 Uhr
Ratssaal, Rathaus, Friedensplatz 1, 44135 Dortmund

Öffentlicher Teil:

1. Regularien

1.1 Benennung eines Ausschussmitgliedes zur Mitunterzeichnung der Niederschrift

1.2 Hinweis auf das Mitwirkungsverbot gem. §§ 31 und 43 Abs. 2 GO NW

1.3 Feststellung der Tagesordnung

2. Vorlagen / Berichte der Verwaltung

2.1 Vorbereitung der Fußball-WM 2006
hier: Durchführung von Jugendcamps
Empfehlung
(Drucksache Nr.: 01494-05)

2.2 Das "Carla-Chamäleon-Nordstadt-Buch" - Ein kulturpädagogisches Projekt für
Kinder und Teens
Kenntnisnahme
(Drucksache Nr.: 01905-05)

2.3 Optimierung des Übergangs Schule und Beruf:
Projekt "Zeitgewinn"
Kenntnisnahme
(Drucksache Nr.: 01706-05)

2.4 Ausbildungsplatzsituation und Jugendarbeitslosigkeit 2005
- mündlicher Bericht der Agentur für Arbeit -
Kenntnisnahme
(Drucksache Nr.: 02008-05)

2.5 Abschlussbericht zur Sozialräumlichen Jugendhilfeplanung in den Dortmunder Stadtbezirken
Einbringung
(Drucksache Nr.: 01606-05)

2.6 Städtische Förderung des Jugendringes Dortmund und der öffentlich anerkannten Jugendverbände im Haushaltsjahr 2005
Beschluss
(Drucksache Nr.: 01884-05)



2.7 Familien-Projekt Dortmund- Regelung der Mittagsverpflegung an Offenen Ganztagsschulen
Empfehlung
(Drucksache Nr.: 01112-05)
(Die Vorlage wurde bereits für die Sitzung am 23.02.2005 versandt.)

3. Anträge / Anfragen

4. Informationen aus den Bezirksvertretungen

5. Mitteilungen des Vorsitzenden






1. Regularien


Herr Sohn eröffnete die Sitzung und begrüßte die Gäste. Er stellte fest, dass zur Sitzung ordnungs- und fristgemäß eingeladen wurde und der Ausschuss beschlussfähig ist.



zu TOP 1.1
Benennung eines Ausschussmitgliedes zur Mitunterzeichnung der Niederschrift

Zur Mitunterzeichnung der Niederschrift wurde Frau Claudia Middendorf benannt.


zu TOP 1.2
Hinweis auf das Mitwirkungsverbot gem. §§ 31 und 43 Abs. 2 GO NW

Der Vorsitzende wies auf das Mitwirkungsverbot gem. §§ 31 und 43 Abs. 2 GO NW hin und bat, dieses zu beachten, sofern es im Einzelfall zutreffen sollte.


zu TOP 1.3
Feststellung der Tagesordnung

Im Wege der Dringlichkeit wurde die Tagesordnung um folgende Vorlage erweitert:

TOP 2.8 Stadterneuerung Brückstraßenviertel
Spielpunkt „Platz am Apfelbrunnen“
Kenntnisnahme
(Drucksache-Nr. 01928-05)

Außerdem soll der TOP 2.7 Familien-Projekt Dortmund – Regelung der Mittagsverpflegung an Offenen Ganztagsschulen, Drucksache Nr. 01112-05, vorgezogen werden.

Mit diesen Veränderungen wurde die Tagesordnung einstimmig festgestellt.



2. Vorlagen / Berichte der Verwaltung

zu TOP 2.1
Vorbereitung der Fußball-WM 2006
hier: Durchführung von Jugendcamps
Empfehlung
(Drucksache Nr.: 01494-05)
Gemeins. Zusatz-/Ergänzungsantrag zum TOP (SPD-Fraktion u. Fraktion B'90/Die Grünen)
(Drucksache Nr.: 01494-05-E1)

Herr Frebel begründete den gemeinsamen Antrag der SPD-Fraktion / Fraktion Bündnis 90/Die Grünen.

Herr Pogadl bestätigte, dass alle Möglichkeiten genutzt würden, um Sponsorenmittel zu akquirieren. Das gelte natürlich auch für die weiteren geplanten Veranstaltungen im Jugendbereich während der Fußball-WM.

Der Kinder- und Jugendausschuss beschloss einstimmig folgenden gemeinsamen Antrag der SPD-Fraktion / Fraktion Bündnis 90/Die Grünen:

1. Die Verwaltung wird aufgefordert zu prüfen, ob eine finanzielle Unterstützung seitens
des Landes/Bundes bzw. der FIFA für dieses Projekt möglich erscheint. Darüber
hinaus wird gebeten, mit Werbe- oder sonstigen Partnern Gespräche hinsichtlich einer möglichen Co-Finanzierung des Projektes aufzunehmen.

2. Der Ausschuss stimmt der Beschlussvorlage ausdrücklich nur unter der Maßgabe zu,
dass die Finanzierung dieses Projektes gemäß Seite 4 der Beschlussvorlage nur über
eine Ausweitung des Budgets des Jugendamtes um 485.000 Euro erfolgt.


Unter Einbeziehung des o.a. Antrages empfahl der Kinder- und Jugendausschuss einstimmig dem Rat der Stadt Dortmund, folgenden Beschluss zu fassen:

Der Rat der Stadt Dortmund beschließt die Durchführung von Jugendcamps für die Fußball-Weltmeisterschaft 2006.




zu TOP 2.2
Das "Carla-Chamäleon-Nordstadt-Buch" - Ein kulturpädagogisches Projekt für Kinder und Teens
Kenntnisnahme
(Drucksache Nr.: 01905-05)

Eingangs las Beriwan eine Geschichte aus dem Buch vor.

Herr Sohn dankte ihr ganz herzlich für die Lesung und zeigte sich sehr beeindruckt von den spannenden Beiträgen in dem Buch.

Danach erläuterten Herr Rehberg und Herr Präkelt das Projekt (s. Anlage).

Herr Sohn dankte ihnen für ihre Ausführungen.

Frau Liedschulte, Herr Gora, Herr Fischer, Herr Frebel und Herr Weintz äußerten sich in ähnlichen Beiträgen sehr begeistert über das Projekt und die tollen Leistungen und dankten herzlich allen Beteiligten.

Frau Liedschulte stellte den Antrag, die Verwaltung möge prüfen, ob nicht die Möglichkeit bestünde, diese Ausstellung in der Berswordthalle oder an anderen Stellen zu zeigen, damit sie einer breiten Öffentlichkeit zugänglich wird.

Herr Frebel regte an, weitere Projekte in dieser Richtung zu machen, vielleicht in Form von einer CD.

Herr Weintz verwies auf den z. Z. stattfindenden Literaturwettbewerb und empfahl eine rege Teilnahme.

Auf Nachfrage von Herrn Frebel führte Herr Rehberg aus, das Projekt sei zwar im Kern abgeschlossen, aber es werde noch einige Vorstellungen geben – auch in Schulen. Dort würden auch noch weitere Lesungen stattfinden.
Die Idee von Frau Liedschulte, die Ausstellung in der Berswordthalle zu präsentieren, werde man gern aufgreifen und versuchen zu realisieren, sofern es möglich sei.
Das Buch habe eine sehr gute Resonanz im Bereich der Fachpresse erfahren. Erst kürzlich sei in der vom zuständigen Ministerium herausgegebenen Broschüre "Kunst und Kultur in der Offenen Ganztagsschule" das Projekt an erster Stelle als Fallbeispiel erwähnt worden.

Herr Pogadl sagte zu abzuklären, an welcher zentralen Stelle die Ausstellung der Öffentlichkeit insgesamt präsentiert werden könne.

Herr Sohn dankte abschließend noch einmal allen Autoren, der pädagogischen Begleitung und auch den Sponsoren. Im Rahmen des Projekts habe man sich sehr aktiv eingesetzt, um finanzielle Unterstützung zu bekommen. Insofern sei es insgesamt ein gelungenes Projekt, das sicherlich auch Schule machen werde. Möglicherweise könne auch die Präsentation hier im Ausschuss dazu dienen, dass auch andere derartige Projekte in Angriff nehmen.

Der Kinder- und Jugendausschuss nimmt die Dokumentation über das Projekt zur Kenntnis.




zu TOP 2.7
Familien-Projekt Dortmund- Regelung der Mittagsverpflegung an Offenen Ganztagsschulen
Empfehlung
(Drucksache Nr.: 01112-05)
Gemeins. Zusatz-/Ergänzungsantrag zum TOP (Fraktion B'90/Die Grünen;SPD-Fraktion)
(Drucksache Nr.: 01112-05-E1)

Herr Sohn verwies eingangs auf den vorliegenden gemeinsamen Antrag der SPD-Fraktion / Fraktion Bündnis 90/Die Grünen, den Herr Frebel anschließend begründete.

Herr Gora erklärte, bei der Offenen Ganztagsschule handele es sich um ein freiwilliges Angebot. Die Regelungen in der Verwaltungsvorlage für die Mittagsverpflegung halte er für vollkommen ausreichend. Er gab nachdrücklich seiner Befürchtung Ausdruck, durch die im Antrag geforderte verbindliche Anmeldung zur Mittagsverpflegung könnten Eltern davon abgehalten werden, ihre Kinder überhaupt für die Offene Ganztagsschule anzumelden. Außerdem sei weder rechtlich noch organisatorisch geklärt, wer für die Umsetzung in die Pflicht genommen wird. Der Antrag sei aus seiner Sicht nicht praktikabel.

Auch Frau Liedschulte sah die Verwaltungsvorlage als ausreichend an. Dem Antrag könne die CDU-Fraktion nicht zustimmen.

Nach den Ausführungen von Frau Beschorner sei der vorliegende Antrag nicht durchführbar. Sie plädierte dafür, ein Familienleben in Vielfalt und freier Entscheidung weiter zu fördern. Die Verpflichtung zur warmen Mahlzeit laufe dem Familienleben zuwider und berücksichtige auch nicht die Vielfalt hinsichtlich der Organisation des Familienalltags in der heutigen Zeit.
Sie sei durchaus für Verbindlichkeit in der Offenen Ganztagsschule, da sie aus ihrer Sicht familienergänzend im Angebot sei und sowohl für die Kinder als auch für die Familien insgesamt fördernd. Aber für die Eltern eine zusätzliche Hürde einzubauen, halte sie für überflüssig.

Herr Prause brachte ebenfalls seine Befürchtungen zum Ausdruck, dass es sich vielleicht einige Eltern doch überlegen würden, das freiwillige Angebot der Offenen Ganztagsschule wahrzunehmen bei einer gleichzeitig verbindlichen Anmeldung zur Mittagsverpflegung, zumal viele Kinder ein Betreuungsangebot am Nachmittag wegen anderer Veranstaltungen (z. B. Sportverein, Schwimmverein u.a.) nicht benötigten. Es wäre sicherlich wünschenswert, dass Kinder im Rahmen des Zusammenlebens auch gemeinsam das Mittagessen einnehmen, aber das könne nur ein freiwilliges Angebot sein. Auch stelle sich für ihn die Frage, wie die Verwaltung die Ausnahmen handhaben wolle und welche Folgen sich daraus ergeben würden.

Frau Balzat machte deutlich, dass sich durch den Antrag am Schulalltag nichts ändern würde. Die Gründe dafür seien genauso verschieden, wie die Schulen und ihre Umfelder verschieden seien. Von daher sei der Antrag aus ihrer Sicht überflüssig.

Herr Frebel gab zu bedenken, man müsse sich auch einmal in die Lage der Kinder versetzen, die mittags ausgeschlossen seien.
Er gab Frau Balzat recht, dass sich an der bisherigen gängigen Praxis nicht viel ändern würde – bis auf eine Ausnahme, dass die Eltern nicht einfach wählen könnten. Da die meisten Eltern ihre Kinder zur Mittagsverpflegung anmelden würden, betreffe diese Regelung nur einen kleinen Anteil der Eltern. Auf einen Ausnahmekatalog habe man bewusst verzichtet, da man zunächst erst einmal die Erfahrungen der Schulen sammeln wolle.
Die Ausführungen von Herrn Gora und Frau Beschorner könne er in keiner Weise nachvollziehen. Die Kath. Kirche und auch die anderen Träger würden z. B. Kindertagesstätten unterhalten. Dabei handele es sich ebenfalls um ein freiwilliges Angebot. Und auch dort sei das Mittagessen verpflichtend. Auf diese Regelungen würde in keiner Weise eingegangen, daher sei ihm die Diskussion teilweise unverständlich.

Herr Fischer ging noch einmal auf den gemeinsamen Antrag ein. Nach seiner Auffassung habe es im Ausschuss einen breiten Konsens gegeben, für eine vernünftige Mittagsverpflegung der Kinder zu sorgen. Der gemeinsame Antrag, der das Ergebnis zahlreicher Diskussionen im Vorfeld darstelle, wolle als Regelfall die Teilnahme am Mittagessen sicherstellen. Um nun keinen Zwang daraus zu machen, sei die Möglichkeit offen gelassen worden, in Ausnahmefällen eine andere Regelung zu finden. Damit sei aus seiner Sicht eine vernünftige Lösung gefunden worden.

Herr Portmann zeigte für den Antrag vom Grundsatz her Verständnis. Er appellierte aber an die Mitglieder des Ausschusses, es aus Gründen der Praktikabilität zunächst für ein Jahr bei der von der Verwaltung vorgeschlagenen Regelung zu belassen und dann aufgrund der gesammelten Erfahrungen ggf. weitere Schritte zu beraten.

Herr Gora betonte, es gebe zwar ein einheitliches Ziel, aber einen unterschiedlichen Ansatz. Er plädierte dafür, gemeinsam für eine vernünftige Versorgung der Kinder Sorge zu tragen, aber den Beteiligten vor Ort die Methode zur Zielerreichung zu überlassen. Die Vorlage beinhalte ein hohes Maß an Verbindlichkeit in der Zusammenarbeit zwischen Eltern und Trägern. Wenn Zweifel an der Versorgung aufkämen, könne der Träger das Jugendamt einschalten und auch z. B. ein Beratungsangebot machen. Dieses Instrumentarium stünde bereits jetzt zur Verfügung. Dazu müsse keine neue Beschlusslage herbeigeführt werden, die den Träger zwinge, jemanden aus dem Angebot auszugrenzen und damit den Zugang zu den Eltern bzw. Kindern zu verlieren. Von daher könne er dem Antrag nicht zustimmen.

Herr Roshol bezog sich auf den Beschluss des Rates vom 15.07.2004.
Gerade den Eltern, die ihre Kinder nicht oder nicht ausreichend versorgen, müsse ihre Verpflichtung bewusst gemacht werden. Die rechtliche Überprüfung habe leider geben, dass eine verpflichtende Teilnahme nicht möglich sei. Mit dem vorliegenden Antrag werde aber das Höchstmaß an Verbindlichkeit erreicht, das unter diesen Umständen möglich ist. Daher würden die Vertreter der Jugendverbände diesem Antrag zustimmen.

Nach Auffassung von Frau Rabenschlag gebe es keinen Regelungsbedarf über die Verwaltungsvorlage hinaus. In der Praxis würden in der Kombination Träger, Schule und Familien-Projekt in allen Fällen angemessene Lösungen gefunden. Daher sollte nach einer angemessenen Zeit Bilanz gezogen werden, ob es wirklich funktioniert oder ggf. Änderungen erforderlich sind.

Frau Liedschulte bekannte, dass der im vorigen Jahr beschlossene Antrag ein Fehler war, den sie bedauere. Die heutige Diskussion habe für sie noch einmal deutlich gemacht, dass man einen derartigen Antrag nicht stellen kann. Der Verwaltungsvorlage könne man zustimmen, dem Antrag aber nicht.

Frau Balzat räumte auf Hinweis von Frau Nolte ein, dass sie ihre Auffassung bezüglich der verpflichtenden Teilnahme am Mittagessen nach Gesprächen mit anderen Schulen habe revidieren müssen. Die Bedingungen an den Schulen seien von Standort zu Standort unterschiedlich.
Selbstverständlich würden bereits jetzt die Schulen Kontakt zu den Eltern aufnehmen, wenn Mängel bei der Verpflegung sichtbar würden. Auch hätten die Schulen vielfältige Möglichkeiten, organisatorisch und im Rahmen der finanziellen Spielräume dafür zu sorgen, dass kein Kind zugucken muss.


Nach einer Unterbrechung von 17.26 Uhr bis 17.30 Uhr eröffnete Herr Sohn die Sitzung erneut.


Der Kinder- und Jugendausschuss beschloss mehrheitlich ( 9 ja, 5 nein) folgenden gemeinsamen Antrag der SPD-Fraktion / Fraktion Bündnis 90/Die Grünen:

Die Verwaltung wird aufgefordert, das dargestellte Verfahren nach folgender Maßgabe zu ändern:

1. Die Träger des jeweiligen Ganztagsangebots organisieren die Mittagsverpflegung in Abstimmung mit der Schule. Mit der Anmeldung zur Offenen Ganztagsschule wird eine schriftliche Vereinbarung mit den Eltern der teilnehmenden Kinder über die Sicherstellung der Versorgung durch die verbindliche Anmeldung zur angebotenen Mittagsverpflegung getroffen. Nur in begründeten Ausnahmefällen kann eine schriftliche Vereinbarung über die Sicherstellung der Versorgung durch die Mitgabe einer Mahlzeit getroffen werden. Die dargestellten Lösungsmöglichkeiten im Sinne der Härtefallregelungen bleiben unberührt. Die so geänderten Regelungen werden mit sofortiger Wirkung umgesetzt.

2. Darüber hinaus wird die Verwaltung wird aufgefordert, im Januar 2006 einen Erfahrungsbericht über die Mittagsverpflegung in der Offenen Ganztagsschulen im Primarbereich vorzulegen, der insbesondere auch die anerkannten Ausnahmefälle von der verbindlichen Teilnahme am Mittagessen darstellt. In diesem Zusammenhang sollte auch auf die Regelung der Mittagsverpflegung in Städten vergleichbarer Größenordnung eingegangen werden.


Unter Einbeziehung dieses Antrages empfahl der Kinder- und Jugendausschuss einstimmig bei 2 Enthaltungen dem Rat der Stadt Dortmund, folgenden Beschluss zu fassen:

Der Rat der Stadt Dortmund beschließt das dargestellte Verfahren für eine einheitliche Regelung der Mittagsverpflegung an allen Offenen Ganztagsschulen in Dortmund.


Nach erfolgter Abstimmung erklärte Frau Liedschulte, die CDU-Fraktion habe nicht korrekt abgestimmt und könne der Vorlage einschließlich des gemeinsamen Antrages nicht zustimmen.








zu TOP 2.3
Optimierung des Übergangs Schule und Beruf:
Projekt "Zeitgewinn"
Kenntnisnahme
(Drucksache Nr.: 01706-05)

Herr Pogadl führte in die Vorlage ein.

Frau Tölle legte anschließend dar, dass die Vorlage zunächst den Einstieg in einen Prozess darstelle, aber noch nicht das Konzept. Das neue Schulgesetz habe das Ziel, bis 2009 alle Schulen selbständig werden zu lassen. In Dortmund nähmen bereits 27 Schulen an dem Modellvorhaben "Selbständige Schule" teil. Mit den jetzigen Partnern müsse ein Konzept entwickelt werden, um über das Regionale Bildungsbüro die weiteren Schulen bei ihrem Bemühungen aktiv zu unterstützen.

Frau Tölle und Herr Pogadl beantworteten die Fragen von Frau Liedschulte und Frau Schobert wie folgt:

- Gutachten / Beginn der Arbeit (Frau Tölle)
Es sei beabsichtigt, das Gutachten in Auftrag zu geben und parallel dazu bereits mit den Arbeiten zu beginnen. Es gebe bereits erste Ergebnisse. So habe die Bildungskommission z. B. die Entwicklung der Schulabschlüsse in den vergangenen Jahren ermittelt.

- Höhe der Sachkosten (Frau Tölle)
Hierbei müsse beachtet werden, dass es sich um 80 weiterführende Schulen handele, die mit konkreten Maßnahmen unterstützt werden sollen. Auch sei der Wunsch an das Projekt herangetragen worden, die Beratungslehrer zu Berufswahlkoordinatoren zu qualifizieren. Aufgrund der bisherigen Erfahrungen mit Qualifizierungskonzepten im Bereich Selbständige Schule bzw. den Erfahrungswerten des Regionalen Bildungsbüros mit der Qualifizierung in ähnlichen Bereichen sei die Summe zustande gekommen.
Der Bedarf der Berufswahlkoordinatoren an einem PC-Zugang sei unstrittig. Die Kosten für die PC-Nutzung beruhen auf den Angaben des Dortmunder Systemhauses, für deren Leistungen es eine Abnahmeverpflichtung gebe.

- Regionales Bildungsbüro (Frau Tölle)
Das Regionale Bildungsbüro bestehe seit 2 Jahren. Die aufgeführten 4 ½ Stellen seien dort bereits vorhanden bzw. würden im Moment besetzt. Das besondere an dem Regionalen Bildungsbüro sei, dass sowohl städtische Bedienstete als auch Landesbedienstete dort tätig sind.

- Vernetzung mit weiteren Handlungsträgern (Herr Pogadl)
Bei dem Projekt gehe es um eine individuelle Hilfeplanung für den einzelnen Jugendlichen in Kooperation mit den verschiedensten Partnern. Welche dann in Betracht kommen, müsse auf den Einzelfall bezogen gesehen werden.



Herr Fischer berichtete, aus seiner beruflichen Erfahrung wisse er um das Problemfeld. Insofern könne man der Vorlage nur zustimmen in der Hoffnung, dass die Situation sich etwas verbessert.

Herr Weiß führte aus, eine entsprechende Qualifizierung der Jugendlichen zeige in der Praxis durchaus Erfolge. So betrage die Übergangsquote in berufliche Ausbildung 70 – 80 % bei den von der Agentur für Arbeit finanzierten berufsvorbereitenden Bildungsmaßnahmen. Insofern sei die vorgesehene Qualifizierung zu Berufswahlkoordinatoren ein wichtiges Instrument.

Auf Nachfrage von Frau Liedschulte, ob aufgrund der Höhe der finanziellen Auswirkungen eine Kenntnisnahme ausreichend sei, sicherte Herr Pogadl zu, die Wertgrenzen noch einmal zu prüfen und ggf. für den Rat eine entsprechende Änderung vorzunehmen.

Der Kinder- und Jugendausschuss nimmt die Planungen zur Einrichtung des bereichsübergreifenden Projektes „Zeitgewinn“ zur Kenntnis.




zu TOP 2.4
Ausbildungsplatzsituation und Jugendarbeitslosigkeit 2005
- mündlicher Bericht der Agentur für Arbeit -
(Drucksache Nr.: 02008-05)

Herr Weiß berichtete über die Ausbildungsplatzsituation und Jugendarbeitslosigkeit 2005 (s. Anlage).

Herr Sohn dankte Herrn Weiß für seinen Bericht und gab der Hoffnung Ausdruck, dass die Maßnahmen auch Wirkung zeigen. Er wies darauf hin, dass im Rahmen der Aktion "12 x 12" an einem neunen Konzept gearbeitet werde, das dem Ausschuss auch in Kürze vorgestellt werden solle.

Der Kinder- und Jugendausschuss nimmt den mündlichen Bericht zur Kenntnis.




zu TOP 2.5
Abschlussbericht zur Sozialräumlichen Jugendhilfeplanung in den Dortmunder Stadtbezirken
Einbringung
(Drucksache Nr.: 01606-05)

Die Vorlage wurde eingebracht. Die Beratung soll in der nächsten Sitzung des Kinder- und Jugendausschusses erfolgen. Dann soll auch die Frage von Frau Nolte nach dem Alter der erhobenen Daten beantwortet werden.




zu TOP 2.6
Städtische Förderung des Jugendringes Dortmund und der öffentlich anerkannten Jugendverbände im Haushaltsjahr 2005
Beschluss
(Drucksache Nr.: 01884-05)


Der Kinder- und Jugendausschuss fasste einstimmig folgenden Beschluss:

Der Kinder- und Jugendausschuss beschließt den Verteilungsvorschlag zur Aufteilung der Fördermittel im Haushaltsjahr 2005.








zu TOP 2.8
Stadterneuerung Brückstraßenviertel:
Spielpunkt "Platz am Apfelbrunnen
Kenntnisnahme
(Drucksache Nr.: 01928-05)


Der Kinder- und Jugendausschuss nimmt die Vorlage zur Kenntnis.




3. Anträge / Anfragen
- unbesetzt -



zu TOP 4.
Informationen aus den Bezirksvertretungen

Es lagen keine Informationen vor.



zu TOP 5.
Mitteilungen des Vorsitzenden

Herr Sohn wies auf folgende Informationen hin:

- Der Vorsitzende kam kurz auf das Thema Ausschussreise zu sprechen und empfahl den
Mitgliedern, sich fraktionsübergreifend auszutauschen.

- zugesandt wurde
=> Zeitschrift Jugendhilfe aktuell – Nr. 1/2005 – vom Landesjugendamt




Herr Sohn beendete die Sitzung um 18.25 Uhr.


Sohn Middendorf Lieberknecht
Vorsitzender Ratsmitglied Schriftführerin

Anlagen:
(See attached file: Carla Chamäleon.pdf) (See attached file: Jugendarbeitslosigkeit und die Ausbildungsmarktsituation in Dortmund.pdf)